Zitat von R.A.da sind wir uns doch ziemlich einig.
Ja, das scheint mir auch.
Zitat von R.A.Die größere kulturelle Distanz war bei der Mehrheit der türkischen Einwanderer durchaus da. Nicht aber bei der Minderheit der kemalistisch Geprägten - die dachten schon europäischer als mancher andere Gastarbeiter und die haben sich auch ziemlich gut integriert.
Absolut. Viele der Aleviten zum Beispiel. Und viele der - auch das habe ich mit gewissem Erstaunen von den Taxifahrern gehört - überhaupt nicht Religiösen, die es massenhaft unter den Türken gibt.
Wir sehen oft nur die vergleichsweise kleine Gruppe der Frommen, sehen sie jedenfalls als zu wichtig. Der fünf mal gen Mekka betende Türke, dessen Lebensmittelpunkt die Moschee ist, ist ungefähr genauso ein Klischee wie der lederhosentragende Deutsche und der Ami, der als Cowboy durch die Gegend reitet.
Zitat von R.A.Einwanderer neigen ja grundsätzlich und verständlicherweise dazu, erst einmal etwas unter sich zu bleiben. Das sich das aber zu Strukturen à la Neukölln verfestigt ist aber nur ab einer gewissen Zahl möglich - die Portugiesen hatten diese Option nie.
Das sehe ich auch so. Gegen solche Communities ist ja auch nichts zu sagen. Ich glaube, ich habe das schon mal geschrieben: Wenn man durch Paris wandert, dann findet man in Belleville die Afrikaner, im Marais die Juden usw.
Entscheidend ist, daß sie sich aber doch (fast) alle als Franzosen sehen. Und daran, sich als Deutsche zu sehen, mangelt es bei vielen der nach Deutschland eingewanderten Türken.
Zitat von R.A.Beide Problem hätten sich aber m. E. ebenfalls gelöst, vielleicht mit etwas mehr Zeit, wäre nicht eine andere Entwicklung dazwischen gekommen: Die von Islam-Fundis aus arabischen Staaten finanzierte Reislamisierung. Unter der ja schon die Türkei selber sehr zu leiden hat, und die eben auch in Westeuropa gerade bei den Problemgruppen besonderen Widerhall fand.
Sie ist ja Teil einer weltweiten Wiedererstarkung des Fundamentalismus.
Religiöse Bewegungen waren in Zeiten des Umbruchs immer besonders stark; jetzt also der Globalisierung.
Das kommt halt alles zusammen, lieber R.A. Und etwas, was ich gelegentlich auch schon angesprochen habe: Dieser ungeheure türkische Nationalstolz. Der Nationalismus eines Volks, das bis vor weniger als einem Jahrhundert ein Herrenvolk, das Herrenvolk vom Balkan bis zum Golf von Persien, von Kurdistan bis Tunesien gewesen ist.
RE: Die Besonderheit der türkischen Einwanderung nach Deutschland
Zettel
21.02.2008 16:28
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