Ich denke, dass "Sprachreinigung" eine Sprache verarmen lässt. Die französische Methode, Sprache zu reglementieren, halte ich z.B. für Unsinn. Auch die Versuche der GfdS(?), krampfhaft deutsche Begriffe für etablierte Anglizismen zu finden sind irgendwie lächerlich (Airbag=Prallsack, Notebook=Klapprechner?).
Wenn es um sowas geht, bin ich bestimmt kein Sprachpurist. Im Gegenteil - ich freue mich, wenn ich durch neue Worte noch mehr Möglichkeiten bekomme mich auszudrücken. Allerdings habe ich zufälligerweise kurz nachdem ich den verlinkten Artikel gelesen hatte (habe grad bewusst auf den Begriff "Lektüre" verzichtet), im Cicero diverse Interviews mit irgendwelchen der "zwanzig wichtigsten Irgendwasse" gelesen. Da ist mir aufgefallen, vielmehr leuchtete es auf einmal grell auf, dass dort ein Code gesprochen wurde, den ich als Nicht-"Pedant" teilweise nur schwer entziffern kann.
Der Philosoph Norbert Bolz hat da den Vogel abgeschossen. Anscheinend stehende Begrifflichkeiten in Englisch, Französisch, Latein wurden da munter in den Text gestreuselt, während die Interviewerin Christine Eichel auch in den anderen Gesprächen eine starke Affinität zu englischen Einsprengseln in ihren Fragen zeigte. Ich musste mir eingestehen, dass ich da nicht dazugehöre. Das ist nicht mein Spachcode. Die Abgrenzung zum weniger Belesenen und Nicht-Fachidioten hat funktioniert.
Aber, naja ... damit kann ich leben. Irgendwo zwischen Ghettosprache und elaboriertem Code fühlen sich wohl die meisten Menschen zuhause. Wobei (bei mir zumindest) ein großer Unterschied zwischen Schrift- und Wortsprache besteht.
In der Hoffnung nicht am Thema vorbeigeredet zu haben ... Herzlich, Calimero
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
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