In Antwort auf:Ich provoziere hier natürlich ein bißchen. Ich bewundere eine Menge am sozialen Gefüge Europas, zugleich aber will es mir scheinen, als hintertreibe davon einiges jede Innovation. Thomas L. Friedman
Liebe Inger,
Zitat von IngerGuten Abend Reader, jetzt habe ich es endlich geschafft, den Artikel zu lesen - und dazu noch die inzwischen 21 Kommentare. Ich sage ehrlich, daß ich enttäuscht bin. Wenn das Buch auch so "flach" ist wie die Aussagen in der FAZ, möchte ich es gar nicht lesen.
Bist du der Meinung, dass er im Interview zu wenig ins Detail geht oder bezieht du dich auf den Inhalt seiner Aussagen im allgemeinen?
Ich lese die Kommentare von Herrn Friedmann seit Jahren, ich schätze seine Meinung, - auch wenn ich diese nicht immer voll teile -, seine Bücher finde ich lesenswert (ich empfehle vor allem sein Buch über den Nahen Osten, From Beirut to Jerusalem).
Zitat von IngerEs stimmt: In einer Welt , in der jeder an alle richtigen Handwerkzeuge herankann, kommt es für den Einzelnen auf Ausbildung, Talent und Strebsamkeit an.- Das war bei uns schon immer so und ist gute Tradition (in den neuen Bundesländern wird übrigens irre gelernt und die bestmöglichen Abschlüsse angestrebt - nur eben nicht für deutsche Arbeitsstellen, die es nach wie vor nicht gibt)
Wer soll denn neue deutsche Arbeitsstellen schaffen, wenn nicht die Deutschen? Warum mangelt es an Innovation und Risikobereitschaft? Friedman erwähnt die Europäer im Silicon Valley, aber das ist nicht der einzige Ort in den USA, wo man auf aus Europa zugewanderte, sehr erfolgreiche Unternehmer oder Europäer in leitenden Positionen in Wirtschaft und Forschung trifft. Warum wandern sie aus? Weil sie mit ihrem Talent und ihren Ideen gegen Wände liefen, unter anderem, gegen Überregulierung und Bürokratismus hilft auch eine gute Ausbildung nichts.
Zitat von IngerEs stimmt: Die freie Markwirtschaft hält den Wettbewerb offen, und USA müssen nicht abgeschrieben werden, weil sie die besten Talente aus aller Welt anziehen. Aber selbst, wenn es stimmt, daß die USA vor Ideen platzen, ist noch nicht gesagt, ob sich die Umsetzung der Ideen als günstig erweisen.
Die USA platzen nicht nur vor Ideen, es werden dort Ideen realisiert. Keiner setzt den Europäern einen Hemmschuh, so sie mit besseren, "günstigeren" Projekten konkurrieren möchten (ich kenne eine deutsche Firma, die hat für 30 Millionen Dollar an eine Institution in den USA ein Betriebssystem verkauft, an die zehn Jahre her, betreut es noch immer. Warum? Weil sie in diesem Fall ein besseres anbieten als die amerikanische Konkurrenz - more power to them!).
Zitat von IngerDa hätte ich mir schon vor Jahrzehnten Ideen in der Energiegewinnung z.B. gewünscht..
Wer nicht? Aber was hält die Europäer ab, diese Marktlücke mit eigenen Ideen abzudecken?
Zitat von IngerEuropa als lebendiges Museum zu bezeichnen, fällt auch niemandem so schnell ein. Nunja, jeder wie er kann-;))).
Och, das habe ich auch schon von Europäern gehört, die wieder mal so ordentlich von ihrem Herkunftsland frustriert worden waren. ;-) Natürlich provoziert Friedman, er hält sich seinen eigenen Landsleuten gegenüber kein Blatt vor den Mund, wie so schön im Titel ("Unsere Regierung ist hirntot") des FAZ-Interviews festgehalten (muß doch einen Lustgewinn bei USA-Kritikern provozieren, nicht wahr? *g*).
Zitat von IngerStellenweise meinte ich, Zettel zu hören, wie er Markwirtschaft und Globalisierung mit ebensolchen Argumenten verteidigte-;)))
Och, mit Zettel könnte ich mich verbal sicher über das eine oder andere Thema fetzen, aber ich fände beim besten Willen keinen Grund, gegen Marktwirtschaft und Globalisierung zu argumentieren. *smile*
Zitat von Ingerda war mir aber damals schon einiges schleierhaft. Wir werden wohl vom Zeitalter der Vollbeschäftigung Abschied nehmen müssen und uns einen Schrebergarten zulegen, um wenigstens selber ohne Geld für Nahrung zu sorgen-;)))
Ich kann mir nicht helfen, aber für mich klingt diese Aussage flach. Ich bin überzeugt, in einer Kneipe mit mehr Zeit und verbaler Hilfe würde dies nicht so klingen. So wie es dasteht, frage ich mich aber, was haben Marktwirtschaft und Globalisierung mit fehlender Vollbeschäftigung in Deutschland zu tun? Was wäre deiner Meinung nach die Alternative? Realsozialismus und Kommunismus waren doch auch keine Vorzeigemodelle. Oder hat man vergessen, wie es im kommunistischen Osten aussah 1989?
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