Zitat von SparrowhawkSelbstverständlich ging es nur ums Vertuschen, denn mit seinem angebliche Ehrenwort verstieß er gegen alle Justizparagraphen und beging mindestens Justizbehinderung.... denn: Aussageverweigerungsrecht besteht nur, wenn man sich selbst oder einen nahen Angehörigen einer Straftat bezichtigen oder zumindest belasten würde.
Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob er nicht schlicht die Wahrheit gesagt hat - ob er also sein Ehrenwort gegeben hat und ob der deshalb nicht die Spender nannte. Mir scheint nichts dagegen zu sprechen, daß genau dies der Fall gewesen war.
Ja, das ist eine Behinderung der Justiz gewesen. Das hat Kohl ja auch nicht bestritten. Er hat gesagt: Mein Ehrenwort steht für mich höher.
In Antwort auf:Nun bleibt natürlich die Frage "cui bono" bestehen. Warum das alles, wo Kohl es einfacher hätte haben können ? Wer weiß... vielleicht hatten die anonymen Spender genug Munition in ihren Geschützen, um Kohl, wenn er ausgesagt hätte, einen völlig anderen Platz in der Geschichte zukommen zu lassen...
Siehst du, lieber Sparrowhawk, das genau ist es, was ich kritisiere. Man kann natürlich beliebig spekulieren, so wie du es jetzt tust. Vielleicht hatte ja auch Kohl jemanden ermordet, und deshalb hatten ihn die Spender in der Hand, die das wußten, und deshalb ... usw. usw.
Kein Mensch läßt sich gefallen, daß derart wild und haltlos über ihn spekuliert, daß Verdächtigungen in die Welt gesetzt werden. Nur Politiker müssen das ertragen. Sie sollen ja sogar ihr Einkommen offenlegen, was sonst von keinem Bürger verlangt wird.
Und sie müssen das ertragen, weil sie ja gewählt werden wollen. Jeder andere würde sagen: Mit mir nicht. Dann gehe ich eben in ein anderes Unternehmen, dann breche ich eben eine Geschäftsbeziehung ab, dann verlasse ich eben diese Uni. Als Politiker muß man freundlich bleiben und alle Unverschämtheiten erdulden; sonst fällt die Presse über einen her.
Kaum jemand von den heutigen Politikern hat das besser erkannt als Friedrich Merz. Und er hat die Konsequenz gezogen - er ist nicht mehr von der Politik abhängig. Da sollte im Grunde jeder Politiker sein. Berufspolitiker sind im Grunde arme Schweine.
Macht muß kontrolliert werden. Ich denke, lieber Sparrowhawk, darüber sind wir uns einig.
Wahrscheinlich auch darüber, daß das im politischen System der USA mustergültig geschieht. Aber dort gibt es eben auch eine Achtung gegenübe den Senatoren, gegenüber den Representatives, gegenüber der Regierung, die wir uns kaum vorstellen können.
Sie werden kritisiert, ja. Aber sie werden in der Regel nicht unter der Gürtellinie attackiert. Mit wenigen Ausnahmen - entweder, wenn sie selbst unter der Gürtellinie tätig geworden waren, wie Clinton. Oder, wenn sie so konservativ sind, daß sie eine Reizfigur für die Linke sind. Wie Bush. Und wie Reagan.
Bei Reagan war das auch so - aber heute ist es vergessen, heute wird er verklärt.
Auch Kohl wird, da bin ich sehr sicher, einmal ähnlich gesehen werden wie Reagan.
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