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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 7 Antworten
und wurde 1.111 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

01.03.2008 02:48
Marginalie: Menschenrechte in Cuba Antworten

Der cubanische Außenminister hat in New York zwei Verpflichtungen über die Einhaltung von Menschenrechten unterzeichnet. Dann ist er zurück nach Havanna geflogen und hat erklärt, wie seine Regierung das meint.

Die Unterzeichnung war also eine Lüge gewesen. Ein "Stratege und großer Politiker" ist er demnach, der neue Führer Raúl Castro. Jedenfalls, wenn wir dem Politologen Franz Walter Glauben schenken.

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

01.03.2008 13:23
#2 RE: Marginalie: Menschenrechte in Cuba Antworten

Wann übernimmt Cuba noch mal den Vorsitz des Human Rights Council? Wenn alle Böcke auf Gärtner umgeschult haben?

Herzlich, Thomas

Kaa Offline




Beiträge: 658

13.03.2008 08:18
#3 RE: Marginalie: Menschenrechte in Cuba Antworten

Ein deutschsprachiger Blog aus Cuba. Was ich bisher gelesen habe, weniger über Menschenrechte als über die Wirtschaft im Sozialismus, aus praktischer Sicht.


Kaa

Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus. (Wörtlich nicht von mir)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.03.2008 16:07
#4 RE: Marginalie: Menschenrechte in Cuba Antworten

Zitat von Kaa
Ein deutschsprachiger Blog aus Cuba. Was ich bisher gelesen habe, weniger über Menschenrechte als über die Wirtschaft im Sozialismus, aus praktischer Sicht.

Da bist du auf etwas Spannendes gestoßen, liebe Kaa!

Ich habe ein bißchen weitergesucht, und es hat sich gezeigt, daß das sozusagen nur ein Stückchen Garn ist, und wenn man zieht, rubbelt man eine ganze Rolle Garn auf.

Ich schreibe demnächst einen Blog-Artikel darüber. Nur kurz erst einmal: "Generacion Y" wird auf Spanisch publiziert; was du verlinkt hast, ist die deutsche Übersetzung einiger Artikel. Der Server steht in Deutschland, aber die Autoren scheinen tatsächlich in Havanna zu sitzen.

Sie identifiziren sich mit vollem Namen; eine (Sanchez, deren Texte übersetzt wurden) sogar mit einem Faksimile ihres Ausweises!

Es handelt sich nur teilweise um Blogs, teils auch um eine richtige Untergrund-Presse. Die Autoren sind, wie auch Sanchez, überwiegend Informatik-Stundenten, weil sie als einzige die Möglichkeiten haben, so etwas ins Netz zu stellen.

Also, das ist alles sehr aufregend; ich hätte es nicht für denkbar gehalten, daß so etwas seit der Krankheit Castros in Cuba möglich ist.

Man kann diesen mutigen Leuten nur den Daumen drücken, daß sie durch die internationale Öffentlichkeit, die sie jetzt hergesellt haben, einigermaßen vor der cubanischen Stasi sicher sind.

Nochmal: Vielen Dank für diesen Fund!

Herzlich, Zettel

Frankfurter Offline



Beiträge: 233

28.03.2008 20:49
#5 RE: Marginalie: Menschenrechte in Cuba Antworten

Nach dem Motto: "Vorwärts immer, rückwärts nimmer" hat jetzt Castro Handys erlaubt.Allerdings muss die Handynutzung nach dem Prepaid-Verfahren in Devisen bezahlt werden.

Ausserdem wurde das Verbot zum Kauf von Computern, Fernsehern und Videorekordern aufgehoben, das bislang für Kubaner galt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,544125,00.html

Ja, so läuft das im Paradies der Werktätigen.

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"In times of universal deceit, telling the truth will be a revolutionary act." George Orwell, 1984

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

28.03.2008 21:50
#6 RE: Marginalie: Menschenrechte in Cuba Antworten

Zitat von Frankfurter
Nach dem Motto: "Vorwärts immer, rückwärts nimmer" hat jetzt Castro Handys erlaubt.

Ja, das sind so kleine Veränderungen, die freilich zunächst nur zeigen, wie lückenlos die Diktatur bisher gewesen ist.

Seit dem Wechsel zu Raúl hat sich auch das cubanische TV "CubaVision" geändert. Die politischen Sendungen sind seltener geworden; es gibt immer mehr Musiksendungen.

Es ist, lieber Frankfurter, wohl so etwas wie eine Phase des Stillstands, der gespannten Erwartung. Castro ist ja nicht nur einfach der jahrzehntelange Comandante gewesen, sondern er hat sich - allgegenwärtig, sich in alles einmischend, ständig "sein" Volk belehrend - als eine Art Übervater präsentiert, der auf seinem Volk lastete wie ein allmächtiger Patriarch zu biblischen Zeiten.

Solange er lebt, wird sich deshalb, denke ich, in Cuba nichts ändern. Die Entscheidungen werden nach seiner Beerdigung fallen; und ich halte es für wahrscheinlich, daß dann eine Entwicklung wie in der Sowjetunion in den Jahren vor 1989 stattfindet.

Herzlich, Zettel

Frankfurter Offline



Beiträge: 233

29.03.2008 05:40
#7 RE: Marginalie: Menschenrechte in Cuba Antworten

Zitat Zettel

In Antwort auf:
ich halte es für wahrscheinlich, daß dann eine Entwicklung wie in der Sowjetunion in den Jahren vor 1989 stattfindet
.

Ich hoffe auch, dass Cuba diesen Weg geht. Noch vor einem Jahr hätte ich darauf sogar gewettet. Aber man muss abwarten, wie sich der Einfluss und das Geld von Chavez auswirken. Von seiner Seite kommt bestimmt nichts positives.

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"In times of universal deceit, telling the truth will be a revolutionary act." George Orwell, 1984

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.03.2008 07:12
#8 RE: Marginalie: Menschenrechte in Cuba Antworten

Zitat von Frankfurter
Zitat Zettel
In Antwort auf:
ich halte es für wahrscheinlich, daß dann eine Entwicklung wie in der Sowjetunion in den Jahren vor 1989 stattfindet
.
Ich hoffe auch, dass Cuba diesen Weg geht. Noch vor einem Jahr hätte ich darauf sogar gewettet. Aber man muss abwarten, wie sich der Einfluss und das Geld von Chavez auswirken.

Das sehe ich auch so, lieber Frankfurter. Noch ist es ruhig in Havanna, aber es braut sich etwas zusammen, was nach dem Tod Castros losbrechen wird, so oder so.

Heute Nachmittag wird, wenn nichts dazwischenkommt, in ZR ein Artikel über Cuba stehen. Zum einen über die Handy-Freigabe, die mit allerlei Kuriosem einhergeht. Zum anderen über die erstaunliche, bewundernswerte cubanische Bloggerin Yoani Sánchez.

Herzlich, Zettel

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