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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 7 Antworten
und wurde 824 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.03.2008 17:09
Marginalie: Dittscherisierung Antworten

Mal wieder etwas zur Sprache, und eine kleine Hommage an Reader.

refardeon Offline



Beiträge: 11

05.03.2008 10:53
#2 RE: Marginalie: Dittscherisierung Antworten

Hallo,

der Verweis auf Twain erinnert mich an einen netten Artikel aus dem Guardian, in dem es um die vermeintliche Humorlosigkeit der Deutschen gibt - das ganze wird auf die Sprache zurückgeführt:

"In English we surround a noun with adjectives to try to clarify it. In German, they merely bolt more words on to an existing word. Thus a federal constitutional court, which in English exists as three weak fragments, becomes Bundesverfassungsgericht, a vast impregnable structure that is difficult to penetrate linguistically..."

http://www.guardian.co.uk/world/2006/may...many.features11

Etwas länger, aber lesenswert.


PS: Jetzt wo ich darüber nachdenke, es kann sein, dass ich den Link ursprünglich hier gefunden habe. Falls dies eine Wiederholung ist, bitte ich um Nachsicht ;)

Feynman ( gelöscht )
Beiträge:

05.03.2008 13:46
#3 RE: Marginalie: Dittscherisierung Antworten

Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitänsfrauliebhaberbegräbnissfeieressen

Enha Offline



Beiträge: 59

05.03.2008 13:54
#4 RE: Marginalie: Dittscherisierung Antworten

Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitänsfrauliebhaberbegräbnisfeieressensrechnungsbegleichungsnachweis

Kaa Offline




Beiträge: 658

05.03.2008 15:38
#5 RE: Marginalie: Dittscherisierung Antworten

Jetzt treibt es mich schon einen Tag lang um, das

Montage kennt jeder

rheit So ähnlich wie der Rhein

erungs Ausländische Ehrungen

potential Kennt wieder jeder

Was mit Bandwurmworten passiert, wenn man sie falsch betont.



Kaa

Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus. (Wörtlich nicht von mir)

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

05.03.2008 16:04
#6 RE: Marginalie: Dittscherisierung Antworten

Jetzt hab' ich's! In Australien gibt's Ditscheridoos!

Kaa Offline




Beiträge: 658

05.03.2008 16:07
#7 RE: Marginalie: Dittscherisierung Antworten

Zitat von Thomas Pauli
In Australien gibt's Ditscheridoos!


Ist das nicht ungerecht?




Kaa

Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus. (Wörtlich nicht von mir)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.03.2008 16:14
#8 Lindwürmer und der Senf auf dem Teller Antworten

Zitat von refardeon
PS: Jetzt wo ich darüber nachdenke, es kann sein, dass ich den Link ursprünglich hier gefunden habe. Falls dies eine Wiederholung ist, bitte ich um Nachsicht ;)

Nein, ich kann mich nicht daran erinnern, daß das hier schon einmal erwähnt wurde, lieber refardeon. Ja, das ist lesenswert und lustig.

Im Grunde frage ich mich, wie wir Deutsche eigentlich mti diesen Lindwürmern von Wörtern (und den Satz-Lindwürmern, siehe das Beispiel hier am Ende des Artikels) zurechtkommen.

Bei den Lindwurm-Wörtern ist es, wahrnehmungspsychologisch betrachtet, zunächst einmal ein Problem der Gliederung (articulation), des parsing: Wo hört die eine Komponente auf und beginnt die nächste? (Nicht immer ganz einfach. In einer Zeitung las ich mal ein Wort so getrennt: "Schwein- elendchen").

Dann ist es auch ein Problem des Kurzzeitgedächtnisses. Man muß ja den Kopf des Lindwurms noch parat haben, wenn man am Schwanz angelangt ist.

Und beim Aussprechen schließlich ist es auch eine Frage des, sagen wir, langen Atems. Ob deutsche Sprecher ein anders Atemmuster haben als jemand, der einen Text auf Französisch oder Englisch vorliest?



Ein anderer Aspekt dieser Lindwurm-Wörter ist ihre, sagen wir, Vieldeutigkeit. Viele Witze basieren ja darauf - daß ein Schweineschnitzel ein Schnitzel vom Schwein ist, aber ein Jägerschnitzel nicht eines vom Jäger. Daß auf dem Kirschkuchen Kirschen sind, aber auf dem Hundekuchen keine Hunde usf. usf.

Das ist es, was Mark Twain meinte, wenn er schrieb, daß bei solchen Mammut-Wörtern die Komponenten ohne Naht oder Gelenk aneinandergedrängt werden.

Und was die Lindwurm-Sätze angeht - ich habe den Verdacht, daß sie oft ein Ausdruck mangelnder intellektueller Disziplin sind. Siehe diesen oben verlinkten Satz von Franz Walter.

Da fällt einem, während er schreibt, dies ein und noch jenes und noch jenes. Statt es zu ordnen und nacheinander zu sagen, schwurbelt er es zusammen, wie es gerade kommt.

Am Ende versteht's keiner, wie bei Hegel.

Dessen Berühmtheit beruht auf dem, was keiner versteht; so, wie der Umsatz der Senffabrikanten von dem herrührt, was die Leute auf dem Teller lassen.

Herzlich, Zettel

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