Ich kann leider nur die Zusammenfassung von Teleopolis verstehen, doch das italienische Interview mit Herrn Gianfranco Girotti ist dort auch verlinkt. (Ich finde übrigens, daß NichtChristen christliche Würdenträger nicht mit ihren christlichen Titel benennen sollten.)
Nach der Zusammenfassung seien die alten Todsünden "Wollust, Stolz, Neid, Geiz, Zorn, Völlerei und Faulheit" (heute aus Akzeptanzgründen Laster genannt, Anmerkung von Kaa) nicht mehr zeitgemäß. Hm. Ich hoffe Teleopolis hat da was in dem Interview gründlich missverstanden. Deswegen plädiert Herr Girotti dafür Laster wie Drogenkonsum und Umweltverschmutzung in den Katalog der schlimmsten Laster aufzunehmen. Wenn das stimmt, dann denke ich darüber nach, der Kirche meine angeborene Solidarität zu entziehen. Ich habe sie immer gemocht, weil sie durch die Zeit konstant blieb. Die alten Todsünden haben den Vorteil, zeitlos zu sein. Sie sind heute selbstverständlich noch aktuell, sie sind so weit verbreitet, daß man sie nicht mal mehr beim Anderen sieht. So überhand haben sie genommen. Ein Sündenkatalog mit konkreten Einzelsünden müßte alle paar hundert Jahre geupdated werden.
Beim ersten Durchlesen fand ich die Idee einfach witzig, drum habe ich hier angefangen. Wenn die Zusammenfassung von Teleopolis stimmt, ist es aber gar nicht witzig.
Kaa
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus. (Wörtlich nicht von mir)
Jetzt schreibt das auch der Spiegel - es wird immer schlimmer:
Zitat von SpiegelDie noch aus dem Mittelalter stammenden und bisher geltenden Todsünden wie Geiz, Neid, Zorn, Wollust, Hochmut, Völlerei und Trägheit seien überholt, da manche Verhaltensweise mittlerweile gesellschaftlich toleriert werde
Die Sache mit der Sünde ist eine Sache zwischen dem einzelnen (Sünder) und Gott - und hat mit der Bewertung/Tolerierung der Gesellschaft nichts zu tun gehabt, als ich Kommunionkind war. Und auch heute noch bin ich der Meinung daß "Stolz", "Habsucht", "Neid", "Zorn", "Unkeuschheit", "Unmäßigkeit" und "Trägheit" Zustände sind, die man bei sich vermindern und verhindern soll, weil sie dem Charakter und dem Glück schaden. So wie ich diese Sünden verstanden habe, sind sie immer dann eine Sünde, wenn sie sich zu einer Haltung verfestigt haben - und darum auch eine Todsünde - das würde ich auch ohne Gott bestätigen - eine haltungsmäßig Zorniger oder Neidischer hat so viel vom Leben verloren, daß man es treffend als "Sünde zum Tod" bezeichnen kann. Und bei den anderen Sachen auch.
Ich kann es wirklich nicht glauben, daß sie die alten Todsünden abschaffen wollen. Das muß doch eine Kampagne gegen die Kirche sein.
Kaa, sehr betrübt
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus. (Wörtlich nicht von mir)
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