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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 2 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

07.04.2008 16:05
Wähler und Ministerpräsident in Hessen Antworten

Lies don't pay. Das ist das Fazit der Vorgänge nach den Wahlen in Hessen.

Er ist eben nicht doof, der Wähler. Anders, als sich das Franz Walter vorstellt.

str1977 ( gelöscht )
Beiträge:

08.04.2008 09:57
#2 RE: Wähler und Ministerpräsident in Hessen Antworten
Ich sehe keine Grundlage dafür, die CDU schlechter zu bewerten als die FDP, da es ja kein Versprechen "niemals mit den Grünen" gab. Als größere Partei ist ja auch die Verantwortung etwas größer - die FDP als Quasi-Splitterpartei kann da leichter abseits stehen.

Was die Grünen angeht - ein "niemals mit der CDU" hab ich auch nicht gehört (wohl auch weil die Ziele so weit auseinander liegen), also siehe oben. Über ein "niemals mit der Linken" - sollte es gefallen sein - , siehe SPD. Auch hier gibt es keinerlei sachlichen Grund für eine Besserbewertung.

Und nein, ein FDP-Ministerpräsident ist - zum Glück! will ich sagen - illusorisch. Und schon Reinhold Maier war keine Lichtgestalt, der seine Regierung auf sehr wackliger Grundlage bildete und dann diese noch künstlich verlängern wollte.

Und über Neuwahlen haben wir ja schon gesprochen. Unnötig und schädlich wären sie.
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

08.04.2008 17:11
#3 RE: Wähler und Ministerpräsident in Hessen Antworten

Zitat von str1977
Ich sehe keine Grundlage dafür, die CDU schlechter zu bewerten als die FDP, da es ja kein Versprechen "niemals mit den Grünen" gab. Als größere Partei ist ja auch die Verantwortung etwas größer - die FDP als Quasi-Splitterpartei kann da leichter abseits stehen.

Die CDU, lieber str1977, ist mit einem "befriedigend" eigentlich gut bedient, finde ich. Denn die Art, wie Roland Koch im Augenblick die Grünen so mit Freundlichkeiten bedenkt, wie er sie im Wahlkampf - siehe das berühmte Plakat - bekämpft hat, das hat meines Erachtens keine bessere Note in Vertrauenswürdigkeit verdient.

Was die Verantwortung angeht, könnte man ja auch argumentieren, daß die der FDP besonders groß ist. Denn würde sie ihr Wahlversprechen brechen und eine rotgrüne Koalition eingehen, dann wäre die Krise ja gelöst.

Und zur "Splitterpartei", lieber str1977, fällt mir Rudolf Augstein ein. Der hat einmal vom "Totenglöcklein" geschrieben, das schon für die FDP bimmle. Ich glaube, es war nach dem Wechsel zur CDU 1982, als ja die FDP in der Tat nur noch ganz knapp über 5 Prozent lag.

Aber der Liberalismus ist halt nicht totzukriegen. 12 Prozent in Hessen - das ist ein Wert, wie ihn bundesweit nach meiner Erinnerung die FDP ein einziges Mal erreicht hat, und zwar unter Erich Mende, der dann später zur CDU wechselte.
Zitat von str1977
Was die Grünen angeht - ein "niemals mit der CDU" hab ich auch nicht gehört (wohl auch weil die Ziele so weit auseinander liegen), also siehe oben. Über ein "niemals mit der Linken" - sollte es gefallen sein - , siehe SPD. Auch hier gibt es keinerlei sachlichen Grund für eine Besserbewertung.

Die Grünen haben im Wahlkampf so eindeutig Front gegen die CDU gemacht wie diese umgekehrt gegen die Grünen. Jetzt hofiert Koch die Grünen, während die sich weiter abweisend verhalten. Also verdienen sie eine bessere Bewertung als die CDU, weil sie sich weniger weit von dem entfernt haben, was sie im Wahlkampf gesagt haben. Andererseits schließen sie aber ein Bündnis mit der CDU doch nicht aus; deshalb nur zwei plus statt eine eins, wie die FDP sie zu Recht bekommen hat.
Zitat von str1977
Und nein, ein FDP-Ministerpräsident ist - zum Glück! will ich sagen - illusorisch. Und schon Reinhold Maier war keine Lichtgestalt, der seine Regierung auf sehr wackliger Grundlage bildete und dann diese noch künstlich verlängern wollte.

Nein, eine Lichtgestalt mag er nicht gewesen sein, der "Alte aus dem Remstal" (eine Zeitung hat damals mal geschrieben: "Der Alte aus dem Rennstall" - so schlecht waren damals die Telefonleitungen ).

Er war ein eindrucksvoller Mann und ein Vertrter des südwestdeutschen Liberalismus, der sich direkt bis zur Revolution von 1848 zurückverfolgen läßt: Grundbürgerlich, bodenständig, ebenso wirtschaftsliberal wie liberal, was die Freiheitsrechte des Einzelnen angeht. Mehr von dieser Sorte hätte die FDP immer brauchen können. Und heute hat sie Westerwelle!
Zitat von str1977
Und über Neuwahlen haben wir ja schon gesprochen. Unnötig und schädlich wären sie.

Die jetzige Situation, lieber str1977, ist deshalb so mißlich, weil die SPD mit dem Versprechen, nicht mit den Kommunisten zu kooperieren, Stimmen von antikommunistischen Wählern bekommen hat, und mit Hilfe der so gewonnenen Sitze jetzt mit Hilfe der Kommunisten regieren will.

Vor Neuwahlen wüßte jeder, woran er ist: Wer die SPD wählt, der will eine von den Kommunisten unterstütze Regierung. Ergibt sich dann eine Mehrheit für die Volksfront, dann ist sie legitimiert. Oder sie ergeibt sich eben nicht, dann bekommt Hessen eine schwarzgelbe Regierung. Klare Verhältnisse also in jedem Fall.

Herzlich, Zettel

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