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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Dies und Jenes
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

09.08.2006 18:29
Übers Handy reden Antworten

Als Antwort auf diesen Beitrag von Miss Pig.



Liebe Miss Pig, ich mache mal einen neuen Thread auf, weil das jetzige Thema sich doch ziemlich weit von Zidanes Kopfbewegung wegbewegt hat.

Zitat von MissPig
Siehst Du, Zettel,
genau das meine ich:

In Antwort auf:
Ich konnte in den Semesterferien nach Belieben in unseren (damals fest auf einem FKK-Gelände stehenden) Wohnwagen retirieren und war doch immer für meine Mitarbeiter erreichbar. Sozusagen immer mit dem Handy in der Tasche.

Mit dem Zitat aus meinem Tagebuch
In Antwort auf:
Und genauso geht es mir heute, wenn ich erwähnte, daß ich kein Handy habe. Da höre ich auf einmal, daß es nur eine Frage des sinnvollen Einsatzes sei, und man selbst verwende es ja eigentlich nur ... hier bitte irgendetwas Sinnvolles einsetzen.

Es ist schon wieder passiert. Ich höre ein Beispiel für den sinnvollen Einsatz dieses Geräts. Auch Du schaust sozusagen Universum ;-)

Ja, ich habe sozusagen, brav wie Pym, den Rahmen ausgefüllt, den du vorgegeben hast.

In Antwort auf:
Waren wir aber trotzdem, so haben wir dann doch noch Prioritäten gesetzt - wovor wir uns genaugenommen ursprünglich drücken wollten. Wir wollten beides: Für Kunden erreichbar sein UND den Genuß. Ging scheinbar - aber im Endeffekt dann doch nicht.


Leuchtet mir schon ein. Für Kunden würde ich in der Freizeit auch nicht erreichbar sein wollen, glaube ich.

Nur ist es bei mir halt a bisserl anders. Ich habe das Privileg, keine Anwesenheitspflicht zu haben; also meine Arbeiten da erledigen zu können, wo es sinnvoll und bequem ist. Andererseits gibt es Mitarbeiter(innen), mit denen man halt den Kontakt halten muß. Und da war die Erfindung des Handys eben ideal für mich. Weil ich mich auf ein Gelände zurückziehen konnte, auf dem nur irgendwo eine Telefonzelle steht, aber man keinen eigenen Anschluß hat. Und mit dem Handy hatte ich den.

Ähnlich einschneidend war das Internet für mich. Zum Beispiel zusammen mit jemandem ein Manuskript schreiben, der/die irgendwo ganz anders ist, indem man die Versionen per Mailanhang hin und herschickt - das war ein großer Gewinn an Lebensqualität.

In Antwort auf:
Aber ganz ehrlich: Wir hätten an die Tür auch einen charmanten Zettel hängen können


Na, ob der Zettel das so charmant gefunden hätte - Les Aristocrats à la Lanterne, oder wie? (Liebe MP, ich kann keinen Zettel-Kalauer auslassen, auch wenn er noch so blöd ist).

In Antwort auf:
Und sinngemäß denke ich über Dein Beispiel: Wie viele Alternativen zur Mitnahme des Handy hast Du vorher durchdacht? Zum einen die Grundannahme: (...) (...)


Alles gute Fragen, liebe Miss Pig. Für mich war es eine Sache der Bequemlichkeit. Davor bin ich mehrfach am Tag zur Telefonzelle gegangen und habe mich erkundigt, ob etwas "anliegt". Und nun, mit Handy, wurde eben nur noch kommuniziert, wenn es wirklich notwendig war.



Eine andere Situation, wo ich das Handy "nicht missen möchte", ist das Einkaufen. Das tun meine Frau und ich oft parallel, beide abends auf dem Weg nach Hause. Da kann man sich absprechen - und es passiert folglich nur selten, daß beide unabhängig voneinander ein frisches Brot, ein Dutzend Eier und den Ersatz für das leere Senfglas kaufen.

Beliebt bei uns ist auch das Handy-Telefonieren in selbem Laden. Da ziehen wir meist mit getrennten Einkaufswagen los, weil man beim parallelen Einkaufen viel Zeit (und Diskussionen!) sparen kann. Und auch da stimmt man sich sinnvollerweise immer mal wieder per Handy ab.

In Antwort auf:
Und insbesondere frage ich mich, was diese ständige Erreichbarkeit eigentlich mit der Generation macht, die damit aufwächst? (...) Wird die Generation, die von klein auf mit Händy durch die Gegend rennt, noch improvisieren können? Oder was passiert mit denen, die von Anfang an gewohnt sind, jeden noch so blöden Schwachsinn via Telefon zu regeln?


Tja, das wird interessant werden. Ich glaube, die haben einfach einen anderen Aktionsradius als wir. Die Gruppe, mit der man interagiert, ist halt nicht mehr physisch zusammen, sondern per Telefonieren und vor allem Simsen zusammengeschlossen. Ungefähr wie das "virtuelle Museum", das sich Malraux mal ausgedacht hatte - lange vor der Erfindung des Web und des Handy.

Sie haben einen anderen Aktionsradius, so wie sie schneller leben als ich in meiner Jugend. Sie sind sozusagen höher getaktet.

In Antwort auf:
Und jetzt, ganz ehrlich: Wäre es nicht eigentlich lächerlich gewesen, meine Cousine im Urlaub anzurufen, nur weil ich in ihrer Wohnung kein Sackerl finde? Und, zweite Frage: Glaubst Du nicht, daß 95% aller Handybenutzer das BEDENKENLOS sofort getan hätten?


Ja, das glaube ich auch.

Nur ist das ja irgendwie kompensatorisch: Man kann es sich leichter machen durch Anrufen, aber man hat's auch schwerer, weil andere anrufen, um es sich leichter zu machen.

Übrigens scheint mir, daß sich in dieser Hinsicht Männer und Frauen sehr unterscheiden. Die meisten Männer versuchen's lieber allein. Viele Frauen lassen sich gern helfen. Nach meiner Erfahrung jedenfalls.

In Antwort auf:
So, aber jetzt genug von mir, ähm, tja, MissPig is back, in ihrer ganzen epischen Breite.


Ist alles eine Frage des Stils, liebe MP. Wenn jemand gut schreiben kann, wie du, dann darf's aus meiner Sicht gern a bisserl länger sein.

Übrigens wundere ich mich, daß viele Internet-Leser(innen) einen Text wie deinen jetzigen schon "lang" finden (ich fabriziere ja auch gern so was von epischer Breite).

Obwohl jeder Artikel auf Seite 3 ihrer Tageszeitung, oder im "Spiegel" oder im "Goldenen Blatt" oder wie das heißt, viel länger ist - ganz zu schweigen von der "Zeit", von der ich mich eh frage, wer außer Schülern und Pensionären die Zeit hat, Artikel des dort üblichen Kalibers zu lesen.

Und nur, um aus all dieser Redundanz den einen oder anderen klugen Gedanken herauszufischen.

Nee, liebe MP, da lobe ich mir doch deinen Stil!

Herzlich, Zettel

 Sprung  



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