- THE WASHINGTON POST OUTLOOK SECTION (Opinion) Sunday, June 8, 2008; Page B01
BON VOYAGE Bush Is a Lame Duck. Bush-Bashing in Europe Is, Too. By James Forsyth LONDON
(...)
... the next president will have an easier relationship with Europe than Bush ever did. (...) it will be convenient to blame all the turbulence in the trans-Atlantic relationship these past few years on the departed leaders of the time -- Bush, Chirac and former German chancellor Gerhard Schroeder, who reneged on a promise to Bush not to make his opposition to the Iraq war a big political issue back home. In truth, they all deserve some of the blame.
(...) Throughout the Cold War, the United States had protected Europe from the Soviet threat. But the threat that America rightly wanted to respond to after the Sept. 11, 2001, terrorist attacks was one that many Europeans thought didn't affect them. Or, to be more accurate, they feared that the real threat was not al-Qaeda terrorism but the U.S. response to it. To Americans, the Islamist threat came from outside; to many Europeans, it was already inside their borders, in the unintegrated immigrant ghettos that dot so many European cities, and the danger came from anything that might further alienate already disenchanted Muslims.
(...) Now, though, Europe is beginning to realize that the inspiration for the Islamists inside its borders comes from outside, from those who preach jihadism and death to America. At the same time, the United States has developed a more rounded approach to the problem, mixing hard and soft power more effectively. This has left Europe and the United States closer together in their threat perceptions.
danke für den Hinweis auf diesen sehr lesenswerten Kommentar! Ein andrer Auszug daraus:
Zitat von James ForsythDepressingly, good news from Iraq is taken as bad news by some rabid European anti-Americans, people who take a certain satisfaction from the difficulties the United States has encountered there, in hopes that they will teach the "ignorant Americans" a lesson. The European media have largely lost interest in Iraq since the U.S. military "surge" started showing such striking results.
Es ist deprimierend, daß gute Nachrichten aus dem Irak von manchen ausgerasteten europäischen Antiamerikanern als schlechte Nachrichten gesehen werden; von Leuten, die aus den Schwierigkeiten, denen die USA dort ausgesetzt sind, eine gewisse Befriedigung ziehen. Sie hofften, daß diese den "ignoranten Amerikanern" eine Lehre erteilen würden. Die europäischen Medien haben das Interesse am Irak weitgehend verloren, seit der militärische "Surge" eindrucksvolle Resultate zu zeigen begann.
Wahre Worte. Das Kapitel "Bush und Europa" ist aus meiner Sicht durch eine geradezu bösartige Haltung vieler - linker, nationalistischer und vor allem linksnationalistischer - Europäer geprägt.
Daß das Idol dieser Leute (Forsyth erwähnt ihn ja auch) ausgerechnet der agitatorische Schmierfink Michael Moore ist, sagt alles über sie.
Präsident Bush hat sich dagegen den Europäern gegenüber nobel gezeigt.
Er hat aus Schröders Wortbruch nicht den Skandal gemacht, den dieser verdient gehabt hätte. Er hat die antiamerikanischen Demonstrationen bei seinem Deutschland-Besuch kommentarlos ertragen.
Und er hat für die Osteuropäer so viel getan wie kaum ein US-Präsident. Dank Bush können sie sich heute einigermaßen sicher vor Rußland fühlen.
Ich bin, dear Reader, sicher, daß Obama für die Linken in Europa vielleicht ein Held werden wird, für die europäischen Interessen aber ein Desaster. Er hat keine Beziehung zu Europa; so wenig, wie er bisher überhaupt eine Beziehung zur Kultur des christlichen Abendlands hat erkennen lassen.
Er wird eine knallharte Politik gegenüber Europa machen. McCain wird auch nicht so europafreundlich sein, wie es Bush war. Aber immer noch ungleich freundlicher als Obama.
Herzlich, Zettel
PS: Ich habe mich gefreut, dear Reader, wieder einmal einen Eintrag von dir in dieser kleinen, aber besonders feinen Ecke des "Kleinen Zimmers" gelesen zu haben!
Ahja, könnte mir einer aufzeigen inwiefern George W. Bush für eine amerikanische Europapolitik steht, die nicht "knallhart" ist (was immer das im Bezug auf Europapolitik auch bedeuten mag...) und im Gegenteil sogar "nobel"? Und ja, für den deutschen und europäischen gut gepflegten Antiamerikanismus brechen schwerere Zeiten an. Bush war die ideale Symbolfigur. Es war nie leichter sich den Amerikanern moralisch überlegen zu fühlen.
Dass George W. Bush keinen Skandal um einen Wortbruch im Zusammenhang mit dem Irakkrieg gemacht hat könnte damit zusammenhängen, dass er uns seine Administration mit ihrer Irak-Kampagne und anschließenden Intervention einen ungleich größeren Skandal in der Weltpolitik verursacht haben. Wer redet über einen Wortbruch wenn man über fehlende WMDs reden kann?
Zitat von OmniUnd ja, für den deutschen und europäischen gut gepflegten Antiamerikanismus brechen schwerere Zeiten an. Bush war die ideale Symbolfigur. Es war nie leichter sich den Amerikanern moralisch überlegen zu fühlen.
Das ist sicher richtig. Spannend wird es nach Bush, egal ob nun Obama oder ob McCain Präsident wird.
Bushs Politik war u.a. deshalb europafreundlich, weil viele maßgebliche Leute seiner Regierung zu Zeiten der Regierung von George Bush sen. in Europa engagiert gewesen waren (allen voran Prof. Rice, damals Expertin für die Sowjetunion im Beraterstab von Bush sen.), und weil G.W. Bushs Überzeugung, daß nur Demokratisierung Fortschritt und Frieden bringen kann, ihre Bestätigung in Osteuropa erfährt (das dürfte einer der Gründe für sein großes Interesse an Osteuropa sein).
Weder McCain noch Obama haben bisher ein solches Interesse an Europa erkennen lassen. Obama ist ja außenpolitisch bisher überhaupt nicht in Erscheinung getreten; niemand weiß, welche Politik er betreiben wird, außer daß er versprochen hat, innerhalb von, wenn ich mich recht erinnere, 16 Monaten aus dem Irak abzuziehen.
McCain ist vielen von den Münchner Konferenzen zur Sicherheitspolitik bekannt. Er gilt als kompromißloser Vertreter amerikanischer Interessen.
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