Inzwischen liegt - vorerst in Blogform, (noch) nicht in der gedruckten Zeitung - eine Stellungnahme der NY vor, gezeichnet von Kate Phillips. Darin steht wenig Neues, außer daß Phillips, Redakteurin in der Nachrichtenredaktion, aus dem Nähkästchen plaudert:
Zitat von New York Times(In full disclosure, I worked as the deputy Op-Ed editor under Mr. Shipley during the mid-to-latter part of 2004, and it was policy then not to publish direct responses to Op-Ed columns already in print. Very rarely would a direct counterpoint to an Op-Ed be published; more often the response would be directed to Letters to the Editor. But dueling candidate Op-Eds sometimes rise to a different level, when they go beyond back-and-forth or standard talking points that everyone is familiar with.
That said, I should also say there is an enormous firewall between the editorial/Op-Ed side and the news operation. We on the news side had no input, nor intelligence, per se of Mr. McCain’s article, nor did we know that Mr. Shipley requested revisions. That holds true for all submissions to Op-Ed.)
Also erstens würde man ohnehin kaum Repliken auf Kommentare veröffentlichen, und zweitens hätte die Nachrichtenredaktion von dem ganzen Vorgang nichts gewußt.
Die Sache hat noch ein Pointe: Nicht nur hat die NYT die Entgegnung McCains auf den Artikel von Obama abgelehnt, sondern sie hat noch eins draufgesetzt und in einem Editorial indirekt auf das zentrale Argument von McCain geantwortet, das sie nicht hatte drucken wollen:
Zitat von Editorial der NYTAnd it was distressing to hear Mr. McCain still talking about “winning” the war in Iraq and adopting the tedious tactic of accusing Mr. Obama of “giving up” when he talks about a careful withdrawal of troops.
We have no idea what winning means to Mr. McCain. Mr. Bush initially promised a free and democratic Iraq. After spending $656 billion, his administration has retreated from such grandiose notions and he will be lucky to leave behind a marginally functioning central government in a very fragile and violent country.
Mr. Obama acknowledged that reality, and the fact that Mr. Bush’s decision to deploy more troops last year has reduced the violence. Mr. McCain uses that to justify an unending war.
"Einen Krieg ohne Ende zu rechtfertigen". So, als ob McCain länger Krieg führen wollte, als es zum Sieg über die El Kaida und andere Aufständische erforderlich ist.
Obama wollte im Frühjahr 2007, als der Krieg auf der Kippe stand, die US-Truppen abziehen. Er wollte den Bürgerkrieg oder ihn jedenfalls in Kauf nehmen, der dann unweigerlich ausgebrochen wäre.
Jetzt Obama als denjenigen hinzustellen, der richtig gelegen hatte, und MCain, also demjenigen, der den Surge befürwortete, als kaum einer dafür gewesen war, vorzuwerfen, er wolle "justify an unending war" - das ist schon ziemlich starker Tobak.
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