Reporter, die aus Peking berichten, sollen offenbar keinen freien Zugang zum Internet haben. Ärgerlich, aber doch ein Klacks gegen das, was im Augenblick Chinesen geschieht, die für die Menschenrechte eintreten.
und genau die magelnde Einsicht in das Wesen von totalitären Systemen ist für einen großen Teil der Irrationalität in der deutschen und europäischen Aussenpolitik verantwortlich.
Ich hatte das Vergnügend das Europa/UN Seminar des OSI der FU-Berlin in Aktion zu erleben. Da rekrutiert sich ja bekanntlich die zukünftige Elite und daher fand die Veranstaltung auch im Auswärtigen Amt statt. Eigentlich referierte eine Dame aus dem Büro von Javier Solana über Sanktionen. Das Spannende war aber die Diskussion im Anschluss. Der Glaube alles Übel dieser Welt beruhe nur auf Mißverständnissen und mangelndem Interessenausgleich. Solange sich diese Menschen mit anderen saturierten Postheroen auseinandersetzen, mag das vielleicht stimmen, aber leider besteht die Welt eben auch aus den Mugabes, Putins und der chinesischen KP.
Spätestens seit diesem Tag überraschen mich solche Kommentare, wie der zu der ausbleibenden Verbesserung der Menscherechtslage, nicht mehr.
Zitat von C.K.und genau die magelnde Einsicht in das Wesen von totalitären Systemen ist für einen großen Teil der Irrationalität in der deutschen und europäischen Aussenpolitik verantwortlich.
Wenn man sich, lieber C.K., einmal ein wenig mit den westlichen Reaktionen auf Hitler bis einschließlich der Münchner Konferenz beschäftigt hat (ich empfehle dazu sehr die Lektüre des Erstens Bands von Churchills Geschichte des Zweiten Weltkriegs, The Gathering Storm), dann hat man den Eindruck, in dieser Hinsicht sei in siebzig Jahren wenig gelernt worden.
Leute wie Chamberlain waren ja weder Dummköpfe noch Feiglinge. Sie glaubten nur einfach daran, daß Hitler einen vernünftigen Ausgleich suchte, so wie sie selbst. Daß ihm Zusagen so egal waren wie das Schwarze unter dem Nagel, das ging Chamberlain erstmals auf, als Hitler und Stalin gemeinsam Polen überfielen, entgegen aller Schwüre Hitlers, nach dem Münchner Abkommen hätte das Reich keine territorialen Ansprüche mehr. Danach war Chamberlain wie verwandelt; aus einer Taube zum Falken geworden.
Zitat von C.K.Ich hatte das Vergnügend das Europa/UN Seminar des OSI der FU-Berlin in Aktion zu erleben. Da rekrutiert sich ja bekanntlich die zukünftige Elite und daher fand die Veranstaltung auch im Auswärtigen Amt statt. Eigentlich referierte eine Dame aus dem Büro von Javier Solana über Sanktionen. Das Spannende war aber die Diskussion im Anschluss. Der Glaube alles Übel dieser Welt beruhe nur auf Mißverständnissen und mangelndem Interessenausgleich. Solange sich diese Menschen mit anderen saturierten Postheroen auseinandersetzen, mag das vielleicht stimmen, aber leider besteht die Welt eben auch aus den Mugabes, Putins und der chinesischen KP.
Ich kenne diese Denkweise, lieber C.K., zwar nicht aus der Politologie, aber aus dem akademischen Milieu generell. In gewisser Weise kann ich sie auch nachvollziehen.
Als Wissenschaftler lernt man zu differenzieren. Man wird hellhörig bei pauschalen Behauptungen und versucht sozusagen reflektorisch, sie zu zerpflücken. Also ist man stolz auf solche "Einsichten", wie daß in China alles viel komplexer sei, als es in einer solchen Charakterisierung wie "totalitäres Regime" zum Ausdruck kommt.
Man übersieht erstens, daß wirkliche wissenschaftliche Einsichten meist einfach sind. Und man will zweitens nicht wahrhaben, daß man dort, wo man Klischees vermutet, meist nur das eine durch ein anderes ersetzt.
Kürzlich wurde im Sender Phoenix eine "Nachtstudio"-Diskussion mit Volker Panzer wiederholt, in der sich u.a. Tilman Spengler und der Kulturhistoriker Manfred Osten zu China äußerten. Beide mit dem Tenor, wir dürften nicht unsere europäischen, individualistischen Maßstäbe an eine Kultur anlegen, die nun einmal auf Harmonie angelegt sei.
Kann man sich ein gröberes Klischee über China vorstellen?
Herzlich, Zettel
RexCramer
(
gelöscht
)
Beiträge:
01.08.2008 01:12
#4 RE: Zitat des Tages: Olympische Spiele und Menschenrechte
In Antwort auf:... zeugt nicht eben von historischen Kenntnissen, zeugt nicht gerade von Einsicht in das Wesen von totalitären Systemen.
wenn wir schon bei den Spielen von 1936 und 2008 sind, machen wir die Sache gleich komplett und stellen fest, daß es bspw. gegenüber dem Iran auch nicht anders läuft: Ideen, Ahmadinejad & Konsorten irgendwelche Angebote zu machen und Leute, die sich davon etwas versprechen, gibt es genug, aber bringen tut es überhaupt nichts. Es ist immer der gleiche, alte Fehler.
Zitat von Zettel... dann hat man den Eindruck, in dieser Hinsicht sei in siebzig Jahren wenig gelernt worden.
Das ist vermutlich eine ziemlich wohlwollende Formulierung ...
Zitat von Zettel... dann hat man den Eindruck, in dieser Hinsicht sei in siebzig Jahren wenig gelernt worden.
Das ist vermutlich eine ziemlich wohlwollende Formulierung ...
Ich frage mich manchmal, lieber RexCramer, ob diese Indolenz gegenüber der kommunistischen und der islamistischen Variante des Totalitarismus nicht in Deutschland mit daran liegt, daß uns die nazistische Variante noch immer so beschäftigt.
Die ja überhaupt keine totalitäre Gefahr mehr ist. Was wir als Neonazis herumlaufen haben, das sind dumme, oft brutale Prolls plus eine Partei, die fast schon eine Karikatur des Rechtsextremismus ist.
Natürlich müssen diese Leute daran gehindert werden, politischen Einfluß zu bekommen. Natürlich muß gegen Schläger vorgegangen werden. Wir dürfen vor allem nicht dulden, daß Banden ganze Stadtviertel und Dörfer tyrannisieren (siehe das, was Califax dazu einmal aus Leipzig berichtet hat).
Aber das ist keine Gefahr des Totalitarismus. Von den drei Spielarten des Totalitarismus sind heute nur noch die kommunistische und die islamistische übriggeblieben.
Ich weiß, daß ich mich von vielen Kollegen aus der Blogokugelzone und auch von vielen Mitstreitern, die hier schreiben, darin unterscheide, daß ich die kommunistische Gefahr für größer halte als die islamistische.
Ich kann mich natürlich irren, aber ich sehe das so:
Der Islamismus ist eine Form des Totalitarismus, die in zurückgebliebenen Gesellschaften zu Hause ist. Die Taliban waren der Musterfall; auch der Iran konnte nur dank seiner Zurückgebliebenheit (und dem Versuch des Schah, sie mit Zwangsmitteln zu beheben) islamistisch werden.
Der Kommunismus ist aber in seiner chinesischen, bald vermutlich seiner vietnamesischen Variante dabei, die totalitäre Herrschaft mit wirtschaftlichem Erfolg zu verbinden.
Sie bauen dazu den Kapitalismus auf. Aber man darf sich nicht täuschen: Sie bleiben Marxisten. Sie argumentieren, laut Marx sei ja der Kapitalismus die notwendige Vorstufe des Sozialismus. Sie meinen, Lenin und Mao hätten diese Stufe überspringen wollen, man müsse sie aber durchlaufen.
Totalitär bleibt das System. Ob es sich aufgrund von Sachzwängen allmählich in ein demokratisches verwandelt (was ja die meisten zu glauben scheinen, ich nicht), ob es noch lange so weiterbesteht oder ob es durch eine Revolution gestürzt wird (was ich angesichts der krassen Klassengegensätze in China für möglich halte), bleibt abzuwarten.
Zufall? Heute morgen hab ich folgendes Zitat von Ingeborg Bachmann auf den Bildschirmen im Frankfurter Hauptbahnhof gelesen: «Die Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler.» Gruss, Elmar
Am Ende könnte es der KP China so gehen wie Pinochet.
Allerdings sind die Zentrifugalkräfte in China enorm. Chile ist damit verglichen ein fader Einheitsbrei. Bei den Uiguren machen sich Islamismus und der Wunsch nach einem unabhängigen Turkestan breit. Die tibetische Bewegung scheint sich in eine völkische Blut-und-Boden-Bewegung zu verwandeln. Jedenfalls hat der letzte Aufstand, der ja eher ein Pogrom war, in diese Richtung gedeutet. Von den ganzen anderen Völkern Chinas hört man zwar nicht, aber sie existieren ja trotzdem. Dazu kommt noch ein ordentlicher Generationenkonflikt. Wenn es etwas verknöcherteres, lebensfeindlicheres gibt als das Sittengesetz totalitärer Regime, dann ist es der Forschung bisher entgangen.
Für die KP heißt das Angst vor einem Zerbrechen Chinas in Chaos und Anarchie. Wenn es eine Demokratisierung Chinas geben sollte, dann dürfte diese sehr, sehr langsam voranschreiten.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
Zitat von ZettelSie bauen dazu den Kapitalismus auf. Aber man darf sich nicht täuschen: Sie bleiben Marxisten. Sie argumentieren, laut Marx sei ja der Kapitalismus die notwendige Vorstufe des Sozialismus. Sie meinen, Lenin und Mao hätten diese Stufe überspringen wollen, man müsse sie aber durchlaufen.
Lieber Zettel,
sie bauen ihn nicht auf, sie lassen ihn aufbauen! Manchmal hebe ich den Eindruck, sie warten nur, bis die Marktwirtschaft die Kassen ihrer ruinierten Nationen wieder gefüllt hat, um es dann nocheinmal zu versuchen.
Nachdem seit Anfang dieser Woche ca. 20.000 Journalisten aus aller Welt im offiziellen Pressezentrum, nur noch beschränkten Zugriff zum Internet haben, erklärte der Pressechef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Kevan Gosper, “man sei bemüht, „sicherzustellen, dass die Medien auch bei diesen Spielen so frei berichten können wie bei vergangenen Olympiaden.“
Stattdessen sind Seiten etwa von der Deutschen Welle, der BBC auf Chinesisch, von Amnesty International und ROG nicht mehr aufrufbar. Auch die Seiten der Hong-Konger Tageszeitung „Apple Daily“ sowie der taiwanesischen „Liberty Time“ sind gesperrt.
Chinas nicht eingehaltenes Versprechen, uneingeschränkten Internetzugang für Journalisten zu gewährleisten belastet IOC Präsidenten Jacques Rogge gleich zweifach. Hat er davon gewusst, bzw. zugestimmt und wie kann er die chinesischen Behörden wieder umstimmen? Gemunkelt wird, das nur mit seiner Zustimmung diese Zensur möglich war. Der hatte aber bis vor kurzem noch in mehreren Interviews einen "unzensierten Zugang zum Internet" zugesichert.
Die chinesischen Behörden stellen sich dagegen auf den Standpunkt, sie sperre nur Internetseiten, die gegen chinesische Gesetze verstoßen. Dazu gehören nach Auskunft von Reportern im Pressezentrum Websites, die über die in China verbotene Falun-Gong-Sekte und die tibetische Exilregierung berichten. Aber auch die Seiten internationaler Menschenrechtesgruppen und die chinesischsprachigen BBC-Seiten sind betroffen, zeitweise auch die der Deutschen Welle. "Wer sie aufruft, bekommt die Meldung 'Diese Seite kann nicht angezeigt werden'", sagte ARD-Hörfunkkorrespondentin Petra Aldendrath tageschau.de
Reporter ohne Grenzen haben diese Zensur auf das Schärfste kritisiert und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) sieht in der Beschränkung des Internetzugangs "völlig inakzeptable Einschränkung" der Arbeitsmöglichkeiten von Journalisten. "Wir erwarten, dass sich das IOC nicht zum verlängerten Arm chinesischer Zensurbehörden machen lässt", sagte der DJV-Vorsitzende Michael Konken in Berlin.
Also man darf weiterhin sehr gespannt sein, was uns hier in den nächsten Wochen erwartet. In jeder Hinsicht.
Die chinesischen Behörden haben haben auf Druck der massiven Proteste, den Zugang zu den Internetseiten Amnesty International und ROG wieder ermöglicht. Alles andere bleibt wie es ist.
Zitat von NolaMeldung soeben auf n-tv: Die chinesischen Behörden haben haben auf Druck der massiven Proteste, den Zugang zu den Internetseiten Amnesty International und ROG wieder ermöglicht. Alles andere bleibt wie es ist.
Ich denke, liebe Nola, sie wollen jetzt erst mal diese Debatte beenden, eine Woche vor Beginn der Spiele.
Wenn diese erst mal laufen, werden die Medaillen und Rekorde in den Schlagzeilen sein. Alle wollen sich dann an den Spielen erfreuen. Was dann klammheimlich wieder eingeführt bzw. beibehalten wird - dafür wird es dann keine Schlagzeilen mehr geben.
Die Chinesen sind Meister darin, durch Hinhalten, Taktieren, durch Unklarheit und Offenlassen eine Auseinandersetzung am Ende zu gewinnen. Das werden sie hier auch versuchen.
In Antwort auf: Wenn diese erst mal laufen, werden die Medaillen und Rekorde in den Schlagzeilen sein. Alle wollen sich dann an den Spielen erfreuen. Was dann klammheimlich wieder eingeführt bzw. beibehalten wird - dafür wird es dann keine Schlagzeilen mehr geben.
Lieber Zettel, das könnte sein, könnte aber auch genau andersrum sein. Jetzt, da man international schon fast übersensibel ist, wird doch auf vieles geachtet werden. Selbst unsere ÖR konnten sich ja diesen Abläufen nicht entziehen oder gar raushalten. Der allgemeine Druck war einfach zu groß und ich denke, das trotz sportlicher Erfolge, das Verhalten und die Maßnahmen der chinesischen Regierung sehr genau beäugt werden.
In Antwort auf: Die Chinesen sind Meister darin, durch Hinhalten, Taktieren, durch Unklarheit und Offenlassen eine Auseinandersetzung am Ende zu gewinnen. Das werden sie hier auch versuchen.
Sehe ich auch so, und es ist wohl zum ersten Mal für China die Erkenntnis, das Unterdrückung nicht so ohne weiteres funktioniert, wie sonst im eigenen Volk. Die Journalisten verhalten sich nicht wie Wirtschaftspartner und unterliegen damit auch nicht der Rücksichtnahme auf die „besonderen Verhältnisse“ Chinas.
Interessant ist auch, mit wessen Hilfe die Internet-Zensur in China erst möglich gemacht wurde.
Übrigens in der Olympischen Charta steht: „dass es „das Ziel der Olympischen Spiele ist, den Sport überall für eine harmonische Entwicklung des Menschen dienstbar zu machen, um so der Schaffung einer friedliebenden Gesellschaft förderlich zu sein, die sich der Wahrung der Menschenwürde verpflichtet fühlt“!
Zitat von Nola Jetzt, da man international schon fast übersensibel ist, wird doch auf vieles geachtet werden. Selbst unsere ÖR konnten sich ja diesen Abläufen nicht entziehen oder gar raushalten. Der allgemeine Druck war einfach zu groß und ich denke, das trotz sportlicher Erfolge, das Verhalten und die Maßnahmen der chinesischen Regierung sehr genau beäugt werden.
Hoffen wir's, liebe Nola.
Ich bin eher skeptisch, denn die Medien richten sich ja auch nach dem, was die Leute lesen und sehen wollen. Mir jedenfalls geht es so: Wenn erst einmal die Wettbewerbe laufen, möchte ich gern Sport sehen. Das soll doch Spaß machen. Negativmeldungen passen dazu nicht; sie verderben einem ja geradezu das Vergnügen am Sport.
Übrigens berichtete die "Tagesschau" soeben über eine "Pressekonferenz" des chinesischen Regierungschefs, die der dpa-Korrespondent anschließend so beschrieb: Es seien nur diejenigen Journalisten aufgerufen worden, die keine Fragen zu den heiklen Themen eingereicht hätten.
Man kann von einem Ochsen nicht erwarten, daß er Milch gibt. Man kann von Kommunisten nicht erwarten, daß sie Freiheit zulassen.
Ich antizipiere die Zeit der olympischen Spiele mit einem klirrenden Gefühl von Unbehaglichkeit im Magen.
Die stichhaltige Vermutung, dass es kaum eine Sportlerin bzw. kaum einen Sportler geben wird, der/die sich ohne die physische und/oder psychische Substanzpräparierung zum Medaillengewinn aufschwingt, vermag mir den Spaß am Sportvoyeurismus nicht wirklich zu verderben. Immer daran denken zu müssen, dass da ein Land Gastgeber ist, das die Menschenrechte mit Füßen tritt, jedwede Protestaktion gegen den kommunistischen Repressionsapparat im Keim zu ersticken sucht und auch nicht davor zurückschreckt, mit rücksichtsloser Gewalt einzuschreiten, sollten es doch einige "Unverbesserliche" schaffen, die präventive Verteitelung von Unmutsäußerungen zunächst zu umgehen, ist jedoch mehr als nur ein Spielverderber. Es führt zu einer eklatanten moralischen Angeschlagenheit, wenn ich mir vor Augen führe, dass die chinesischen Kommunisten neben dem Milliardengeschäft auch noch propagandistische Erfolge en masse verbuchen werden.
Nun äußert sich auch unser Außenminister zur Presse(un)freiheit:
Frank-Walter Steinmeier (SPD) äußerte Kritik und Unverständnis. «Ich verstehe nicht, warum die chinesische Regierung mit der Begrenzung des Internet-Zugangs erneut weltweite Skepsis geweckt hat», sagte Steinmeier, «Ich habe meinem chinesischen Amtskollegen Außenminister Yang Jiechi dieses Unverständnis deutlich vorgetragen».
Und im ZDF heute abend gesehen: Auf seiner ersten Pressekonferenz in Peking wollte der Belgier J. Rogge nur noch von «größtmöglichem» Zugang für die 25 000 Journalisten sprechen. Rogge sagte weiterhin "Wir sind Idealisten" und "Idealismus ist etwas, das mit Naivität verbunden ist".
Zitat von NolaUnd im ZDF heute abend gesehen: Auf seiner ersten Pressekonferenz in Peking wollte der Belgier J. Rogge nur noch von «größtmöglichem» Zugang für die 25 000 Journalisten sprechen. Rogge sagte weiterhin "Wir sind Idealisten" und "Idealismus ist etwas, das mit Naivität verbunden ist".
Die Pressekonferenz wurde von der BBC übertragen, liebe Nola. Es war, das Wort erscheint mir nicht zu stark, eine Schande, wie Rogge sich benommen hat. Auf die meisten Fragen zu Menschenrechten hat er mit Ignoranz geantwortet.
Beispiel: Ein Reporter verwies auf die in Peking eingerichteten Demonstrationszonen und berichtete vom Fall einer Bürgerrechtlerin, Dr. Gap (phonetisch), die eine solche Demonstration beantragt habe und deren Fall an das IOC herangetragen worden sei, nachdem ihr Antrag abgelehnt wurde. Und zwar mit der Begründung, sie käme aus der Provinz. Die Demonstrationszonen seien aber nur für die Einwohner Pekings da. Die Frau wurde festgenommen und in ihre Provinz zurückgeschafft.
Dazu sagte Rogge: Diesen Fall kenne er nicht.
Auf die Frage nach der nachträglichen Zulassung von Athleten aus dem Irak sagte er: Das sei Sache der Organisation für diese Region; diese müsse sehen, ob noch Plätze in ihrem Kontingent für Iraker frei seien.
In diesem Stil immer weiter. Er weiß nichts, er ist nicht zuständig. Er ist ein Idealist. Das war der Höhepunkt dieser Wischiwaschi-Pressekonferenz.
In Antwort auf:In diesem Stil immer weiter. Er weiß nichts, er ist nicht zuständig. Er ist ein Idealist. Das war der Höhepunkt dieser Wischiwaschi-Pressekonferenz.
Ja lieber Zettel, und selbst das ist noch zu toppen an fadenscheinigen Bemerkungen. So sagte IOC-Sprecherin Giselle Davies "man solle sich nicht an einzelnen Worten aufhängen, deren Muttersprache nicht englisch ist".
Na wunderbar, dann brauchen wir in Zukunft keine Sprache mehr, keine persönlichen Aussagen - sondern dürfen alles in allem nur Verträgen schwarz auf weiß vertrauen. Und dann fände die Olympiade wohl mit Sicherheit woanders statt.
Für den Zuschauer nur das Beste. Deshalb greift man auf altbewährtes gestandenes Personal zurück. Wo sie stehen spielt keine Rolle, auch nicht wenn sie auf dem Schlauch stehen. Wichtig ist nur, sie reden, ununterbrochen. Was sie reden ist auch nicht wichtig, der Zuschauer sieht ja alles selbst.
Der ideale Tummelplatz für Selbstdarstellung. Da wären z.B. "Waldi und Harry" nach den ARD-Tagesthemen, an Stumpfsinn nicht zu überbieten, aber man kann ja jeden zweiten Tag Johannes B. Kerner und Kathrin Müller-Hohenstein auf ZDF bewundern. Bewundern? Die beiden haben soviel damit zu tun sich selbst zu bewundern, das man sich als Zuschauer störend empfindet.
Aber alle haben eines gemeinsam, immer hier und da eine kleine Kritik am chinesischen System eingestreut, wie eine Prise Salz ins Essen, das schmeckt ja sonst auch nicht. Damit haben wir dann auch dieser Pflicht genüge getan. Wann werden wir endlich verschont, vor diesen selbstherrlichen, allwissenden, Hühnerwurst schlabbernden, im Sarkasmus ersaufenden, selbsternannten Sportfuzzis?
Und hier ist es, unser komplettes Journalisten - Dream Team
Monica Lierhaus und Michael Antwerpes werden diesen Live-Marathon für die ARD moderieren, Michael Steinbrecher und Rudi Cerne leisten das fürs ZDF. Da aufgrund der Sendezeit viele Zuschauer die Wettbewerbe nicht live im Fernsehen verfolgen werden können, kommt bei dieser Olympiade der Zusammenfassung und Tages-Aufbereitung eine besonders wichtige Rolle zu: Während das Erste diesen Job von Reinhold Beckmann am Vorabend erledigen lässt ("Olympia Extra" von ca. 17.30 Uhr bis zur Tagesschau um 20.00 Uhr), hieven die Mainzer ihre Olympia-Zusammenfassung selbstbewusst in die Primetime. Johannes B. Kerner und Kathrin Müller-Hohenstein betreuen die Sendung "Olympia Highlights" von 20.15 Uhr bis 21.45 Uhr.
Harald Schmidt, der mit Waldemar Hartmann wieder seine Turin-erprobte Sendung folgen lassen wird, sieht das Wirken von Staatssicherheit und Zensur in China selbstredend rein positiv: "Man kann immer sagen: Hier im Studio war die Stimmung der Hammer, die Gags müssen unterwegs rausgeschnitten worden sein."
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