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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 11 Antworten
und wurde 832 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.03.2009 09:06
Zitat des Tages: AIG und Waffenrecht Antworten
Eigentlich hatte ich über die AIG und die "Bonus-Affäre" nichts schreiben wollen. Aber als ich nach dem neuesten Kommentar von Charles Krauthammer gesucht habe - er kommt normalerweise freitags, ist aber diesmal noch nicht erschienen -, habe ich noch einmal den von letzter Woche gelesen. Daraus ist dieses Zitat des Tages hervorgegangen.

Die Parallele zur möglichen Verschärfung des deutschen Waffenrechts bietet sich an: Gesetze werden nicht aus einer sachlichen Notwendigkeit heraus gemacht, sondern zur Besänftigung des Volkes. Das freilich den betreffenden Zorn meist schon längst vergessen hat, wenn das Gesetz in Kraft tritt.
VolkerD Offline



Beiträge: 101

29.03.2009 09:17
#2 RE: Zitat des Tages: AIG und Waffenrecht Antworten

Hallo Zettel,

nur ein kleiner redaktioneller Hinweis: Der Ort des Amoklaufes war Winnenden, nicht Willenden wie sie versehentlich geschrieben haben.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.03.2009 09:34
#3 RE: Zitat des Tages: AIG und Waffenrecht Antworten

Zitat von VolkerD
Der Ort des Amoklaufes war Winnenden, nicht Willenden wie sie versehentlich geschrieben haben.

Vielen Dank! Ist korrigiert.

Herzlich, Zettel

PeterCoyote ( Gast )
Beiträge:

29.03.2009 10:18
#4 RE: Zitat des Tages: AIG und Waffenrecht Antworten

ja die Kampagnen der Politiker zwecks Erwerb, Erhalt und Maximierung von Macht und Einfluss kommen uns teuer zu stehen. Wirtschaftlich auf jeden Fall und es ist zu befürchten auch im Verlust von Freiheitsgraden.

Zusicherungen, die Gesetze und Enteignungen nach Gesundung der Wirtschaft wieder rückgängig zu machen, sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben stehen. Niemand kann in einer Demokratie garantieren, daß eine andere Parteienkonstellation das Ruder übernehmen wird, die sich an nichts mehr erinnern will.

In der globalisierten Welt haben nationale Unterstützungsmaßnahmen kaum noch eine bleibende Wirkung mehr. Wegen des Wahlkampfes wird allerdings so getan, als könne die Politik alles lenken und müsse deshalb etwas tun. Die Politiker tun allerdings auch ausserhalb der Krise so, als ob die Politik für das wirtschaftliche Geschehen verantwortlich wäre. Polemisch überspitzt augedrückt: als ob wir in einer Planwirtschaft a la DDR leben würden.

Das ist mir bereits in meiner Jugend aufgefallen, also in den 60ern. Sie lieber Zettel erinnern sich noch, was damals geschah. Für heutige Verhältnisse unvorstellbar, aber dennoch geschehen, waren Global- und Feinsteuerung, das Stabilitäts- und Wachstumsgesetz mitsamt dem magischen Viereck und schlussendlich der mysteriöse Akzelerator und der ominöse Multiplikator, obwohl Keynes mit zunehmendem Altern zunehmende Skepsis zeigte, damals in aller Munde. In den 1970ern endete es in der Stagflation und Keynes wurde gemäss dem Motto "Keynes hast deine Schuldigkeit getan, Keynes kannst gehen" wieder in die Mottenkiste zurück gestellt.

Damals wussten viele Bürger noch was eine LM-Kurve von einer IS-Kurve unterscheidet. Selbst das IS-LM Modell wurde in öffentlichen Diskussionen heftig diskutiert und was ein Akzelerator und was ein Multiplikator ist, war selbst Klein Erna wohlbekannt. Ganz gewitzte Zeitgenossen wussten sogar was eine Phillips Kurve ist. Das ist heute ganz anders. Zwar taucht der Name Keynes zu Luft, zu Wasser und am Boden ständig auf, doch die absolute theoretische Unkenntnis der Lehren fällt doch sehr unangenehm auf. Es verhält sich ähnlich wie bei Karl Marx, der im politischen Diskurs der BRD zu einem dümmlich moralisierenden Krisenpropheten verkommt, was er ja gerade nicht sein wollte. Keynes, Marx, das sind heutzutage nur noch vollkommen sinnentleerte Namen, die für Programme, also die jeweilige Agenda des Politikers, Medienfuzzies usw. stehen.

Wirtschaftspolitik erfolgt in der BRD heutzutage auf dem denkbar höchsten ideologisch überfrachtetem und denkbar niedrigst möglichen geistigen Niveau. Es geht ja auch nicht um die LM Kurve, sondern darum, was die Politiker erwarten, was ihre Wähler von ihnen erwarten würrden. Man redet von Keynes, kennt dessen Lehren und insbesondere dessen Kritiker nicht. Alles richtet sich nach Wahlen und Parteiinternen Ränkespielchen. In den 1970ern endete das Spiel mit dem Feuer in der Stagflation. Möchte gar nicht darüber nachdenken, in was es Morgen enden wird.








vivendi Offline



Beiträge: 663

29.03.2009 16:52
#5 RE: Zitat des Tages: AIG und Waffenrecht Antworten

Ironischerweise hatte Obama von AIG eine Wahlspende in der Höhe von etwa $100'000 erhalten. Nicht dass der Betrag noch eine Rolle spielte, aber es zeigt, dass man gerne auf den Tisch haut, in der Hoffnung, dass niemand sieht, was unter dem Tisch geschieht.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.03.2009 20:17
#6 RE: Zitat des Tages: AIG und Waffenrecht Antworten

Zitat von vivendi
Ironischerweise hatte Obama von AIG eine Wahlspende in der Höhe von etwa $100'000 erhalten. Nicht dass der Betrag noch eine Rolle spielte, aber es zeigt, dass man gerne auf den Tisch haut, in der Hoffnung, dass niemand sieht, was unter dem Tisch geschieht.

Obama, lieber Vivendi, ist halt ein Populist. Ich könnte mir gut denken, daß er bei AIG angerufen und gesagt hat: Sorry, boys, ich muß da mal auf die Pauke hauen. Nehmt mir's nicht übel.

Das ist eben das Erschreckende: Nie, seit ich die US-Politik ein bißchen verfolge, gab es einen Präsidenten und einen Kongreß, die sich so populistisch verhalten haben. Obama scheint ja mehr Zeit mit Reden zu verbringen als mit sonst etwas.

Herzlich, Zettel

Llarian Online



Beiträge: 7.117

29.03.2009 20:28
#7 RE: Zitat des Tages: AIG und Waffenrecht Antworten

Lieber Zettel,

wie ja eigentlich fast immer gebe ich Ihnen in der Sache recht, stosse mich aber dann doch an den Details an der Begründung und das auch nur an einem eigentlich eher nebenliegenden Zusammenhang. Allerdings stosse ich mich heftig. Es mag daran liegen, dass mir eben nicht ein "vor Jahren einmal ein Unfall mit einem Kampfhund vorgekommen war" in Erinnerung ist, sondern dass ich mich noch an den Namen des kleinen Volcan erinnern kann. In der Sache liegen Sie ein wenig daneben, denn es war eben nicht "vor Jahren mal ein Unfall", sieht man sich die Statistik an gab es bis zur Einführung der Hundeverodnung durchschnittlich einen tödlichen Unfall pro Jahr. Nicht mitgerechnet die Verletzungen, Entstellungen, Traumata und Behinderungen, die so etwas ebenso statistisch mit sich bringt (das sind dann hunderte bis tausende pro Jahr).
Und ebenso widersprüchlich ist dann die Tatsache, dass seit Einführung der Hundeverordnung die Zahlen deutlich rückläufig sind. Und zwar sowohl in absoluten wie in relativen Zahlen. Seit dem die Hundeerziehung so massiv seitens des Gesetzgebers forciert wird, ist ein erheblich besseres Bewusstsein geschaffen worden. Zumindest sagt das die Statistik.
Man kann das immernoch als Gängelung emfinden, das ist eine Frage der persönlichen Bewertung und Freiheitsemfinden. Aber erfolgreich war es schon. Im Unterschied zur letzten Verschärfung des Waffenrechts.

Ich sehe bei Hundeverordnung und Waffenrecht durchaus Parallelen. Und ich bin für ein liberales Waffenrecht. Aber bei der Frage ob jemand Panzerabwehrraketen in seinem Keller lagern oder sein M60 spazieren führen darf, da muss ich sagen, habe auch ich Bauchschmerzen.

str1977 ( gelöscht )
Beiträge:

29.03.2009 21:40
#8 RE: Zitat des Tages: AIG und Waffenrecht Antworten

Zitat von Llarian
Lieber Zettel,

wie ja eigentlich fast immer gebe ich Ihnen in der Sache recht, stosse mich aber dann doch an den Details an der Begründung und das auch nur an einem eigentlich eher nebenliegenden Zusammenhang. Allerdings stosse ich mich heftig. Es mag daran liegen, dass mir eben nicht ein "vor Jahren einmal ein Unfall mit einem Kampfhund vorgekommen war" in Erinnerung ist, sondern dass ich mich noch an den Namen des kleinen Volcan erinnern kann. In der Sache liegen Sie ein wenig daneben, denn es war eben nicht "vor Jahren mal ein Unfall", sieht man sich die Statistik an gab es bis zur Einführung der Hundeverodnung durchschnittlich einen tödlichen Unfall pro Jahr. Nicht mitgerechnet die Verletzungen, Entstellungen, Traumata und Behinderungen, die so etwas ebenso statistisch mit sich bringt (das sind dann hunderte bis tausende pro Jahr).
Und ebenso widersprüchlich ist dann die Tatsache, dass seit Einführung der Hundeverordnung die Zahlen deutlich rückläufig sind. Und zwar sowohl in absoluten wie in relativen Zahlen. Seit dem die Hundeerziehung so massiv seitens des Gesetzgebers forciert wird, ist ein erheblich besseres Bewusstsein geschaffen worden. Zumindest sagt das die Statistik.
Man kann das immernoch als Gängelung emfinden, das ist eine Frage der persönlichen Bewertung und Freiheitsemfinden. Aber erfolgreich war es schon. Im Unterschied zur letzten Verschärfung des Waffenrechts.

Ich sehe bei Hundeverordnung und Waffenrecht durchaus Parallelen. Und ich bin für ein liberales Waffenrecht. Aber bei der Frage ob jemand Panzerabwehrraketen in seinem Keller lagern oder sein M60 spazieren führen darf, da muss ich sagen, habe auch ich Bauchschmerzen.


Sehr gut! Es ist ja nicht jede Gängelung schlecht!

Und um mal einen Spruch der amerikanischen Waffenlobby abzuwandeln: "Waffen töten keine Menschen, Kampfhunde schon."

Gruß,
str1977

Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon.
Aber beide sind aus Stein gemacht.

Laissez faire, laissez aller, laissez abimer.

Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.

The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.03.2009 23:23
#9 Zettels Raum. Hundebürokratie Antworten

Zitat von Llarian
wie ja eigentlich fast immer gebe ich Ihnen in der Sache recht, stosse mich aber dann doch an den Details an der Begründung und das auch nur an einem eigentlich eher nebenliegenden Zusammenhang. Allerdings stosse ich mich heftig.

Das ist ja der Sinn meiner Artikel, lieber Llarian. Ich formuliere oft zugespitzt, einige mich mit mir selbst sozusagen auf eine explizite Meinung.

Bei dem meisten, was ich schreibe, könnte ich Einwänder formulieren, alles relativieren, auch die Gegenperspektive für plausibel halten. Nur ist das dann kein ZR- Artikel, sondern die vorweggenommene Diskussion.

Das Format eines Artikels in ZR ist - Kolumnisten wie einst Rudolf Augstein und Sebastian Haffner, heute Charles Krauthammer und Jonah Goldberg repräsentieren das - die klare Meinungsäußerung. Ich schreibe nichts, was ich nicht vertrete. Aber ich schreibe es pointierter und einseitiger, als ich das bei einem anderen Format tun würde.
Zitat von Llarian
In der Sache liegen Sie ein wenig daneben, denn es war eben nicht "vor Jahren mal ein Unfall", sieht man sich die Statistik an gab es bis zur Einführung der Hundeverodnung durchschnittlich einen tödlichen Unfall pro Jahr. Nicht mitgerechnet die Verletzungen, Entstellungen, Traumata und Behinderungen, die so etwas ebenso statistisch mit sich bringt (das sind dann hunderte bis tausende pro Jahr).

Können Sie diese Statistik verlinken?

Ich muß zugeben, daß ich Partei bin. Unser Hund, ein lieber, friedlicher Airdale Terrier, ist auch in diese Mühle geraten, weil sein Gewicht und seine Schulterhöhe ihn zum "großen Hund" machen. Wir haben also diese ganze irrwitzige Bürokratie erlebt. In unserer Stadt wurden eigens neue Planststellen beantragt. Jeder Hund ist jetzt mit einer Akte erfaßt, inclusive "Wesensprüfung" und was dazugehört.

Da wir auf dem Land wohnen (aber verwaltungsmäßig im Stadtgebiet), haben wir es noch gut, weil der Hund freien Auslauf hat. Wer in der Innenstadt wohnt, der hat zwei oder drei "Hundewiesen" zur Verfüung, auf der sich dann die Hunde drängen. Man setzt ihn ins Auto und fährt vielleicht zehn Kilometer, nur um ihm eine Viertelstunde Auslauf zu gönnen. Wo es dann so von Hunden wimmelt, daß es ständig zu Kämpfen und oft Beißereien zwischen den Rüden kommt. Die Anwohner dieser "Wiesen" sind ebenfalls die Leidtragenden, denn die Mehrzahl der Hunde einer Großstadt konzentriert sich jetzt auf diesen kleinen Terrains. Es ist wirklich der reine Wahnwitz.

Es ist die Unverhältnismäßigkeit, lieber Llarian, die mich empört. Nichts gegen strenge Bestimmungen bei Kampfhunden, die auf Aggressivität gezüchtet werden. Aber in einer maßlosen Überreaktion sind die Besitzer aller Hund mit Ausnahme der kleinen von dieser Bürokratie erfaßt worden.



Es ist unverhältnismäßig, wie jetzt auch bei den Sportschützen und Jägern. Mehrere Millionen Waffen haben sie in Besitz - und in Relation dazu passiert so gut wie nichts.

Aber ein Toter ist immer noch einer zu viel? Ja gut. Dann verbieten wir Küchenmesser, oder lassen sie mindestens registrieren. Wer eine Wesensprüfung besteht, darf seine behalten.

Dann verbieten wir das Skifahren. Hat jemand mal ausgerechnet, ob es mehr Tote pro Skisportler oder pro Waffensportler gibt?

Dann verbieten wir das Schwimmen in freien Gewässern, bei dem im Sommer fast täglich jemand ertrinkt. Dann verbieten wir das Klettern in den Bergen. Da werden regelmäßig auch die Retter gefährdet.

Und vor allem verbieten wir das Autofahren. Ich habe jetzt nicht nachgesehen, wieviele Verkehrstote es in Deutschland gibt. Wenn ich mich recht erinnere, waren es, als ich das letzte Mal nachgesehen habe, um die fünftausend im Jahr. Wieviele Kampfhunde und wieviele Sportschützen brauchte man, um auf fünftausend Opfer im Jahr zu kommen?

Herzlich, Zettel

Llarian Online



Beiträge: 7.117

30.03.2009 19:43
#10 RE: Zettels Raum. Hundebürokratie Antworten

Zitat von Zettel

Können Sie diese Statistik verlinken?


Natürlich. Witzigerweise habe ich sie auf einer Seite gegen Maulkorbzwang gefunden:
http://www.maulkorbzwang.de/Briefe/stati...ericht_2005.pdf

In Antwort auf:
Ich muß zugeben, daß ich Partei bin. Unser Hund, ein lieber, friedlicher Airdale Terrier, ist auch in diese Mühle geraten, weil sein Gewicht und seine Schulterhöhe ihn zum "großen Hund" machen.

Ich bin ebenso Partei. Ich bin Jogger. Und hab mit Hunden genug erlebt, um die endlose Freiheit in dieser Frage nicht mehr zu sehen.
In Antwort auf:
Da wir auf dem Land wohnen (aber verwaltungsmäßig im Stadtgebiet), haben wir es noch gut, weil der Hund freien Auslauf hat. Wer in der Innenstadt wohnt, der hat zwei oder drei "Hundewiesen" zur Verfüung, auf der sich dann die Hunde drängen.

Ich frage mich auch immer was das soll. Und was dieser Wahnwitz soll sich ein solches Tier in der Stadt zu halten.

In Antwort auf:
Es ist unverhältnismäßig, wie jetzt auch bei den Sportschützen und Jägern. Mehrere Millionen Waffen haben sie in Besitz - und in Relation dazu passiert so gut wie nichts.

Jedenfalls deutlich weniger als bei Hunden. Erschwerend kommt hinzu das bei Hunden die allerwenigsten Vorfälle zur Anzeige kommen, da muss schon Blut fliessen, dass sich jemand die Mühe macht. Ich kann nicht mehr zählen wie oft ich nicht angeleinte und teilweise agressive Hunde erlebt habe, glauben Sie ich hätte auch nur einen angezeigt ?

In Antwort auf:
Aber ein Toter ist immer noch einer zu viel? Ja gut. Dann verbieten wir Küchenmesser, oder lassen sie mindestens registrieren. Wer eine Wesensprüfung besteht, darf seine behalten.

Lieber Zettel, das ist eine wirklich sehr schlechte Argumentation. Zum einen ist ein erheblicher Unterschied zwischen Mensch und Hund, zum anderen erfüllen Küchenmesser (wie auch die später immer wieder missbrauchten Autos) einen wichtigen, gesellschaftlichen Zweck (und zwar einen höheren als Hunde). Und auch die Skifahrer sind nicht wirklich hilfreich, denn die bringen sich allenfalls gegenseitig um. Zu der Autoanalogie sei noch gesagt, dass man Autos ERHEBLICH strengeren Untersuchungen und Vorschriften unterwirft als Hunde.

Ich verstehe schon was Sie sagen wollen, und ich sagte ja bereits, man kann das bewerten wie man will (aufgrund meiner nicht seltenen, negativen Erfahrungen sehe ich das ein bischen kritischer). Aber Sie haben argumentiert es würde nichts bringen. Und das stimmt eben nicht. Die Hundeverordnungen haben einiges gebracht. Subjektiv erlebe ich immer noch dann und wann einen agressiven Hund (und in aller Regel Besitzer denen das nicht einmal unangenehm ist), aber die Statistik sagt, dass weniger passiert.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

30.03.2009 23:26
#11 Fetische Gesundheit, Umwelt, Schutz Antworten

Zitat von Llarian

In Antwort auf:
Aber ein Toter ist immer noch einer zu viel? Ja gut. Dann verbieten wir Küchenmesser, oder lassen sie mindestens registrieren. Wer eine Wesensprüfung besteht, darf seine behalten.

Lieber Zettel, das ist eine wirklich sehr schlechte Argumentation. Zum einen ist ein erheblicher Unterschied zwischen Mensch und Hund, zum anderen erfüllen Küchenmesser (wie auch die später immer wieder missbrauchten Autos) einen wichtigen, gesellschaftlichen Zweck (und zwar einen höheren als Hunde).

Sehen Sie, da sind wir eben nicht nur fundamental andrer Auffassung, sondern leben auch in verschiedenen Erfahrungwelten.

Ein Hund bedeutet sehr vielen Menschen - den meisten Hundebesitzern - sehr viel. Warum, darüber können wir vielleicht einmal diskutieren, jedenfalls ist es so. So, wie einem Sportschützen sein Hobby sehr viel bedeutet.

Unsere Gesellschaft entwickelt sich in die Richtung, daß das nichts oder wenig zählt. So, wie der Genuß des Kneipenbesuchers, der bei seinem Bier rauchen will. So, wie die wirtschaftliche Existenz der kleinen Imbisse/Kneipen, die reihenweise bankrott gehen, ich habe das gerade in einem anderen Thread beschrieben. So, wie die Existenz (und auch die Emotionen) von Bauern, deren Vieh oder deren Geflügel gekeult wird, weil mal wieder eine Seuchenhysterie ausgebrochen ist.

Das alles wird als belanglos betrachtet. Was zählt sind allein die Fetische: Gesundheit, Umwelt, Schutz.

Es ist die Feminisierung der Gesellschaft, über die wir ja, glaube ich, auch schon diskutiert haben. Es ist der Wahn, man könne Unfälle, Krankheit, Leiden aus der Welt schaffen. Nur mit dem Tod tut man sich noch a bisserl schwer.

Herzlich, Zettel

califax Offline




Beiträge: 1.502

31.03.2009 00:37
#12 RE: Fetische Gesundheit, Umwelt, Schutz Antworten

Zitat von Zettel
Was zählt sind allein die Fetische: Gesundheit, Umwelt, Schutz.
Es ist die Feminisierung der Gesellschaft, über die wir ja, glaube ich, auch schon diskutiert haben. Es ist der Wahn, man könne Unfälle, Krankheit, Leiden aus der Welt schaffen. Nur mit dem Tod tut man sich noch a bisserl schwer.


Den Tod nimmt sich die christliche Moralvereinnahmung vor: Man hat ja Herz-Lungen-Maschinen und Koma-Versorgung. Man verbietet einfach, die Maschinen abzuschalten, und fertig ist die Lösung aller ethischen Probleme im Krankenhaus.
Wo man die ganzen living vegetables auf Dauer stapeln soll, wird man erst bedenken, wenn man mit entsprechenden Strafgesetzen dauerhaft Erfolg haben sollte.
Falls. Was ich nicht hoffe.

Klug und fleißig - Illusion
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Dumm und fleißig - ein Desaster

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