Zitat von Tagesschau.deDie Bundesregierung will die Entwicklung und Markteinführung des Elektroautos mit einem Aktionsplan voranbringen. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl beschloss das Bundeskabinett einen sogenannten "Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität". (...) Bis 2020 sollen rund eine Million Elektro-Autos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Bis dahin soll ein Netz von Stromtankstellen entstanden sein, das im wesentlich auf Ökostrom zurückgreift. Danach wird die Industrie aufgefordert, die Technik der noch unzureichenden Batterie-Kapazitäten und die Reichweiten der Fahrzeuge zügig weiterzuentwickeln.
Da fehlen mir die Worte.
Gruß, Calimero
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
Ungelt
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gelöscht
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Beiträge:
19.08.2009 15:43
#2 RE: Politiker wollen Wirtschaft lenken. Öko-Hybris.
Zitat von Tagesschau.deBis dahin soll ein Netz von Stromtankstellen entstanden sein, das im wesentlich auf Ökostrom zurückgreift. Danach wird die Industrie aufgefordert, die Technik der noch unzureichenden Batterie-Kapazitäten und die Reichweiten der Fahrzeuge zügig weiterzuentwickeln.
Da fehlen mir die Worte.
Wieso? Als Entwickler von Batterien und/oder e-Fahrzeugen wärst Du doch sicher auch für den Hinweis dankbar, daß die Reichweite der Fahrzeuge nicht ohne Bedeutung ist und möglicherweise etwas mit der Kapazität der Batterien zu tun haben könnte. Aber nur keine Eile, die Aufforderung der Bundesregierung diese Technik zügig weiterzuentwickeln kommt ja erst noch, wenn genügend Ökotankstellen da sind. (Ich gehe mal davon aus, daß die Tagesschau als Qualitätsmedim die Regierungspläne sinngemäß wiedergegeben hat.)
Und natürlich sollte man auch für den zweiten Hinweis dankbar sein - daß es nämlich Ökostrom sein wird, der in den Akkus gespeichert werden soll. Sonst entwickelst Du die womöglich für A-Strom und alles war wieder für die Katz! (Gabriel wird hoffentlich bald schon persönlich und auf Vollzeitbasis einem der Entwicklerteams mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.)
Was mich bei der Geschichte so anstinkt, ist ja nicht nicht nur, dass Politik wieder mal die Wirtschaft planen will und die Industrie zur Forschung auffordert. Auch die Glaskugelguckerei mit x Prozent E-Auto-Bestand im Jahre 2xxx und einem ausgebauten "E-Tankstellennetz" bis blablabla ringt mir nur ein müdes Arschrunzeln ab. Aber die Politkasper meinen ja, dass es unbedingt notwendig sei, da 500 Mio € (500 000 000 EURO) Steuergelder reinzupumpen. Siehe z.B. Focus.
Eine Subvention als Anschubfinanzierung in einem schwierigen Umfeld lasse ich ja auch gern mal durchgehen (nicht grad die reine Lehre, ich weiß), aber etwas mit Steuergeldern fördern zu wollen, woran schon seit Jahrzehnten rumgewerkelt wird, ist, mit Verlaub, politische Idiotie.
Wenn Verbrennungsmotoren so toll wären, würden sie ja überall eingesetzt werden. Sie werden es aber nicht, und dass aus gutem Grund. E-Motoren sind einfach die beste Wahl, wenn man Energie in Leistung umsetzen will. Auch in Autos würden die richtig Spaß machen und wären auch noch billiger, leichter, unkomplizierter. Ein Traum für jeden Automobilproduzenten. Ein funktionierendes, alltagstaugliches E-Mobil wäre ein Verkaufsschlager.
Die Politikerdarsteller der SPD führen nun all diese Vorteile ins Feld und denken sich jetzt, dass ja mal alles voll supi wird, wenn sie 'nen 500 Mio-Scheck "Geld von anderen" da reinbuttern. Da geht mir das Messer in der Tasche auf! Wie würde wohl der Dienstwagen von Ulla nach Alicante kommen, hätte er nen E-Antrieb? Mit einem 40-Tonner voll aufgeladener Lithium-Ionen-Akkus als Begleitfahrzeug? Mit 'nem Schleppkabel bis Berlin? Mit Zwischenstopps alle 200 km an zertifizierten Dienstwagenaufladestellen, oder wenigstens Dienstwagenakkuaustauschstellen?
Jessas, Tiefensee ist ja sogar Elektroingenieur. Selbst der sollte eigentlich wissen, dass P immernoch gleich U x I ist. Wenn er trotzdem nicht ganz sicher ist, kann er sich hier ja mal informieren, was man bisher an Spannung in einzelnen Zellentypen so erreichen kann. Dann mal grob überschlagen, wieviele Zellen in Reihe, und wieviele Zellblöcke parallel geschaltet werden müssen um einen akzeptablen Antrieb über einen akzeptablen Zeitraum antreiben zu können...
Aber die 500 Mio werden's wohl richten. Da ist die Industrie ja quasi gezwungen, einen revolutionären neuen Zellentyp zu erfinden. Man muss die Ingenieure nur unmissverständlich auffordern und finanziell fördern, dann können die auch ein Perpetuum mobile erfinden ... oder nicht?
Arrgh!
Gruß, Calimero
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