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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 51 Antworten
und wurde 4.651 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3
Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

02.10.2009 11:18
#26 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

So ein verdammter SPD-Nazi aber auch!

Wenn man sich die Kommentare zu diesem Welt-Artikel ansieht und beim Sarrazin-Voting mitmacht, ist eindeutig zu erkennen, dass der Mann Volkes Meinung getroffen hat.
Ich hoffe, dass sich der Fall Sarrazin noch ein paar Tage in den Medien hält, bis auch der letzte Bürger diese Zitate gelesen hat. Eindeutiger kann das Establishment garnicht zeigen, wie weit es sich vom Volk entfernt hat.

Gruß, Calimero


Nachtrag: Bei Kewil gibts große Teile des Originalinterviews, nicht nur die Schnipsel aus den hysterischen Medien.

Nachtrag zum Nachtrag: Mann, ist der Kerl gut!

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... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

02.10.2009 12:59
#27 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Wie erwartet, versucht das türkische Establishment die Sache jetzt schnellstmöglich zu beerdigen, damit garnicht erst eine offene Diskussion ausbricht. Sehr durchschaubar das Ganze.

Zitat von Kenan Kolat
Die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) sieht die Debatte über abfällige Äußerungen des Bundesbank-Vorstands Thilo Sarrazin zu Einwanderern in Berlin als beendet an. "Sarrazin hat sich entschuldigt und eingeräumt, dass seine Aussagen missverständlich waren", sagte der TGD-Vorsitzende Kenan Kolat in Berlin der Nachrichtenagentur AFP. "Der Fall ist damit für uns erledigt. Wir hoffen, dass Sarrazin in Zukunft keine Äußerungen dieser Art mehr macht."



http://www.google.com/hostednews/afp/art...3uMzyTn75Km-paA

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Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

03.10.2009 14:15
#28 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Oha, das Kesseltreiben geht weiter. Sarrazins Aussagen im Kontext waren ja eh kein Thema. Jetzt werden auch die Zitate immer weniger, aber die Aufregung immer größer.

Zitat von Spon
Auch die Türkische Gemeinde in Berlin hatte Sarrazin kritisiert: "Das ist unerhört!", sagte deren Vorsitzender Kenan Kolat. "Sarrazin schießt häufig über das Ziel hinaus und macht sich keine Gedanken über die Auswirkungen seiner Aussagen. Wenn sich Sarrazin nicht bei den angesprochenen Gruppen entschuldige, "ist er aus unserer Sicht nicht mehr haltbar." Auch der Vorstandsvorsitzende der Türkisch-Deutschen Unternehmervereinigung (TDU), Hüsnü Özkanli, und der Sprecher des Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg, Safter Çinar, zeigten sich entrüstet. "Das ist absolut unter der Gürtellinie und inhaltlich völliger Quatsch", sagte Çinar.

Die türkische Zeitung "Hürriyet" schrieb am Freitag von "schockierenden Worten" Sarrazins. Er habe die Türken und andere Ausländer damit beleidigt. Die größte türkische Tageszeitung in Deutschland bezeichnete Sarrazin als "unverschämt". Er habe "wie ein NPD- Mitglied" gesprochen.



http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,653015,00.html

Es ist einfach nur noch ekelerregend, wie durchaus wahrheitsgemäße Aussagen mittels Nazikeule weggewischt und der Überbringer der Botschaft niedergeschlagen werden. Man könnte sich ja auch mal mit dem Problem selbst auseinandersetzen, aber nein ... die Berufsbetroffenen könnten ja mit Betroffenheit reagieren oder beleidigt sein. Ist das noch Meinungsfreiheit? Nein, wir deckeln lieber alle missliebigen Meinungen so lange, bis der Druck den Deckel abheben lässt. Argh!

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Eltov Offline




Beiträge: 152

03.10.2009 14:29
#29 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Ich finde diesen Misanthropen wesentlich ekliger...

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

03.10.2009 14:32
#30 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Zitat von Eltov
Ich finde diesen Misanthropen wesentlich ekliger...



Sie haben das Interview gelesen?

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Eltov Offline




Beiträge: 152

03.10.2009 14:45
#31 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Ich meine den Menschen an sich. Ich kann mich noch ziemlich gut daran erinnern das er vorgejubelt hat wie toll man sich von 4€ pro Tag ernähren kann. Das war zu einer Zeit in der ich mich am Ende des Monats regelmäßig zwischen Essen und Strom entscheiden musste. Es ist eine Sache ob man Elend für notwendigen Anschub verklärt, oder ob man die Betroffenen immer wieder verhöhnt.

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

03.10.2009 15:08
#32 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Japp, da haben sie Recht. Ich fand diese Rechnung damals auch sehr grenzwertig. Wenn ein sehr gut verdienender Funktionär den Bedürftigen vorrechnet, wie sie über die Runden kommen sollen, hat das was von: "Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen!"

Er hätte schon damals sagen sollen. "Wenn wir nicht soviel Steuergeld für unsinnige Gutmenschenprojekte verpulvern würden, hätten wir mehr davon, um unverschuldet in Not geratenen Bürgern über die Zeit helfen zu können."

Aber ein Misanthrop ist er wohl nicht. Wenn man das Inteview liest, sieht man, dass er sich sehr um seine Stadt (und damit auch die Bürger) sorgt.

Beste Grüße, Calimero

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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

03.10.2009 19:17
#33 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Zitat von Calimero
Nachtrag: Bei Kewil gibts große Teile des Originalinterviews, nicht nur die Schnipsel aus den hysterischen Medien.


Leider umfaßt auch dieser Auszug nur ungefähr ein Drittel des Interviews; und zwar die Teile, die sich mit Einwanderung befassen.

Dadurch kann leicht der Eindruck entstehen, dies sei das Hauptthema gewesen. Dieses war aber Berlin. Und dazu möchte ich noch einmal auf den Auszug bei Lettre International hinweisen, den ich schon früher in diesem Thread erwähnt habe:

http://www.lettre.de/aktuell/86-Sarrazin.html

Es ist immer wieder ein Ärgernis, wenn auch ein vermutlich unvermeidbares, daß aus einem längeren Text einige Passagen herausgeklaubt und diese dann zum Gegenstand einer öffentlichen Diskussion gemacht werden.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

03.10.2009 19:24
#34 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Zitat von Calimero
Wie erwartet, versucht das türkische Establishment die Sache jetzt schnellstmöglich zu beerdigen, damit garnicht erst eine offene Diskussion ausbricht. Sehr durchschaubar das Ganze.
[quote="Kenan Kolat"]Die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) sieht die Debatte über abfällige Äußerungen des Bundesbank-Vorstands Thilo Sarrazin zu Einwanderern in Berlin als beendet an. "Sarrazin hat sich entschuldigt und eingeräumt, dass seine Aussagen missverständlich waren", sagte der TGD-Vorsitzende Kenan Kolat in Berlin der Nachrichtenagentur AFP. "Der Fall ist damit für uns erledigt. Wir hoffen, dass Sarrazin in Zukunft keine Äußerungen dieser Art mehr macht."


Mir scheint aus diesem Zitat nur hervorzugehen, daß die TGD den Konflikt mit Sarrazin als beendet ansieht.

Ob eine "offene Diskussion ausbricht", darauf hat die TGD ja keinen Einfluß.

Hätte man weiter Sarrazin kritisiert, dann hätte das, lieber Calimero, vermutlich ebenfalls nicht Ihre Zustimmung gefunden. Jetzt erklärt man die Sache für beendet - und auch damit sind Sie nicht einverstanden. Wie müßte sich denn die TGD verhalten, damit Sie mit ihr zufrieden wären?

Herzlich, Zettel

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

03.10.2009 21:04
#35 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Zitat von Zettel
Wie müßte sich denn die TGD verhalten, damit Sie mit ihr zufrieden wären?



Na zum Beispiel mit einem solchen Statement:

"Wir in der TGD, kennen die Zahlen und Fakten auch. Und, sie sind alarmierend. Wir in der TGD, werden alles uns mögliche tun, dass diese Zahlen sich zum Besseren verändern. Es ist wichtig, dass die Integration voranschreitet. Wichtig für Berlin - und seine Einwohner, egal woher sie kommen. Deutschland tut mehr als alle anderen Länder dieser Welt für seine Einwanderer, jetzt ist es auch notwendig, dass die (muslimischen) Immigranten auch hier ankommen.
Staatlich alimentierte Ghettobildung müssen wir verhindern, denn das richtet die Stadt zugrunde und verbaut unseren Kindern ihre Zukunft."


Sowas würde mich echt mal freuen, ist aber wohl extrem unwahrscheinlich. Den Überbringer der bad news zu prügeln ist einfacher.

Beste Grüße, Calimero

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Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

03.10.2009 22:07
#36 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Zitat von Zettel

Dadurch kann leicht der Eindruck entstehen, dies sei das Hauptthema gewesen. Dieses war aber Berlin. Und dazu möchte ich noch einmal auf den Auszug bei Lettre International hinweisen, den ich schon früher in diesem Thread erwähnt habe:
http://www.lettre.de/aktuell/86-Sarrazin.html



Lieber Zettel,

ich möchte auch darauf antworten. Richtig, es ging um Berlin. Dieser Mann liebt diese Stadt und will sie nicht vor die Hunde gehen lassen. Er spricht darum Probleme an, die von den verantwortlichen Politniks nicht genug berücksichtigt werden (wenn nicht sogar vertuscht werden sollen). Nur darum geht es in der Kritik in den Medien, und das stößt mir bitter auf. Das ganze Interview war ja nie Gegenstand der Kritik ... es ging nur um Sarrazins Äußerungen zu Türken, Arabern und der Unterschicht in Berlin.

Anfangs wurden noch diverse Gesprächsschnipsel angeführt, bei denen sich jeder den raussuchen konnte, der ihn aufregen konnte. Da hat die TGD zurückgerudert. Mittlerweile gibts nur noch zitierte Einzelsätze und wüste Aufregung. Man gewinnt den Eindruck, "er habe Jehova gesagt!"
Heute hört man nur noch, dass sich Sarrazin Migranten gegenüber "abfällig geäußert hat", was absolut nicht der Wahrheit entspricht. Hier wird ein unbequemer, aber integrer Mann auf den Opferaltar der "Integrationsindustrie" gezerrt.

Herzlich, Calimero

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Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

04.10.2009 00:57
#37 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

In der FAZ.NET ist zum Thema ein für meine Begriffe ausgezichneter Kommentar von Volker Zastrow erschienen. Wären wir hier nicht in einem liberalen Blog, würde ich einen Lesebefehl aussprechen ;-)

Gruß, Ungelt

Eltov Offline




Beiträge: 152

04.10.2009 15:11
#38 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Zitat von Calimero
Aber ein Misanthrop ist er wohl nicht. Wenn man das Inteview liest, sieht man, dass er sich sehr um seine Stadt (und damit auch die Bürger) sorgt.



Ich habe den von dir verlinkten Teil des Interviews gelesen. Das hat mich aber eher bestätigt. Sarazin sorgt sich durchaus um die Stadt, aber nur um einen Teil ihrer Bürger, und zwar einen ganz bestimmten:

Zitat von Sarazin
Die Stadt hat einen produktiven Kreislauf von Menschen, die Arbeit haben und gebraucht werden, ob es Verwaltungsbeamte sind oder Ministerialbeamte.



Ich bin zugegeben ziemlich verblüfft dass irgend jemand diesem Typen für diesen rassistischen Mist auch noch Beifall klatscht. Der sagt doch völlig offen, dass er die Probleme der Türken und Araber hauptsächlich in mangelhafter genetischer Ausstattung verortet. Wie soll sich jemals etwas zum Guten wenden wenn Kinder schon bei der Geburt als kopftuchtragender Unterschichtenmüll abgeschrieben werden?

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

04.10.2009 15:53
#39 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Zitat von Eltov
Wie soll sich jemals etwas zum Guten wenden wenn Kinder schon bei der Geburt als kopftuchtragender Unterschichtenmüll abgeschrieben werden?



Lieber Eltov,

ich verstehe wiederum nicht, wie man belegbare Zahlen als "rassistischen Mist" abtun kann. Okay, zuerst mal sehe ich Verwaltungsbeamte auch nicht unbedingt als Angehörige des produktiven Kreislaufs. D'accord. Aber Berlin hat ja nicht viel anderes. Bissl Kulturbetrieb, viel Selbstverwaltung, das normale Handwerks- und Händlermilieu. Produktive Kraftzentren, gar Industrie? Is nicht so doll.

Sarrazin hat gesagt, dass er sich über den Zuzug osteuropäischer Juden, deren IQ 15 Punkte über dem deutschen Durchschnitt liegt, freuen würde. Auch hat er gesagt, dass sich diverse Immigrantengruppen sehr schnell integrieren würden und man schon in der 2., oder 3. Generation feststellen könnte, dass sie ein höheres Bildungsniveau erreichen als der Durchschnittsdeutsche. Ist das rassistischer Mist?

Haben sie das Beispiel gelesen, in dem er beschrieb, wie unterschiedlich sich Teile eines Familienclans in Schweden und Chicago entwickelt haben? Möchten sie abstreiten, dass es in Berlin (und anderen Großstädten) türkisch-arabische Ghettos gibt, deren Jugendliche von vornherein keine Zukunft haben? Es ist doch offensichtlich, dass die staatliche Alimentierung von Gegengesellschaften und das Ausschicken immer neuer Sozialklempner dorthin nichts bringt.

Wir haben hier eine gesellschaftliche offene Wunde ... und Sarrazin legt unverschämterweise seinen Finger dort rein. Die Zahlen sind numal so schrecklich, wie wahr. Statt über vermeintlichen Rassismus zu lamentieren, könnten sie ja auch mal einen Vorschlag machen, wie den türkischen und arabischen Zuwandererkindern (denn nur um diese geht es ja) eine Zukunft außerhalb von Kriminalität und Schwarzarbeit eröffnet werden könnte. Hm? Beiträge?

Beste Grüße, Calimero

Nachtrag: Bevor ich wiedermal irgendeinen Zorn auf mich ziehe, möchte ich anmerken, dass ich nicht alle türkischen und arabischen Zuwandererkinder meine. Nur den Teil, der sich in den Ghettos schon selbst aufgegeben hat und die Schule abbricht um Hartz IV zu beziehen.

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Llarian Offline



Beiträge: 7.126

04.10.2009 16:04
#40 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

In Antwort auf:
Der sagt doch völlig offen, dass er die Probleme der Türken und Araber hauptsächlich in mangelhafter genetischer Ausstattung verortet.


Lieber Eltov, wo sagt er das denn ? Können Sie das wörtlich zitieren ?

Ich würde mich einfach wundern, weil wie würde das zu dieser Aussage passen:
[ZITAT]
Man hat Studien zu arabischen Ausländergruppen aus demselben Clan gemacht; ein Teil geht nach Schweden mit unserem Sozialsystem, ein anderer Teil geht nach Chicago. Dieselbe Sippe ist nach zwanzig Jahren in Schweden immer noch frustriert und arbeitslos, in Chicago hingegen integriert.
[TATIZ]
Rassistisch klingt mir das ganz und gar nicht, denn ein Rassist müsste eigentlich in seiner Logik davon ausgehen, dass dieser Unterschied nicht existieren kann.

In Antwort auf:
Wie soll sich jemals etwas zum Guten wenden wenn Kinder schon bei der Geburt als kopftuchtragender Unterschichtenmüll abgeschrieben werden?


Ich denke ein jeder hier wird sich dagegen verwahren Menschen als "Müll" zu bezeichnen. Sarazin hat auch nichts dergleichen gesagt. Aber die Frage möchte ich trotzdem aufgreifen: Wie kann man es denn zum Guten wenden ? Die Kopftuchmädchen, die Sarazin beschrieben hat, sind Mädchen, die in einem ganz bestimmten Millieu aufwachsen, nie einen höhren Schulabschluss machen, nie dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und deren Vorstellung von Demokratie der Ehemann ist. Was will man denn da zum Guten wenden ? Ist es bereits Rassismus darauf hinzuweisen, dass unsere Vorstellung einer freien Gesellschat damit nicht funktionieren wird ?
Ich denke Rassismus beinhaltet immer eine Bewertungskomponente, deshalb müsste die Feststellung, dass unsere Gesellschaft ihr Fundament verliert, kein Rassismus sein.

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

04.10.2009 16:42
#41 Kommentar von Volker Zastrow Antworten

Danke für den FAZ-Link.

Ich war gleich versucht, mir dieses Zitat als Signatur zuzulegen:

Zitat von Volker Zastrow
Jahre nach der großen Kulturrevolution der sechziger Jahre ist an die Stelle der geschleiften Autoritäten ein anonymer, konturenloser Schleim getreten, die verallgemeinerte Autorität, aus dem je nach Bedarf wie Formwandler Gestalten springen und Verdikte verkünden, gegen die keine Berufung eingelegt werden kann. So wird aber auch die Gedankenfreiheit untergraben, das unabhängige Urteil entmutigt.



Grandios! Herrlich!

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hubersn Offline



Beiträge: 1.342

04.10.2009 17:00
#42 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Zitat von Eltov
Ich kann mich noch ziemlich gut daran erinnern das er vorgejubelt hat wie toll man sich von 4€ pro Tag ernähren kann.



Aus jahrelangem Selbstversuch kann ich berichten, dass man sich mit 4 EUR/Tag ganz prima ernähren kann, gesund und vollwertig. Herr Sarrazin hatte also auch in diesem Punkt völlig recht. Einige Betroffene und eine ganze Reihe Berufsbetroffene haben aber wohl mehr in seine Worte hineininterpretiert, was ich schon damals nicht verstanden habe, sich jetzt aber offensichtlich wiederholt.

Gruß,
hubersn

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.095

04.10.2009 21:43
#43 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Noch ein weiterer Auszug aus dem Interview, mit dem Anspruch, die anstößigen Zitate im Zusammenhang wiederzugeben:
http://www.kanzlei-hoenig.info/volksverhetzung

Via: http://www.lawblog.de/index.php/archives...r-voller-angst/

--
Las ideas tontas son inmortales.

Cada nueva generación las inventa nuevamente. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

califax Offline




Beiträge: 1.502

05.10.2009 00:42
#44 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Zitat von hubersn

Zitat von Eltov
Ich kann mich noch ziemlich gut daran erinnern das er vorgejubelt hat wie toll man sich von 4€ pro Tag ernähren kann.


Aus jahrelangem Selbstversuch kann ich berichten, dass man sich mit 4 EUR/Tag ganz prima ernähren kann, gesund und vollwertig. Herr Sarrazin hatte also auch in diesem Punkt völlig recht. Einige Betroffene und eine ganze Reihe Berufsbetroffene haben aber wohl mehr in seine Worte hineininterpretiert, was ich schon damals nicht verstanden habe, sich jetzt aber offensichtlich wiederholt.




Vor einigen Jahren ging es auch noch mitten in München mit 2 €. Das hat dann zwar geknackt und war gerade im reichen München ganz schön nervend.
Aber auf Mehlsuppe war ich trotzdem nicht. Man muß halt selber kochen und immer schön das Geld zählen.

Klug und fleißig - Illusion
Dumm und faul - das eher schon
Klug und faul - der meisten Laster
Dumm und fleißig - ein Desaster

The Outside of the Asylum

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.10.2009 05:12
#45 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Zitat von Eltov
Ich bin zugegeben ziemlich verblüfft dass irgend jemand diesem Typen für diesen rassistischen Mist auch noch Beifall klatscht. Der sagt doch völlig offen, dass er die Probleme der Türken und Araber hauptsächlich in mangelhafter genetischer Ausstattung verortet. Wie soll sich jemals etwas zum Guten wenden wenn Kinder schon bei der Geburt als kopftuchtragender Unterschichtenmüll abgeschrieben werden?


Lieber Eltov,

Kritisches zu dieser Passage ist hier im Thread schon geschrieben worden. Mich hat sie, ehrlich gesagt, einigermaßen fassunglos gemacht.

In allem, was ich an Auszügen aus dem Interview gelesen habe (und das ist vermutlich so ziemlich alles, was im Web zu lesen ist), habe ich keine Spur von Rassismus gefunden. Ich habe keinen auch noch so geringen Hinweis darauf gefunden, daß Sarrazin von "mangelnder genetischer Ausstattung" spricht. Ich habe kein Wort von "Unterschichtmüll" gefunden, weder wörtlich noch dem Sinn nach.

Wie kommst du zu diesen Behauptungen? So etwas finde ich sonst in linksextremen Blogs, deren Autoren die Klischees, die sie im Kopf haben, mit der Wirklichkeit verwechseln. Autoren, die nie gelernt haben, daß man Behauptungen auch belegen muß.

Aber so etwas hier im Kleinen Zimmer? Ich bin schon a bisserl ratlos.

Herzlich, Zettel

Stefanie Offline



Beiträge: 606

05.10.2009 10:33
#46 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Lieber Zettel,

"Wie kommst du zu diesen Behauptungen? So etwas finde ich sonst in linksextremen Blogs, deren Autoren die Klischees, die sie im Kopf haben, mit der Wirklichkeit verwechseln. Autoren, die nie gelernt haben, daß man Behauptungen auch belegen muß."

Ich glaube, das resultiert aus einem Weltbild und einer eigenen Sicht der Dinge. Das gleiche Phänomen beobachtet ich in der Vergangenheit, als in irgendeiner Stadt im Osten ein rechtsradikaler Übergriff vermutet wurde bzw. stattfand. Den Sachverhalt bekomme ich im einzelnen nicht mehr hin. Da tat sich ein ganzes Dorf zusammen, um sich gegen pauschale Vorwürfe zu wehren, sie seien alle rechtsradikal. Das hatte niemand behauptet, aber die Bevölkerung zog sich einen Schuh an, der gar nicht für sie gedacht war. Ein Bekannter von mir aus dem Osten, den ich als sehr sachlich und besonnen schätze, mit einem klaren Blick, fühlte sich auch angegriffen. In den Diskussionen mit ihm sah ich dann, wo die Ursache dafür lag, dass er meinte, sich gegen diesen Schuh verteidigen zu müssen. Bei ihm hatte sich verfestigt, dass der Westen den Osten als rechtsradikal pauschalisiere und so ist er bei dieser Aktion automatisch in eine Verteidigungsposition gerutscht, ohne dass es objektiv einen Anlass dafür gegeben hätte, dass er irgendetwas rechtfertigen muss.

Die meisten Deutschen fühlen sich nicht persönlich angegriffen, wenn von einem rechtsradikalen Übergriff in Deutschland berichtet wird. Der innerliche Abstand zu solchen Übergriffen ist zu groß, als dass die meisten gar nicht auf die Idee kommen, man könnte sie mit so etwas in Verbindung bringen. Daher distanziert sich auch keiner, denn warum soll man Schuhe anziehen, die einem überhaupt nicht passen.

Ähnliches beobachte ich bei Diskussionen über mangelnde Integration. Die "Migranten", "Ausländer", die ich kenne, ziehen sich da auch keine Schuhe an, sondern fordern viel krasser häufig als andere, dass man Integration abfordern muss. Dies manchmal allerdings mit dem Nachsatz, sie seien es leid, dass wegen des Verhaltens anderer ein negatives Bild über ihre Gruppen entstehe.

Jede Aussage wird vom Empfänger subjektiv wahrgenommen. Jeder hat sein Weltbild und Aussagen anderer werden immer unter dem Blickwinkel des eigenen Weltbildes gewürdigt. Je mehr eine Ideologie überwiegt, umso weniger können häufig Aussagen objektiv wahrgenommen werden. An dem Beispiel des Dorfes aus dem Osten, viele Ost-Deutsche fühlen sich, ob zu Recht oder Unrecht, von den Westdeutschen nicht für vollwertig genommen. Das muss zur Folge habe, dass man sich eher engegriffen fühlt, dass man Angriffe wittert, ohne dass es eigentlich dafür einen Anlass gibt. Jemand, der denkt, mal überspitzt formuliert, Menschen sind per se fremdenfeindlich oder der Deutsche insbesondere, wird viel eher Fremdenfeindliches aus Aussagen heraushören als jemand, der denkt, es gibt fremdenfeinlich eingestellte Menschen, aber die meisten Menschen gerade in den Zeiten der Globalisierung sind weltoffenen genug als dass sie keine pauschalen Vorbehalte wegen der Herkunft gegenüber Menschen haben. Wer letzteres denkt, wird zunächst einmal Aussagen weitesgehend objektiv würdigen ohne ein braunes Gedankengut zu unterstellen.

Ob die hier diskutierten Aussagen hilfreich waren, ob sie ggf. ungeschickt formuliert wurden, das steht alles auf einem anderen Blatt. Was aber von einigen aus den Aussagen gemacht wurde, läßt deutlich darauf schließen, dass die Aussagen bei einem so sensiblen Thema zum Ausleben der eigenen Ideologie mißbraucht wurden und damit dann (vermutlich unbewusst) sicher gestellt wurde, dass diese Aussagen Schaden anrichten - was das bemerkenswerte ist, denn der Mißbrauch der Aussagen durch Dritte soll ja vordergründig einem Anliegen dienen, welchem aber gerade so geschadet wird.

Herzliche Grüße
Stefanie

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

05.10.2009 11:02
#47 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Liebe Stefanie,

sie meinen bestimmt den Fall Sebnitz. Damals wurde eine ganze Ortschaft als rechtsextrem dargestellt. Später stellte sich heraus, dass, wie immer in solchen Fällen, da nichts dran war. Ein Badeunfall wurde aber für eine ganze Gemeinde zum Image-GAU.

Es gibt da noch eine ganze Reihe von Ortschaften, die, unberechtigt, mit rechtsextremen Verbrechen in Verbindung gebracht werden. Mittweida und Mügeln zum Beispiel. Egal, ob der Schuh nun passt ... als Ostler kann man da schon 'nen Hals kriegen, denn es kann uns alle erwischen. Wenn in meiner Stadt irgendein angeblicher Zischenfall mit Nazis geschehen würde, wäre meine Stadt wochenlang in den Medien ... egal, ob es diesen Zwischenfall überhaupt gegeben hat, oder er erfunden wurde. Wir sind da mittlerweile etwas sensibel. Verständlich, oder?

Beste Grüße, Calimero

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Stefanie Offline



Beiträge: 606

05.10.2009 11:24
#48 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Lieber Calimero,

keine Ahnung, ob das Sebnitz war. Ich kann mich nicht wirklich erinnern und weiß von daher nicht mehr, was da genau lief.

Was Sie aber schildern - auch der oben erwähnte Bekannte - ist ein Punkt, der dem berechtigten Anliegen sich gegen Fremdenfeindlichkeit zu stellen schadet. Aus Ihren Erfahrungen heraus werden Sie zunächst einmal skeptisch sein, wenn jemand sagt, da geschah brauner Müll. Sie haben zu häufig den Vorwurf gehört ohne das was dran war. Das ist der typische Effekt, dass wenn jemand drei Male Feuer rief ohne dass es brannte, beim vierten Male, wenn es brennt, keiner mehr aus dem Haus läuft.

Herzliche Grüße
Stefanie

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

05.10.2009 11:36
#49 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Und noch ein Lesebefehl:

Zitat von Bettina Röhl
Sarrazin mag recht oder unrecht, er mag polemisiert haben. Eines ist ihm zu danken und das kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, er hat die vermiefte und verspießte und politisch ideologisch verkorkste und von einigen teutonischen Fanatikern vollkommen in die Irre geführte Integrationsdebatte neu aufgemacht und belebt.

Und jetzt sind die Heuchler schon wieder erfolgreich und ersticken diese kleine Pflanze und versiegeln das Thema noch weiter. Das Thema Migration ersäuft in massenhysterischer Angst vor bösen Islamisten und vielleicht noch böseren Deutschen.

Ausgerechnet Linksfaschisten, die mit ihrer atheistischen Religion die Erzfeinde der Muslime sind, reiten besonders intensiv auf der Integrationswelle und stecken Sarrazin dann auch noch en passent in die rechtsradikale Ecke. Und der muss sich auch noch vergegenwärtigen, dass eine verfassungsfeindliche NPD seine Person instrumentalisieren will.



http://debatte.welt.de/weblogs/238/sex+m...helgesellschaft

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Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

05.10.2009 20:53
#50 RE: Thilo Sarrazin über Berlin Antworten

Um der Informationspflicht genüge zu tun ... hier ein Radiointerview mit Hans-Olaf Henkel über Thilo Sarrazin. Es möge jeder selbst entscheiden, welchen Telefon-Teilnehmer er am liebsten durchschütteln möchte.

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradi...22_66c29c06.mp3

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