In der Tat eine hochspannende Frage wie es unsere Regierung schaffen wird diese Bitte abzulehnen. Alles andere als irgendeine Form der Ablehnung (von Kampftruppen)wäre eine Sensation, nicht weil der Rechtssicherheit der Soldaten, welche den Politikern ((fast)allen!) reichlich egal ist, sondern weil ansonsten eine Lichterkette von Hintertupfing bis Kleindorf organisiert werden würde und die Medien darüber herfallen würden. Die Zustimmungswerte unserer Kanzlerin würden abnehmen, welche nunmal Grundlage sämtlichen Regierungshandelns sind.
Zitat von ColombiaIn der Tat eine hochspannende Frage wie es unsere Regierung schaffen wird diese Bitte abzulehnen.
Nuja, kommt drauf an, wie ernst es Obama meint. Vermutlich ist schon bei Guttenbergs Antritt vorsondiert wurden. Ok, das wäre professionell und wir reden von Obama/Clinton. Aber zumindestens die militärischen Gesprächspartner müßten doch schon vorsondiert haben. Kann man jetzt einfach ablehnen und einen Ersatz bieten wie sonst immer? Oder will Obama unbedingt Kampftruppe? Das gäbe Streit. Und wie sieht die Verbindung US-Guttenberg-Merkel aus? Hat Guttenberg vielleicht den Amis zuviel Hoffnung gemacht? Das sind die interessanten Fragen der nächsten Tage und Wochen.
-- Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.
Ich denke Obama will einfach sein Wahlversprechen einlösen, für welches er ja auch in Berlin umjubelt worden ist. Aufstockung der Truppen in Afghanistan und, vor allem, stärkere Beteiligung der anderen Nationen. Obwohl er dies so gesagt hat, ist er von den Deutschen (ok, dem Großteil) angehimmelt worden. Er, der-durch-den-Friedensnobelpreis-jetzt-erst-recht-Messias, hat gesprochen, die anderen mögen doch bitte folgen. Und auf Befindlichkeiten anderer hat er bisher auch noch nicht wirklich was gegeben, solange es sich nicht um irgendwelche autokratischen Regime handelt, die es zu besänftigen gilt.
Ich schließe mich da Colombia an. Für Obama wichtig ist die innenpolitische Wirkung: er will den Amerikanern klarmachen, dass sie die Last nicht alleine tragen (und Multilateralismus demonstrieren, für diejenigen seiner Anhänger, die über "Bushs Alleingänge" unglücklich waren).
Die Auswirkung auf Merkel ist für ihn unwichtig. Deswegen bin ich mir nicht sicher, ob vorab sondiert wurde.
-- La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von GorgasalIch schließe mich da Colombia an. Für Obama wichtig ist die innenpolitische Wirkung: er will den Amerikanern klarmachen, dass sie die Last nicht alleine tragen (und Multilateralismus demonstrieren, für diejenigen seiner Anhänger, die über "Bushs Alleingänge" unglücklich waren).
Ja, die Innenpolitik sollte man nicht ganz vergessen. Oama braucht dringend gute Neuigkeiten.
Zitat von Gorgasal Die Auswirkung auf Merkel ist für ihn unwichtig. Deswegen bin ich mir nicht sicher, ob vorab sondiert wurde.
Vielleicht stammt die Springer-Meldung von der Truppenanfrage ja aus der Sondierung. Eine offizielle Anfrage wurde bisher nicht bestätigt. Er hat jetzt die Strategie verkündet, anschließend wird er offiziell rumfragen. Die NATO hat 5000 von Verbündeten versprochen. Ich wette, da sind schon keine deutschen Kämpfer mehr eingerechnet.
-- Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.
Wenn ich diesen Bericht richtig deute, dann hat Obama entschieden, um danach die Verbündeten über seine Entscheidung und die damit verbundene Forderung zu informieren. "Am Dienstag informierte Obama zahlreiche ausländische Staats- und Regierungschefs über seine Pläne." http://www.nzz.ch/nachrichten/internatio..._1.4091887.html
Bezeichnend ja auch das "zur Kenntnis nehmen" der Kanzlerin.
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