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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 6 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Gorgasal Online




Beiträge: 4.088

02.12.2009 11:06
Gorgasal und Obama (2): Obama stellt sich auf die Schultern von Riesen Antworten

Obama zitiert Dwight D. Eisenhower. Das geht schief.

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La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

02.12.2009 11:34
#2 Dwight D. Eisenhower Antworten

Zitat von Gorgasal
Obama zitiert Dwight D. Eisenhower. Das geht schief.


Ja, in der Tat, lieber Gorgasal. Bei dieser Gelegenheit ein paar eigene Erinnerungen an Eisenhower:

Seine Familie hieß eigentlich Eisenhauer und stammte, wie der Zufall es wollte, just aus jenem kleinen Dorf im Odenwald, in dem meine Eltern und Großeltern nach der Ausbombung Zuflucht gefunden hatten. Es gab da noch die Oma Eisenhauer, die mein Vater als Arzt behandelt hat. Gerüchte besagten, daß der General Eisenhower sie 1945 oder 1946 besucht hatte.

Als ich Anfang der fünfziger Jahre den "Spiegel" zu lesen und mich also für Politik zu interessieren begann, ging es darum, ob man in den USA Eisenhower dazu würde bringen können, für die Präsidentschaft zu kandidieren. Demokraten wie Republikaner haben sich um ihn bemüht; am Ende kandidierte er 1953 für die Republikaner.

Er war dann eine Konstante in meinem kindlichen Weltbild, wie Adenauer und vor allem wie Dulles, sein Außenminister, der ihm intellektuell weit überlegen war. Eisenhower war kein Intellektueller, aber ein gerader, aufrechter Charakter. Der richtige Mann, um den Kommunisten Paroli zu bieten.

Der "Spiegel" hatte damals eine Titelgeschichte über Dulles, in der es u.a. darum ging, daß man nur siegen kann, wenn man an eine Sache glaubt. Das hat mich tief beeindruckt. Mal sehen, vielleicht finde ich sie im Archiv des "Spiegel".

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

02.12.2009 13:14
#3 RE: Gorgasal und Obama (2): Obama stellt sich auf die Schultern von Riesen Antworten

Jetzt gibt es bei "Spiegel-Online" einen ausgezeichneten Kommentar von Gabor Steingart.

Dieser Mann Obama ist als Präsident der USA heillos überfordert. Wäre er Premierminister in einer parlamentarischen Demokratie, dann würde man ihn stürzen, und zwar presto. Er ist aber auf vier Jahre gewählt. Niemand kann ihn stürzen. Er wird noch drei Jahre lang Unheil anrichten. Die Amerikaner haben es so gewollt. Sie haben diesen substanzlosen Aufschneider gewählt.

Und in Deutschland war man nachgerade besoffen vor lauter Obama-Begeisterung. Jetzt kriegen wir, was wir verdient haben.

Wenn wir Glück haben, dann ist dieser Mann nach weiteren drei Jahren weg, und wir sind halbwegs davongekommen.

Wenn wir Pech haben, dann wird er mit seiner Selbstverliebtheit, seiner Verstiegenheit, seiner unfaßbaren Dummheit Schäden hinterlassen, die erst in Jahrzehnten wieder repariert werden können.

Gorgasal Online




Beiträge: 4.088

02.12.2009 16:03
#4 RE: Gorgasal und Obama (2): Obama stellt sich auf die Schultern von Riesen Antworten

Zitat von Zettel
Jetzt gibt es bei "Spiegel-Online" einen ausgezeichneten Kommentar von Gabor Steingart.


Besonders schön weist Steingart darauf hin, dass der Rückzug aus Afghanistan in 18 Monaten pünktlich zum nächsten Präsidentschaftswahlkampf beginnt. Sonst sehe ich auch keinen Grund für gerade diesen Zeitplan.

Obama nutzt die Außenpolitik (und nebenbei das Leben der Soldaten) nur als Hintergrund für seine Innenpolitik und seine Wiederwahl.

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La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

02.12.2009 16:08
#5 RE: Gorgasal und Obama (2): Obama stellt sich auf die Schultern von Riesen Antworten

Hab' den Link zu spät gefunden zu:

In Antwort auf:
It sounds as though, after months of indecision, the president has finally resolved to be irresolute.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

02.12.2009 22:35
#6 RE: Gorgasal und Obama (2): Obama stellt sich auf die Schultern von Riesen Antworten

Zitat von Thomas Pauli
Hab' den Link zu spät gefunden zu:

In Antwort auf:
It sounds as though, after months of indecision, the president has finally resolved to be irresolute.



*lol*

Aber der Witz trifft ins Schwarze. Obama verheizt seine Soldaten und wird nichts erreichen, weil jeder sieht, daß ihm der Wille zum Sieg fehlt.

Jeder Stammesfürst in Afghanistan hat mehr Verstand als dieser Nobelpreisträger. Er wird sich auf die Seite der Taliban und der Kaida schlagen, weil er weiß, daß dieser Präsident den Schwanz einziehen und das Weite suchen wird.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.12.2009 17:06
#7 RE: Dwight D. Eisenhower Antworten

Zitat von Zettel
Der "Spiegel" hatte damals eine Titelgeschichte über Dulles, in der es u.a. darum ging, daß man nur siegen kann, wenn man an eine Sache glaubt. Das hat mich tief beeindruckt. Mal sehen, vielleicht finde ich sie im Archiv des "Spiegel".


Hier ist sie, vom 2.12.1953. Und hier ist eine der Passagen, an die ich mich erinnert hatte:

Zitat von Der Spiegel
Als in der Ostzone der Aufstand zu Ende gegangen war, faßte Dulles seine Meinung bei einer Pressekonferenz zusammen: "In meinem Buch 'War or Peace' (Krieg oder Frieden), das ich vor drei Jahren schrieb, sagte ich: 'Das übermäßig Ausgedehnte, Überstarre und auf den Prinzipien des Unrechts sich gründende kommunistische Herrschaftsgebäude könnte erschüttert werden, wenn man sich die in Rußland latent vorhandenen Schwierigkeiten zunutze machen könnte.' Ich hob weiterhin die Tatsache hervor, daß ich damit nicht einen bewaffneten Aufstand meinte, der zu einem furchtbaren Blutbad führen würde, ich meinte vielmehr, daß - davon abgesehen - die Bevölkerung ihrem Wunsche nach Freiheit und Unabhängigkeit ganz offen zum Ausdruck und so die kommunistischen Führer zu der Einsicht bringen könnte, daß ihre Bemühungen nutzlos sind, so viele Menschen versklavt zu halten - Menschen, die auf Grund ihres Glaubens und ihrer Vaterlandsliebe niemals in eine von den Sowjets beherrschte Welt eingegliedert werden können."


Geschrieben 1953!

Die Autoren des "Spiegel" waren damals ja in der Regel anoym. Ich vermute, daß der Dulles-Artikel von Georg Wolff stammt, damals Leiter des Ressorts "Intermationales", später stellvertretender Chefredakteur des "Spiegel".

Herzlich, Zettel

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