Ich gehe nicht mit Jan Filter konform, wenn er sagt, dass eine Maut eine prinzipiell gute Idee wäre. Klar, eine Verkehrsinfrastruktur muss erhalten und gepflegt werden. Dafür bezahle ich Steuern. Und ich meine da nicht Kfz-, Mineralöl-, oder Ökosteuer. Wir alle latzen über Lohn- und Mehrwertsteuer schon genug ab, dass der Staat wenigstens seine Infrastruktur erhalten können müsste. Wer jetzt sagt, "och ich habe doch gar kein Auto", dem möchte ich entgegenhalten, dass sein Supermarkt auch nicht per Rohrpost beliefert wird, und der Notarzt, wie auch die Feuerwehr noch nicht gebeamt werden können. Auch hat nicht jeder Handwerksbetrieb, oder jedes mittelständische Unternehmen (wie auch die meisten ihrer Kunden) einen Bahnanschluss. Selbst wenn man einen hat (ich weiß, wovon ich rede) ist ein solcher etwas unglaublich Kompliziertes, gesetzlich geregeltes, Unkomfortables und Unflexibles.
Die ganzen Versuche der Öko- und (grinsend hinnehmender) Finanz-Bürokratie den Autoverkehr (aktuell den Individualverkehr) zu "steuern", zu "lenken" und letztlich nur zu besteuern - sind ganz einfach rundweg abzulehnen. Diese ganzen Polit-Apparatschiks wohnen ja sicher in der Nähe ihrer Polit-Apparatschik-Aufbewahrungsstellen. Da ist es leicht zu sagen, man könne ja auf den ÖPNV umsteigen, brauche kein Auto, könne ja mal ein Fahrrad benutzen, und für weite Strecken gibts ja die Bahn ... diese ganzen "Öko-Dezentralisierungsgläubigen" wohnen eben gerade nicht dezentral, wo ein Partner 80 km nach Norden zur Arbeit fahren muss, während der andere 80 km nach Süden absolvieren muss um für jeden eine persönlich ansprechende Arbeit ausüben zu können.
Diese ganzen UBA-Idioten sollten mal in ein Dorf im Brandenburgischen ziehen, wo zweimal täglich ein Bus in die nächste Stadt fährt und der nächste Bahnhof 20 km entfernt ist. Ich kenne viele Leute die verdammt wenig Geld verdienen, aber trotzdem "rund um die Uhr" verfügbar sein müssen, wenn sie in vielleicht 40 km Entfernung gebraucht werden sollten. Diese Öko-Pfeifen hingegen brauchen wahrscheinlich nichtmal eine vierköpfige Familie einmal wöchentlich mit Getränken und Nahrung versorgen (oder sie könnten sich dafür ein Taxi leisten). Da ZR auch von wirtschaftsnahen FDP-Funktionären gelesen wird, und da ich weiß (wiederum aus eigener Erfahrung), dass das BMWi eine traditionelle Grundsatzfeindschaft zum UBA erhält ... hier mein Appell: No surrender!
Die Idioten haben hier schon 'genug Land', es reicht, Schluss damit!
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Mein derzeitiger Avatar bezeugt meine Solidarität mit unseren Jungs, die derzeit in irgendwelchen politisch-medial nicht unterstützten Kriegen verheizt werden. Das Truppenabzeichen im Hintergrund ist das des Fallschirmjägerbataillons 373, dem ich mich persönlich stark verbunden fühle. Kameraden, Glück ab!
Man muss sich auch mal durchlesen, was ein Kommentator bei SPON dazu so von sich gibt: Der tadelt die Politik dafür, dass sie den Menschen nicht direkt in die Entscheidung eingreift, wie sie sich fortzubewegen haben, und schiebt dann noch zynisch nach, man werde sich daran schon gewöhnen.
Im Namen der Umwelt können langgehegte Machtphantasien endlich ausgelebt werden.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Ich meine mich erinnern zu können daß in den Niederlanden etwas ähnliches wie die fahrleistungsbezogene PKW-Maut geplant war. Man hat diese Pläne aber vor einigen Monaten als "politisch nicht durchsetzbar" fallengelassen.
Zitat von RaysonMan muss sich auch mal durchlesen, was ein Kommentator bei SPON dazu so von sich gibt: Der tadelt die Politik dafür, dass sie den Menschen nicht direkt in die Entscheidung eingreift, wie sie sich fortzubewegen haben, und schiebt dann noch zynisch nach, man werde sich daran schon gewöhnen.
Dieser Christian Schwägerl, Redakteur in der Berliner Dependance des Ressorts Deutschland I des gedruckten "Spiegel", ist mir schon früher durch Umwelt-Scharfmacherei aufgefallen.
Zitat von RaysonIm Namen der Umwelt können langgehegte Machtphantasien endlich ausgelebt werden.
Ja, und deshalb sind so viele ehemalige Kommunisten Grüne geworden.
Zitat von Heise NewsDer niederländische Verband der Automobilimporteure erklärte unterdessen das Jahr 2012 als Einführungstermin für verfrüht.
Meine z.Zt. durch nichts zu beweisende Einschätzung ist, daß die PKW-Maut (nach niederländischem Vorbild) die erste (nennenswerte) Anwendung des Galileo Satellitennavigationssystems wird.
Niemand wird in den nächsten Jahren Millionen PKWs mit GPS-OBUs ausstatten lassen, während ein (noch) weitgehend inkompatibles europäisches Konkurrenzsystem im Aufbau ist.
Wenn man dieser Theorie folgt, passt auch die Zuständigkeit wieder, denn Galileo wird unter Federführung der Verkehrsministerien vorangetrieben.
Immerhin ist diese Theorie leichter falsifizierbar als alles, was mit der globalen Erwärmung zu tun hat.
Was ich mich frage ist: Seit wann macht eigentlich ein Amt Vorschläge für die Gesetzgebung? Sollen das nicht die Parteien und Abgeordneten sein? Haben wir uns schon so an das Unding EU-Kommission gewöhnt?
Zitat von EierkoppMeine z.Zt. durch nichts zu beweisende Einschätzung ist, daß die PKW-Maut (nach niederländischem Vorbild) die erste (nennenswerte)Anwendung des Galileo Satellitennavigationssystems wird.
Niemand wird in den nächsten Jahren Millionen PKWs mit GPS-OBUs ausstatten lassen, während ein (noch) weitgehend inkompatibles europäisches Konkurrenzsystem im Aufbau ist.
Klingt plausibel. Manche fragen ja, wozu wir eigentlich Galileo brauchen. Wo kein Bedarf ist, da muß man ihn eben schaffen.
Zitat Meine z.Zt. durch nichts zu beweisende Einschätzung ist, daß die PKW-Maut (nach niederländischem Vorbild) die erste (nennenswerte) Anwendung des Galileo Satellitennavigationssystems wird.
Sagt mir auch mein Riecher. Der irrsinnige Aufwand angesichts zweier konkurrierender und funktionierender Systeme ist nur mit der Aussicht auf reiche Abgaben (Beute) erklärbar.
Zitat Meine z.Zt. durch nichts zu beweisende Einschätzung ist, daß die PKW-Maut (nach niederländischem Vorbild) die erste (nennenswerte) Anwendung des Galileo Satellitennavigationssystems wird.
Sagt mir auch mein Riecher. Der irrsinnige Aufwand angesichts zweier konkurrierender und funktionierender Systeme ist nur mit der Aussicht auf reiche Abgaben (Beute) erklärbar.
Ich hatte anfangs Galileo für sinnvoll gehalten, um dem Monopol der USA zu entgehen, die GPS ja zunächst als militärisches System aufgebaut hatten und sich vorbehielten, die Lokalisationsgenauigkeit jederzeit zu reduzieren, wenn das in ihrem nationalen Interesse läge. Ich habe dann aber irgendwann einmal nachgesehen und festgestellt, daß das Schnee von gestern ist und inzwischen GPS ein unbeeinträchtigtes Funktionieren garantiert.
Da hatte man also in Galilei investiert und brauchte es im Grunde nicht mehr. Eine europaweite Kontrolle des gesamten Straßenverkehrs, das wäre doch was zur nachträglichen Rechtfertigung!
Zitat von RaysonMan muss sich auch mal durchlesen, was ein Kommentator bei SPON dazu so von sich gibt: Der tadelt die Politik dafür, dass sie den Menschen nicht direkt in die Entscheidung eingreift, wie sie sich fortzubewegen haben, und schiebt dann noch zynisch nach, man werde sich daran schon gewöhnen. Im Namen der Umwelt können langgehegte Machtphantasien endlich ausgelebt werden.
Richtig. Der Artikel ist auch sonst recht interessant.
Erst einmal sind die Formulierungen entlarvend. Das ist keine sachliche Darstellung, sondern eine Hetzpredigt, andere politische Positionen werden durchweg als dumm und reaktionär diffamiert.
Zweitens wird der große Mythos grüner Verkehrspolitik bemüht: Die angeblichen versteckten Kosten, die der Autoverkehr verursachen würde, ohne sie zu bezahlen. Während es ja real so ist, daß die Autofahrer weit mehr an Steuern bezahlen, als sie vom Staat in Form von Infrastrukturleistungen zurückbekommen, gibt es dieser völlig unbelegten Theorie nach Riesensummen an Kosten (im Bericht werden mal 60 Milliarden geraten), die die Autofahrer angeblich verschulden, ohne sie zu bezahlen.
Wenn man diese These akzeptiert, dann wäre die Konsequenz eigentlich klar: Dann müßte man in der Tat die Autofahrer zur Kasse bieten (mit welchem System auch immer) - um dann genau die behaupteten Kosten zu bezahlen.
Aber genau das wollen die Dogmatiker nicht.
Sondern man benutzt den Vorwand mti den angeblichen Kosten nur, um Abzocke zu rechtfertigen. Und dann soll das Geld ganz woanders eingesetzt werden, nämlich zur Finanzierung "alternativer" Verkehrssysteme. Was natürlich bedeutet: Würde die gewünschte Verlagerung vom Auto auf diese neuen Systeme wirklich funktionieren - dann wären diese anschließend pleite, weil die Finanzierung Auto-Abzocke wegfiele.
Im übrigen gibt es natürlich überhaupt keine solche Lösung. Es gibt eine Reihe von Einzelideen und Projektversuchen, aber nirgends auch nur einen Ansatz für ein Gesamtkonzept, das technisch und finanziell durchkalkuliert worden wäre. Wie bei der "alternativen Energieversorgung" (die nur von der Subventionierung durch die "Altenergien" lebt) ist das "alternative Verkehrssystem" eine wolkige Wunschvorstellung ohne Substanz.
Zitat von ZettelEine europaweite Kontrolle des gesamten Straßenverkehrs, das wäre doch was zur nachträglichen Rechtfertigung!
Big Brother is watching you. From above.
Falls es über die Maut nicht funktioniert, wird es eben über eCall gemacht. Damit hat dann jedes Auto einen GPS/Galileo Empfänger und eine SIM-Karte zur Identifikation.
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