Zitat von C.K.Wir sprechen nicht mehr von "Gloabler Erwärmung", wir sprechen von Klimawandel. Mit aufmerksamen Grüßen Ihr Ministerium für nachhaltige sprachliche Reinheit
@Ministerium für nachhaltige sprachliche Reinheit
Den Begriff "Gloabler Erwärmung" finde ich in meiner LzB (Liste zulässiger Begriffe / Ausgabe 2010/04) leider nicht. Ich bitte daher um freundliche Auskunft, welcher Begriff nun mit dem neu eingeführten Begriff "Klimawandel" ersetzt werden muß. Andernfalls kann ich, obwohl ständig um korrekte Anwendung des aktuellen Sprachregelgesetzes bemüht, eine richtige Anwendung des Begriffes "Klimawandel" leider nicht gewährleisten.
wir freuen uns immer wieder wenn engagierte Bürger_innen uns auf Verbesserungspotenzial hinweisen. Es muss natürlich "Globale Erwärmung" heissen. Der betreffende Mitarbeiter wurde mittlerweile neuen Aufgaben zugeführt. Wir vom Ministerium für nachhaltige sprachliche Reinheit sind eine schnell wachsende Institution, die der wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe nachkommt die Sprache endlich demokratischer Kontolle zu unterwerfen. Wir danken Ihnen für die Hilfe bei dieser Herausforderung.
Allerdings können Sie auch den besagten Begriff nicht in der LzB finden, wir haben ihn entfernt. Er reproduziert die falsche Vorstellung, mit dem Klimawandel ginge eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperaturen einher. Das ist ja ganz offensichtlich Unsinn und wurde selbstverständlich nie behauptet. Der vom Menschen durch rücksichtlosen Konsum verursachte Klimawandel äußert sich hingegen ganz unzweifelhaft in allen negativen Wetterphänomen, von extremer Kälte, über Dürre und Flut, bis hin zu den in letzter Zeit immer wieder auftretenden Jahrhundertsommern. Klimawandel bringt dies zum Ausdruck und enthält so den auf Verzicht und Klimagerechtigkeit weisenden Handlungsimperativ der sich für uns alle ergibt.
Als Faustregel für die korrekte Anwendung der Begriffes Klimawandel gilt: Wetter schlecht = Klimawandel Bei Rückfragen stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.
Mit grünem Gruß Ihr Ministerium für nachhaltige sprachliche Reinheit
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schön, wenn das alles endlich in Ordnung kommt. Nur eine kleine Korrektur: bei Ungelt handelt es sich nicht um eine_n besorgte_n Bürger_in, wie sich nämlich aus dem Gruß ergibt:
Zitat von UngeltMfG Ungelt
MfG, das ist das Ministerium für Gelt. Ungelt schreibt hier in amtlicher Funktion!
Zunächst möchte ich mich für die Verwendung der sicher unzeitgemäßen Grußformel "MfG" entschuldigen, mit der ich (natürlich unbeabsichtigt) eine Amtsanmaßung betrieben habe. Ich bin jedoch tatsächlich, und nicht wie wie Mitbürger Kallias vermutete, nur ein besorgter Mitbürger, und meine Grußformel ist meinem fortgeschrittenem Alter und sicher auch mangelnder Weiterbildung geschuldet. Dazu aber später.
Ich bedanke mich herzlich für die ausführlichen und wertvollen Informationen. Es hätte mir natürlich auch einfallen können, daß nicht zeitgemäße Begriffe auch aus der LzB ohne weiteren Bezug entfernt werden müssen, weil nur so eine vollständige Tilgung dieses Begriffes, den ich hier aus nachvollziebaren Gründen natürlich nicht nennen werde, gewährleistet ist.
Leider mußte ich in diesem Zusammenhang aber auch feststellen, daß der von ihrer Behörde den zugelassenen Internetagenturen zur Verfügung gestellte Filtersoftware wohl noch nicht flächendeckend eingesetzt wird, sonst wäre wohl der betreffende Begriff überhaupt erst nicht in meinem (selbstverständlich zertifizierten) Internetbetrachter landen können. Ich werde wohl meine Internetagentur, die Ihnen sicher bekannt sein dürfte, wohl ermahnen müssen.
Abschließend möchte ich mich gerne erkundigen, ob demnächst noch freie Plätze bei einem ihrer beliebten sprachlichen Weiterbildungsseminare der Reihe "Freie Meinungsäußerung ist ein unverzichtbares Gut", die ihr geschätztes Ministerium regelmäßig veranstaltet, verfügbar wären. Ich würde gerne teilnehmen und dabei eher eine der Sommerveranstaltungen bevorzugen, die ja traditionsgemäß auf einer der schönen ehemals griechischen Ferieninseln stattfinden. Ich bin überzeugt, daß dies meine Fähigkeit des sprachlich korrekten Ausdruckes nachhaltig verbessern würde.
Mit dem Gruß "Sag' es korrekter!"
Ungelt
EDIT: ein kleines "ehemals" eingefügt, um die Zeitkonsistenz zu wahren.
tatsächlich war unser Kursprogramm "Dein Weg zur Reinheit" hoffnungslos überfüllt. Zum Glück ist es uns in Zusammenarbeit mit unseren Freund_Innen vom FSB gelungen mehrere alte Ferienanlagen in Sibiren wieder zu erschließen um so dem großen Andrang gerecht zu werden. Dort können Sie bei frischer Luft und ehrlicher Arbeit in der unberührten Natur grüne Selbstkritik üben. Bringen Sie doch Ihre Familie mit. Wir arrangieren das.
Mit nachhaltigem Gruß Ihr Ministerium für nachhaltige sprachliche Reinheit
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Nun gut, Sibirien ist zwar aus meiner Sicht nur zweite Wahl, aber sei es drum, wenn das großzügige Angebot für die ganze Familie gilt.
Was mir jedoch etwas Sorgen bereitet, ist, daß ja bekanntlich die per Landtausch der EU zugefallenen sibirischen Erholungsgebiete die einzigen innerhalb der ganzen EU sind, in denen die Europäische Internetbehörde noch keine funktionstüchtige eigene Infrastruktur installieren konnte. Die Konfrontation mit dem dort immer noch verfügbaren ungeschützten, wilden Internet wird für uns sicher eine noch größere Herausforderung darstellen, als das dortige Klima ode die Fauna. Ich werde mich des mir entgegengebrachten Vertrauens aber sicher würdig erweisen.
Mit sehr nachhaltigen Grüßen Ungelt
PS: ich melde mich dann irgendwann zwecks genauer Terminvereinbarung...
Zitat von Zettel(oder Frohe Pfingsten? Was ist eigentlich richtig?)
Inzwischen habe ich das herauszufinden versucht, aber nicht mit einem befriedigenden Ergebnis.
Das Wort kommt von πεντηκοστή ἡμέρα, fünfzigster Tag (nach Ostern), und ἡμέρα ist weiblich.
Also müßte es etymologisch korrekt wohl "die Pfingsten" heißen, feminin. Mir scheint aber, daß jemand, der "Frohe Pfingsten" sagt oder schreibt, wohl eher einen Plural meint. Frohe Feiertage, sozusagen.
Im geistlichen Kontext habe ich beim Googeln häufiger "Frohes Pfingsten" gefunden, wobei vermutlich "Pfingstfest" gemeint ist.
Und wie ist es eigentlich bei Ostern? "Ostern fällt dieses Jahr auf den ..." sagen wir; aber wieso dann "Frohe Ostern"?
Zitat von Grimms Deutsches WörterbuchPFINGSTEN [Lfg. 13,9], plur., mhd. phingesten, pfingsten, ein dativ plur. der nach wegfall der vorausgehenden präposition (an, vor, ze [den] pfingsten d. h. pfingstfeiertagen) als nom. und accus. plur. gebraucht worden und sogar zu einem nom. sing. diu pfingsten (liedersaal 2, 637, 30. 3, 387, 25) erstarrt ist. vergl. ostern, weihnachten.
Zitat Das deutet auf einen erfreulich hohen Informationsstand der Deutschen hin: Fast jeder zweite weiß, was er an Pfingsten feiert.
Wenn man bedenkt, dass knapp zwei Drittel der Deutschen einer christlichen Kirche angehören, ist es eher erschreckend, dass demnach ca. ein Drittel der Angehörigen dieser Religion nicht wissen, was am drittgrößten Fest ihrer Gemeinschaft gefeiert wird (selbst bei Vorgabe der richtigen Antwort).
Aber es ist schon eine eigenartige Sache mit Pfingsten. Ich erlebe es fast jedes Jahr wieder bei meiner Konfirmandenprüfung, dass die Konfirmanden sich und mich damit blamieren, dass sie nichts zum Pfingstfest zu sagen wissen, obwohl ich das immer im Unterricht behandle.
Es scheint da etwas zu geben, was es den Leuten schwer macht mit dem Heiligen Geist: offenbar eine große Geistlosigkeit und Geistvergessenheit ...
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