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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 9 Antworten
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Nola ( gelöscht )
Beiträge:

04.07.2010 13:16
Ist unsere Justiz noch zu retten - der Fall Heisig Antworten

Zur Einleitung:
Seit 2006 ist Berlins Justizsenatorin, Giesela von der Aue (SPD), im Amt. Eckpfeiler ihrer Tätigkeiten kann man Hier nachlesen:

Zitat
http://de.wikipedia.org/wiki/Gisela_von_der_Aue

(…)Gegen eine Verschärfung des Jugendstrafrechtes sprach sich von der Aue entschieden aus.[6] Nach einem Übergriff von zwei Jugendlichen auf einen alten Mann in einer Münchener U-Bahn wurde in den Medien breit berichtet und in der Politik wurden starke Forderungen nach einer Verschärfung des Jugendstrafrechts laut. Die Befürworter der Verschärfung des Jugendstrafrechts forderten unter anderem die Herabsetzung der Strafmündigkeitsgrenze sowie die Möglichkeit härtere Strafen gegen Jugendliche verhängen zu können.
(…)Nachdem sich im November 2006 ein 37 Jahre alter Untersuchungsgefangener in der Berliner (Untersuchungs-) Haftanstalt der JVA-Moabit erhängte, veranlasste die SPD Justizsenatorin Gisela von der Aue per Dienstanweisung, dass Selbsttötungen in den Haftanstalten Berlins nicht mehr veröffentlicht werden sollen. Viele politische Initiativen und Tageszeitungen kritisierten diese Maßnahme. Nach dem drastischen Anstieg der Toten in Haft solle ihrer Auffassung nach mit dieser Informationspolitik die miserablen Verhältnisse in den Haftanstalten verschleiert werden. Anfang Dezember wurde ebenfalls angemerkt, dass die JVA-Moabit die Häftlinge zum Teil verfassungswidrig unterbringt. Die Gefängnisleitung und auch die Justizsenatorin wiesen den Vorwurf zurück, dass jeder Suizid im Gefängnis unmittelbar mit dem erheblichen Druck zusammenhänge, dem die Inhaftierten ununterbrochen ausgesetzt seien. (…)

(Hervorhebungen von mir)


Seit letzten Montag wurde die Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig "vermißt". Am Samstag Mittag ist Frau Heisig tot im Tegeler Forst gefunden worden. Dazu :

Zitat
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article8292091/Berliner-Richterin-Kirsten-Heisig-tot-aufgefunden.html

Berliner Richterin Kirsten Heisig tot aufgefunden
Die vermisste Jugendrichterin aus Berlin lebt nicht mehr: Die Polizei hat die Leiche von Kirsten Heisig bei der Suche im Tegeler Forst entdeckt.
Das mysteriöse Verschwinden der Juristin, die als zuverlässig und pflichtbewusst galt, hatte große Besorgnis in Berlin ausgelöst. Bis zuletzt war gehofft worden, die couragierte und sportliche Frau unversehrt zu finden. Von einer Entführung war die Polizei von Anfang an nicht ausgegangen. Justizsenatorin von der Aue hatte schon kurz nach Bekanntwerden ihres Verschwindens gesagt, dass ein persönlicher Hintergrund nicht auszuschließen sei.

(Hervorhebung von mir)

Offenbar ist Frau von der Aue Hellseherin und vertraut mit Suiziden. Noch bevor überhaupt näheres bekannt war, in den Medien wurde erst ab Donnerstag nachmittag berichtet, hat also Frau von der Aue in vorauseilender Sorge um Schlagzeilen, von "persönlichem Hintergrund" gesprochen. Ein "wir wissen noch nichts und wir machen uns Sorgen" hätte gereicht. Aber weiter. Die Poliztei geht nicht von einer "Fremdeinwirkung" aus. Die Juztizministerin ebenfalls nicht. Die Obduktion hat aber erst gestern Abend stattgefunden.

Zitat
http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1337035/Berliner-Jugendrichterin-Kirsten-Heisig-ist-tot.html

Die Leiche konnte nicht sofort geborgen werden, da der Fundort schwer zugänglich war, wie aus Polizeikreisen vor Ort verlautete. Die Polizei vor Ort forderte Kollegen mit Leitern und Kettensägen an.


Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, ergaben die ersten Untersuchungen am Fundort „keine Hinweise auf Fremdverschulden“. Berlins Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) geht von einem Selbstmord aus, sagte die Senatorin am Sonnabend.
Erkenntnisse deuteten auf eine private Tragödie hin. So soll die 48-Jährige noch am Montag dieser Woche eine SMS an Angehörige geschickt haben, deren Inhalt auf persönliche und familiäre Probleme hinweist. Die Polizei wollte sich unter Hinweis auf den Persönlichkeitsschutz nicht äußern.

(Hervorhebung von mir)

Als Justizsenatorin weiß man doch wohl, das jegliche Vermutung um einen Todesfall Spekulation ist. Damit sollte man sich bis zum Ergebnis der allgemeinen Untersuchung doch zurückhalten. Nicht so Frau von der Aue. Sie ist anscheinend Expertin auf dem Gebiet (s.o) und kann sicherlich auch beantworten, warum sich Frau Heisig für den von der Justizsenatorin "angenommenen" Suizid ein so unwegsames Gelände ausgesucht hat, (wie kam sie überhaupt dorthin?) wenn die Polizei erst Leiter und Kettensäge benötigte? Der Stern schreibt heute:

Zitat
http://www.stern.de/panorama/obduktion-bestaetigt-berliner-jugendrichterin-beging-selbstmord-1579646.html#utm_source=standard&utm_medium=rss-feed&utm_campaign=alle

Die bekannte Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig hat sich selbst getötet. Das ergab die Obduktion der Leiche, die Polizisten nach tagelanger Suche am Samstag in einem Waldstück gefunden hatten. Ein fremdes Verschulden am Tod der 48-Jährigen sei ausgeschlossen worden, teilte der Sprecher der Staatsanwalt am Sonntag mit. Meldungen, wonach sich die profilierte Juristin erhängt haben soll, wollte er nicht kommentieren.(...)

(...)Über ihre Erfahrungen schrieb Heisig zuletzt ein Buch. Es sollte unter dem Titel "Das Ende der Geduld" im September erscheinen. Die Juristin hatte vor einigen Wochen auch gesagt, sie habe keine Freunde hinzugewonnen. "Ich fühle mich oft als Exot wahrgenommen", sagte sie nachdenklich. Sie beschrieb sich aber auch mit "gewissem Mut ausgestattet, mit Tatendrang und Humor".



Das: (Sie beschrieb sich aber auch mit "gewissem Mut ausgestattet, mit Tatendrang und Humor") hört sich m.E. nicht nach Suizid an. Aber die Untersuchung fand statt und das Ergebnis steht fest und damit ist auch die Aussage der mit "hellseherischen Fähigkeiten" ausgestatteten Justizsentorin bestätigt und alle Verschwörungsgedanken wieder beiseite getan. Allein mir fehlt der Glaube. Ich könnte mir vorstellen, das unter allen Umständen ein bestimmter Täterkreis verschwiegen werden würde.

Und wenn, vorausgesetzt, tatsächlich alles so "eindeutig" ist, bleibt doch die Frage, ob man Frau Heisig in ihrer Arbeit zu wenig unterstützt hat. Ob eine Isolation stattgefunden hat, aufgrund der nichtgewünschten Tendenz Jugendkriminalität aus diversen Bevölkerungsgruppen öffentlich zu machen. Das von Frau Heisig entwickelte Neuköllner Modell, welches besagt, das kriminelle Jugendliche bei kleineren Delikten schneller bestraft werden und nicht erst Monate später, trägt die Justizministerin von der Aue gern auf Ihrer Fahne mit, lt. Wikipedia. Es ist mit Erfolg seit Juni dieses Jahres in Kraft und einzig und allein dem unermüdlichen Einsatz von Frau Heisig zu verdanken.

Also was hat Frau Heisig veranlaßt ihrem Leben ein Ende zu setzen? Wenn, dann würde sie m.E. ganz sicher andere Möglichkeiten haben, als in einem Waldstück auf einen Baum zu klettern. Was immer dazu geführt hat, und wie sehr Frau von der Aue den "TRänen nah war" als sie den Angehörigen öffentlich ihr Mitgefühl beteuerte, ich glaube ihr kein Wort. Liest man in Wikipedia (oben) wie die Justizsenatorin mit ungeliebten Mitarbeitern umgegangen ist, kann man sich einen eigenen Reim darauf machen.

Ein Beispiel zur Erinnerung hier:

Zitat
http://www.tagesspiegel.de/berlin/staatsanwalt-roman-reusch-abgesetzt/1147162.html

Oberstaatsanwalt Ingo Kühn übernimmt am Montag die Leitung der Intensivtäterabteilung der Staatsanwaltschaft. Der 45-jährige Jurist löst Oberstaatsanwalt Roman Reusch ab. Das teilte die Staatsanwaltschaft gestern mit. Justizsenatorin Gisela von der Aue begrüßte die Entscheidung: „Damit ist gewährleistet, dass die wichtige Arbeit der Abteilung 47 der Staatsanwaltschaft erfolgreich fortgesetzt wird.“

Reusch hatte sich den Unmut der Justizsenatorin von der Aue und, in milderer Form, auch ihrer Vorgängerin Karin Schubert zugezogen. So sprach er in einem – genehmigten – Interview mit dem „Spiegel“ darüber, dass Untersuchungshaft für die besonders gewaltbereiten unter den Intensivtäter eine sinnvolle Erfahrung sein könne. Daraufhin wurde es dem Oberstaatsanwalt schwerer gemacht, sich öffentlich zu äußern. Mit einem Vortrag über „Migration und Kriminalität“ provozierte Reusch vor allem linke und sozialdemokratische Politiker. Er kritisierte darin ein Rechtssystem und eine politische Kultur, die die Abschiebung auch schwerkrimineller Jugendlicher und Berufsverbrecher unmöglich machten. In der Erklärung des Generalstaatsanwalt hieß es, Reuschs Versetzung entspreche seinem „seit einiger Zeit geäußerten Wunsch“. Die öffentliche Diskussion lasse einen Wechsel an der Spitze der Intensivtäterabteilung angeraten erscheinen.

Der neue Chef der Intensivtäterabteilung hat nach einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Erfahrung mit Jugendkriminalität als stellvertretender Leiter einer Abteilung gemacht. Zuletzt leitete er die Abteilung 5 der Staatsanwaltschaft, die Straßenverkehrsdelikte bearbeitete. Er sei parteilos, heißt es in der Erklärung außerdem.


(Hervorhebung von mir.)

Wie weit geht der Riss innerhalb unserer Justiz? Eine angedeutetes "familiäres Problem" der Frau Heisig, welches die Justizsenatorin sofort aus dem Ärmel zog, erscheint mir sehr vordergründig. Bleibt abzuwarten, ob das Buch - Das Ende der Geduld - von Kirsten Heisig ungekürzt, auch wirklich erscheint.

♥lich Nola




Nola ( gelöscht )
Beiträge:

20.07.2010 10:26
#2 RE: Ist unsere Justiz noch zu retten - der Fall Heisig Antworten

Am 26. Juli 2010 soll das Buch "Am Ende der der Geduld" von Frau Heisig erscheinen.
Die Berliner Morgenpost gibt kurze Auszüge wieder:


Zitat
http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1352038/Jugendrichterin-greift-in-Buch-arabische-Clans-an.html

(...) Jugendliche Schwerkriminelle, die oft 30 und mehr erhebliche Straftaten verübt haben, besitzen nach Angaben der Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig, die sich Anfang Juli 2010 das Leben nahm, zu etwa 90 Prozent einen Migrationshintergrund. Etwa 45 Prozent der Täter geben an, arabischer Herkunft zu sein, 34 Prozent besitzen türkische Wurzeln. (...)

(...) Die Täter, so Heisig, lebten zumeist in Großfamilien mit sechs und mehr Kindern. Bei Verübung der ersten Straftaten sind die Jugendlichen oft noch unter 14 Jahren und damit strafunmündig. „Manchmal wird seitens des Jugendamtes eine Familienhilfe eingerichtet“, schreibt Heisig. Mitunter seien wegen der Größe der Familien bis zu drei Sozialarbeiter im Einsatz, „deren Bemühungen werden von den Familien häufig abgelehnt, oft unterbleibt jede Mitwirkung“. Auch an den Schulen seinen die Lehrer oft überfordert. „Ich habe immer wieder den Eindruck, die Schulen werfen die Jugendlichen einander zu wie heiße Kartoffeln. Sie beklagen, sie seien nicht in der Lage, mit Kindern aus diesen Familien umzugehen.“ Das Jugendamt müsse eingreifen, heiße es. Doch dort schiebe man wieder den Schulen die Verantwortung zu. (...)

(...) In diesem Zusammenhang verweist sie auf die sogenannten Clans, die nach ihren Erkenntnissen einige Tausend Menschen umfassen und von denen es in Deutschland zehn bis zwölf geben soll. An diese Familien komme der Staat nicht heran. „Eine Großfamilie bringt es ohne Probleme auf Hunderte polizeilicher Ermittlungsverfahren.“ Die Clans lebten ausschließlich nach ihren Gesetzen, die Kinder würden weitgehend unkontrolliert in kriminellen Strukturen aufwachsen. Die männlichen Mitglieder seien massiv zu Gewalt bereit. Die Wahrung der Familienehre sei oberstes Gebot: „Wer die eigenen Leute an die Deutschen verrät, riskiere sein Leben.“ (...)

♥lich Nola

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2010 14:13
#3 Studie 2010 des KFN Antworten

,

Zitat
http://www.kfn.de/versions/kfn/assets/fob109.pdf

(Studie 2010 des KFN)

Dazu Christian Pfeiffer, der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, in rp-online:


http://nachrichten.rp-online.de/politik/...-gewalt-1.77551

Der Islam und die Gewalt
VON THOMAS REISENER - zuletzt aktualisiert: 07.06.2010 - 02:30

Eine neue Studie des Kriminologen Christian Pfeiffer sieht bei jungen Muslimen mit ausgeprägter Religiosität eine erhöhte Gewaltbereitschaft. Ursache soll deren "Macho-Kultur" sein.

Düsseldorf Diesmal hat Christian Pfeiffer ungewöhnlich lange mit der Veröffentlichung seiner Studie gezögert. "Der Befund ist zwar eindeutig", sagte der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen schon im Januar gegenüber unserer Zeitung, "aber vor der Veröffentlichung müssen wir uns erst noch mit dem Bundesinnenministerium abstimmen, wie wir die brisanten Ergebnisse öffentlich darstellen, ohne ein Erdbeben auszulösen."

Erst jetzt, fast ein halbes Jahr nach ihrem Abschluss, macht Pfeiffer die Studie publik.(...)



(Hervorhebungen von mir)

Wieso, Erdbeben? Das wird sich durch die MSM und die gehabten Interpretationen unserer Politiker schon glätten lassen.

♥lich Nola




Nola ( gelöscht )
Beiträge:

21.07.2010 21:00
#4 RE: Ist unsere Justiz noch zu retten - der Fall Heisig Antworten

Zitat
Reusch hatte sich den Unmut der Justizsenatorin von der Aue und, in milderer Form, auch ihrer Vorgängerin Karin Schubert zugezogen. So sprach er in einem – genehmigten – Interview mit dem „Spiegel“ darüber, dass Untersuchungshaft für die besonders gewaltbereiten unter den Intensivtäter eine sinnvolle Erfahrung sein könne. Daraufhin wurde es dem Oberstaatsanwalt schwerer gemacht, sich öffentlich zu äußern. Mit einem Vortrag über „Migration und Kriminalität“ provozierte Reusch vor allem linke und sozialdemokratische Politiker. Er kritisierte darin ein Rechtssystem und eine politische Kultur, die die Abschiebung auch schwerkrimineller Jugendlicher und Berufsverbrecher unmöglich machten. In der Erklärung des Generalstaatsanwalt hieß es, Reuschs Versetzung entspreche seinem „seit einiger Zeit geäußerten Wunsch“.(...)



Das hatte jedoch Widerspruch zur Folge. Hier der offene Brief der Vereinigung Berliner Staatsanwälte (VBS) an Frau Justizsenatorin von der Aue. In dem sie sich gegen deren Vorgehensweise gegen den Staatsanwalt Roman Reusch verwahren:

Zitat

http://www.berliner-staatsanwaelte.de/in...id=33&Itemid=27


Offener Brief zur Reaktion der Berliner Justizsenatorin auf die Äußerungen des Leiters der „Intensivtäterabteilung“, Oberstaatsanwalt Reusch, im SPIEGEL vom 7. Mai 2007

Sehr geehrte Frau Senatorin von der Aue,

der Vorstand der Vereinigung Berliner Staatsanwälte (VBS) hat die Mitglieder der „Intensivtäterabteilung“ zu dem von Ihnen über die Presse erhobenen Vorwurf befragt, wonach die Äußerungen von Herrn Reusch im SPIEGEL vom 07.05.2007 „den Eindruck erwecken, dass Untersuchungshaft verhängt wird aus Gründen, die nicht legal sind. Nämlich als Erziehungsmaßnahme gegenüber Intensivtätern. Das ist nicht zulässig.“(...)




Diesen Brief unterzeichnete:
Hochachtungsvoll
Vera Junker
1. Vorsitzende

Das aber bekam Frau Junker nicht gut. Sie galt somit als unbequem - wie weitere Vorgehensweise zeigt:

Zitat

http://www.tagesspiegel.de/berlin/degrad...ch/1642656.html

Junker war ihres Posten als Vizechefin der Hauptabteilung für Wirtschaftsstrafsachen vor zwei Wochen enthoben worden. Begründung: mögliche "Interessenkonflikte". Denn Vera Junker ist seit zehn Jahren Vorsitzende der Vereinigung Berliner Staatsanwälte. Sie gilt als kritisch und engagiert. Die Vereinigung der Staatsanwälte wirft Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) nun in einem offenen Brief vor, die Degradierung sei eine "dienstliche Strafaktion", weil sich Junker heftig gewehrt hatte, als die Staatsanwälte vorübergehend in Räumen untergebracht werden sollten, die mit gesundheitsschädlichen Stoffen verseucht waren.(...)

(...)Junker sei laut und unbequem, aber darauf könne man nicht mit Degradierung reagieren.
Der Fall erinnert an andere Personalien. So wurde Oberstaatsanwalt Roman Reusch im Januar 2008 abgesetzt, nachdem er ein – genehmigtes – Interview gegeben hatte.(...)




♥lich Nola

♥lich Nola

Inger2 Offline



Beiträge: 23

22.07.2010 11:32
#5 RE: Ist unsere Justiz noch zu retten - der Fall Heisig Antworten

Liebe Nola,
an dieser Stelle möchte ich mich einmal ganz herzlich für Deine genauen Nachforschungen bedanken! Ich selbst habe nicht die Zeit und auch nicht die Möglichkeit, alles so genau zu beobachten. Aber bei mir ist doch eine Menge Traurigkeit, daß Menschen, die direkt "mitten drin" sind, es so schwer haben, die Verhältnisse wenigstens darzustellen.
Mit lieben Grüßen,
Inger

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

22.07.2010 21:10
#6 RE: Ist unsere Justiz noch zu retten - der Fall Heisig Antworten

Zitat
http://www.welt.de/regionales/berlin/article1228505/Schwere_Misshandlungen_in_Ploetzensee.html
01.10.07|
Justizskandal
Schwere Misshandlungen in Plötzensee
Staatsanwälte und Jugendrichter haben in einer Sondersitzung des Rechtsausschusses von den Zuständen in der Jugendstrafanstalt Plötzensee ein verheerendes Bild gezeichnet. Sie sprechen von "organisierten Quälereien" unter den jugendlichen Gefangenen. Ganz anders sieht das Justizsenatorin Gisela von der Aue.(…)
(…)Eine weitere Angelegenheit erstaunte die Abgeordneten. Der geladene Jugendrichter Räcke musste sich vor seinen Erläuterungen bei der Senatorin die Genehmigung holen, dass er reden darf. In einem Schreiben sei er zuvor auf seine Verschwiegenheitspflicht hingewiesen worden. Die Senatorin erteilte ihm die Aussagegenehmigung.
Räcke nutzte die Gelegenheit, um einen anderen Vorfall anzusprechen. Eine Richter-Kollegin sei nach öffentlichen Äußerungen über die Zustände in Plötzensee per Schreiben auf „disziplinarische Maßnahmen“ hingewiesen worden.
(…)



(Hervorhebungen von mir)

Auch die Morgenpost schrieb über diesen Vorfall:

Zitat
http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article221527/Organisierte_Quaelereien.html
Die Vorsitzende der Vereinigung Berliner Staatsanwälte, Vera Junker, und Jugendrichter Günther Räcke haben in der Sondersitzung des Rechtsausschusses zu den Zuständen in der Jugendstrafanstalt Plötzensee (JSA) ein verheerendes Bild gezeichnet.

(…)Günter Räcke, Jugendrichter am Amtsgericht Tiergarten und Mitglied des Richterrats, sagte: "Gewalt ist alltäglich" in der Jugendstrafanstalt in Plötzensee. Er sprach von "schrecklichen Zuständen". "Was einem berichtet wird, geht einem an die Nieren", sagte Räcke. Intensivtäter würden in der Haft "weiterregieren". (...)

VON DER AUE WEHRT SICH
Ein ganz anderes Bild zeichnet Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD). Sie verwies auf die sinkende Zahl von Strafanzeigen wegen Gewaltdelikten, von 48 im Jahr 2005 auf bisher 14 in 2007. Es habe in Plötzensee auch keinen "schwunghaften" Handel mit Drogen gegeben. Die sichergestellte Menge Haschisch belaufe sich in diesem Jahr auf 400 Gramm. Abhängige harter Drogen würden von den übrigen Gefangenen getrennt. Sie sprach von einer Kampagne der Opposition. Problematisch sei der Anstieg der Gefangenenzahl.



(Hervorhebungen von mir)

Hier ein neueres Interview mit Jugendrichter Räcke, der ein wenig "spekulieren" muß:



Zitat
http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1354824/Jugendrichter-will-Dealer-Kinder-nicht-bestrafen.html

Jugendrichter will Dealer-Kinder nicht bestrafen
Donnerstag, 22. Juli 2010 17:22 - Von Benjamin Gajkowski

(…)Morgenpost Online: Aber wenn der Junge in ein Jugendheim gesteckt wird, steht am nächsten Tag ein anderer an seiner Stelle.

Räcke: Genau das ist das Problem. In Berlin leben zu viele Kinder, die in schlechten Verhältnissen aufwachsen. Die nicht in die Schule gehen und keinerlei Zukunft haben. Da muss der Staat eingreifen, notfalls muss den Eltern das Sorgerecht entzogen werden. (…)

(…) Morgenpost Online: Aber laut Kriminalitätsstatistik sinkt die Anzahl der Verbrechen in Berlin. 2009 zählte die Polizei 31.167 Tatverdächtige unter 21 Jahren. Im Jahr 2000 waren es noch 41.525 gewesen.

Räcke: Ich weiß. Das verstehe ich auch nicht. Ich müsste jetzt spekulieren...

Morgenpost Online: … dann spekulieren Sie doch mal…

Räcke: Wenn die Berliner Polizei ab heute nicht mehr auf den Straßen blitzen würde, dann hätten Sie morgen keine Delikte mehr wegen überhöhter Geschwindigkeit. Aber bildet das dann noch die Realität ab?

Morgenpost Online: Was wollen Sie damit sagen?

Räcke: Ich bin mir zum Beispiel nicht sicher, wie sehr die Polizei wirklich gegen Drogen- oder auch Zigarettenhändler vorgeht. Gehen Sie nur einmal zum U-Bahnhof Schönleinstraße oder in die Hasenheide. Da ist die Kriminalität sichtbar. Wenn die Polizei härter durchgreifen würde, dann hätte Berlin zwar zunächst auf dem Papier mehr Straftaten. Aber am Ende wahrscheinlich weniger Kriminalität. (…)

♥lich Nola

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

22.07.2010 21:37
#7 RE: Ist unsere Justiz noch zu retten - der Fall Heisig Antworten

Liebe Inger,
leider mangelt es auch mir an Zeit, es gibt weit aus mehr zum Thema zu berichten. Die zusammengetragenen Nachrichten bilden ja nur einen winzig kleinen Teil davon. Hinzu kommt, daß es mir nicht klar war, welche Macht eine Justizsenatorin hat und erst recht nicht wozu diese Macht eingesetzt wird.

Und auch die Gutmenschen, die permanent auf Bildung pochen um das integrieren angeblich zu verbessern, was haben sie durchgesetzt? Wie oft habe ich angemerkt, das, wenn Kinder der Schulpflicht nicht nachkommen, doch die Eltern mit bis zu 1.000 Euro Strafe belegt werden können/müssen.
Ist seit Jahren nicht passiert, wie Jugendrichter Räcke erklärte. Lediglich Schreiben seien an die Eltern geschickt worden.

Jugendrichterin Heisig stellt sogar diese Überlegung an: "Die Untätigkeit der Behörden habe noch einen anderen Grund: „Sozialromantische Verblendung gepaart mit blanker Angst. Ich bin zu der Auffassung gelangt, dass die Furcht vor den kriminellen Großfamilien alle anderen Aspekte bei weitem überwiegt.“

Interessant auch:
http://www.deutschlandwoche.de/2009/10/1...d-kaltgestellt/

♥lich Nola

Franz Offline



Beiträge: 44

23.07.2010 02:28
#8 RE: Ist unsere Justiz noch zu retten - der Fall Heisig Antworten

Liebe Nola,

hier ein Link mit youtube videos zum Thema Diskriminierung von deutschen Schülern durch Migranten. Im letzten Video ein Gespräch mit Kirstin Heisig:

http://www.pi-news.net/2010/02/tv-tipp-i...-berlin-teil-2/

Man kann fast nicht glauben, was da zu sehen ist. Zum Glück haben meine Kinder zwei Staatsbürgerschaften. Das heisst, sie können jederzeit weg, wenn der Topf überkocht.

Das ist in dem Sinne zu verstehen, dass sie im Gegensatz zu den meisten ihrer deutschen Landsleuten eine Alternative haben.

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

23.07.2010 22:39
#9 RE: Ist unsere Justiz noch zu retten - der Fall Heisig Antworten

Liebe Nola

ich möchte Dir auch herzlich dafür danken, daß Du versuchst, diesen Fall aus dem Loch der kollektiven Ignoranz hervorzuholen. Frau Heisig ist so oder so Opfer der Zustände an ihrem "Arbeitsplatz" und das Verhalten der zuständigen Justizsenatorin offensichtlich skandalös. Obwohl ich nicht gläubig bin, bin ich doch überzeugt, daß solche Schandtaten doch irgendwo ihre Auswirkungen haben.

Nachdenklich macht mich auch die Tatsache, daß es nach Schrippe schon der zweite mir bekannte Fall ist, bei dem sich in Berlin mehr oder weniger "aus heiterem Himmel" ein kritischer, engagierter und schreibender Geist für diese Todesart entschieden hat, ohne gleichzeitig eine Nachricht zu hinterlassen. Es wäre möglicherweise sinnvoll, wenn sich in einer ähnlichen Gefahrenlage befindlichen Leute öffentlich dazu äußern würden, ob für sie Selbsttötung ohne Abschiedsbrief bzw. auch in dieser Ausprägung in Frage kommt. Ich bezweifle einfach den Willen dieser politischen Führung, solche Fälle ergebnisoffen untersuchen zu lassen. Und wie ich bereits im Falle Megrahi versuchte zu begründen, der "Wunsch" bzw. Druck mächtiger Kräfte bleibt nicht ohne Auswirkungen auf den untergeordneten Ebenen, auch wenn keine direkte Manipulation vorkommen sollte. Die Wahrheit ist bei diesen Dingen meiner Lebenserfahrung nach einfach zu dehnbar.

Herzlichen Gruß, Ungelt

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

24.07.2010 16:41
#10 RE: Ist unsere Justiz noch zu retten - der Fall Heisig Antworten

Lieber Ungelt,

offensichtlich hat die Arbeit von Frau Heisig viele "Insider" überzeugt.
So wird ihr jetzt diese Auszeichnung posthum verliehen.

Zitat
http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/72365/1653037/bund_deutscher_kriminalbeamter_bdk

In der Herbstsitzung 2009 des BDK-Bundesvorstandes wurde Kirsten Heisig einstimmig für die Auszeichnung mit dem BDK-Kriminalistenorden "Bul le mérite 2010" nominiert. Kirsten Heisig hat diese Auszeichnung auch im Wissen darum angenommen, sich damit für ihr "Neuköllner Modell" in der Öffentlichkeit weiter Gehör zu verschaffen.

Klaus Jansen: "Dieser Idee sehen wir uns auch weiterhin verpflichtet. Deshalb hat sich der Bund Deutscher Kriminalbeamter dazu entschlossen, an der geplanten Preisverleihung festzuhalten und erstmalig den "Bul le mérite" posthum zu verleihen."

♥lich Nola




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