Und während ich noch lache, denke ich an das letzte Mal wo der Zettel eine Satire geschrieben hat.
Und dann wurde sie Wirklichkeit.
*lachend* Tschüss
Edit: Ach, Kallias. Dann wird es vielleicht doch nicht wahr. Bei Gorgasal sieht man immer am Titel, daß ein neuer Mann das geschrieben hat. Jedenfalls: Weder doof noch zu lang - einfach witzig.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus Autor im Netz bekannt
Zitat von KalliasFür eine Analyse zu doof, für eine Satire zu lang - nennen wir es Trauerarbeit.
Für den Leser, der sich an Klugheit und Witz erfreut, eine wunderbare Lektüre.
Natürlich haben die Erfolge der deutschen Elf mit Multikulti ungefähr so viel zu tun wie die rote Farbe mit den Erfolgen von Ferrari. Da eine Verbindung herzustellen ist Propaganda. (Ich sage damit grob und bluntly das, was Sie in dem Artikel elegant und gedankenreich sagen).
In Frankreich läuft jetzt diese Diskussion. Solange Les Bleus erfolgreich waren, schob man das auf die multikulturelle Zusammensetzung. Jetzt fragt man sich, ob sie nicht auch dem Teamgeist im Wege stand.
Ich kann das eine so wenig erkennen wie das andere. Teamgeist ist nicht eine Frage der nationalen Identität; wie könnten ihn sonst die Spieler von Bayern München, von Chelsea oder von Real Madrid entwickeln?
Hier, lieber Kallias, haben Sie bei mir einen Nerv getroffen:
Zitat von KalliasWer als Kind Fußball gespielt hat, erinnert sich bestimmt an die Methode, einen Haufen Kinder in zwei Mannschaften aufzuteilen: die beiden besten Fußballer werden Mannschaftskapitäne und wählen abwechselnd je einen Spieler für ihre Mannschaft aus. Der Charme der Methode besteht darin, daß die Mannschaften, die so gebildet werden, meistens etwa gleichstark sind und man auch immer wieder mit anderen zusammen spielt.
Der Charme der Methode bestand für mich darin, daß ich immer - immer! - mit zwei, drei anderen übrigblieb. Da jeder der beiden Kapitäne uns Versager partout nicht haben wollte, hat uns dann meist der Lehrer einer der Mannschaften zugeteilt.
Beim Fußball ging das ja noch. Da war ich immer Verteidiger - wir erinnern uns: zwei Verteidiger, fünf Läufer und drei Stürmer - und tat, was ich konnte, indem ich mit grimmiger Mine auf die Stürmer zurannte, die dann manchmal entsetzt flohen.
Aber wirklich hart war das Körbewerfen beim Basketball. Da standen zwei "Riegen", jede vor einem Basket aufgereiht. Jeder Spieler mußte so oft werfen, bis er den Ball im Korb hatte, dann kam der nächste. Die Riege, die als erste durch war, hatte gewonnen. Und nun stellen Sie sich das Entsetzen der Riege vor, welcher der Lehrer mich zuteilte!
Sie hatte praktisch schon verloren.
Herzlich, Zettel
PS: Übrigens schien es mir, als hätten während des Singens der Nationalhymne bei Lukas Podolski diesmal die Lippen leicht gezuckt.
Sehr schön! Doof sind nur die Zustände, die thematisiert werden.
Zitat von Kallias3. Daran anschließend wäre das Vorurteil in Frage zu stellen, daß Siege in jedem Fall den Niederlagen vorzuziehen sind.
Das ist ein wahrlich zukunftsweisender Gedanke, und bei weitem nicht nur auf den Fußball beschränkt. Er paßt auch perfekt zur sonstigen Denkweise der führenden Köpfe des Landes. Nur eben bei Sportwettbewerben, da hapert es leider noch ein wenig mit der Umsetzung.
Zitat von ZettelHier, lieber Kallias, haben Sie bei mir einen Nerv getroffen:
Zitat von KalliasWer als Kind Fußball gespielt hat, erinnert sich bestimmt an die Methode, einen Haufen Kinder in zwei Mannschaften aufzuteilen: die beiden besten Fußballer werden Mannschaftskapitäne und wählen abwechselnd je einen Spieler für ihre Mannschaft aus. Der Charme der Methode besteht darin, daß die Mannschaften, die so gebildet werden, meistens etwa gleichstark sind und man auch immer wieder mit anderen zusammen spielt.
Der Charme der Methode bestand für mich darin, daß ich immer - immer! - mit zwei, drei anderen übrigblieb.
Jaa, dank solcher Erlebnisse ist mir dieses großartige Verfahren in Erinnerung geblieben. Alles ist für irgendetwas gut.
Ach, Kallias. Dann wird es vielleicht doch nicht wahr. Kaa
Zitat von ZettelAber wirklich hart war das Körbewerfen beim Basketball. Da standen zwei "Riegen", jede vor einem Basket aufgereiht. Jeder Spieler mußte so oft werfen, bis er den Ball im Korb hatte, dann kam der nächste. Die Riege, die als erste durch war, hatte gewonnen.
Und nun stellen Sie sich das Entsetzen der Riege vor, welcher der Lehrer mich zuteilte!
Sie hatte praktisch schon verloren.
vor einigen Wochen laß ich, daß Dirk Nowitzki in der NBA einen Freiwurf vergeben hatte. Verwundert darüber, warum das wohl eine Meldung wert war, erfuhr ich den Grund: Er hatte zuvor 88 (!) Freiwürfe in Folge getroffen.
Aber ich nehme an, die Suche nach gemeinsamen Vorfahren wird nicht notwendig sein?
Wie sagte doch Phillip Lahm ungefähr: Unterschiedliche Typen sind ihm wichtiger als unterschiedliche Herkünfte. Da hat er auch recht.
Und soooo multikulti ist die ganze Truppe eh nicht. Die einzigen ohne jedes deutsche Elternteil sind Özil, Tasci und Cacau. Davon ist einer ein für andere Staaten (nur hier eben nicht) typischer Einwanderer, also der aufstiegswillige und lernbegierige Cacau, und allein die anderen beiden stellen von ihrer Herkunft her ein Beispiel dar für den "typischen Migrationshintergrund": von türkischen Eltern in Deutschland geboren, Mutter spricht kaum Deutsch. Gespielt davon hat nur Özil.
Ich will die Probleme, vor denen insbesondere Menschen mit anderer Hautfarbe stehen, nicht kleinreden, aber einen Aogo und einen Khedira haben sie nicht daran gehindert, sich souverän in ihrem Umfeld zu bewegen. Es kommt eben immer auch ein wenig darauf an, wie konkret das "Multikulti" aussieht. Sind die Eltern liberale Intellektuelle, hochrangige Beamte oder Geschäftsleute, besteht beiderseits und im Umfeld genug Toleranz für eine Ehe mit einem Menschen aus einem ganz anderen Kulturkreis? Dann ist Integration keine Frage. Aber handelt es sich um Bauern ohne Schulbildung, die von Tradition und Religion her Kontakte nach außen gering halten und bei denen die Ehefrau als früh Versprochene aus der "Heimat" geholt wird, dann wird sie ein Problem.
Bei Özil hat es geklappt, und das spricht für den Fußball, wie ja Sport eh traditionell ein Weg ist, Unterschichten Aufstiegsmöglichkeiten zu eröffnen. Wie unser Mittelfeldstar bei einem Einstellungstest aussehen würde, fragen wir wohl besser nicht. Aber Fußballer waren so selten Geistesgrößen, dass die wenigen Ausnahmen aus den 70ern heute noch allen bekannt sind...
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Monoethnische Spanier? Torwart mit baskischen Vorfahren und Vornamen, Xavi und Puyol, sonst unintegrioerbare Katalanen. Auch in Spanien funktioniert im Fußbal, was anderswo nicht klappt.
Machen wir's kurz: Die Aufladung von Sport mit einer vermeintlichen Überlegenheit des eigenen Gesellschaftssystems erinnert mich an das Dritte Reich, die DDR und ungezählte andere, hoch ideologisierte Staaten, wo wahlweise mal Rasse, der Sozialismus oder jetzt eben der Multikulturalismus von Sieg zu Sieg eilt. Das sollte so nicht sein, zeigt aber auch sehr schön wohin die Reise geht bzw. längst gegangen ist.
Zitat Natürlich haben die Erfolge der deutschen Elf mit Multikulti ungefähr so viel zu tun wie die rote Farbe mit den Erfolgen von Ferrari.
Das ist jetzt etwas OT, lieber Zettel, aber die rote Farbe ruft - bei allen Menschen - tatsächlich die stärksten Emotionen hervor. Insofern ist die Ferrari-Farbe kein Zufall. Beim Bordell (*Rot*-Licht) ist das auch nicht anders. Bezogen auf die Erfolge der deutschen Elf: ... ähem ... da bin ich nicht zuständich 4. ;-)
Zitat von ZettelNatürlich haben die Erfolge der deutschen Elf mit Multikulti ungefähr so viel zu tun wie die rote Farbe mit den Erfolgen von Ferrari. Da eine Verbindung herzustellen ist Propaganda. (Ich sage damit grob und bluntly das, was Sie in dem Artikel elegant und gedankenreich sagen). In Frankreich läuft jetzt diese Diskussion. Solange Les Bleus erfolgreich waren, schob man das auf die multikulturelle Zusammensetzung. Jetzt fragt man sich, ob sie nicht auch dem Teamgeist im Wege stand.
Das ist halt mal wieder eine These, die zu schön ist, um wahr zu sein. Während man den Amerikanern traditionell immer vorwirft, Sport und Army seien sie einzigen Möglichkeiten für Schwarze, erfolgreich zu sein (in den 90ern kam noch der Hiphop dazu, aber der hat irgendwie ein Gangsterschmuddelimage), bereichert hier die andere Kultur den Sport. Da können natürlich auch die Franzosen mit ihrer fiesen Zwangsassimilation nicht dagegen anstinken.
Warum wir jetzt verloren haben? Vielleicht weil Philipp Lahm das Kapitänsamt wie selbstverständlich für die westdeutsche Oberschicht beansprucht und den Männern mit Migrationshintergrund dadurch klar wurde, dass sie nie in Führungspositionen gelangen können? (Wie, Klose war schon mal Kapitän? Na der hat auch einen deutschen Nachnamen!). Das kann schon mal auf die Motivation schlagen.
Schön finde ich Kallias' These
Zitat Daran anschließend wäre das Vorurteil in Frage zu stellen, daß Siege in jedem Fall den Niederlagen vorzuziehen sind. Hätte ein Erfolg bei dieser Weltmeisterschaft nicht die größte Errungenschaft der Nachkriegszeit, das unprätentiöse Auftreten des Landes, wieder in Frage gestellt?
. Es ist doch noch viel schlimmer! Gewinnen wollen ist rassistisch und nationalistisch, weil man damit sein verkapptes nationales Überlegenheitsgefühl ausleben will. Wehret den Anfängen!.
Ich glaube auch, dass die Multikulti-Begründung deshalb unter Intellektuellen so viel Zulauf genießt, da man mit der traditionellen Begründung von Siegen durch "Deutsche Tugenden" in den Kreisen keinen Blumentopf gewinnen konnte, den mit denen kann man ja auch ein KZ betreiben, wie wir dank Lafo wissen.
Zitat von Meister PetzWarum wir jetzt verloren haben? Vielleicht weil Philipp Lahm das Kapitänsamt wie selbstverständlich für die westdeutsche Oberschicht beansprucht und den Männern mit Migrationshintergrund dadurch klar wurde, dass sie nie in Führungspositionen gelangen können?
Nee, Lahm wurde bestimmt nur deshalb Kapitän, weil Özil das Antirassismus-Sprüchlein nicht hätte fehlerfrei ablesen können. Denk ich mal.
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von MarriexMonoethnische Spanier? Torwart mit baskischen Vorfahren und Vornamen, Xavi und Puyol, sonst unintegrioerbare Katalanen. Auch in Spanien funktioniert im Fußbal, was anderswo nicht klappt.
Oh, ich fürchte, das sehen Sie zu klar. Nur gut, daß mir das nicht rechtzeitig aufgefallen ist.
Zitat von MarriexMorgen für Klose Dauemen halten
Na schön, mache ich, das haben Sie sich verdient.
Ach, Kallias. Dann wird es vielleicht doch nicht wahr. Kaa
Zitat von Zettel Natürlich haben die Erfolge der deutschen Elf mit Multikulti ungefähr so viel zu tun wie die rote Farbe mit den Erfolgen von Ferrari.
Obacht, Zettel. Duennes Eis. Beim Fussball sind Mannschaften, welche in Rot spielen statistisch etwas erfolgreicher als andere. Rot ist eine dominante, aggressive Farbe und in Spielen, die von beiden gewonnen werden koennten, kann das psychologische Moment entscheidend sein.
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