Okay, Europa ist pleite. Machen wir uns nichts vor, wären die europäischen Staaten Privatleute würde ihnen kaum jemand noch einen Kredit geben oder dafür als Bürge geradestehen. Staaten sind nunmal aber keine Privatleute und auch keine Firmen (diese würden sich wegen Insolvenzverschleppung wohl schon vor dem Kadi wiederfinden). Staaten, so nimmt man an, können sowohl bei ihren Einnahmen (Steuern), als auch bei ihren Ausgaben (Budget, Transferzahlungen) etwas drehen, so dass sie sich wieder berappeln können. In der Euro-Zone steht man sogar noch füreinander ein, indem der/die besten Schuldner für die Staaten mit der miesesten Bilanz den Kopf hinhalten.
Nun dreht sich das Schuldenkarrussel allerdings schon etliche Jahre und ähnelt immer mehr einem Schneeballsystem. Erst wird staatlicherseits irgendetwas gerettet (Bail-out von Finanzinstituten), dann müssen sich die Staaten selbst retten, bzw hoffen dass sie jemand aus dem Schlammassel befreit (Rettungsschirme). Mittlerweile sind die Summen derartig angewachsen, dass sowohl auf der Einnahmen-, als auf der Ausgabenseite keine wirklichen finanziellen Spielräume mehr bestehen, so dass alles nur noch darauf hinausläuft alte Schulden mit neuen zu bezahlen.
Wir haben die Krawalle und Streiks in Griechenland Mitte des Jahres gesehen, wir hatten Streiks in Island (welches nur kurzzeitig im Fokus war), wir hatten das wochenlange Gezerre um Irland, welches sich dann doch unter den EU-Rettungsschirm flüchten musste. Auch dort Proteste und Streiks, wie auch in Portugal. Nachdem Irland nun gerettet scheint (man weiß noch nicht genau, wieviele Milliarden dafür notwendig sind), geht es jetzt um Portugal, welches unbedingt "gerettet" werden muss, damit Spaniens Banken nicht endgültig umfallen, denn diese halten auch portugiesische Staatsanleihen. Genauso übrigens wie französische Banken, oder wie deutsche und britische in Irland investiert sind.
Jeder hängt irgendwo bei jedem drin und alles muss gerettet werden, damit die Eurozone nicht komplett kollabiert. Gerettet wird per Rettungsschirm, welcher mal flugs mit 750 Mrd Euro aufgespannt wurde. Zur Erinnerung: für den Schirm stehen selbst hochverschuldete Rest-Euroländer in der Pflicht! Und es werden immer weniger, je mehr Staaten als Hilfsempfänger unter diesen schlüpfen müssen. Bild fragt nicht umsonst, ob wir am Ende für alles zahlen müssen. Aber es wird langsam enger. Einerseits sind 750 Mrd wohl doch noch zuwenig, so dass die EU auf eine Verdoppelung desselben drängt (wogegen sich Deutschland NOCH sträubt), während andererseits selbst die deutschen Staatsanleihen anscheinend nicht mehr unbedingt als sicherer Hafen gelten.
Wie nun weiter? Griechenland, Irland, Island sind am Ende, Portugal und Spanien kurz vor dem Absturz. Wenn diese fallen, reicht der Rettungsschirm nicht mehr aus und das hochverschuldete Italien, wie auch Frankreich dürften in den Anlegerfokus geraten. Dann haben wir den Salat in Kerneuropa und keiner kann mehr für irgendjemanden bürgen. Was dann? Und, kommt es überhaupt soweit? Muss Deutschland nicht doch vorher die finale Reißleine ziehen? Alle bisherigen Hilfen werden ja jetzt schon von Buhrufen begleitet, da steht doch die Frage, ob man überhaupt noch etwas retten kann, oder den Untergang lediglich hinauszögert.
Die Wucht und die Frequenz der näherkommenden Einschläge sind schon atemberaubend, und ich für meinen Teil sehe nicht, wie man da jemals wieder rauskommen will. Zum radikalen Sparen ist niemand bereit, die Einnahmen sind auch nicht mehr steigerbar ... wie lange kann man denn noch alte Schulden mit neuen Schulden bezahlen?
Also ich habe keine Hoffnung mehr, dass sich hier noch irgendetwas beruhigt. Die geordneten und berechenbaren Bahnen haben die Europäer schon lange verlassen, also wie soll da wieder Vertrauen aufgebaut werden? Hat jemand 'ne Idee?
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Also ich nicht. Aber ich bin ja auch nicht vom Fach, das wäre also nicht so schlimm. Nur kann ich leider weit und breit Keinen sehen, der erstens ernst genommen werden kann, und der zweitens eine Idee hätte. Aber mein Horizont ist ja möglicherweise zu eng. Bestenfalls kann ich so "Vorschläge am Rande" erkennen, die wohl richtig sind, die nicht einmal den Eindruck zu erwecken versuchen, sie wären "die Idee" oder sogar ein "Konzept". Dazu müßte man ja auch zuerst bereit sein, sich reinen Wein einzuchenken, aber das wäre nun wirklich "nicht hilfreich".
Naja, unsere Hoffnung besteht darin, daß wir krankhaft pessimistisch sind. Das wäre doch eine akzeptable Lösung.
Zitat von UngeltDazu müßte man ja auch zuerst bereit sein, sich reinen Wein einzuchenken, aber das wäre nun wirklich "nicht hilfreich". Naja, unsere Hoffnung besteht darin, daß wir krankhaft pessimistisch sind. Das wäre doch eine akzeptable Lösung.
Der designierte Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, steht in Paris wegen einer Bilanzaffäre vor Gericht. Der 60-jährige Franzose und acht weitere Angeklagte sollen in den 90er Jahren Milliarden-Verluste bei der damaligen Staatsbank Crédit Lyonnais verschleiert haben. Die Bank entkam damals nur knapp der Pleite und musste mit Staatshilfe gerettet werden. Der Prozess soll bis zum 12. Februar dauern. Trichet soll im Juli Nachfolger von EZB-Präsident Wim Duisenberg werden. Dies ist nach einhelliger Meinung nur möglich, wenn er freigesprochen wird.
Und er wurde freigesprochen! ...
Zitat http://www.spiegel.de/wirtschaft/unterne...,715382,00.html 02.09.2010 Frankfurt - Deutlicher konnte die Kritik an Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin nicht ausfallen: "Als Bürger finde ich die Aussagen abstoßend", sagte der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) Jean-Claude Trichet nach einer Sitzung in Frankfurt am Main. In der Personalfrage stellte er sich hinter die Bundesbankführung: "Als Präsident der EZB habe ich volles Vertrauen in die Bundesbank", sagte Trichet.
Hier wird deutlich warum er sich einmischt, der Herr Trichet:
Wenn sich ein Bundesbankvorstand der Deutschen Bundesbank zur Agenda der angestrebten Weltregierung der Globalisten kontraproduktiv verhält, dazu noch ein Buch wie „Deutschland schafft sich ab“ schreibt, so stellt diese Unerhörtheit einen nicht wieder gut zu machenden Fauxpas dar, der ausschliesslich mit der vollen persönlichen, medialen, sozialen Ächtung des Delinquenten zu bestrafen ist.
Und genau das erleben wir gerade. Deutschlandweit. Durch ALLE die der Agenda folgen (müssen), damit sie sich weiterhin zur "Elite" dazu gehörig fühlen dürfen.
Was ich davon halte ist ganz einfach, Trichet hat beste Erfahrungen "kosmetische" Anstrengungen zu unternehmen, damit eine gewünschte "Erbfolge" und Finanzierungen stattfinden kann.
Und Trichet wünscht sich, damit die EURO-Krise bzw. die Kreditwürdigkeit der EU-Staaten nicht komplett zum Ruin führen, soll - wie schon oft - der europäische "Exportweltmeister" zahlen.
Trichet habe dabei Klartext gesprochen: Der Euro könne angesichts der weiter wuchernden Verschuldungskrise, die mit Griechenland, Irland, Portugal und Spanien bereits vier Euro-Länder faktisch in den Bankrott gerissen habe, nur gerettet werden, wenn Deutschland die gesamten Schulden dieser vier bankrotten Staaten übernehme.
Können wir ja auch, dafür haben wir für eigenen "Wohlstand und Partizipation der eigenen Arbeitnehmer am "Aufschwung" vorsorglich HARZ IV bereitgestellt.
So schnell, wie bei dem Urheber der Berichterstattung, der "Welt", ist wohl noch kein Artikel gelöscht worden. Selbst die (Super)Visionen2000 des Cem Özdemir mit dem fiktiven Lebenslauf einer türkischen Bundeskanzlerin hat das im Netz länger überlebt.
Das Politbarometer der ÖR zeigt im hiesigen Lummerland den beginnenden finanziellen, politischen, Friedengefährdenden Flächenbrand nicht an und versucht uns mit "Sturm der Liebe", "Lindenstraße", und wie sonst noch der ganze Sch... heißt zu berieseln. Eigentlich sollten wir diese ganzen Beleidigungen an unsere Intelligenz nicht mehr hinnehmen.
♥lich Nola
"Die Wahrheit vor der Wahl - das hätten Sie wohl gerne gehabt." – Sigmar Gabriel, zu angeblichen rot-grünen Steuererhöhungsplänen, Rheinische Post, 1. Oktober 2002
Zitat von Welt-onlineDeutschland gerät in Misskredit, weil es in der Europäischer Union und Eurozone von potenziellen Pleitestaaten umgeben ist und für diese möglicherweise aufzukommen hat. Zu Wochenbeginn ist die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf 2,8 Prozent hochgeschnellt. Das sind beachtliche 70 Basispunkte mehr als noch vor wenigen Wochen. Noch feinfühliger reagieren Investoren am Markt für Kreditausfallversicherungen. Mit 49,9 Punkten notieren Kreditausfallversicherungen auf deutsche Regierungsanleihen inzwischen höher als die für amerikanische. Besonders bitter erscheint das dadurch, weil die hiesige Politik relativ große Anstrengungen unternimmt, den Staatshaushalt zu sanieren, während Washington es auf eine Defizitquote von zehn Prozent bringt. Kreditausfallversicherungen werden fällig, wenn ein Schuldner seine Anleihen nicht mehr bedienen kann.
Wenn das Vertrauen weg ist war es das mit der ganzen Retterei. Da kann die Kanzlerin machen was sie will und Herr Sinn kann noch so exzellent analysieren was nun los ist ... das Eis unter der Eurozone knackt nicht mehr nur bedenklich, es fängt an zu reißen. Und wen wunderts, bei all den Milliarden mit denen hier rumhantiert wird? Die Dimensionen muss man sich mal klar machen und was überhaupt noch an Werten dahinter steht. Riesige Zahlen in Datenströmen werden hier- und dorthin verteilt und am Ende haben alle Beteiligten lediglich noch größere Zahlen auf ihren Monitoren stehen.
Das ist doch alles Irrsinn. Mit 200 Mrd steckt Deutschland laut Artikel schon drin? Wenn ich mich recht erinnere haben wir etwas um die 273 Mrd Steuereinnahmen pro Jahr und nur ganz wenig davon geht nicht schon für den eigenen Schuldendienst und den Sozialstaat drauf. Und da garantieren wir noch mit irgendwelchen Fantastilliarden für die notleidenden Randeuropäer?
Sorry, diesem vielstimmigen Rettungs-Chor würde ich auch das Vertrauen entziehen.
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