Tenor: Wir haben doch nach 1989 auch die Ossis hier einreisen lassen, wie können wir das den Tunesieren heute verweigern? Im Grunde liegt es "in der Logik der Globalisierung", dass alle Schranken fallen, gerne auch die zwischen Staatsbürgern und Nichtstaatsbürgen. Überhaupt, wer braucht schon einen Staat? Ein ganz toller Witz am Schluss: "Neckermann muss die Leute aus Djerba jetzt nach Bad Münstereifel fliegen all inclusiv ins Kneipp-Heilbad und ins Heino-Rathaus-Café. Na gut, das will vielleicht nicht jeder Tunesier, man könnt’s verstehen, sollen sie also selbst entscheiden, wohin." Zwinker, zwinker ...
Ich kann mich nicht erinnern, auf der Achse mal einen derart dämlichen Text gelesen zu haben. Hut ab!
Zitat von notquiteIch kann mich nicht erinnern, auf der Achse mal einen derart dämlichen Text gelesen zu haben. Hut ab!
Ist er wirklich so dämlich?
Völkerwanderungen liegen in der Natur des Menschen. Allerdings bleibt mir unverständlich, warum sich viele ausgerechnet Deutschland als Wunschzielort auswählen wollen, denn lausche ich Heitmeyers "Deutschen Zuständen" oder den FES-Studien, dann ist Deutschland im besten Fall mit der Vorhölle, nur viel kälter, zu vergleichen.
Zitat von Patrick GensingZentrales Ergebnis der Untersuchung: Angefeuert von politischen, medialen und wissenschaftlichen Eliten sind in höheren Einkommensgruppen deutliche Anstiege hinsichtlich abwertender, menschenfeindlicher Einstellungen gegenüber verschiedenen schwachen Gruppen vorzufinden. Dies müsse als eine deutliche Vereisung des sozialen Klimas interpretiert werden, meinen die Forscher.
Wie sehr muss Ivo Bozic die Tunesier hassen, wenn er ihnen dieses vereiste, menschenfeindliche, rohbürgerliche, islamophobe Ambiente andient, in dem an jeder Ecke das martialische Hallen marschierender Springerstiefel zu vernehmen ist und der Fremde ignoriert und gehasst wird?
Zitat von Kübra Gümüsay...Noch im selben Jahr verlässt das junge Mädchen die Universität. Sie, die in der Schule immer die Beste war, kehrt als gebrochener Mensch in ihre anatolische Kleinstadt zurück.
Zwei Jahre später liegt sie in Deutschland im Krankenhaus. Ihr erstes Kind ist auf dem Weg. Das Krankenzimmer teilt sie sich mit einer Afghanin und einer Deutschtürkin. Beide verstehen die Ärzte. Sie nicht. Die Deutschtürkin hilft ihr. Und wenn sie mal nicht da ist, sprechen die Ärzte mit der Afghanin. Die Afghanin erzählt es später der Deutschtürkin und sie wiederum übersetzt. Die werdende Mutter fühlt sich erniedrigt. Sie spricht fließend Arabisch und Englisch, hat Gedichte in türkischen Zeitungen veröffentlicht. Nichts hilft ihr hier. ...
Das ist die Geschichte meiner Tanten, vieler ihrer Nachbarinnen und Freundinnen.
Der gemeine Deutsche ist ein Arsch und keines Besuches wert. Vielleicht sollte das Institut von Herr Heitmeyer eine Außenstelle in Tunesien einrichten und die Reisewilligen warnen:
Warum Sebastian Edathy und Volker Beck, die sich der Deutschen Zustände gewahr sind, trotz all dieser Widerwärtigkeiten, die in Deutschland auf den Fremden warten, zur Aufnahme drängen, kann lediglich durch die Umsatzkrise der Migrationsindustrie erklärt werden, die dringend neues Material braucht.
Danke für die Links. Die taz-Kolumne ist sensationell.
Zitat Zwei Jahre später liegt sie in Deutschland im Krankenhaus. Ihr erstes Kind ist auf dem Weg. Das Krankenzimmer teilt sie sich mit einer Afghanin und einer Deutschtürkin. Beide verstehen die Ärzte. Sie nicht. Die Deutschtürkin hilft ihr. Und wenn sie mal nicht da ist, sprechen die Ärzte mit der Afghanin. Die Afghanin erzählt es später der Deutschtürkin und sie wiederum übersetzt. Die werdende Mutter fühlt sich erniedrigt. Sie spricht fließend Arabisch und Englisch, hat Gedichte in türkischen Zeitungen veröffentlicht. Nichts hilft ihr hier. ...
Da ist ja, selbst wenn es sich so oder ähnlich zugetragen haben sollte, wirklich JEDES EINZELNE WORT die nackte Heuchelei. Man könnte den Text, und das meine ich jetzt mal völlig ironiefrei, eigentlich als dringenden Aufruf lesen, folgenden Generationen derartiges Leid zu ersparen.
Zitat von notquiteDanke für die Links. Die taz-Kolumne ist sensationell.
Ja, sie hat Potential und viel Humor.
Zitat von notquite Da ist ja, selbst wenn es sich so oder ähnlich zugetragen haben sollte, wirklich JEDES EINZELNE WORT die nackte Heuchelei. Man könnte den Text, und das meine ich jetzt mal völlig ironiefrei, eigentlich als dringenden Aufruf lesen, folgenden Generationen derartiges Leid zu ersparen.
Meine Rede, ein Leben in Deutschland ist unzumutbar, wenn selbst deutsche Ärzte kein Englisch können (das war mir zwar neu, aber ich lerne gerne dazu).
Frau Gümüsays Blog ist mindestens so gelungen wie die Kolumne in der taz (Ich warte bei der taz vergeblich auf die Kolumnen "Der Rosenkranz" von Opus Dei", "Das Clearing" von Scientology, "Die Glatze" von den Nationalen Sozialisten, "Das Wetter von gestern" von Church of Global Warming, "Halts Maul" von der Free Speech Group der LSE und weiterer von Menschenfeindlichkeit betroffenen Gruppen).
Ich finde den Eintrag eigentlich nicht unsympathisch, aber gegen Ende kann sie es dann doch wieder nicht lassen:
Zitat Doch ich empfand nur Mitleid. Wie traurig muss ein Mensch sein, der in Vielfalt kein Potenzial erkennt, nicht ihre Schönheit sieht. Ein Mensch, der jene respektlos vom Kopf stößt, die sein Land mit aufgebaut haben, und das im Gespräch nicht einmal begründen kann. Und langweilig muss es auch sein, wenn alles Andere und Neue per se verdächtig ist.
Nicht nur bei diesem Satz frage ich mich, auf wessen payroll (im übertragenen Sinne oder auch gerne ganz konkret) sie eigentlich steht.
Zitat Doch ich empfand nur Mitleid. Wie traurig muss ein Mensch sein, der in Vielfalt kein Potenzial erkennt, nicht ihre Schönheit sieht. Ein Mensch, der jene respektlos vom Kopf stößt, die sein Land mit aufgebaut haben, und das im Gespräch nicht einmal begründen kann. Und langweilig muss es auch sein, wenn alles Andere und Neue per se verdächtig ist.
Nicht nur bei diesem Satz frage ich mich, auf wessen payroll (im übertragenen Sinne oder auch gerne ganz konkret) sie eigentlich steht.
Und ich, lieber notquite, frage mich, ob die taz denn keine Schlußredaktion hat, die aus "vom Kopf stößt" ein "vor den Kopf stößt" gemacht hätte.
Herzlich, Zettel
PS: Oder ist "vom Kopf stoßen" vielleicht Kiezdeutsch, über das wir von der Prof'in Heike Wiese ja nun gelernt haben, daß es "nicht falsch" ist?
Zitat von notquiteNicht nur bei diesem Satz frage ich mich, auf wessen payroll (im übertragenen Sinne oder auch gerne ganz konkret) sie eigentlich steht.
Ansonsten genießt sie ihre Rolle als Quotenkopftuch, nachdem die Islamkonferenz die Medien zu einer positiven Islamberichterstattung aufgefordert hat.
Zitat von Kai HafezGerade in akuten gesellschaftlichen Krisensituationen vertrauen viele Rezipienten - auch diejenigen, die sonst privaten Sendern zuneigen - den öffentlich-rechtlichen Anstalten und insbesondere ihren bundesweiten Programmangeboten. ARD und ZDF sind innerjournalistische Meinungsführer, d.h. ihre Medienagenda beeinflusst die Arbeit anderer Sender und Medien. Auf Grund dieser hervorragenden gesellschaftlichen Wirkungspotenziale ist es umso dringlicher, dass eine Auseinandersetzung über neue Eckwerte der Islamberichterstattung von ARD und ZDF stattfindet. Von einer Revision der Islamberichterstattung bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern dürften erhebliche gesellschaftliche Impulse ausgehen
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