Selbst der Focus, eine der wenigen noch lesbaren Zeitschriften auf Deutsch, beglückt seine Leser mit völlig unsinnigen Vergleichen. Im gedruckten Focus 15/2011 vom 11. April gibt es auf Seite 17 die Grafik mit Artikel "NACHGEFRAGT: Deutsche bleiben Kapitalismus-Fans". http://www.focus.de/magazin/archiv/jahrgang_2011/ausgabe_15/ Dort wird die These aufgestellt, der Kapitalismus hätte in Deutschland eine höhere Zustimmung als in den USA, so etwa 58% in DE zu 48% in den USA.
Quelle dieser Umfrage sei der Economist. Ich lese den Economist nicht regelmäßig. Kennt jemand vielleicht die Originalquelle? Im Focus ist der Wortlaut der Umfrage nicht abgedruckt.
Jedenfalls unterschlägt der Focus meiner Meinung nach, dass die Amerikaner etwas ganz anderes unter "Kapitalismus" verstehen als der durchschnittliche Deutsche. Es gilt in Deutschland ja schon als "Kapitalismus", wenn der Grenzsteuersatz unter 50% sinkt...
Ich hätte mich gefreut, wenn eine Zeitschrift wie Focus eine solche Umfrage mal zum Anlass nimmt, über die unterschiedliche Wertung solcher Begriffe in den Ländern zu berichten. MfG Frank
Die Politik verspricht den unteren Schichten durch Staatsintervention das Land, wo Milch und Honig fließt. Dies geht schief. Die Staatsintervention erweist sich als nicht nachhaltig. Das grundsätzlich marktwirtschaftliche System deckt dies auf - was eigentlich gut ist, sonst hat man ein langsames Siechtum und Verfallen der Wirtschaft wie in der DDR.
Doch wird nun dem Markt die Schuld zugeschoben, dasss die Politik kein Paradies auf Erden schaffen konnte. Gäbe es nicht diesen schlimmen Markt oder hätte man ihn wenigstens noch stärker an der Leine, so könnte man ungestört Wohlstand herbei reglementieren - so die Wunschverstellung. So auch der Eindruck, der beim Bürger dadurch entsteht, dass der staatliche Eingriff kurzfristig das Leben verbessert hat oder zumindest verbessert zu haben schien. Das dies nicht Nachhaltig war, wird nun nicht der Ineffektivität und mangelnden Nachhaltigkeit von Staatseingriffen zugeschrieben, sondern dem Markt, der die mangelnde Nachhaltigkeit hat auffliegen lassen.
Wunderbar zu sehen an der Hypothekenkrise und den vorangegangenen Krediten an nicht ausreichend kreditwürdige Eigenheimbauer, durch welche die Lebenssituation der Kreditempfänger offenbar erst einmal verbessert wurde und die durch staatliche Eingriffe nicht nur gefördert. sondern überhaupt erst ermöglicht wurden. Das solcherlei Schulden und Kredite nicht nachhaltig sind, weder für den Gläubiger, den Schuldner noch den formalen oder faktischen Bürgen (dem Staat, und damit der Allgemeinheit), wird nun dem Markt vorgeworfen.
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