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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 4 Antworten
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Gorgasal Offline




Beiträge: 4.096

18.05.2011 10:43
Subsidiarität in der EU Antworten

Zettel macht sich ja gerne darüber lustig, dass die EU meint, die Seilbahnen in ihren Mitgliedsländern regulieren zu müssen. Frau Merkel ist jetzt der Meinung, die EU-Staaten sollten nicht selbst entscheiden dürfen, wann ihre Bürger in Rente gehen und wieviel Urlaub ihnen zusteht. Natürlich begründet mit dem "alternativlosen" Rettungspaket. Gelebte Subsidiarität im Zeichen einer "liberal-konservativen" Regierung!

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Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.05.2011 11:38
#2 RE: Subsidiarität in der EU Antworten

Zitat von Gorgasal
Zettel macht sich ja gerne darüber lustig, dass die EU meint, die Seilbahnen in ihren Mitgliedsländern regulieren zu müssen. Frau Merkel ist jetzt der Meinung, die EU-Staaten sollten nicht selbst entscheiden dürfen, wann ihre Bürger in Rente gehen und wieviel Urlaub ihnen zusteht. Natürlich begründet mit dem "alternativlosen" Rettungspaket. Gelebte Subsidiarität im Zeichen einer "liberal-konservativen" Regierung!

Sie sagt ja nicht, daß diese das nicht selbst entscheiden dürfen. Sie fordert sie nur auf, es so zu entscheiden, daß sie weniger abhängig von Hilfe durch Staaten wie die Bundesrepublik werden, die ein späteres Renteneintrittsalter haben.

Ich sehe, lieber Gorgasal, für dieses Bündel von Problemen keine Lösung, die nicht massive Nachteile hätte. Es wäre richtig gewesen, den Euro nie einzuführen; denn er verhindert es, daß wirtschaftlich schwache Länder ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Anpassung der Wechselkurse verbessern. Er führt zweitens dazu, daß die miserable Steuermoral und das unsolide Haushalten in Ländern wie Griechenland die ganze Gemeinschaft bedrohen und damit diese zur Hilfe zwingen. Aber der Euro war eben der Preis für die Wiedervereinigung.

Nun haben wir ihn einmal; nun haben wir eine wirtschaftliche Verflechtung, die man kaum wieder rückgängig machen kann. Man muß pragmatisch mit dem Problem umgehen. Und dazu gehört auch Druck auf Länder wie Griechenland, sich mehr anzustrengen. Inklusive Anhebung des Rentenalters.

Herzlich, Zettel

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.096

18.05.2011 12:04
#3 RE: Subsidiarität in der EU Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Gorgasal
Zettel macht sich ja gerne darüber lustig, dass die EU meint, die Seilbahnen in ihren Mitgliedsländern regulieren zu müssen. Frau Merkel ist jetzt der Meinung, die EU-Staaten sollten nicht selbst entscheiden dürfen, wann ihre Bürger in Rente gehen und wieviel Urlaub ihnen zusteht. Natürlich begründet mit dem "alternativlosen" Rettungspaket. Gelebte Subsidiarität im Zeichen einer "liberal-konservativen" Regierung!

Sie sagt ja nicht, daß diese das nicht selbst entscheiden dürfen. Sie fordert sie nur auf, es so zu entscheiden, daß sie weniger abhängig von Hilfe durch Staaten wie die Bundesrepublik werden, die ein späteres Renteneintrittsalter haben.



Der ist gut Etwa so wie die Seilbahnenregulierer, die auch nur wollen, dass die Berliner Seilbahnen sich so entscheiden, dass die Regulierer weniger Arbeit mit Mahnungen haben...

Zitat von Zettel
Nun haben wir ihn einmal; nun haben wir eine wirtschaftliche Verflechtung, die man kaum wieder rückgängig machen kann.


Die wirtschaftliche Verflechtung hängt ganz entschieden nicht ausschließlich vom Euro ab. Wenn ich aktuell die Vor- und Nachteile des Euro anschaue, dann lautet mein Fazit: weg damit. Nein, das ist weder schön noch einfach. Aber die Alternativen erscheinen mir noch weniger schön und einfach.

Und dann streichen wir die Pensionsansprüche der Politikeridioten, die uns den Euro eingebrockt haben.

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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.05.2011 14:15
#4 RE: Subsidiarität in der EU Antworten

Zitat von Gorgasal

Zitat von Zettel

Zitat von Gorgasal
Zettel macht sich ja gerne darüber lustig, dass die EU meint, die Seilbahnen in ihren Mitgliedsländern regulieren zu müssen. Frau Merkel ist jetzt der Meinung, die EU-Staaten sollten nicht selbst entscheiden dürfen, wann ihre Bürger in Rente gehen und wieviel Urlaub ihnen zusteht. Natürlich begründet mit dem "alternativlosen" Rettungspaket. Gelebte Subsidiarität im Zeichen einer "liberal-konservativen" Regierung!

Sie sagt ja nicht, daß diese das nicht selbst entscheiden dürfen. Sie fordert sie nur auf, es so zu entscheiden, daß sie weniger abhängig von Hilfe durch Staaten wie die Bundesrepublik werden, die ein späteres Renteneintrittsalter haben.



Der ist gut Etwa so wie die Seilbahnenregulierer, die auch nur wollen, dass die Berliner Seilbahnen sich so entscheiden, dass die Regulierer weniger Arbeit mit Mahnungen haben...


Das ist ein Irrtum, lieber Gorgasal. Die Richtlinie 2000/9/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. März 2000 über Seilbahnen für den Personenverkehr (Amtsblatt Nr. L 106 vom 03/05/2000 S. 0021 - 0048) ist geltendes EU-Recht. Die Kanzlerin will aber - jedenfalls in der von Ihnen verlinkiten Äußerung - nicht das EU-Recht ändern, sondern erwartet von den Griechen ein politisches Entgegenkommen.

Ich wundere mich a bisserl, daß Sie den vernünftigen Vorschlag der Kanzlerin, daß die Griechen als Gegenleistungen für die Hilfe, die sie jetzt bekommen, ihren Sozialklimbim abbauen, so daß sie künftig weniger Hilfe brauchen, offenbar so kritisch sehen.

Mir kommt das ausgesprochen vernünftig vor. Es ist so, wie wenn Sie einem Freund, der ständig über seine Verhältnisse lebt, noch einmal finanziell aus der Klemme helfen, aber nur gegen das Versprechen, künftig solider zu wirtschaften. Was ist daran zu beanstanden?

Herzlich, Zettel

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.096

18.05.2011 14:21
#5 RE: Subsidiarität in der EU Antworten

Zitat von Zettel
Die Richtlinie 2000/9/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. März 2000 über Seilbahnen für den Personenverkehr (Amtsblatt Nr. L 106 vom 03/05/2000 S. 0021 - 0048) ist geltendes EU-Recht. Die Kanzlerin will aber - jedenfalls in der von Ihnen verlinkiten Äußerung - nicht das EU-Recht ändern, sondern erwartet von den Griechen ein politisches Entgegenkommen.


Prima. Und was passiert, wenn die Griechen das nicht tun? Wird dann der "alternativlose" Rettungsschirm kassiert und Griechenland hängengelassen? Oder wird a) der Rettungsschirm ohne derlei Vorbedingungen praktiziert (denn der deutsche Steuerzahler zahlt ja gerne), oder b) derlei Politik dann doch zentral durchgedrückt?

Zitat von Zettel
Ich wundere mich a bisserl, daß Sie den vernünftigen Vorschlag der Kanzlerin, daß die Griechen als Gegenleistungen für die Hilfe, die sie jetzt bekommen, ihren Sozialklimbim abbauen, so daß sie künftig weniger Hilfe brauchen, offenbar so kritisch sehen.

Mir kommt das ausgesprochen vernünftig vor. Es ist so, wie wenn Sie einem Freund, der ständig über seine Verhältnisse lebt, noch einmal finanziell aus der Klemme helfen, aber nur gegen das Versprechen, künftig solider zu wirtschaften. Was ist daran zu beanstanden?


Dass die Subsidiarität auf der Strecke bleibt? Mit exakt dem gleichen Argument könnte man ja erklären, die EU mit ihrem geballten Seilbahnenwissen - immerhin gibt es dort bergigere Länder als Deutschland - könnte die Seilbahn-Amateure zu ihrem eigenen Vorteil durch Regelungen unterstützen.

Nein, ich bin sehr dafür, dass die Griechen ihr Haus in Ordnung bringen. Höhere Rentenalter sind sicher ein guter Schritt. Aber man sollte diesen Paternalismus halt auch als solchen bezeichnen. Und dazu stehen, dass das das ganze Subsidiaritäts-Gerede ad absurdum führt.

Und bitteschön: außer dem Feigenblatt Erhöhung des Rentenalters haben sich deutsche Regierungen auch nicht sonderlich vorbildlich gezeigt, wenn es darum geht, die Schuldenlast für kommende Generationen zu begrenzen.

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