Zitat Die Kinderarmut in Deutschland ist deutlich niedriger als angenommen. Das ergaben neue Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Im Jahr 2005 waren demnach zehn Prozent der in Deutschland lebenden Kinder arm, und nicht, wie bislang gedacht, 16,3 Prozent. Auch im Jahr 2009 lag die Quote bei zehn Prozent. Anzeige
Die Wirtschaftsforscher hätten ihre Quote aufgrund veränderter Annahmen korrigieren müssen, sagte DIW-Experte Markus Grabka.
Mehr noch als die Zahl ist doch interessant wie mehr oder weniger willkürlich und unzuverlässig diese Aussagen sind. Alleine den Armutsbegriff so umzudefinieren wie es mittlerweile Standard ist, ist ja suggestive Maßnahme um die Konotationder der meisten Menschen mit dem Begriff Armut(Hunger, etc.) in Zusammenhang mit Menschen mit geringerem Einkommen in unserer Gesellschaft zu bringen.
ja, das ist der Klassiker. Genau wie bei allem, was mit dem Attribut "strukturell" versehen wird wie "strukturelle Gewalt" oder "strukturelle Diskriminierung".
Eigentlich hat man seit Kindheitstagen eine sehr konkrete Vorstellung von Gewalt und Diskriminierung. Sie ist immer konkret und immer situationell. Mit "strukturell" möchte man die negativen Konnationen auf etwas vages und abstraktes übertragen und kehrt es letzlich in der Bedeutung um.
Zitat von isildurAlleine den Armutsbegriff so umzudefinieren wie es mittlerweile Standard ist, ist ja suggestive Maßnahme um die Konnotation der meisten Menschen mit dem Begriff Armut(Hunger, etc.) in Zusammenhang mit Menschen mit geringerem Einkommen in unserer Gesellschaft zu bringen.
Korrektur: suggestive Maßnahme um die Konnotation der meisten Menschen der gebildeten Stände mit dem Begriff Armut(Hunger, etc.) in Zusammenhang … Einem Arbeiter oder Unterschichtler können Sie so einen Bären nicht aufbinden.
Mit freundlichem Gruß
-- „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann
Zitat von dirkEigentlich hat man seit Kindheitstagen eine sehr konkrete Vorstellung von Gewalt und Diskriminierung. Sie ist immer konkret und immer situationell. Mit "strukturell" möchte man die negativen Konnationen auf etwas vages und abstraktes übertragen und kehrt es letzlich in der Bedeutung um.
Exakt. Was "strukturelle Gewalt" auszeichnet, ist just dies, daß keine Gewalt ausgeübt wird.
Das ist halt Dialektik. Ein anderer Klassiker ist die "repressive Toleranz", die Herbert Marcuse erfunden hat und die bei den 68er sehr beliebt war. Desgleichen der "Konsumterror", der darin besteht, daß den Konsumenten Waren angeboten werden, die sie in freier Entscheidung kaufen können oder auch nicht.
Neben "strukturell" gibt es noch zwei weitere Epithteta, mit denen man alles in sein Gegenteil verwandeln kann: "tendenziell" und "potentiell".
"Jeder Mann ist ein potentieller Vergewaltiger" stand - unbeanstandet - jahrelang in weißer Farber geschmiert an der Wand einer Unterführung, an der ich täglich vorbeikam. Und was alles "tendenziell faschistisch" ist, das ist ganz in Belieben dessen gestellt, der mit diesem Begriff hantiert.
Das ist alles im Grunde ziemlich lächerlich. Nur ist es zugleich immens erfolgreich. Schon Marx war ein Meister der Propaganda durch die Umdeutung von Begriffen, und seine Jünger haben das zur Perfektion entwickelt.
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