Zitat von NZZHin zur Mitte drängte es auch die Delegierten am eben zu Ende gegangenen Parteitag der CDU in Leipzig. Das ist nicht selbstverständlich. Hatte man nicht eben noch in höchster Erregung über den Niedergang des Konservatismus diskutiert? Hatten nicht konservative Politiker wie der hessische CDU-Chef Bouffier heftige Kritik an Merkels Kurs geübt? In Leipzig schien all das vergessen. Ausgerechnet in der Stadt, in der im Jahre 2003 ein neoliberaler Ruck durch die Partei ging und in der man von einem einfacheren, dynamischeren Steuermodell zu träumen wagte, sackte die Partei wieder mutlos in sich zusammen. Merkel setzte sich auf der ganzen Linie durch. Alle ihre «Modernisierungspläne» fanden Zustimmung, von der Europapolitik über die Energiepolitik und den Mindestlohn bis hin zur Preisgabe des dreigliedrigen Schulsystems. Lammfromm, mit riesigen Mehrheiten, in fast realsozialistisch anmutender Manier marschierten die Delegierten hinter der Führerin her.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von NZZ Weitere Kehrtwendungen kann sie sich nicht leisten.
Was wäre die Alternative bei einer weiteren Kehrtwendung? Pofalla? Röttgen? Schavan? von der Leyen? Kramp-Karrenbauer? Strobl? Klöckner? Lieberknecht? Laumann? Wersich? Röwekamp? (Ich gestehe, dass ich bei drei Namen google bemüht habe)
Da ich über eine begrenzte Fantasie verfüge, kann ich mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen, wie es nach der nächsten Bundestagswahl aussieht. Angela Merkel strebt sicherlich eine Fortsetzung der großen Koalition an, mit der sie bereits seit sechs Jahren erfolgreich regiert.
Zitat von C.Angela Merkel strebt sicherlich eine Fortsetzung der großen Koalition an, mit der sie bereits seit sechs Jahren erfolgreich regiert.
Wobei man anerkennen muss, dass Merkel die Schwäche der SPD, durch die ein EU-kompatibler Umbau des Grundgesetzes unmöglich wurde, durch konsequente Annäherung an die GrünInnen zu kompensieren wusste. Ich befürchte daher in der nächsten Legislaturperiode eine schwarz/rot/grüne Koalition zumindest in Fragen der europäischen Integration.
Zitat von EierkoppIch befürchte daher in der nächsten Legislaturperiode eine schwarz/rot/grüne Koalition zumindest in Fragen der europäischen Integration.
Aber Sie wollen damit nicht sagen, dass das ein Unterschied zum aktuellen Zustand wäre, oder?
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von GorgosalAber Sie wollen damit nicht sagen, dass das ein Unterschied zum aktuellen Zustand wäre, oder?
Sicher nicht, war ja bei der letzten Abstimmung zum EFSF schon so! Nur bedeutet das, dass es von einer gelben Splitterpartei, Grünen mit Internet und den Betonkommunisten abhängen wird, ob wir nach der nächsten Legislaturperiode unser Grundgesetz noch wiedererkennen werden, sofern es dann überhaupt noch relevant ist.
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