Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  

ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 233 mal aufgerufen
 Aktuell im Web
Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

01.01.2012 13:52
Geschlechtertrennung und den Vormarsch othodoxer Juden in Israel Antworten

In der Welt gab es jetzt einen Artikel über Geschlechtertrennung und den Vormarsch religiöser Fanatiker in Israel. Interesanter weiße erinnert die Darstellung an die Beschreibung des Islams an Stammtischen (Wertungsneutral gemeint) und in islamkritischen Kreisen.

Das "entlarvende" an diesem Artikel ist aber weniger, das man die Situation in Israel nun in den Medien hierzulande ähnlich darstellt, sondern wie sich die Darstellung unterscheidet:

- Die Richter, die sich der Entwicklung entgegestellen wollen, werden als Verteidiger des modernen, säkularen Staates dargestellt, nicht als Hindernisse zu einer angeblichen Demokratisierung durch religiöse Fanatiker (wie die kemlistische Justiz und das Verfassungsgericht der Türkei gerne dargestellt werden, wenn sie mit Erdogan in Konflikt kommen)

- Nachgeben gegen religiöse Fundamentalisten ist plötzlich nicht "Intoleranz", nein, sondern ein Fehler, ein Schritt in die falsche Richtung (währnd die Versammlung der rückständigen Islamfunktionäre in der deutschen Islamkonferenz der Integration dient)

- Die gemäßigten Religiösen werden als Steigbügelhalter und freiwillige (wie auch unfreiwillige) Unterstützer der Fundamentalisten dargestellt, nicht als Hoffnung auf Modernisierung der Religion und Entwicklung hin zu einem modernen Rechtsstaat (den man in Israel zugegebenmaßen schon hat).

- Plötzlich darf man behaupten, dass "die Falschen" zu viele Kinder bekommen würden (die orthodoxen Juden bekommen mehr als die säkularen Israelis). Machen sie das mal als Bundesbanker mit Bezug auf eine andere Religion!

- Das ganze kommt ohne das explizite Mantra aus, das man jetzt ja nicht pauschalisieren dürfe! Indirekt wird zwar deutlich, dass sich säkulare Israelis an der Entwicklung stören, das fließt aber nur nebenbei ein. Bei einem kritischen Artikel über den Islam in Deutschland darf die explizite Betonung dieses Mantras aber nicht fehlen!


Muss ich noch erwähnen, dass es im Judentum nie Ziel war, die Welt zu Missionieren und/oder die ganze Welt politisch zu Unterwerfen oder den Geltungsbreich des jüdischen Gesetzes (was auch immer man dafür halten mag) auf die ganzen Planeten auszudehnen?

Und muss man erwähnen, dass es hier daher um ein Problem geht, das nur Israel betrifft und unsere Staatsordnung hier nicht bedroht und nie bedrohen wird? Zumindest nicht von Seiten des orthodoxen Judentums...

Zum Schluss noch eine kleine, zynische, vielleicht etwas überspitzte Bemerkung:
Woran erkennt man heute einen Antisemiten? Daran, dass er glaubt, es sei heute leichter den Islam zu kritisieren, als das Judentum.

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

«« Lesenswert
 Sprung  



Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.



Xobor Xobor Forum Software
Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz