Da ja hier in der ein oder anderen Diskussion doch der Anschein entsteht, dass die Massenmedien in Deutschland alle durchweg linksliberal orientiert zu sein scheinen und linke Agitprop betreiben; hier mal ein Beitrag aus offensichtlich linksliberaler Sicht über die Massenmedien.
Als (zumeist) unabhängiger Beobachter beider Seiten frage ich mich immer und immer wieder, wer hat hier eigentlich Recht? Welcher Blickwinkel setzt die richtigen Kriterien an? Ich gehe hier immer von einer gehörigen Portion kognitiver Dissonanz auf beiden Seiten aus, aber wie sieht dann die Antwort zwischen den beiden Extremen aus? Ist die Rolle und vor allem der Einfluss der Medien vielleicht generell einfach überbewertet?
Zitat Als (zumeist) unabhängiger Beobachter beider Seiten frage ich mich immer und immer wieder, wer hat hier eigentlich Recht? Welcher Blickwinkel setzt die richtigen Kriterien an? Ich gehe hier immer von einer gehörigen Portion kognitiver Dissonanz auf beiden Seiten aus, aber wie sieht dann die Antwort zwischen den beiden Extremen aus? Ist die Rolle und vor allem der Einfluss der Medien vielleicht generell einfach überbewertet?
Betrachten wir mal objektive Zahlen: Ein großteil der Medienleute und Journalisten ist links. Das ist nicht bloß eine gefühlsmäßig begründete Unterstellung, das zeigen Umfragen bei Journalisten immer wieder. In unterschiedlicher Ausprägung, aber doch mit deutlicher Tendenz. Also ein Übergewicht an konservativem Gedankengut oder liberaler Einstellung herrscht bei den Medien nicht. Es wird natürlich nach einer Parteipräferenz gefragt und SPD und Grüne haben zusammen eine deutliche Mehrheit unter Journalisten und wenn man hierzu noch die Sozialdemokratisiserung der Union betrachtet...
Ein zwar schon 2 Jahre altes Beispiel macht das besonders deutlich:
Durch subjektive Erfahrung bestätigt und ursprünglich herausgebildet hat sich meine Einschätzung allerdings durch den persönlichen Vergleich von deutschen mit internationalen (allgemeiner: ausländischen) Medien (in dem Rahmen, wie es die Sprachbarriere ermöglicht, also englischsprachige Medien und deutschsprachige Medien hauptsächlich aus der Schweiz, wie es in Frankreich steht vermag ich daher persönlich nicht zu beurteilen).
Das sich kleine Extremistengrüppchen von der Mediendarstellung- und Berichterstattung abgeschreckt fühlen, ist normal und sagt an sich nichts aus. Der Umkehrschluss der Medien, jeder der sie kritisiere oder den Einheitsbrei, der bei der deutschen, journalistischen Gruppeneigendynamik herauskommt, sei daher ein Extremist, ist aber unzulässig. Zumal der Vorwurf des Einheitsbreis natürlich relativ gemeint ist. Realtiv nicht zur DDR (natürlich ist die bundesdeutsche Medienlandschaft pluralistischer), sondern zum internationalen englischsprachigen Vergleich aus insbesondere den USA und Großbritannien, als auch zur deutschsprachigen, schweizer Medienlandschaft.
Es geht bei der Einschätzung in Deutschland also nicht um einen Konflikt mit der eigenen Ideologie, sondern um einen Vergleich der deutschen mit ausländischen Medienlandschaften (aus anderen, westlichen Ländern). Einige sehen bereits die österreichische Medienlandschaft als pluralistischer an, das kann ich persönlich mangels Beschäftigung kaum beurteilen, hier geht es aber wohl eher um eine ausgewogenere Medienberichterstattung zu Gunsten einiger konservativer Sichtweisen. Was ich bisher gelesen habe, bestätigt die Einschätzung in der Tendenz, aber bei weitem nicht so stark, wie ich es bei schweizer Medien empfinde.
Daraus, das völkische Rechtskonservative als auch Liberale die Linke kritisieren, schliest man ja auch nicht, dass die Linke die Antwort zwischen den Extremen wäre. Und die liberale mit der völkisch-rechtskonservativen Sichtweise gleichzusetzen sei.
Bei den Linksliberalen ist das Medienbashing mehr Tradition, so wie man sich dort auch einredet, um den Einfluss der linken Weltsicht sei es in Deutschland schlecht bestellt, da noch nicht jeder dem links-grünen Konsens huldigt.
Korrektur: Natürlich halten einige den Liberalismus für eine extremistische Strömung und die Linke für den Ausgleich. Aber es ist Nonsense.
Zitat Ist die Rolle und vor allem der Einfluss der Medien vielleicht generell einfach überbewertet?
Nein, noch auf jeden Fall nicht, dafür sorgt schon die Altersstruktur und die Gewohnheiten in Deutschland. In Deutschland wird das Vertrauen in die Medien in Umfragen in Durchschnitt höher angegeben als zum Beispiel in den USA.
Zitat
Just 29% of Americans say that news organizations generally get the facts straight, while 63% say that news stories are often inaccurate.
Und das, wohl bemerkt, obwohl die Amerikaner, aus meiner Sicht, bereits eine ausgewogenere Medienlandschaft haben, zumindest wenn man die Trash-Fehrnsesender ausklammert. Aber RTLII mach die deutsche Medienlandschaft ja auch nicht unausgewogener, sondern auf gänzlich unpolitische Weise schlecht.
Zitat von herr celineDa ja hier in der ein oder anderen Diskussion doch der Anschein entsteht, dass die Massenmedien in Deutschland alle durchweg linksliberal orientiert zu sein scheinen und linke Agitprop betreiben; hier mal ein Beitrag aus offensichtlich linksliberaler Sicht über die Massenmedien.
Diese Zusammenstellung lässt, von ein paar Ausnahmen abgesehen, drei in den Massenmedien hochgelobte und ansonsten preisgekrönte Kabarettisten zu Wort kommen (Rether, Pispers, Schramm), denen auch das ÖR eine Plattform bildet. Kognitive Dissonanz trifft es schon ganz gut, aber von irgendetwas muss ein Kabarettist ja auch leben und wenn sich dafür ein Publikum findet, umso besser. Es ist menschlich, seine Meinung von einem anderen bestätigt zu bekommen. (Mir ist beim querhören aufgefallen, dass alle drei bevorzugt von "man" und "wir" sprechen, aber vielleicht gehört das zu dieser Kunstform.) Ich persönlich glaube nicht an einen großen Einfluss der Printmedien (auch wenn sie online zu finden sind), da sie zu zielgruppenspezifisch sind, der Einfluss des ÖR-fernsehens und vor allem von Radiosendungen(sowohl ÖRa als auch privat), dürfte größer sein. Radio kann man fast immer hören, ohne sich jetzt eine spezielle Sendung herauszusuchen, beim Putzen, beim Kochen und beim Autofahren, viele sogar am Arbeitsplatz. ich fühle mich aber weder von RPR1 noch vom Südwestrundfunk irgendwie indoktriniert und wenn, dann wird das Programm gewechselt.
Das einzige was mich wirklich ärgert, sind die Kommentare und Expertenauftritte im ÖR-Fernsehen und natürlich die Umfragen zu jedem Scheiss, aber darüber hatte ich es ja schon öfters.
Zitat von herr celineDa ja hier in der ein oder anderen Diskussion doch der Anschein entsteht, dass die Massenmedien in Deutschland alle durchweg linksliberal orientiert zu sein scheinen und linke Agitprop betreiben; hier mal ein Beitrag aus offensichtlich linksliberaler Sicht über die Massenmedien
Leider ist dieses youtube-Video nicht mehr verfügbar.
Zitat von Reiner aus dem SaarlandLeider ist dieses youtube-Video nicht mehr verfügbar.
Leider? Glück gehabt! Es war anstrengend, nervig und voll von durchweg unlustig-deutschen Polit-Kabarettisten (um deren Humorersatz-Gejammer verstehen zu können, muss man wohl geübter Scheibenwischer-Konsument sein).
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- "Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande" - De civitate dei, IV, 4, 1. Übers.: Papst Benedikt XVI, Rede vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011
Zitat »Ich hatte einfach keine Antworten mehr«, sagt Knape. Keine Antworten auf die Fragen der Bürger nach dem Warum: Warum redet die Bundes-FDP immer von Steuersenkung? Warum beschäftigt sie sich nur mit sich selbst? Warum sagt Parteichef Rösler: »Ab heute wird geliefert«, und liefert dann nicht? Warum sagt die FDP Nein zur Finanztransaktionssteuer? Warum – für Knape zentral – stellt sie sich nicht an die Spitze der Energiewende?
Journalisten der Zeit klären uns mal wieder über die mangelnde Eingliederung der Bundes-FDP in die grüne Volksabewegung auf. Und zum Glück wird der Leser wieder an die Richtigkeit der Bewegung erinnert, denn selbst an der FDP-Basis ist dar Wunsch groß, sich der grünen Volksbewegung anzuschliesen, ja, sich sogar an die Spitze der Bewegung zu stellen. Dieser Fall zeigt es ganz deutlich. Und das ist wichtig. Je weniger sich der grünen Volksbewegung verweigern, ja weniger es gibt, die Widerstand leisten, destso eher müsste doch auch noch der Rest zu überzeugen sein. Der Konsens ist mit Händen zu greifen, wieder ein belegendes Beispiel, da kann doch niemand mehr ernsthaft mit Meinungsvielfalt kommen.
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