Nun die EU hat kein Konzept, es gibt keinen Zweck(Telos, wenn man es philosophisch sieht oder Existenz-/Sinngrund wenn man nach der Organisations-"Wissenschaft"(OSTO etc.)) geht). Was ist die EU und was soll sie werden? Diese Frage ist seit jeher unbeantwortet. Man versucht sie uns als intergouvermentale Organisation zu verkaufen und gleichzeitig den supranationalen Charakter voran zu treiben. Die EU-Architekten bauen unter falschem Namen. Diese Verschleierung der wahren Absichten führt einer massiven Diskrepanz zwischen öffentlicher Wahrnehmung im Verhältnis zu ihrer wahren Stellung. Je weiter diese Lüge fortschreitet, desto unmöglicher wird es sie demokratisch zu legitimieren. Dieses Luftschloss droht nun zusammen zu stürzen, die Krise wirkt als Katalysator und bringt die Dinge nun plötzlich an die Öffentlichkeit und die EU-Architekten suchen die Flucht nach vorne. Am besten in einen Superstaat bevor es jemand merkt. Der Gegenentwurf dazu ist aus meiner Sicht ein klarer Schnitt mit dieser unhaltbaren Praxis. Das kann, glaube ich, nicht mehr aus der Organisation selbst heraus erfolgen, dazu ist das Eigenleben zu groß. Es muss eine Diskussion darüber geben was die EU sein soll und was sie dazu braucht und darf. Das wird vermutlich nicht nur Erweiterung sondern vor allem massiven Rückschnitt in Teilen bedeuten. Ein EU-Parlament, das in ungleichen Wahlen gewählt wird und kein Volk hat, dass es legitimiert gehört nach meiner Meinung abgeschafft. Subsidarität muss zur aller obersten Maxime dieses Gebildes erhoben werden und die nationalen Parlamente müssen als einzige dazu befähigte Instanz über alle Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung(wie auch in den Nationalstaaten) abstimmen. Beispielsweise in dem man der EU das Recht zur Einbringung von Gesetzesvorlagen in die nationalen Parlamente gestattet. Das ist sehr umständlich und kompliziert, sicher, aber es ist aus meiner Sicht der einzige demokratisch legitimierte Weg und wird sicherlich der Einhaltung des Subsidaritätsprinzips gut tun.
Die EU ist ein verwachsener Baum unter einer schweren Schneedecke, ohne einen konsequenten Rückschnitt bleibt wohl nur Fällung oder man wartet bis die Natur die Sache selbst erledigt. Die beiden letzteren Alternative halte ich für wenig erstrebenswert, aber ich sehe auch niemanden, der den Mut zum Rückschnitt aufbringen würde.
Ein schwacher Artikel von jemandem, der vielleicht versucht, weit intelligentere euroskeptische Artikel der jüngsten Zeit zu kopieren, ohne jedoch Originalität zu entwickeln, aber nicht so sehr zurückschreckt, sich die Details so hinzubiegen, wie sie ihm gerade passen. Zum Beispiel: Abgesehen davon, dass in dieser Zeit nicht die "Administration" im Sinne von "Verwaltung" die Regierungsgeschäfte geführt hat, seit wann sind 541 Tage "fast zwei Jahre " und wer sind die "Klientilisten", die dort die Regierung gebildet haben? Oder seit wann wird Italien als "Stammland der Demokratie" bezeichnet? Kam der Begriff "Schwatzbude" für den Reichstag nicht schon im Kaiserreich auf? Haben wir schon 2024 bis 2027? Denn wenn wir uns "gut zwanzig Jahre nach dem triumphalen Beitritt junger Demokratien wie Polen, Ungarn, Tschechien, Rumänien" befinden, habe ich entweder gut zehn Jahre verpasst oder der Beitritt hat 1994 bzw. 1997 stattgefunden und so fort.
"Die Finanzmärkte regeln das politische System im Euroraum nach Belieben." Soso. Irland, Spanien, Slowenien, Griechenland und Italien werden also "de facto von diesen Kassenprüfern", gemeint sind die "anonymen Analysten der "Troika" oder der Europäischen Zentralbank" sowie die "Börsianer", regiert. Aha.
Dazu noch ein paar kryptische Sätze mit unbelegten Behauptungen à la "Die Anzahl der Menschen, die weder mehr wählen noch politische Debatten verfolgen, ist in Italien oder Griechenland derzeit noch nicht gestiegen." Unbeschadet davon, dass der Satz an sich schwer verständlich ist, erscheint es auch schwierig, Unterschiede in der Wahlbeteiligung zu messen, wo noch keine Wahlen stattgefunden haben.
Erstaunlich, dass so ein Artikel in der FAZ erscheint. Das Geschwafel würde m.E. viel besser in die Zeit passen.
Zitat von Zettel Nur - was folgt daraus? Das Problem scheint mir zu sein, daß niemand eine Alternative zu dem jetzigen Kurs weiß.
Herzlich, Zettel
Das sehen Sie durchaus falsch, die Alternativen sind vorhanden wurden aber verworfen. a) Man hätte sich gleich an den bestehenden Gesetzen orientieren können b) Die durchaus bestandenen Bedenken gegen eine "Währungsunion" waren schon VOR dem Euro aufgeführt worden.
Die Alternative ist es rechtzeitig aufzuhören a) Geld zu drucken b) Bestehende Gesetze zu brechen
Kann man wirklich ernsthaft glauben mit neuen Gesetzen bzgl. Schulden etc wäre es "getan"? Kann man wirklich glauben, daß sich diesmal daran gehalten wird?
Ich denke die Antwort muß beides mal nein sein.
Es zeigt meines Erachtens wie wenig unsere gewählten Vertreter wirklich von "Wirtschaft" verstehen. Es ist wirklich als ob man auf komplette unterschiedlichen Welten lebte. In der einen die Utopien (Sozialismus, "bessere" Planung, "Wachstums"gesetze) auf der anderen Seite die schnöde und unbarmherzige Wirklichkeit ("In seinen Grenzen leben").
Rayson hat hier schon so oft die korrekten Alternativen benannt. Die Alternative wäre, Seinen Vorschlägen zu folgen.
Und außerdem bin ich der Meinung Zentralbanken gehören abgeschafft.
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