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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 5 Antworten
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isildur Offline



Beiträge: 366

31.01.2012 10:54
FAZ- Postdemokratie: Europa schafft sich ab Antworten

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/po...b-11630285.html

Sehr lesenswerter Artikel, wie ich finde.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

31.01.2012 11:14
#2 RE: FAZ- Postdemokratie: Europa schafft sich ab Antworten

Zitat von isildur
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/postdemokratie-europa-schafft-sich-ab-11630285.html

Sehr lesenswerter Artikel, wie ich finde.

Ja, finde ich auch. Danke für den Hinweis! Vielleicht schreibe ich dazu noch etwas in ZR.

Kluge Überlegungen eines kundigen Europäers (Schümer hat in Holland und Italien gelebt; derzeit residiert er in Wien).

Nur - was folgt daraus? Das Problem scheint mir zu sein, daß niemand eine Alternative zu dem jetzigen Kurs weiß.

Herzlich, Zettel

isildur Offline



Beiträge: 366

31.01.2012 12:23
#3 RE: FAZ- Postdemokratie: Europa schafft sich ab Antworten

Nun die EU hat kein Konzept, es gibt keinen Zweck(Telos, wenn man es philosophisch sieht oder Existenz-/Sinngrund wenn man nach der Organisations-"Wissenschaft"(OSTO etc.)) geht).
Was ist die EU und was soll sie werden?
Diese Frage ist seit jeher unbeantwortet. Man versucht sie uns als intergouvermentale Organisation zu verkaufen und gleichzeitig den supranationalen Charakter voran zu treiben. Die EU-Architekten bauen unter falschem Namen. Diese Verschleierung der wahren Absichten führt einer massiven Diskrepanz zwischen öffentlicher Wahrnehmung im Verhältnis zu ihrer wahren Stellung. Je weiter diese Lüge fortschreitet, desto unmöglicher wird es sie demokratisch zu legitimieren. Dieses Luftschloss droht nun zusammen zu stürzen, die Krise wirkt als Katalysator und bringt die Dinge nun plötzlich an die Öffentlichkeit und die EU-Architekten suchen die Flucht nach vorne. Am besten in einen Superstaat bevor es jemand merkt.
Der Gegenentwurf dazu ist aus meiner Sicht ein klarer Schnitt mit dieser unhaltbaren Praxis. Das kann, glaube ich, nicht mehr aus der Organisation selbst heraus erfolgen, dazu ist das Eigenleben zu groß. Es muss eine Diskussion darüber geben was die EU sein soll und was sie dazu braucht und darf. Das wird vermutlich nicht nur Erweiterung sondern vor allem massiven Rückschnitt in Teilen bedeuten. Ein EU-Parlament, das in ungleichen Wahlen gewählt wird und kein Volk hat, dass es legitimiert gehört nach meiner Meinung abgeschafft. Subsidarität muss zur aller obersten Maxime dieses Gebildes erhoben werden und die nationalen Parlamente müssen als einzige dazu befähigte Instanz über alle Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung(wie auch in den Nationalstaaten) abstimmen. Beispielsweise in dem man der EU das Recht zur Einbringung von Gesetzesvorlagen in die nationalen Parlamente gestattet. Das ist sehr umständlich und kompliziert, sicher, aber es ist aus meiner Sicht der einzige demokratisch legitimierte Weg und wird sicherlich der Einhaltung des Subsidaritätsprinzips gut tun.

Die EU ist ein verwachsener Baum unter einer schweren Schneedecke, ohne einen konsequenten Rückschnitt bleibt wohl nur Fällung oder man wartet bis die Natur die Sache selbst erledigt. Die beiden letzteren Alternative halte ich für wenig erstrebenswert, aber ich sehe auch niemanden, der den Mut zum Rückschnitt aufbringen würde.

Gruß,
Isildur

FTT_2.0 Offline



Beiträge: 537

31.01.2012 14:10
#4 RE: FAZ- Postdemokratie: Europa schafft sich ab Antworten

Ein schwacher Artikel von jemandem, der vielleicht versucht, weit intelligentere euroskeptische Artikel der jüngsten Zeit zu kopieren, ohne jedoch Originalität zu entwickeln, aber nicht so sehr zurückschreckt, sich die Details so hinzubiegen, wie sie ihm gerade passen. Zum Beispiel: Abgesehen davon, dass in dieser Zeit nicht die "Administration" im Sinne von "Verwaltung" die Regierungsgeschäfte geführt hat, seit wann sind 541 Tage "fast zwei Jahre " und wer sind die "Klientilisten", die dort die Regierung gebildet haben? Oder seit wann wird Italien als "Stammland der Demokratie" bezeichnet? Kam der Begriff "Schwatzbude" für den Reichstag nicht schon im Kaiserreich auf? Haben wir schon 2024 bis 2027? Denn wenn wir uns "gut zwanzig Jahre nach dem triumphalen Beitritt junger Demokratien wie Polen, Ungarn, Tschechien, Rumänien" befinden, habe ich entweder gut zehn Jahre verpasst oder der Beitritt hat 1994 bzw. 1997 stattgefunden und so fort.

"Die Finanzmärkte regeln das politische System im Euroraum nach Belieben." Soso. Irland, Spanien, Slowenien, Griechenland und Italien werden also "de facto von diesen Kassenprüfern", gemeint sind die "anonymen Analysten der "Troika" oder der Europäischen Zentralbank" sowie die "Börsianer", regiert. Aha.

Dazu noch ein paar kryptische Sätze mit unbelegten Behauptungen à la "Die Anzahl der Menschen, die weder mehr wählen noch politische Debatten verfolgen, ist in Italien oder Griechenland derzeit noch nicht gestiegen." Unbeschadet davon, dass der Satz an sich schwer verständlich ist, erscheint es auch schwierig, Unterschiede in der Wahlbeteiligung zu messen, wo noch keine Wahlen stattgefunden haben.

Erstaunlich, dass so ein Artikel in der FAZ erscheint. Das Geschwafel würde m.E. viel besser in die Zeit passen.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

31.01.2012 20:46
#5 RE: FAZ- Postdemokratie: Europa schafft sich ab Antworten

Zitat von Zettel
Nur - was folgt daraus?



Dass Europa einen zu großen Integrationsgrad erreicht hat und eigentlich rückabgewickelt werden müsste.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

WasIstLiberal? ( gelöscht )
Beiträge:

05.02.2012 12:18
#6 RE: FAZ- Postdemokratie: Europa schafft sich ab Antworten

Zitat von Zettel

Nur - was folgt daraus? Das Problem scheint mir zu sein, daß niemand eine Alternative zu dem jetzigen Kurs weiß.

Herzlich, Zettel



Das sehen Sie durchaus falsch, die Alternativen sind vorhanden wurden aber verworfen.
a) Man hätte sich gleich an den bestehenden Gesetzen orientieren können
b) Die durchaus bestandenen Bedenken gegen eine "Währungsunion" waren schon VOR dem Euro aufgeführt worden.

Die Alternative ist es rechtzeitig aufzuhören
a) Geld zu drucken
b) Bestehende Gesetze zu brechen

Kann man wirklich ernsthaft glauben mit neuen Gesetzen bzgl. Schulden etc wäre es "getan"? Kann man wirklich glauben, daß sich diesmal daran gehalten wird?

Ich denke die Antwort muß beides mal nein sein.

Es zeigt meines Erachtens wie wenig unsere gewählten Vertreter wirklich von "Wirtschaft" verstehen. Es ist wirklich als ob man auf komplette unterschiedlichen Welten lebte. In der einen die Utopien (Sozialismus, "bessere" Planung, "Wachstums"gesetze) auf der anderen Seite die schnöde und unbarmherzige Wirklichkeit ("In seinen Grenzen leben").


Rayson hat hier schon so oft die korrekten Alternativen benannt. Die Alternative wäre, Seinen Vorschlägen zu folgen.

Und außerdem bin ich der Meinung Zentralbanken gehören abgeschafft.

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