Von Tunesien redet kaum noch jemand. Es ist jetzt fast ein halbes Jahr her, daß die Islamisten der Ennahda die Wahlen gewonnen und eine (Koalitions-)regierung gebildet haben. Wie geht es jetzt dem Land?
Zitat von patzer im Beitrag #2http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/uebersicht/gefahr-fuer-die-schaetze-timbuktus-1.17295385
Ja, das ist ein faszinierender Teil Afrikas; wie alle Weltgegenden, in denen sich verschiedene Kulturen treffen.
Ich habe davon Kenntnis durch die Lektüre eines Reiseberichts von 1865-1867 bekommen; Gerhard Rohlfs, Quer durch Afrika. Als Erster ist Rohlfs von Tripolis quer durch die Sahara nach Südosten gereist, bis zum Golf von Guinea. Er kam durch Sultanate wie zB Bornu; vergleichbar den Stadtstaaten der Antike, und schildert sehr anschaulich seine Erlebnisse.
In diese islamischen Stadtstaaten mit ihrem Hofstaat, ihrem Hofritual usw. kamen zum Einkaufen animistische Stammesangehörige aus dem Umland - allenfalls im Lendenschurz. Drastischer kann man sich ein Zusammenprallen von Kulturen kaum vorstellen.
Was Rohfls beschrieb, das war Frühfeudalismus. Im 19. Jahrhundert herrschten dort Verhältnisse wie in Griechenland zur Zeit Homers, wie zur Zeit Karls des Großen in Europa. Das paßt gut zu Oswald Spenglers These, daß alle Kulturen dieselben Stufen durchlaufen, nur zeitlich versetzt.
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