Präsident Hollande ist offenbar gegen Hausaufgaben:
Zitat Das Aus für Hausaufgaben begründet Hollande nicht nur damit, dass Schüler ihre Arbeit logischerweise am „Arbeitsplatz Schule“ erledigen sollten. Laut eigenen Angaben will er damit vor allem Chancengleichheit schaffen, weil Kinder aus bildungsferneren Familien bei Hausaufgaben gravierende Nachteile hätten - allein schon, weil die Eltern dabei weniger helfen und kontrollieren können. Überhaupt gilt das Augenmerk der Reform der Förderung von Unterprivilegierten.
Die Privilegierten, die Gebildeten wissen schon ihre Kinder zu fordern und fördern. Was kommt als Nächstes Verbot von privaten Musikunterricht? Verbot von Verkauf von Mathematikbüchern an private Haushalte? Man stelle sich vor, ein Kind rechnet Mathebeispiele außerhalb der Schule.
Zitat von xanopos im Beitrag #3Es hat natürlich keinen Einfluss auf das Verständnis, wenn ein Schüler selbständig Probleme löst...
Das einzige Problem, das der Schüler da selbständig löst, ist das Umgehen und Ausbooten der Hausaufgabenkontrolle und das Abladen der Arbeitslast auf andere. Da lernt man natürlich für das Leben. Aber für den Unterricht hat das keine Auswirkungen. Interessant werden HA erst in der höheren Bildung, wenn man vor dem Unterricht Recherche betreiben un Fachliteratur lesen muß. In der Schule mit no-one-left-behind funktioniert das nicht.
-- Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.
Zitat von califax im Beitrag #4Das einzige Problem, das der Schüler da selbständig löst, ist das Umgehen und Ausbooten der Hausaufgabenkontrolle und das Abladen der Arbeitslast auf andere.
Es gibt solche Schüler, und auch andere. Der eine hat einen Wettbewerbsvorteil bei der Arbeitsvermeidung und Selbstdarstellung, der Andere beim den wirklichen Skills.
Zitat Interessant werden HA erst in der höheren Bildung, wenn man vor dem Unterricht Recherche betreiben un Fachliteratur lesen muß.
Nö, das beginnt schon beim kleinen 1mal1, oder noch früher. Hausübungen dienen dazu (im Idealfall) das Gelernte zu verinnerlichen.
Zitat In der Schule mit no-one-left-behind funktioniert das nicht.
Das mag sein, ist aber die Schwächsten dürfen nicht die Leistungsfähigkeit der Nicht-so-Schwachen beeinträchtigen.
Zitat von xanopos im Beitrag #5 Nö, das beginnt schon beim kleinen 1mal1, oder noch früher. Hausübungen dienen dazu (im Idealfall) das Gelernte zu verinnerlichen.
Da macht dann die Ganztagesschule Sinn, damit den einen Eltern die Kinder für die Förderung entzogen sind. Man sollte eigentlich die Kinder bis 20 Uhr festhalten.
Zitat von xanopos im Beitrag #5 Nö, das beginnt schon beim kleinen 1mal1, oder noch früher. Hausübungen dienen dazu (im Idealfall) das Gelernte zu verinnerlichen.
Das passiert aber nicht selbständig im Rahmen von Hausaufgaben. Wie alt sind Sie, wenn ich fragen darf?
-- Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.
Zitat von califax im Beitrag #9Das passiert aber nicht selbständig im Rahmen von Hausaufgaben.
Wie denn sonst? Mir haben die Hausübungen damals in der Volksschule nicht geschadet. Mathe machte da doch einen Teil aus. Ich behaupte sogar meine Mathe-Fähigkeiten stammen daher, dass ich sämtliche Hausübungen bis zur Abitur selbst gemacht habe. Dafür habe ich in späteren Jahren nichts für Schularbeiten gelernt. In Malcolm Gladwell's Outliers wird auch schlüssig dargelegt warum Asiaten im Schnitt besser in Mathematik sind als Amerikaner (gilt im grunde auch für uns Europäer): Mehr Mathematikunterricht und vor Allem mehr Hausübungen. Nur wer sich mit einer Sache beschäftigt, beherrscht diese auch.
Zitat von califax im Beitrag #9Wie alt sind Sie, wenn ich fragen darf?
Zitat von califax im Beitrag #9Das passiert aber nicht selbständig im Rahmen von Hausaufgaben.
Zustimmung, insoweit als nur ein recht kleiner Teil der Schüler den überwiegenden Teil der Hausaufgaben selbst erledigt, Sachen die sich fürs Abschreiben so garnicht eignen wie Aufsätze in Deutsch einmal ausgenommen. In einigen Fächern, speziell den Fremdsprachen, kommt man allerdings ohne Hausaufgaben schlicht nicht aus. Eine mathematische Formel begreift man oder man begreift sie nicht, aber die englische oder auch lateinische Sprache zu beherrschen ist in erster Linie eine Sache möglichst häufiger Wiederholung. Woraus sich dann praktisch auch erklärt, warum das Groß der Schüler auch am Ende der Schulzeit über ein vorsichtig ausgedrückt mittelmäßiges Englisch verfügt.
Zitat von xanopos im Beitrag #3Es hat natürlich keinen Einfluss auf das Verständnis, wenn ein Schüler selbständig Probleme löst...
Das einzige Problem, das der Schüler da selbständig löst, ist das Umgehen und Ausbooten der Hausaufgabenkontrolle und das Abladen der Arbeitslast auf andere. Da lernt man natürlich für das Leben. Aber für den Unterricht hat das keine Auswirkungen. Interessant werden HA erst in der höheren Bildung, wenn man vor dem Unterricht Recherche betreiben un Fachliteratur lesen muß. In der Schule mit no-one-left-behind funktioniert das nicht.
Ich darf an dieser Stelle neugierig fragen: Welche anderen Methoden der Festigung des gelernten Stoffes schlagen Sie denn vor? Ist es Ihrer Auffassung nach wenigstens zulässig, die Kinder mit Beobachtungen der Natur, der sozialen Umwelt oder der Kunst zu beschäftigen? ;-)
Ich bin der Meinung: Bestimmte Vorgänge müssen trainiert werden. Das ist im Sport so (man nutzt seine Muskulatur oder sie verliert ihre Kraft) und es gilt auch für geistige Vorgänge, die oft automatisch und unter Zeitdruck ablaufen müssen, wie
- Kopfrechnen - Gleichungen lösen - Suchen, Zuordnen, Verdichten und korrektes Zitieren von Informationen - Nutzen eines Lexikons oder eines Wörterbuchs [sei es in Papierform oder in digitaler Form]
So fremd das für uns als Bewohner des »Zimmers« klingt: Manche Kinder müssen sogar das Lesen trainieren. Ich bin dankbar, dass es bei meinen Kindern nicht so ist, aber man sollte [ohne sozialistisch-kommunistische Gleichmacherei im Sinn zu haben] auch an die Kinder denken, die in Haushalten ohne Literatur aufwachsen.
Ich sehe es ähnlich wie im Sport, wo es Trainer, Sportärzte, Physiotherapeuten und andere Fachleute gibt, die dem Sportler Ratschläge und »Hausaufgaben« geben. Befolgt er die Ratschläge und macht er seine sportlichen Hausaufgaben, wird er seine Leistungen verbessern …
Zitat von stefanolix im Beitrag #12So fremd das für uns als Bewohner des »Zimmers« klingt: Manche Kinder müssen sogar das Lesen trainieren. Ich bin dankbar, dass es bei meinen Kindern nicht so ist, aber man sollte [ohne sozialistisch-kommunistische Gleichmacherei im Sinn zu haben] auch an die Kinder denken, die in Haushalten ohne Literatur aufwachsen.
Müssen das nicht alle Kinder, die Lesen lernen? Manche machen es freiwillig, und haben dadurch viel mehr Stunden aktiven Lesens als ihre lesefaulen Klassenkameraden. Irgendwie unfair. Erschreckend finde ich die seltenen Fälle, wo ein junger Mensch nach 9 Jahren Schule (keine Sonderschule!) NICHT lesen kann. Nichtmal die U-Bahn-Zeitung.
Zitat von Solus im Beitrag #11Eine mathematische Formel begreift man oder man begreift sie nicht, aber die englische oder auch lateinische Sprache zu beherrschen ist in erster Linie eine Sache möglichst häufiger Wiederholung.
Auch die richtige Anwendung von mathematischer Formeln ist eine Sache von viel Übung. Das beginnt schon bei einfachen Dingen wie der Addition in der Grundschule, wer fit im Kopfrechnen sein will, muss (mehr oder weniger) viel Üben.
Zitat von califax im Beitrag #9Das passiert aber nicht selbständig im Rahmen von Hausaufgaben.
Zustimmung, insoweit als nur ein recht kleiner Teil der Schüler den überwiegenden Teil der Hausaufgaben selbst erledigt, Sachen die sich fürs Abschreiben so garnicht eignen wie Aufsätze in Deutsch einmal ausgenommen.
Aufsätze! Die hatte ich vergessen. Doch, doch, mit Aufsätzen im Sprachunterricht, egal ob Deutsch, Englisch, Russisch, etc. lassen sich selbständige Hausaufgaben erzwingen. Und das bringt dann auch was. (Vokabeln in Listen Pauken ist fast Zeitverschwendung. Diese Vokabeln bei Übersetzungen und Aufsätzen verwenden zu müssen, hat dagegen sehr viel Wirkung bei mir gezeigt.) Was die Aufsätze betrifft, rudere ich zurück und behaupte ab sofort das Gegenteil.
-- Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.
Zitat von Martin im Beitrag #6Da macht dann die Ganztagesschule Sinn, damit den einen Eltern die Kinder für die Förderung entzogen sind.
Das macht nur Sinn, wenn die Betreuung am Nachmittag funktioniert, und es kein Mobbing gibt.
Die Betreuung muss nicht funktionieren, es geht um Egalität: Nur die Bedingungen müssen die gleichen sein.
Gruß, Martin
Wenn die" Bedingungen gleich" sein sollen, dürfen entweder nur noch Klone eingeschult werden oder aber es müssen frühkindliche Lobotomien bei den Höherintelligenten durchgeführt werden. Welche Option würden Sie bevorzugen?
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.