Daß Putins und Iwanows angebliche Entrüstung über das geplante US-Raketenabwehrsystem in Osteuropa geheuchelt war und die russische Diplomatie damit ganz andere Ziele verfolgte, lag von vornherein auf der Hand.
Jetzt beginnt sich das Bild dessen zu runden, was die Herren im Kreml wirklich wollten und wollen.
Und man kann nur sagen: Chapeau! Raffinierter haben es auch Molotow und Gromyko nicht hinbekommen.
Vielleicht fünf auf einen Streich: So toll wie diese Rakete da beschrieben wird, hört es sich an als ob der Iran sie gerne kaufen würde. Das würde dann vielleicht auch wieder einen Teil der Entwicklungskosten reinholen.
Feynman
(
gelöscht
)
Beiträge:
09.08.2007 11:15
#3 RE: Putin und die Raketenabwehr - vier auf einen Streich
Du vergleichst Äpfel und Birnen. Das amerikaniusche System ist nur zum Abfangen von balistischen Raketen da, das russische ist eher vergleichbar mit dem amerikanischen Patriotsystem, also nicht einbetoniert sondern verlegbar. Von klammheimlich kann auch keine Rede sein, z.b. sind davon schon Viedos auf Youtube zu sehen.
In Antwort auf:The Almaz S-400 Triumf or SA-20 system is the subsequent evolution of the S-300PMU-2, trialled in 1999. The label S-400 is essentially marketing, since the system was previously reported under the speculative label of S-300PMU-3.
Zitat von FeynmanDas amerikaniusche System ist nur zum Abfangen von balistischen Raketen da, das russische ist eher vergleichbar mit dem amerikanischen Patriotsystem, also nicht einbetoniert sondern verlegbar.
Soweit ich es verstehe, ist auch S-400 Triumph ein System zum Abfangen ballistischer Raketen; es wird ja detailliert angegeben, bis zu welcher Höhe und Geschwindigkeit. Offenbar kann S-400 aber auch Stealth-Bomber abfangen, das mag ein Unterschied sein. Von Äpfeln und Birnen würde ich deshalb nicht sprechen; bzw. man kann natürlich Äpfel mit Birnen vergleichen. Mir zB schmecken Birnen besser als Äpfel.
In Antwort auf: Von klammheimlich kann auch keine Rede sein, z.b. sind davon schon Videos auf Youtube zu sehen.
Da hast du mich mißverstanden. Natürlich kann eine solche Entwicklung bei den heutigen Aufklärungsmöglichkeiten nicht geheim geschehen. Was ich meinte, das war, daß Putin und Iwanow unschuldig taten und von ihrer eigenen Raketenabwehr kein Wort sagten, während sie heuchlerisch die Pläne der USA anprangerten.
Was die Beweglichkeit angeht - das ist ja eine alte russische Spezialität, daß Raketen, auch Interkontinentalraketen, auf Lafetten montiert werden. Es geht dabei natürlich um die Zweitschlagkapazität, die nur erhalten bleiben kann, wenn die Vergeltungswaffen den Erstschlag weitgehend überstehen. Eine Möglichkeit ist, sie im Land herumzufahren.
Die USA haben, soweit ich das verfolgt habe - du wirst es genauer wissen - zur Erhaltung der Zweitschlagkapazität mehr auf a)Atom-U-Boote und b) gehärtete unterirdische Abschußrampen gesetzt. Dazu auf die Strategische Bomberflotte.
Allerdings gab es einmal den Plan, die Minutemen-Raketen auf dem Eisenbahnnetz herumzufahren; daraus ist aber meines Wissens nichts geworden.
Lieber Feynman, ich schreibe das jetzt aus dem Gedächtnis. Für Korrekturen bin ich, wie immer und gerade auch von dir, dankbar.
Gut möglich, liebe Dalayah. Allerdings weiß ich nicht, ob die Russen ihre allerneueste Technik in fremde Hände geben möchten.
Es gibt ja bei den Kreml-Herren - die schließlich überwiegend aus dem KGB kommen; auch Putins Zweiter Mann Iwanow - dasselbe nachgerade paranoide Geheimhaltungs-Bestreben wie zur Zeit der Kommunisten.
Herzlich, Zettel
Feynman
(
gelöscht
)
Beiträge:
09.08.2007 16:57
#6 RE: Putin und die Raketenabwehr - vier auf einen Streich
S-400 ist eine Weiterentwicklung des S-300 Systems. Es soll folgende Anforderungen erfüllen: * Ziele mit kleiner Radarrückstrahlfläche (Stealth) * überschallschnelle Flugzeuge in allen Höhenbereichen * hochfliegende und weit entfernte Überwachungsflugzeuge * tieffliegende Marschflugkörper * ballistische Mittelstreckenraketen * überschallschnelle Abstandswaffen von hier: http://www.dtig.org/docs/sa-21.pdf
Die Abwehr ballistischer Raketen ist nur ein Aufgabengebiet. Der klassiche Feind Russlands die USA verfügt gar nicht über Mittelstreckenraketen.
ich glaube, deine und meine Informationen widersprechen sich gar nicht. Nur in einem Punkt scheint mir noch Klärungsbedarf zu bestehen:
Zitat von Feynman * ballistische Mittelstreckenraketen
(...)
Die Abwehr ballistischer Raketen ist nur ein Aufgabengebiet. Der klassiche Feind Russlands die USA verfügt gar nicht über Mittelstreckenraketen.
Interkontinentalraketen sind aber doch auch ballistische Raketen? Auch wenn die Gefechtsköpfe in der Endphase in unterschiedliche Ziele gelenkt werden - fliegen tun sie ballistisch, anders als Marschflugkörper.
Daß S-400 Triumph nur gegen Mittel- aber nicht gegen Langstreckenraketen gerichtet wäre, habe ich nirgends gelesen. Im Gegenteil, in einem etwas älteren Bericht, der die Entwicklung des Systems beschreibt, heißt es:
In Antwort auf:The S-400 system is intended to engage current and future air threats such as tactical and strategic aircraft, Tomahawk cruise missiles and other type missiles, including precision-guided ones, as well as AWACS aircraft, at ranges of up to 400 km. It can also detect stealth aircraft and other targets at all altitudes of their combat employment and at maximum ranges. (...)
"The long-range missile," Vladimir Svetlov says, "has no analogs. The other missile, the 9M96, does have foreign counterparts, such as an advanced American missile for the PAC-3 Patriot system, but outperforms it, as well as the French Aster, in terms of overall effectiveness by approximately twofold."
Mit "long range" sind ihr nicht ICBMs gemeint, sondern die weitfliegenden Komponenten des S-400-Systems.
Der Verweis auf die Patriot scheint mir darauf hinzudeuten, daß es sich um vergleichbare Systeme handelt.
Du hattest Recht: "In April, Colonel-General Yury Solovyov, commander of the Air Defense Forces Special Command (former Moscow Military District Air Defense Command), said the system could also be used for limited purposes in missile and space defense, but that it is not intended to destroy intercontinental ballistic missiles."
ich hatte zu Unrecht bezweifelt, daß die Russen ihre allerneueste Technik in fremde Hände geben möchten.
Angeregt durch die Diskussion mit Feynman habe ich ein wenig recherchiert und Informationen darüber gefunden, daß Rußland das S-400-System sowohl China als auch den Vereinigten Arabischen Emiraten angeboten hat, und daß auch der Iran daran interessiert ist.
Das das S-400-System nicht auf Interkontinental-Raketen eingerichtet ist, hat mehrere Gründe.
Interkontinental-Raketen fliegen bis zu 400 km hoch, erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 25.000 km/h und sie schlagen immer noch mit Geschwindigkeiten von rund 15.000 km/h ein.
Damit liegen sie in der Endphase ihrer Flugbahn, in der sie überhaupt erst bekämpft werden können bei einer Geschwindigkeit die nahe am Grenzwert dieser S- 400 Raketen liegt.
Dazu kommt das viele dieser Interkontinental- Raketen metallische Täuschkörper ausstoßen können, die ihrerseits anfliegende Abwehrraketen ablenken.
Weiterhin sind viele dieser Interkontinental- Raketen bis zum Schluss lenkbar, sie fliegen somit keine ballistische Flugbahn und sind dadurch durch Abwehrraketen kaum zu treffen, weil die Flugbahn nicht vorher berechenbar ist.
Zitat von M.SchneiderLieber Zettel, lieber Feynman Das das S-400-System nicht auf Interkontinental-Raketen eingerichtet ist, hat mehrere Gründe. Interkontinental-Raketen fliegen bis zu 400 km hoch, erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 25.000 km/h
Viel schneller sollten sie aber bei Brennschluß nicht sein, denn bei 7,9 km/s würden sie ja zu Satelliten werden.
Übrigens waren ja die Raketen, mit denen man diese erste kosmische Geschwindigkeit erreichte, alle ursprünglich als ICBMs konstruiert worden - die Atlas, die Titan bei den Amis; entsprechende Raketen bei den Russen. Man mußte also die Geschwindigkeit bei Brennschluß nur relativ geringfügig steigern, um sie zu Satellitenträgern zu machen.
Dabei hatten die Russen den Vorteil, daß ihrer nuklearen Sprengköpfe viel klobiger gewesen waren als die der Amis. Deshalb brauchten sie Raketen mit einer höheren Nutzlast. Also konnten auch die russischen bemannten Raumkapseln viel schwerer sein als die des Mercury-Programms der Amerikaner.
In Antwort auf:Weiterhin sind viele dieser Interkontinental- Raketen bis zum Schluss lenkbar, sie fliegen somit keine ballistische Flugbahn und sind dadurch durch Abwehrraketen kaum zu treffen, weil die Flugbahn nicht vorher berechenbar ist.
Ich bin da sicherlich nicht auf dem aktuellen Stand - aber ICBM heißt ja "Intercontinental Ballistic Missile".
Jedenfalls damals, als ich mich für dergleichen interessierte, verstand man unter einer ballistischen Rakete eine Rakete, deren Bahn nach Brennschluß durch die Newton'sche Mechanik bestimmt wird - die also auf einer Wurfbahn fliegt, determiniert durch ihre Geschwindigkeit bei Brennschluß und durch die Gravitation.
Das schließt gelegentliche Bahnkorrekturen durch das Zünden von Steuerungsraketen nicht aus, wie sie zB bei Raumflügen selbstverständlich sind. Es bleibt doch ein ballistischer Flug, denn nach den wenigen Sekunden oder Minuten Zündung fliegt der Flugkörper wieder allein nach der Newton'schen Mechanik.
Eine andere Sache sind diese Mehrfachsprengkörper und vor allem die Foils, die Sie ansprechen (daß man das mit "Täuschungskörper" übersetzt, wußte ich nicht; trifft es aber gut). Da werden in der Endphase des ballistischen Flugs an den einzelnen Komponenten Lenkraketen gezündet, so daß sie in verschiedene Ziele fliegen. Das aber nach dieser Korrektur auch wieder ballistisch.
Im Unterschied zu Cruise Missiles, den Marschflugkörpern. Diese haben einen ständig arbeitenden Antrieb, wie ein Flugzeug, und können also auch während des ganzen Flugs gesteuert werden. Aber sie sind natürlich weit langsamer als ballistische Raketen und erreichen auch längst nicht dieselben Höhen.
Herzlich, Zettel
PS: Auf Ihren letzten Beitrag zur automatischen Spracherkennung gibt es noch eine Antwort. Ich bin mit meinem Kenntnissen aber auf dem Stand von vor fünf, sechs Jahren und muß erst mal nachgucken, was es Neues gibt. Bei meiner Skepsis bleibe ich aber erst mal.
Im Prinzip sind diese Raketen ja auch fast Satelliten, ab 100 km Höhe definiert man ja schon den Weltraum. Meines Wissens nach sind die russischen Interkontinental- Raketen so leistungsstark, dass sie auch als Transportmittel für Satelliten Verwendung finden.
Meine Angabe bezüglich der 400 km war übrigens nicht vollständig, die gilt nur für die erste Brenn- Phase, die boost Phase. In der zweiten Brenn- Phase, der Suborbitalen Phase werden sogar 1500 km erreicht.
Bei der von Ihnen erwähnten Geschwindigkeit von 7,9 km pro Sekunde, also der so genannten Kreisbahngeschwindigkeit wird übrigens der Luftwiderstand nicht berücksichtigt, also von daher muss die reale Geschwindigkeit noch darüber liegen.
Moderne Interkontinentalraketen haben teilweise in der letzten Antriebsstufe wieder einen Flüssigtreibstoff-Raketenmotor, der allerdings regelbar ist. Durch die Regelmöglichkeit ist der Flug nicht mehr rein ballistisch und der Flugkörper kann bis kurz vor dem Einschlag manövriert werden. Dies verbessert zum einen die Genauigkeit und erschwert zum anderen die Abwehr, da die Flugbahn nicht mehr rein ballistisch verläuft.
Herr M. Schneider
Das war die Sracherkennung schuld, es sollte natürlich heißen
Zitat von M.SchneiderIm Prinzip sind diese Raketen ja auch fast Satelliten, ab 100 km Höhe definiert man ja schon den Weltraum.
Das ist aber eine problematische Defintion. Die freilich von den Privatfirmen gefördert wird, die demnächst zahlenden Passagieren einen kleinen Hüpfer in diese Höhe anbieten wollen. (Fälschlicherweise ist in den Meldungen dazu gelegentlich von "Orbit" die Rede).
Natürlich sind solche Definitionen beliebig, denn es gibt keinen Punkt, an dem es plötzlich keine Atmosphäre mehr gibt; sondern der Luftdruck wird kontinuierlich geringer.
Sinnvoller als die 100-km-Grenze wäre es m.E., die Grenze zB dort ziehen, wo Satellitenbahnen faktisch nicht mehr durch die Atmosphäre beeinflußt werden. Bis hin zu den LEOs, den Low Earth Orbits (ungefähr 200 bis 400 km Höhe) ist das aber noch der Fall, weswegen zB. die ISS von Zeit zu Zeit Bahnkorrekturen braucht; sonst würde sie irgendwann verglühen.
Die geostationären Satelliten dagegen, in 36 000 km Höhe, werden in ihrer Bahn faktisch nicht mehr durch die Atmosphäre beeinflußt. Die sind also wirklich im "leeren" Raum (der so ganz leer auch wieder nicht ist).
In Antwort auf:Meines Wissens nach sind die russischen Interkontinental- Raketen so leistungsstark, dass sie auch als Transportmittel für Satelliten Verwendung finden.
Im Prinzip ja. Für die Wostok- und Woschod-Flüge, dann später für Sojus hat man solch eine ICBM genommen und seitlich an die erste Stufe Zusatztriebwerke angebracht, die diesen Raketen ihre charakteristische Form geben. Die Amis haben das später nachgemacht. Die Delta- Rakete, die kürzlich eine Marssonde gestartet hat, trug zB einen solchen Kranz von Zusatz-Boostern.
Wie schon geschrieben - die "Arbeitspferde" der US-Raumfahrt waren und sind ursprünglich militärische Raketen, die Altas, die Titan, die schwächere Thor. Während die Russen mit Zusatz-Boostern arbeiteten, haben die Amis auf diese Raketen weitere Stufen gesetzt, die in der militärischen Version fehlten. Es gab also zB. die Atlas-Centaur, die Atlas-Agena, die Thor-Delta usw.
Ausschließlich für die zivile Raumfahrt konstruiert worden war die Vanguard, die eigentlich den ersten US-Satelliten ins All bringen sollte. Das funktionierte aber nicht, und nach dem Sputnik-Schock bot Wernher von Braun an, eine Redstone so umzuarbeiten, daß man damit einen Satelliten abschießen konnte. Das war der Explorer. Später diente die Redstone dann dazu, einen suborbitalen Flug mit einer Mercury-Kapsel durchzuführen. Darin saß Sam Shepard, der also, streng genommen, der erste US-Astronaut im All war.
Aber es war eben nur ein suborbitaler Flug, und den ersten Orbitalflug machte dann bekanntlich John Glenn, dessen Mercury von einer Atlas-Rakete in den Orbit geschossen wurde. Glenn wurde berühmt, Shepard ist fast vergessen. Das ist der Unterschied zwischen suborbital und orbital.
In Antwort auf:In der zweiten Brenn- Phase, der Suborbitalen Phase werden sogar 1500 km erreicht.
Ja, das stimmt. Es ist erforderlich wegen eben der Newton\'schen Mechanik: Je weiter man werfen will, umso höher muß der Scheitelpunkt der Wurfparabel liegen. Weil sonst die Gravitation das Geschoß auf den Boden befördert, bevor es die gewünschte Entfernung erreicht hat.
In Antwort auf:Bei der von Ihnen erwähnten Geschwindigkeit von 7,9 km pro Sekunde, also der so genannten Kreisbahngeschwindigkeit wird übrigens der Luftwiderstand nicht berücksichtigt, also von daher muss die reale Geschwindigkeit noch darüber liegen.
Es wird oft Orbitalgeschwindigkeit oder Kreisbahngeschwindigkeit genannt, das ist aber eigentlich nicht richtig. Es ist die erste kosmische Geschwindigkeit, dh diejenige Geschwindigkeit, bei der die Gravitation genau durch die Fliehkraft kompensiert wird. Der Flugkörper tritt dann in eine Umlaufbahn ein. Auf der Kreisbahn - die ja in Wahrheit mehr oder weniger elliptisch ist - hängt dann seine Geschwindigkeit aber von seiner Entfernung zum Masseschwerpunkt des Zentralkörpers und von der Exzentrizität der Bahn ab; gemäß den Kepler\'schen Gesetzen. Je näher ein Punkt auf der Flugbahn dem Masseschwerpunkt des Zentralgestirns (einem der Brennpunkt der Ellipse) ist, umso schneller fliegt der Satellit dort. (Kepler hat es genauer gesagt).
In Antwort auf:Moderne Interkontinentalraketen haben teilweise in der letzten Antriebsstufe wieder einen Flüssigtreibstoff-Raketenmotor, der allerdings regelbar ist. Durch die Regelmöglichkeit ist der Flug nicht mehr rein ballistisch und der Flugkörper kann bis kurz vor dem Einschlag manövriert werden.
Wie schon gesagt: Ein ballistischer Flug ist das immer noch, weil eben nur kurze Impulse gesetzt werden, die die Bahnparameter verändern. Auch diese letzte Antriebsstufe wird eigentlich nicht "gelenkt" wie ein Marschflugkörper oder ein Flugzeug. Sondern sie wird von Zeit zu Zeit auf eine andere Bahn verschoben, auf der sie dann aber auch wieder ballistisch fliegt. So ist es auch bei Weltraumsonden.
In Antwort auf: Herr M. Schneider Das war die Sracherkennung schuld, es sollte natürlich heißen Herzlich M. Schneider
Tja, lieber M. Schneider, die Spracherkennung.
Und ich dachte schon, Sie hätten dem hier üblichen, etwas förmlichen Umgangston Tribut zollen wollen.
Die Definition mit den 100 km musste ich selber noch mal nachsehen, sie kommt von der FAI. Fédération Aéronautique Internationale.
Die FAI kontrolliert und zertifiziert Rekordmarken in Luft- und Raumfahrt und stellt für internationale, von den Mitgliederstaaten durchgeführte Veranstaltungen die Regularien auf. So legte sie beispielsweise im Zusammenhang mit der Ausschreibung des Ansari X-Prize fest, dass ein Fluggerät dann den Weltraum erreicht, wenn es eine Höhe von 100 Kilometer erreicht hat.
Der Begriff Kreisbahngeschwindigkeit ist der US-amerikanischer Sprachgebrauch, während der Begriff erste kosmische Geschwindigkeit der russischer Sprachgebrauch ist.
Wie schon gesagt: Ein ballistischer Flug ist das immer noch, weil eben nur kurze Impulse gesetzt werden,
das ist zwar im Prinzip richtig, dennoch sind auch kleine Lenk- Eingriffe in die ballistische Flugkurve bei so kleinen und schnellen Objekten die zu treffen sind von eminenter Bedeutung.
Herzlich M. Schneider
PS So ist das eben mit der Spracherkennung, ohne künstlicher Intelligenz, wenn sie dann etwas nicht versteht, versucht sie das einzubauen was nach dem Kontext passen würde. So gesehen lag sie ja mit Herr M. Schneider durchaus noch richtig.
In Antwort auf:Weiterhin sind viele dieser Interkontinental- Raketen bis zum Schluss lenkbar, sie fliegen somit keine ballistische Flugbahn und sind dadurch durch Abwehrraketen kaum zu treffen, weil die Flugbahn nicht vorher berechenbar ist.
Jede moderne ballistische Rakete fliegt nicht rein balistisch, alleine schon um die Treffergenauigkeit zu erreichen sind Kurskorekturen nötig. Bei ballistischen Raketen kurzer Reichweite (100-200km) kann die Reichweite durch "Gleiten" erheblich gesteigert werden: http://www.bharat-rakshak.com/MISSILES/Images/Prithvi9.jpg
In Antwort auf:Im Unterschied zu Cruise Missiles, den Marschflugkörpern. Diese haben einen ständig arbeitenden Antrieb, wie ein Flugzeug, und können also auch während des ganzen Flugs gesteuert werden. Aber sie sind natürlich weit langsamer als ballistische Raketen und erreichen auch längst nicht dieselben Höhen.
Diese sollen gar nicht hoch fliegen, je niedriger desto schwerer sind sie zu erfassen. Extrembeispiel sind Antischiffsraketen, die im Endphase des Fluges nur wenige Meter über der Wasseroberfläche fliegen.
diese - sicher sehr vereinfachte - Flugbahn sieht nun allerdings doch sehr nach einer Wurfparabel aus.
Wo kann denn da Steuerung nach Brennschluß noch stattfinden? Ich vermute, daß nur die einzelnen Gefechtsköpfe gesteuert werden können; was sie ja auch müssen, weil sie auf verschiedene Ziele programmiert sind. Dh sie werden zu verschiedenen Zeitpunkten abgetrennt und folgen dann eigenen Flugbahnen.
Insgesamt scheint es mir - ich bin da a bisserl hartnäckig - doch ein rein ballistischer Flug zu sein.
Nach Brennschluss des Hauptriebwerks bleibt es, bis auf kleine Änderungen durch Steuerdüsen, eine balistische Flugbahn. Wie groß die Impulsänderung durch die Steuerdüsen ist, ist wohl ein Staatsgeheimnis.
Aus diesem netten deutschsprachigen Artikel über Raketenabwehr hatte ich die Grafik:
Hier ein netter Artikel: http://s188567700.online.de/CMS/index.ph...id=70&Itemid=47 in dem die Shahab-3A und die Shahab-3B behandelt werden, die erste hat nach Brennschluss eine rein ballistische Flugbahn, die zweite verfügt über ein steerable re-entry vehicle.
____________________________________________________ ..., people ignored the fact that democracy cannot be permanently maintained when free enterprise, free trade, and economic freedom do not exist. Ludwig von Mises
Zitat von FeynmanHier ein netter Artikel: http://s188567700.online.de/CMS/index.ph...id=70&Itemid=47 in dem die Shahab-3A und die Shahab-3B behandelt werden, die erste hat nach Brennschluss eine rein ballistische Flugbahn, die zweite verfügt über ein steerable re-entry vehicle.
Ja, "nett", lieber Feynman.
Von dieser technischen Seite der Steuerung in der Wiedereintrittsphase abgesehen, fand ich den Artikel in mehrfacher Hinsicht interessant:
* Noch immer basieren diese Raketen auf der V2
* Wie sich die Lösungsprinzipien wiederholen: Bei den Gewehren war ein entscheidender Fortschritt der gezogene Lauf, durch den die Patrone in eine Drehbewegung versetzt wurde. Dieser "Spin" ist auch heute wieder bei den Warheads (wie heißt das auf Deutsch?) entscheidend für die Stabilisierung.
* Diese ganze Raketenrüstung des Iran macht wohl nur Sinn, wenn man irgendwann Nuclear Warheads auf diese Raketen setzen kann
* Und auf einer ganz anderen Ebene: Diese Rüstung ist mal wieder ein Beispiel dafür, wie ein totalitäres Regime, in dem fast nichts funktioniert, dennoch auf militärischem Gebiet Spitze sein kann. Wie bei den Sowjets.
Zitat von Zettel * Diese ganze Raketenrüstung des Iran macht wohl nur Sinn, wenn man irgendwann Nuclear Warheads auf diese Raketen setzen kann
Nicht unbedingt, lieber Zettel, wobei das langfristig sicher das iranische Ziel ist. Ein CEP von 100-200m und ein konventioneller 1000kg Sprengkopf machen die Shahab-3A zu einer gefährlichen Waffe, auch gegen militärische Ziele, nicht so genau wie eine Tomahawk-Cruise-Missile, aber dafür mit größerem Sprengkopf.
Herzlich, Feynman
____________________________________________________ ..., people ignored the fact that democracy cannot be permanently maintained when free enterprise, free trade, and economic freedom do not exist. Ludwig von Mises
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.