Der Online-Auftritt des Spiegels berichtet über, nein eigentlich feiert, die Erklärung der Rot-Grünen Opposition, "Im Fall eines Wahlsieges wollen sie die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern durchsetzen".
Gabriel kritisiert gleichzeitig, dass die Bundesregierung anscheinend dabei sei, eine "Sperrminorität gegen die weichgespülte Frauenquote der EU-Kommission zu organisieren".
Das ist also der kommende Tenor des Wahlkampfs. Sexismus, Frauenquote und "Gehaltsgerechtigkeit" zwischen Mann und Frau*. Wie die (Öko-)Sozialdemokraten allerdings letztere durchsetzen wollen, bleibt ihr Geheimnis. Vielleicht mit einem Mindestlohn und einer 100%igen Steuer auf Einkommen oberhalb dessen?
Auch sehr interessant ist, dass selbst die Leserschaft von SpON diese Aktion als "unsinnig" erkennt.
*Will die Opposition einen verschärften Lagerwahlkampf? Frauen (die nicht selbstbewusst genug sind, um diesen Kram zu benötigen) und diese Frauen unterstützende Männer (die nicht begreifen, dass sie die Frauen durch diesen Kram entmündigen und in ihrer Persönlichkeit und Freiheit einschränken) gegen die "aus der Zeit gefallenen" Männer (also alle anderen; und natürlich die selbstbewussten Frauen). [in Klammern meine Einschränkungen]...
Edit: dabei fiel mir noch ein: mir ist kein Tarifvertrag bekannt, der Frauen und Männer unterschiedlich behandelte: eine unterschiedliche Bezahlung im Tarifbereich setzt also vorraus, dass Fehlzeiten das Gehalt reduzieren [(Elternzeit) -> da kann Rot-Grün aber ausschließlich über einen Eingriff in die Tarifautonomie oder über eine gesetzliche Regelung zur Elternzeit gegensteuern; beides wäre ein massiver Eingriff in die unternehmerische Freiheit und reduziert die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie]. Eine Ungleichbehandlung vergleichbarer Stellen könnte also nur in dem Bereich stattfinden, in dem Arbeitnehmer ihre Gehälter selbst verhandeln können (so schwer das im Einzelfall auch sein mag). Dieses geht entweder über eine extreme Steuerprogession, die wirklich alle gleichmachte (und zur vollständigen De-Industrialisierung Deutschlands führte), oder nur über massive Eingriffe in die Gehaltsgestaltung der Unternehmen, z.B. einer massiven, verpflichtenden Ausweitung der Tarifverträge - welches auch wieder die Wettbewerbsfähigkeit berührt.
Hier wird also zum Zwecke des Machtgewinns die Zukunft unseres Landes auf dem Altar der angeblichen "Gendergerechtigkeit" geopfert - und am schlimmsten ist, dass diese Leute dieses ganz bewusst machen, und auch wissen, dass die angebliche Ungerechtigkeit nur ein Artefakt schlechten Studiendesigns ist.
Es gibt keinen Tarifvertrag, der eine geringere Bezahlung von Frauen vorsieht. Die ungleiche Bezahlung, gemeint ist das statistisch geringere Einkommen von Frauen, hat andere Ursachen. Frauen haben immer noch eine andere Qualfikationsbiographie als Männer und leider auch einen anderen beruflichen Lebensverlauf. Das kann man bedauern, ließe sich aber gesetzlich nur durch Zwangsmaßnahmen gegenüber den Frauen durchsetzen. Zwang zur Arbeit und Zwang zur Qualifikation. Gut, sagt man heute nicht. Heute heißt das Frauenqote!
Aber, Scherz bei seite: Die gesellschaftliche Entwicklung verläuft, wie sie verläuft. Eine Binsenweisheit die Viele nicht wahr haben wollen. Jedenfalls kann man gesellschaftliche Bedingungen nicht per Dekret verändern. Man sollte aus den Erfahrungen, die im "Sozialismus", z.B.in der DDR, gemacht wurden, schon lernen. Die Quotenanhänger sind dazu wohl nicht bereit. Sie wollen ihr Gesellschaftsmodell per Oder di Mufti durchsetzen. Das geht aber nicht. Der Staat muss anreizende Rahmenbedingungen setzen. Die Quotenbefürworter sollten auf "Volkes Stimme" hören: "Gut Ding braucht Weile".
Zusammenfassung: Die ungleiche Bezahlung gibt es nicht. Sie ist nur das aus der Vergangenheit herrührende niedrigere Einkommen, welches eine statistische Größe ist, die nicht durch Ungleichbehandlung entstanden ist.
MfG, Paul _________________ *Die Chimäre "gleicher Lohn für gleiche Arbeit", habe ich mal außen vor gelassen, weil dieser Eingriff in die Tarifautonomie, schon wieder ein ganz anderes Thema wäre, welches wir, bei Bedarf hier an anderer Stelle diskutieren könnten
Zitat von Paul im Beitrag #2Die ungleiche Bezahlung gibt es nicht. Sie ist nur das aus der Vergangenheit herrührende niedrigere Einkommen, welches eine statistische Größe ist, die nicht durch Ungleichbehandlung entstanden ist.
Frauen haben [im Durchschnitt] einen anderen Anspruch ans Zusammenspiel von Beruf und sonstigen Lebensbereichen - der Job soll in ihr Leben passen. Ihnen ist Selbstverwirklichung wichtiger als Männern. Christian vom Blog "Alles Evolution" zu "Gender Pay Gap"
Dies zeigt sich schon bei der Berufswahl und der Wahl des Studienfachs, "Je mehr Gleichberechtigung es in einem Land gab, desto stärker unterschieden sich die Berufswünsche der Jungen und Mädchen." Quelle: Soziale Wünsche ersetzen kein Testosteron, von Harald Eia. Der hat übrigens auch die Serie Brainwash fürs norwegische Fernsehen gedreht.
Politisch korrekt zu sein, ..., wäre, so zu tun, als könne man Hundekacke an der sauberen Seite anfassen Michael Robotham (Krimiautor)
Aha, wir haben es hier also mit einer bestürzenden Ungleichbehandlung bei der Testosteronverteilung zu tun! Das ist ungerecht!
Zitat Im Mutterleib werden Jungen der doppelten Menge an Testosteron ausgesetzt wie Mädchen. (...) Diese Kinder interessierten sich mehr für technische Dinge, wurden weniger sozial und hatten eine langsamere Sprachentwicklung als jene, die weniger Testosteron ausgesetzt waren. Das Geschlecht spielte hierbei keine Rolle.
Ich erwarte jetzt, dass schwarz-rot-grüne HoffnungsträgerInnen schnellstens einen Programmvorschlag ausarbeiten, wie man dem abhelfen könne. Gespannt bin ich darauf, ob eine solche nationale Genderwende mit freiem Testosteronausschank für alle Ungeborenen oder mit einem Testosteronausschüttungs-Verbotsgesetz begegnet werden soll. Da sind bestimmt noch Kleinigkeiten zu klären.
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zitat von Calimero im Beitrag #4Ich erwarte jetzt, dass schwarz-rot-grüne HoffnungsträgerInnen schnellstens einen Programmvorschlag ausarbeiten, wie man dem abhelfen könne. Gespannt bin ich darauf, ob eine solche nationale Genderwende mit freiem Testosteronausschank für alle Ungeborenen oder mit einem Testosteronausschüttungs-Verbotsgesetz begegnet werden soll. Da sind bestimmt noch Kleinigkeiten zu klären.
Das Problem: es ist deutlich einfacher, während der Schwangerschaft Testosteron zu geben, als die Testosteronmenge künstlich zu begrenzen. Ab einer durchaus noch kostengünstigen Dosis (z.B. eine Spritze handelsüblichen Testosterons pro Tag) ist die endogene Testosteronmenge ohnehin völlig egal. Nachteil dabei: Virilisierung von weiblichen Föten. Da eine noch größere Menge Männer aber politisch doch wohl nicht korrek... äh, gewollt ist, wird das bestimmt nicht gemacht.
@Kaa: vielen Dank für die Links, das war sehr interessante Lektüre. Insbesondere habe ich mich sehr gefreut, dass selbst in Norwegen, das uns ja immer als Speerspitze der Gendergerechtigkeit beschrieben wird, Frauen andere Interessen haben als Männer... - das muss sich aber schnellstens ändern... für den Endsie... äh, das Endziel der genderlosen Gesellschaft.
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