Zitat _____ In keinem Land, für das Daten vorliegen, ist die Lebensqualität 2012 geringer als 2000. Die Welt wird immer besser – das ist die eine wichtige Erkenntnis des Berichts, der diese Woche veröffentlicht wurde und den Titel „Der Aufstieg des Südens“ trägt. ... Das UN-Millenniumsziel aus dem Jahr 2000, den Anteil der Armen an der Weltbevölkerung bis 2015 zu halbieren, ist drei Jahre vor Ablauf der Frist schon erreicht worden, sagt UNDP. ... Noch nie gingen so viele Kinder zur Schule; noch nie hatten so viele Menschen Anschluss an moderne Kommunikationstechnologien. Die soziale Ungleichheit in Bildung und Gesundheit sei stark zurückgegangen, auch dort, wo Einkommensunterschiede nach wie vor groß sind. „Diese Trends führen zu einer besser ausbalancierten Welt“, lobt UNDP. Was ist das neue Erfolgsgeheimnis der neuen Boomländer? Der UNDP-Bericht nennt mehrere Faktoren: „ein starker, aktiver Staat“, „aus den globalen Märkten schöpfen“ und „zielstrebige sozialpolitische Innovation“. Außerdem schließt UNDP aus seinen Daten eine deutliche positive Korrelation zwischen Exporteinnahmen und menschlicher Entwicklung. _____
(Nicht mal die Schere-zwischen-Arm-und-Reich-wird-immer-größer kommt zum Einsatz? Verprellt das nicht die Gläubigen?)
Daß die Taz das so freudig berichtet, könnte die unaufhaltsame Marginalisierung des „reichen Nordens“.(auch ein Zitat aus dem Artikel) zum Grund haben. "unaufhaltsam" ist doch nun wirklich gut.
Politisch korrekt zu sein, ..., wäre, so zu tun, als könne man Hundekacke an der sauberen Seite anfassen Michael Robotham (Krimiautor)
Zitat Weimers Woche, 19. 03. 2013 ___________ Brasilien zum Beispiel meldet einen rasanten Aufstieg der Armutsmassen in den Mittelstand. Mehr als 35 Millionen Brasilianer gelang seit 2002 der Aufstieg aus der Armut in den Mittelstand, die Zahl der Armen geht rapide zurück. Zugleich ist die extreme Lücke zwischen Reichen und Armen deutlich kleiner geworden, der Gini-Koeffizient (der Einkommensungleichheiten misst) fällt Jahr für Jahr, so dass sich Sozialforscher verblüfft die Augen reiben. Die unteren Einkommen wachsen seit Jahren deutlich schneller als die oberen.
Das brasilianische Wirtschaftswunder ist typisch für viele der Globalisierungsgesellschaften. In Indien umfasst die neue Mittelschicht inzwischen mehrere hundert Millionen Menschen. Das Durchschnittseinkommen der Inder hat sich binnen zehn Jahren verdreifacht. Und auch hier sind viele Millionen endlich der Armut und dem Hunger entronnen. Sie alle fühlen sich als Globalisierungsgewinner.
Von Indonesien bis Chile, von Vietnam bis Angola – überall das gleiche Bild. Es vollzieht sich der größte Wohlstandsschub der Menschheitsgeschichte. ___________
Zitat von Frank Böhmert im Beitrag #5Also bei mir um die Ecke steht schon seit mindestens zehn Jahren das Wort "Wohlstand" mit einer SS-Rune geschrieben an der Wand.
Waren das Nazis, die ihre Ideologie als wohlstandfördernd Verkaufen wollen, oder Linke, die Wohlstand als voll Nazi darstellen möchten?
Letzteres, von der "autonomen" Ästhetik der Sprühschablone her.
Zitat von Kritiker im Beitrag #4Jetzt brauchen wir aber dringend jemanden, der merkt, dass so etwas schädlich für die Umwelt ist.
Da liegt in-der-Tat ein heftiges Problem, zumindest fürs mediale Weltgewissen. Zum einen ist zwar die gesamte Schurnalistenschaft - soweit sie nicht vom UBA auf die Schwarze Liste gesetzt werden - gut eingeübt, dies gebetsmühlenhaft zu wiederholen ("ja wenn die Chinesen alle mit Autos herumfahren, dann schmelzen die Eisbären erst recht").
Zum anderen sind Anlässe fürs Barmen & Klagen aber a) Katastrophenpapiere wie Weltarmutsberichte & Klimaprognosen & b) tatsächliche - punktuelle - Verheerungen & Flüchtlingslager, keinesfalls aber c) Erfolgsmeldungen & blühende Landschaften. Deswegen sind die Gebiete, in denen der Absprung aus Jahrtausenden von Armut gelungen ist, ja auch nie präsent. (Da brauchte man gar-nicht-so-weit zu blicken: ein Rückblick auf die Verhältnisse in Island oder Irland von noch vor 100 Jahren; ein Blick in Spaniens Estremadura, noch bis 1960 (da könnte man Szene aus Bunuels Las Hurdas einspielen)). Wenn das nun fortfällt, bleibt als einzige Ursache für Ruinen bald nur noch der Staatssozialismus übrig; der aber, um als Gegenmodell zur Markthölle bestehen zu bleiben, nicht genau beleuchtet werden darf (das Grunddilemma aller Berichte über das kubanische Samba-Paradies: a) ist das Elend so pittoresl, b) ist das sowieso alles der Blockade geschuldet). Hinzu kommt, daß es so etwas wie eine Gesetzmäßigkeit gibt ("Natur"gesetz deswegen nicht, weil es niemand wirklich schlüssig begründen kann; es scheint aber so eisern zu gelten wie das Mooresche Gesetz): wenn das Einkommen pro Nase-&-Jahr mehr als umgerechnet $4.000 beträgt, ergeben sich Umweltschutz & Naturschutz von ganz allein. (Bei solchen Verhältnissen sind dann genügend Kapital für Abwasserklärung & Luftfilter vorhanden & die Arbeitsnehmer sind in der Lage, Hebelwirkung auszuüben.) Grüne Kolonialistenattitüden, bei denen die Missionare das Kruzifix durch Mutter Gaia ersetzt haben ("sie sagen Eisbären & meinen Biospritplantagen") erübrigen sich da vollkommen.
Zitat The Economist May 18th, 2013 _________________ THE humble shipping container is a powerful antidote to economic pessimism and fears of slowing innovation. Although only a simple metal box, it has transformed global trade. In fact, new research suggests that the container has been more of a driver of globalisation than all trade agreements in the past 50 years taken together.
Containerisation is a testament to the power of process innovation. In the 1950s the world’s ports still did business much as they had for centuries. When ships moored, hordes of longshoremen unloaded “break bulk” cargo crammed into the hold. They then squeezed outbound cargo in as efficiently as possible in a game of maritime Tetris. The process was expensive and slow; most ships spent much more time tied up than plying the seas. And theft was rampant: a dock worker was said to earn “$20 a day and all the Scotch you could carry home.*”
Zitat The Economist May 18th, 2013 […] Containerisation changed everything. _________________
* "Containerisation" ist aber mal ein scheußliches Wort. #unword_of_the_year!
Psst. Nicht so laut! Das Containern entwickelt sich noch zum Volkssport, wenn bekannt wird, dass man in den gleichnamigen Behältern nicht nur abgelaufene Lebensmittel findet.
"We are currently in Year 6 of the Mobile Revolution (if we date the start of mass smartphone acceptance to the release of the original iPhone in July 2007). According to Meeker’s report, there are 1.5 billion smartphones users in the world, or about a 21% penetration rate of mobile users. Compared to the nearly 5 billion global cellphone users, smartphones still have a long road to climb. Believe it or not, in the big picture, smartphones are still in the early stages of adoption."
Gab da nicht mal eine Partei, die vehement gegen Computer & ISDN war & das auch in ihrem Programm festgezurrt hat?
"So zeichnet das alte - theoretisch noch heute gültige - Bundesprogramm der Grünen (DIE GRÜNEN 1980) ... verstreut über 37 Seiten ein Bild der Furcht vor der Rationalisierungstechnologie Computer. Computer nehmen Arbeit weg und machen diese unerfreulicher. Computer werden wesentliche Arbeitsaufgaben übernehmen, so dass Menschen nur noch eine sinnentleerte Teilfunktion bleibt ... Dementsprechend wird eine 'Maschinensteuer' als Ersatz für die wegfallenden Arbietsplätze genauso wie eine dringliche Prüfung der ökologischen, aber auch der gesellschaftlichen Verträglichkeit dieser neuen Technologie gefordert. [...] Das 1986 verabschiedete 'Umbauprogramm' sieht in den Neuen Medien noch immer vor allem eine Gefahr...Im Vordergrund steht die Befürchtung, dass Bildschirmtext und ISDN notwendigerweise zu einer Welle der 'Automatisierung und Computerisierung vieler Lebensbereiche einschließlich der sozialen Kontrolle alle Bürger' und damit zu Datenmißbrauch und zur Vernichtung von Arbeitsplätzen führen wird (DIE GRÜNEN 1986:74). Als Alternativkonzept wird...gefordert: öffentlich-rechtlicher Rundfunk, lokale Kulturzentren..." (Till Westermeyer, 2001, S.13-14)
Die Welt, 1.10.2013 ___________________ "Seit Jahren nimmt die Zahl der Armen und der Hungernden ab. Kaum einer will zur Kenntnis nehmen, woran das liegt. Es sind die freie Marktwirtschaft und der Aufstieg der Volksrepublik China. [...] Eine Sensation ist eine Sensation ist eine Sensation, auch wenn sie wieder ex-negativo verkauft wird: Nein, natürlich ist der Hunger nicht aus der Welt, aber die Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat bewiesen, dass man ihn erfolgreich bekämpfen kann: durch Wirtschaftswachstum, effizientere landwirtschaftliche Produktion und freien Handel, durch Kapitalismus eben, den guten, wirkmächtigen Kapitalismus, den manche in unseren entwickelten und wohlhabenden Gefilden paradoxerweise zum großen Übeltäter erklären wollen." ___________________
Zitat "3 MYTHS THAT BLOCK PROGRESS FOR THE POOR" ________________________ By almost any measure, the world is better than it has ever been. People are living longer, healthier lives. Many nations that were aid recipients are now self-sufficient. You might think that such striking progress would be widely celebrated, but in fact, Melinda and I are struck by how many people think the world is getting worse. The belief that the world can’t solve extreme poverty and disease isn’t just mistaken. It is harmful. ... I am optimistic enough about this that I am willing to make a prediction. By 2035, there will be almost no poor countries left in the world. (I mean by our current definition of poor.) Almost all countries will be what we now call lower-middle income or richer. Countries will learn from their most productive neighbors and benefit from innovations like new vaccines, better seeds, and the digital revolution. ... Specifically, I mean that by 2035, almost no country will be as poor as any of the 35 countries that the World Bank classifies as low-income today, even after adjusting for inflation. A few countries will be held back by war, politics (North Korea, barring a big change there), or geography (landlocked nations in central Africa). But most of them will live in countries that are self-sufficient. Every nation in South America, Asia, and Central America (with the possible exception of Haiti), and most in coastal Africa, will have joined the ranks of today’s middle-income nations. More than 70 percent of countries will have a higher per-person income than China does today. Nearly 90 percent will have a higher income than India does today. ________________________
Das gehört in eine Neujahrsansprache, und nicht Frau Merkels "ich nehme mir vor, mehr an die frische Luft zu kommen" (das ist ja dann auch nicht gut ausgegangen ).
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"Containerisation" ist aber mal ein scheußliches Wort. #unword_of_the_year!
).