Der islamkritische Schriftsteller, der auch eine zeitlang mit Herrn Broder durch die Landen tourte, ist nach einem Bericht der FAZ mit einer Fatwa / Todesdrohung belegt worden. Er ist untergetaucht.
Mahlzeit, kann ich da nur sagen.
Ich erwarte die üblichen Beschwichtigungsversuche aus den üblichen polit. Ecken (und werde hoffentlich eines besseren belehrt...)
Zitat von kabelfreak im Beitrag #1Der islamkritische Schriftsteller, der auch eine zeitlang mit Herrn Broder durch die Landen tourte, ist nach einem Bericht der FAZ mit einer Fatwa / Todesdrohung belegt worden. Er ist untergetaucht.
Mahlzeit, kann ich da nur sagen.
Ich erwarte die üblichen Beschwichtigungsversuche aus den üblichen polit. Ecken (und werde hoffentlich eines besseren belehrt...)
Also, wenn Sie mich fragen, ich halte Herrn Abdel-Samads Aussagen in Kairo für wenig hilfreich. Auch sollte unsere Regierung sich nicht in innerägyptische Angelegenheiten einmischen – Herr Abdel-Samad hat doch einen ägyptischen Pass, oder etwa nicht?
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
Zitat von Uwe Richard im Beitrag #2Also, wenn Sie mich fragen, ich halte Herrn Abdel-Samads Aussagen in Kairo für wenig hilfreich. Auch sollte unsere Regierung sich nicht in innerägyptische Angelegenheiten einmischen – Herr Abdel-Samad hat doch einen ägyptischen Pass, oder etwa nicht?
Katharina Szabo heute auf der "Achse": "Die offiziellen deutschen Reaktionen sind sehr verhalten. Vielleicht betrachtet man das Ganze ja als innerägyptische Angelegenheit, in die man aus diplomatischen Gründen nicht einmischen möchte. Oder man befürchtet, eine einseitige Parteinahme würde die Integration von Muslimen in Deutschland behindern. Positiv zu bewerten ist allerdings, dass die Bundeskanzlerin bisher noch nicht öffentlich verlautbarte, der Vortrag Hamed Abdel-Samads in Kairo sei wenig hilfreich gewesen."
"Hamed Abdel-Samad [...] Lebenslauf: geb. 1972 in Giseh/Ägypten, deutscher Staatsangehöriger Studium: Englisch und Französisch in Kairo, Japanologie in Japan, Politikwissenschaft in Augsburg Tätigkeit für die UNESCO in Genf Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Islamwissenschaft an der Universität Erfurt sowie an der Abteilung für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität München."
Hilfreich könnte es allerdings sein, die Konsequenz der eigenen Position zu überdenken. Diese Auffassung von "Nichteinmischung" z.B. taugt zur konsequenten Ablehnung jeglichen Asylrechts.
Zitat von Uwe Richard im Beitrag #2Also, wenn Sie mich fragen, ich halte Herrn Abdel-Samads Aussagen in Kairo für wenig hilfreich. Auch sollte unsere Regierung sich nicht in innerägyptische Angelegenheiten einmischen – Herr Abdel-Samad hat doch einen ägyptischen Pass, oder etwa nicht?
Katharina Szabo heute auf der "Achse": "Die offiziellen deutschen Reaktionen sind sehr verhalten. Vielleicht betrachtet man das Ganze ja als innerägyptische Angelegenheit, in die man aus diplomatischen Gründen nicht einmischen möchte. Oder man befürchtet, eine einseitige Parteinahme würde die Integration von Muslimen in Deutschland behindern. Positiv zu bewerten ist allerdings, dass die Bundeskanzlerin bisher noch nicht öffentlich verlautbarte, der Vortrag Hamed Abdel-Samads in Kairo sei wenig hilfreich gewesen."
"Hamed Abdel-Samad [...] Lebenslauf: geb. 1972 in Giseh/Ägypten, deutscher Staatsangehöriger Studium: Englisch und Französisch in Kairo, Japanologie in Japan, Politikwissenschaft in Augsburg Tätigkeit für die UNESCO in Genf Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Islamwissenschaft an der Universität Erfurt sowie an der Abteilung für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität München."
Hilfreich könnte es allerdings sein, die Konsequenz der eigenen Position zu überdenken. Diese Auffassung von "Nichteinmischung" z.B. taugt zur konsequenten Ablehnung jeglichen Asylrechts.
Jetzt bin ich aber baff! Wie um alles in der Welt konnte Frau Szabo bereits um 16:46 Uhr wissen, was ich um 18:17 schreiben würde? In dieser Welt geht's wahrlich wundesam …
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
Zitat von Uwe Richard im Beitrag #4 Wie um alles in der Welt konnte Frau Szabo bereits um 16:46 Uhr wissen, was ich um 18:17 schreiben würde? In dieser Welt geht's wahrlich wundesam …
Das war unvermeidlich. OT: Das Phänomen ist absolut real & in der Technik- bzw. Ideengeschichte als "steam engine time" geläufig. Das Wort hat Kevin Kelly, alles aus What Technology Wants (2010): "Alexander Bell and Elisha Gray both applied to patent the telephone on the same day, February 14, 1876. (Gray applied three hours before Bell) [...] Sunspots were first discovered not by two but by four separate observers, including Galileo, in the same year, 1611. We know of six different inventors of the thermometer, and three of the hypodermic needle. Adrenaline was 'first' isolated four times. Three diferent geniuses discovered (or invented) decimal fractions...The liquefaction of oxygen, the electrolysis of aluminium, and the stereochemistry of carbon, for just three examples in chemistry, were each independently discovered by more than one person, and in each case the simultaneous discoveries occurred within a month or so. [...] The electric incandescent lightbulb was invented, coincidentally, or 'first invented' dozens of times. In their book Edison's Electric Light: Biography of an Invention, Robert Friedel, Paul Israel, and Bernard Finn list 23 inventors of incandescent light bulbs prior to Edison." (132; 135; 139)
Gilt auch kulturell: ibid. 145-6: "Plots, themes, and puns may be inevitable once they are in the cultural atmospphere, but we yearn to discover cimpletely unexpected creations. Its pattern, premise, and mesage originate with a distinctive human mind and shine as unique as they are. Say an original mind with an original story like J.K.Rowling, author of the highly imaginative Harry Potter books. After Rowling launched Harry Potter in 1997 to great success, she successfully rebuffed a lawsuit by an American author who published a series of children's books 13 years earlier about Larry Potter, an orphaned boy wizard wearing glasses and surrounded by Muggles. In 1990 Neil Gaiman wrote a comic book about a dark-haired English boy who finds out on his 12th birthday that he is a wizard and given an owl by a magical visitor. ... strange as it sounds, stories of boy wizards in magical schools with pet owls who enter their otherworlds through railway station platforms are inevitable at this point in Western culture."
Nachtrag I 00:51: Daniel Levin Becker, Many Subtle Channels: In Praise of Potential Literature (2012), behandelt pp. 251-57 das Phänomen "anticipatory plagiarism" - bes. Pierre Bayard, Le Plagiat par anticipation, wo er (PB, nicht DLB) dies Konzept Francois Le Lionnais zuschreibt. (Es stammt natürlich in den Grundzügen von Borges, bes. "Kafka y su precursores", den Jack Lewis's Geschichte "Who's Cribbing?", Startling Stories, January 1953, vorwegnahm, die wiederum 1898 von Morley Roberts in "The Anticipator" antizipatorisch plagiiert wurde. )
"Bayard's own examples of "plagiat par anticipation" are uncanny. Voltaire's Zadig briefly acts against his character and century in the manner of Conan Doyle's Sherlock Holmes. Maupassant, in a throwaway passage from an obscure novel, suddenly becomes more Proustian than Proust. Nietzsche stole ideas from Freud (who resolutely avoided reading Nietzsche, so as not to steal them back). Any number of precursors (as Borges noted) grab ideas from the much later Kafka."
Nachtrag III: Ben's review auf Goodreads: "Bayard argues time is not linear like most Westerners believe and it is possible to communicate with ideas that exist in what we typically call "future"." - da wird ihn 1927 J. W. Dunne in An Experiment with Timeohne Quellenangabe plagiieren.
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