Ja, sehr lesenswert, lieber Andreas. Vor allem weil er völlig offen lässt, warum der Bundestag sich für eine umfassende Sozialpolitik entschied und warum die Bürger mit wachsendem Wohlstand immer lauter nach dem Staat riefen. Kein Wort darüber ob es vielleicht einen Zusammenhang bei der Beantwortung dieser beiden Fragen geben könnte. Da hat sich der Kurt Biedenkopf ganz weit aus dem Fenster gelehnt und schnell wieder den Kopf eingezogen, die Flügel geschlossen und die Vorhänge zugezogen. Und alles nur um einer völlig verqueren Wachstumskritik neue Nahrung zu geben. Kein Wunder bei Überzeugungen dieser Art:
Zitat von Kurt BiedenkopfPrivatrechtlich unterlegte Freiheit der Märkte und ihrer Akteure und „freie“ wirtschaftliche Macht waren und sind unvereinbar.
Ja, sehr lesenswert, lieber Andreas. Vor allem weil er völlig offen lässt, warum der Bundestag sich für eine umfassende Sozialpolitik entschied und warum die Bürger mit wachsendem Wohlstand immer lauter nach dem Staat riefen. Kein Wort darüber ob es vielleicht einen Zusammenhang bei der Beantwortung dieser beiden Fragen geben könnte. Da hat sich der Kurt Biedenkopf ganz weit aus dem Fenster gelehnt und schnell wieder den Kopf eingezogen, die Flügel geschlossen und die Vorhänge zugezogen. Und alles nur um einer völlig verqueren Wachstumskritik neue Nahrung zu geben. Kein Wunder bei Überzeugungen dieser Art:
Zitat von Kurt BiedenkopfPrivatrechtlich unterlegte Freiheit der Märkte und ihrer Akteure und „freie“ wirtschaftliche Macht waren und sind unvereinbar.
Lieber Erling,
Wenn ich mir den Kontext des Zitates anschaue, dann spricht er sich doch nur für eine recht strikte Trennung von Wirtschaft und Staat aus. Was ist dagegen zu sagen?
Zitat von BiedenkopfDer Bundestag zog damit zugleich Lehren aus den Erfahrungen mit der durch Kartelle dominierten Wirtschaft der Weimarer Republik und ihrer verhängnisvollen Nähe zur staatlichen Macht.
Eine Grundannahme der Erhardschen Sozialen Marktwirtschaft, wie mir scheint. Daß Herr Biedenkopf in seinem Essay radikalliberale Positionen intonieren würde, haben wir sicher beide nicht erwartet
Noch eine kleine Anmerkung am Rande. Andrea Seibel zitiert in ihrem Kommentar zu Biedenkopfs Essay fast wörtlich Zettel aus dem Interview mit Cora Stephan.
Zitat von Andrea SeibelAus dem autoritären Staat früherer Zeiten ist "Mutter Staat" geworden. Wir erleben einen Staat, der uns Bürger nicht mehr als Untertanen sieht, aber als Unbeholfene. Denen also geholfen werden muss; von der Wiege bis zur Bahre.
Zitat von ZettelHeute aber werden unsere Freiheiten durch "Mutter Staat" bedroht – durch den fürsorglichen, [...] Der uns Bürger vielleicht nicht mehr als Untertanen sieht, aber als Unbeholfene. Denen also geholfen werden muss; von der Wiege bis zur Bahre und in allen Bereichen ihres Denkens, Wertens und Verhaltens.
Es scheint, entgegen seiner zuweilen geäußerten Befürchtung, hat er doch etwas bewegt. Zumindest in den Köpfen mancher.
Zitat von Doeding im Beitrag #3 Wenn ich mir den Kontext des Zitates anschaue, dann spricht er sich doch nur für eine recht strikte Trennung von Wirtschaft und Staat aus. Was ist dagegen zu sagen?
Zitat von BiedenkopfDer Bundestag zog damit zugleich Lehren aus den Erfahrungen mit der durch Kartelle dominierten Wirtschaft der Weimarer Republik und ihrer verhängnisvollen Nähe zur staatlichen Macht.
Ich fürchte, dass tut er ganz und gar nicht. Und er kann es auch gar nicht als Anhänger der sozialen Marktwirtschaft. Er schreibt das ja auch in den Sätzen vor Ihrem Zitat, lieber Andreas.
Zitat Das Votum zur Wirtschaftsverfassung folgte dem von Erhard und anderen entwickelten Konzept der sozialen Marktwirtschaft; einer durch die Wertordnung und den sozialen Rechtsstaat in der Freiheit ihrer Akteure gebundenen Wettbewerbsordnung. Es war bereits durch die Düsseldorfer Leitsätze der CDU zur Bundestagswahl 1949 vorgegeben. Kern war die Überzeugung, dass eine freiheitliche Ordnung unvereinbar ist mit ungebundener wirtschaftlicher Macht in ihren wesentlichen Erscheinungsformen.
Zitat von Doeding im Beitrag #3Noch eine kleine Anmerkung am Rande. Andrea Seibel zitiert in ihrem Kommentar zu Biedenkopfs Essay fast wörtlich Zettel aus dem Interview mit Cora Stephan.
Zitat von Andrea SeibelAus dem autoritären Staat früherer Zeiten ist "Mutter Staat" geworden. Wir erleben einen Staat, der uns Bürger nicht mehr als Untertanen sieht, aber als Unbeholfene. Denen also geholfen werden muss; von der Wiege bis zur Bahre.
Zitat von ZettelHeute aber werden unsere Freiheiten durch "Mutter Staat" bedroht – durch den fürsorglichen, [...] Der uns Bürger vielleicht nicht mehr als Untertanen sieht, aber als Unbeholfene. Denen also geholfen werden muss; von der Wiege bis zur Bahre und in allen Bereichen ihres Denkens, Wertens und Verhaltens.
Es scheint, entgegen seiner zuweilen geäußerten Befürchtung, hat er doch etwas bewegt. Zumindest in den Köpfen mancher.
Das ist ja ein starkes Stück. Andrea Seibel hätte ihre Aussage auch als Zitat kennzeichnen können. Ein super Fund, lieber Andreas!
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.