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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 3 Antworten
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Doeding Offline




Beiträge: 2.612

06.07.2013 16:15
Kurt Biedenkopf: Sehnsucht nach Freiheit Antworten

Ein zwar recht langer, aber, wie ich finde, ausgesprochen lesenswerter Gastbeitrag von Kurt Biedenkopf im Handelsblatt.

http://www.handelsblatt.com/meinung/gast...449832-all.html

Herzliche Grüße,
Andreas Döding

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

06.07.2013 18:55
#2 RE: Kurt Biedenkopf: Sehnsucht nach Freiheit Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #1
Ein zwar recht langer, aber, wie ich finde, ausgesprochen lesenswerter Gastbeitrag von Kurt Biedenkopf im Handelsblatt.

http://www.handelsblatt.com/meinung/gast...449832-all.html

Ja, sehr lesenswert, lieber Andreas.
Vor allem weil er völlig offen lässt, warum der Bundestag sich für eine umfassende Sozialpolitik entschied und warum die Bürger mit wachsendem Wohlstand immer lauter nach dem Staat riefen. Kein Wort darüber ob es vielleicht einen Zusammenhang bei der Beantwortung dieser beiden Fragen geben könnte. Da hat sich der Kurt Biedenkopf ganz weit aus dem Fenster gelehnt und schnell wieder den Kopf eingezogen, die Flügel geschlossen und die Vorhänge zugezogen.
Und alles nur um einer völlig verqueren Wachstumskritik neue Nahrung zu geben. Kein Wunder bei Überzeugungen dieser Art:

Zitat von Kurt Biedenkopf
Privatrechtlich unterlegte Freiheit der Märkte und ihrer Akteure und „freie“ wirtschaftliche Macht waren und sind unvereinbar.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

07.07.2013 10:33
#3 RE: Kurt Biedenkopf: Sehnsucht nach Freiheit Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #2
Zitat von Doeding im Beitrag #1
Ein zwar recht langer, aber, wie ich finde, ausgesprochen lesenswerter Gastbeitrag von Kurt Biedenkopf im Handelsblatt.

http://www.handelsblatt.com/meinung/gast...449832-all.html

Ja, sehr lesenswert, lieber Andreas.
Vor allem weil er völlig offen lässt, warum der Bundestag sich für eine umfassende Sozialpolitik entschied und warum die Bürger mit wachsendem Wohlstand immer lauter nach dem Staat riefen. Kein Wort darüber ob es vielleicht einen Zusammenhang bei der Beantwortung dieser beiden Fragen geben könnte. Da hat sich der Kurt Biedenkopf ganz weit aus dem Fenster gelehnt und schnell wieder den Kopf eingezogen, die Flügel geschlossen und die Vorhänge zugezogen.
Und alles nur um einer völlig verqueren Wachstumskritik neue Nahrung zu geben. Kein Wunder bei Überzeugungen dieser Art:

Zitat von Kurt Biedenkopf
Privatrechtlich unterlegte Freiheit der Märkte und ihrer Akteure und „freie“ wirtschaftliche Macht waren und sind unvereinbar.



Lieber Erling,

Wenn ich mir den Kontext des Zitates anschaue, dann spricht er sich doch nur für eine recht strikte Trennung von Wirtschaft und Staat aus. Was ist dagegen zu sagen?

Zitat von Biedenkopf
Der Bundestag zog damit zugleich Lehren aus den Erfahrungen mit der durch Kartelle dominierten Wirtschaft der Weimarer Republik und ihrer verhängnisvollen Nähe zur staatlichen Macht.



Eine Grundannahme der Erhardschen Sozialen Marktwirtschaft, wie mir scheint.
Daß Herr Biedenkopf in seinem Essay radikalliberale Positionen intonieren würde, haben wir sicher beide nicht erwartet

Noch eine kleine Anmerkung am Rande. Andrea Seibel zitiert in ihrem Kommentar zu Biedenkopfs Essay fast wörtlich Zettel aus dem Interview mit Cora Stephan.

Zitat von Andrea Seibel
Aus dem autoritären Staat früherer Zeiten ist "Mutter Staat" geworden. Wir erleben einen Staat, der uns Bürger nicht mehr als Untertanen sieht, aber als Unbeholfene. Denen also geholfen werden muss; von der Wiege bis zur Bahre.



Zitat von Zettel
Heute aber werden unsere Freiheiten durch "Mutter Staat" bedroht – durch den fürsorglichen, [...] Der uns Bürger vielleicht nicht mehr als Untertanen sieht, aber als Unbeholfene. Denen also geholfen werden muss; von der Wiege bis zur Bahre und in allen Bereichen ihres Denkens, Wertens und Verhaltens.



Es scheint, entgegen seiner zuweilen geäußerten Befürchtung, hat er doch etwas bewegt. Zumindest in den Köpfen mancher.

Herzliche Grüße,
Andreas

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

07.07.2013 21:43
#4 RE: Kurt Biedenkopf: Sehnsucht nach Freiheit Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #3

Wenn ich mir den Kontext des Zitates anschaue, dann spricht er sich doch nur für eine recht strikte Trennung von Wirtschaft und Staat aus. Was ist dagegen zu sagen?

Zitat von Biedenkopf
Der Bundestag zog damit zugleich Lehren aus den Erfahrungen mit der durch Kartelle dominierten Wirtschaft der Weimarer Republik und ihrer verhängnisvollen Nähe zur staatlichen Macht.


Ich fürchte, dass tut er ganz und gar nicht. Und er kann es auch gar nicht als Anhänger der sozialen Marktwirtschaft. Er schreibt das ja auch in den Sätzen vor Ihrem Zitat, lieber Andreas.

Zitat
Das Votum zur Wirtschaftsverfassung folgte dem von Erhard und anderen entwickelten Konzept der sozialen Marktwirtschaft; einer durch die Wertordnung und den sozialen Rechtsstaat in der Freiheit ihrer Akteure gebundenen Wettbewerbsordnung. Es war bereits durch die Düsseldorfer Leitsätze der CDU zur Bundestagswahl 1949 vorgegeben. Kern war die Überzeugung, dass eine freiheitliche Ordnung unvereinbar ist mit ungebundener wirtschaftlicher Macht in ihren wesentlichen Erscheinungsformen.



Zitat von Doeding im Beitrag #3
Noch eine kleine Anmerkung am Rande. Andrea Seibel zitiert in ihrem Kommentar zu Biedenkopfs Essay fast wörtlich Zettel aus dem Interview mit Cora Stephan.

Zitat von Andrea Seibel
Aus dem autoritären Staat früherer Zeiten ist "Mutter Staat" geworden. Wir erleben einen Staat, der uns Bürger nicht mehr als Untertanen sieht, aber als Unbeholfene. Denen also geholfen werden muss; von der Wiege bis zur Bahre.


Zitat von Zettel
Heute aber werden unsere Freiheiten durch "Mutter Staat" bedroht – durch den fürsorglichen, [...] Der uns Bürger vielleicht nicht mehr als Untertanen sieht, aber als Unbeholfene. Denen also geholfen werden muss; von der Wiege bis zur Bahre und in allen Bereichen ihres Denkens, Wertens und Verhaltens.



Es scheint, entgegen seiner zuweilen geäußerten Befürchtung, hat er doch etwas bewegt. Zumindest in den Köpfen mancher.



Das ist ja ein starkes Stück. Andrea Seibel hätte ihre Aussage auch als Zitat kennzeichnen können. Ein super Fund, lieber Andreas!

Viele Grüße, Erling Plaethe

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