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Dieses Thema hat 2 Antworten
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Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

23.08.2013 09:40
Die Sozialpolitik der AfD Antworten

In Bezug auf die geringe Geburtenrate in Deutschland sieht diese so aus:
Umverteilung von Eigentum von kinderlosen Familien zu denen mit Kindern. Bei der fiskalischen Steuerung der Geburtenrate geht es vor allem um höhere Steuereinnahmen.
Bringt das mehr Kinder? Vielleicht, aber wenn, dann vor allem in den Familien, die Kinder als eine Einkommensquelle betrachten.
Bringt das mehr Steuereinnahmen? Jedenfalls nicht durch die zuvor genannten Familien. Dem privaten Sektor gehen statt dessen Investitionsgelder verloren, welche durchaus höhere Steuereinnahmen generieren. Hinzu kommt eine stärkere Belastung der Sozialsysteme, da die Chancen dieser Kinder später einmal Steuerzahler zu sein, nicht besonders hoch sind.

In Verbindung mit einer am Nutzen für die Gesellschaft ausgerichteten Zuwanderungspolitik, die nötig ist, kann der Eindruck entstehen, die AfD sieht das Problem der Einkommensabsicherung durch Kinder vor allem in Zuwanderungsfamilien gegeben und hält die gleiche Problematik bei nicht Hinzugezogenen für vernachlässigbar.

Somit ist kein Lösungsansatz für das dem Demographieproblem zugrundeliegende Problem der steigenden Sozialkosten zu erkennen. Ganz im Gegenteil.
Die "ungeordnete Zuwanderung in unsere Sozialsysteme" zeigt vor allem die Schwächen unserer Sozialsysteme auf. Die AfD geht mit dieser Politik nur die Symptome an, nicht aber die Ursache.
Die "Attraktivität" unserer Sozialsysteme ist keine soziale Errungenschaft die es zu erhalten und vor Missbrauch zu schützen gilt. Dieser Ansatz ist längst gescheitert.
Es müssen Anreize geschaffen werden zur Steigerung der Attraktivität im Niedriglohnsektor und im niedrigqualifizierten Sektor des Arbeitsmarktes.
Die AfD verfolgt leider nicht wirtschaftsliberale Lösungsansätze wie z.B. die negative Einkommenssteuer und eine Opposition zu einer Höhe von Mindestlöhnen, die einen Niedriglohnsektor in den Schwarzmarkt verdrängt. Um dort überhaupt arbeiten zu können, werden die Sozialsysteme "genutzt" - von Zuwanderern und Nichtzuwanderern.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wi...n-12542904.html

Viele Grüße, Erling Plaethe

Martin Offline



Beiträge: 4.129

23.08.2013 10:59
#2 RE: Die Sozialpolitik der AfD Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #1
In Bezug auf die geringe Geburtenrate in Deutschland sieht diese so aus:
Umverteilung von Eigentum von kinderlosen Familien zu denen mit Kindern. Bei der fiskalischen Steuerung der Geburtenrate geht es vor allem um höhere Steuereinnahmen.
Bringt das mehr Kinder? Vielleicht, aber wenn, dann vor allem in den Familien, die Kinder als eine Einkommensquelle betrachten.
Bringt das mehr Steuereinnahmen? Jedenfalls nicht durch die zuvor genannten Familien. Dem privaten Sektor gehen statt dessen Investitionsgelder verloren, welche durchaus höhere Steuereinnahmen generieren. Hinzu kommt eine stärkere Belastung der Sozialsysteme, da die Chancen dieser Kinder später einmal Steuerzahler zu sein, nicht besonders hoch sind.


Lieber Erling Plaethe,

ich kann die Argumentation mit Bezug auf den FAZ-Artikel nicht ganz nachvollziehen. Steuerfreibeträge und Splitting kommen erst bei höheren Einkommen zur Wirkung und unterstützen alles andere, nur nicht die Einwanderung in Sozialsysteme. Ob das die Geburtenrate erhöht wage ich nicht zu beurteilen, ein Anreiz für gut verdienende Familien, die heute lieber kinderlos bleiben wäre es m.E. schon.

Bei der Erhöhung von Kindergeld (für (Zuwanderer-?)Familien mit geringem Einkommen)geht es letztlich um die konkreten Beträge. Die AfD will ja aber die Zuwanderung offensichtlich im Interesse des Landes steuern können. Damit wäre die Zuwanderung in die Sozialsysteme automatisch adressiert.

Mich stört mehr der Ansatz der kostenlosen Kindertagesstätten. Ich bezahle für besssere Qualität gerne mehr, und das funktioniert nur über den Preis. Die Universitäten als Referenz zu nehmen sehe ich als Scherz.

Gruß, Martin

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

23.08.2013 14:04
#3 RE: Die Sozialpolitik der AfD Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #2

ich kann die Argumentation mit Bezug auf den FAZ-Artikel nicht ganz nachvollziehen. Steuerfreibeträge und Splitting kommen erst bei höheren Einkommen zur Wirkung und unterstützen alles andere, nur nicht die Einwanderung in Sozialsysteme. Ob das die Geburtenrate erhöht wage ich nicht zu beurteilen, ein Anreiz für gut verdienende Familien, die heute lieber kinderlos bleiben wäre es m.E. schon.

Das Ehegattensplitting kommt bei unterschiedlichen Einkommen zur Geltung, genau dafür ist es m.E. gedacht. Steuerfreibeträge entfalten ebenfalls eher bei geringen Einkommen ihre Wirkung.
Familien mit hohen Einkommen werden mit geringeren Steuern nicht dazu animiert mehr oder überhaupt Kinder großzuziehen. Bei denen ist das keine Frage des Geldes, sondern eine der Zeit.
Da geht es um Betreuungsangebote, wenn ein Elternteil nicht zu Hause bleiben will. Aber diese Variante ist recht unattraktiv bei der hohen Scheidungsrate in Deutschland. In Bezug auf die Rente sind die Vorschläge, um mal etwas Positives an dem AfD-Vorschlag zu erwähnen, dagegen geeignet mehr Gerechtigkeit in das Rentensystem zu bringen.
Dass die Vorschläge der AfD die Einwanderung in die Sozialsysteme unterstützt, habe ich nicht gesagt. Ich kritisiere den Versuch den Kinderwunsch zu "erkaufen". Es gibt Familien mit einem Erwerbstätigen die Kinder adoptieren um ihr Einkommen zu erhöhen. Und es gibt Familien die vom Kindergeld "leben". Das deutsche Sozialsystem ist vielschichtig und eine steuerliche Besserstellung von Familien mit Kindern ist m.E. eine Sozialleistung.
Der Ansatz „Von Kindern können derzeit nur diejenigen gut leben, die keine haben“ will diejenigen bevorzugen, die Kinder haben. Das wird dann noch kombiniert mit der Abschaffung der Gebühren für Kindertagesstätten. Nicht nur dass diese dann vollends ihr kleines bisschen Unabhängigkeit vom Staat verlieren, es erhöht auch noch die Sozialausgaben. Also auch eine Sozialleistung.
Zitat von Martin im Beitrag #2
Bei der Erhöhung von Kindergeld (für (Zuwanderer-?)Familien mit geringem Einkommen)geht es letztlich um die konkreten Beträge. Die AfD will ja aber die Zuwanderung offensichtlich im Interesse des Landes steuern können. Damit wäre die Zuwanderung in die Sozialsysteme automatisch adressiert.

Gegen eine gezielte Steuerung der Zuwanderung ist ja gar nichts auszusetzen von meiner Seite. Sondern dagegen, dieses Sozialsystem, welches nicht nur die Zuwanderung verstärkt, nicht effektiver und weniger kostenintensiv zu machen. Im Gegenteil will die AfD diese Kosten auch noch erhöhen. Da kommt der Vorschlag der Zuwanderungssteuerung wie ein Feigenblatt daher.
Und eben eine Verlagerung des Problems auf seine Auswirkungen, nicht auf seine Ursache.
Bei der AfD ist in Bezug auf die Sozialpolitik kein liberaler Ansatz erkennbar, er ist sozialdemokratisch.

Viele Grüße, Erling Plaethe

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