Zitat Auch mein Mathematiklehrer kann mir die Rechenbeispiele, die ich ihm aus meinem österreichischen Schulbuch mitgebracht habe, nicht erklären. Seine Begründung: Er habe solche Aufgaben zum letzten Mal vor 20 Jahren gelöst
Zitat Und zum krönenden Abschluss stellt mir eine Mitschülerin eine Frage, die ich in den nächsten Wochen noch mehrere Male zu hören bekommen werde: "Wo in Deutschland liegt Österreich eigentlich?"
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Man beachte den Kommentar am Ende des standard-Artikels: Grund der Misere ist laut "Bildungsexperten"
a) die freie Schulwahl und b) die Idee eines Wettbewerbes zwischen den Schulen.
Dadurch entstehe große soziale Ungleichheit und Schulgethos.
Jetzt sind die Fragen:
Stammt dieser ernüchternde Bericht aus der Mittelschule eines benachteiligten Schulgethos?
Warum sind die Ergebnisse dann auch in Schulen von "nicht sozial benachteiligten" die Ergebnisse so ernüchternd, dass der Pisa-Wert so im Keller liegt?
Zitat Auf jeden Fall ist das Klima im Klassenraum sehr leger und antiautoritär. Im Schwedischen gibt es dafür das schöne Wort "flummig", und das klingt genau nach dem, was es bezeichnen soll: Wer nicht mitschreiben möchte, fotografiert einfach die Tafel ab, auch das Musikhören während des Unterrichts wird von vielen Lehrern allzu gerne übersehen.
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Das soll ein Problem sein? Hier geht es um eine Schule für 15-jährige. Hier in Österreich hat man in diesem Alter freie Schulwahl.
Zitat b) die Idee eines Wettbewerbes zwischen den Schulen.
Wenn es freie eine freie Schulwahl gibt, dann ist Wettbewerb zwischen Schulen auch zwangsläufig.
Zitat Stammt dieser ernüchternde Bericht aus der Mittelschule eines benachteiligten Schulgethos?
Das geht aus dem obigen Artikel nicht hervor.
Zitat Warum sind die Ergebnisse dann auch in Schulen von "nicht sozial benachteiligten" so ernüchternd, dass der Pisa-Wert so im Keller liegt?
Wie oben schon angedeutet, denke ich es liegt an der Freizeitkultur innerhalb der regulären Schulstunden.
Zitat The 2012 Pisa results show Sweden's exam results falling abruptly across all three measures of reading, maths and science – with the country recording the largest drop in maths performance over 10 years.
"Doch natürlich hat jede Medaille zwei Seiten: Das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler ist großartig. Verängstigende Lehrer gibt es hier nicht, denn mit Lehrkörpern ist man grundsätzlich "per Du". Zudem begegnet man einander auf Augenhöhe. Die Lehrer genießen dabei trotzdem hohe Autorität, die sich jedoch nicht auf Respekteinflößung begründet, sondern auf Vertrauensbasis."
Das ist offensichtlich der Großelterneffekt. Die Eltern eines 15jährigen Rotzlöffels (betreut mit der Aufgabe der Erziehung) sind wahlweise "blöd" oder "dumm"; die Großeltern, deren Beitrag sich darauf beschränkt alles toll zu finden, was die Enkel tun, und regelmäßig Geld zuzustecken, sind "cool" oder "total süß".
Wenn sich die Rolle des Lehrers darauf beschränkt, die Mukke der Jugendlichen zu überhören, dann ist es leicht, akzeptiert zu werden.
Ansonsten gab es schon bei der ersten Diskussion über die PISA-Studie Experten, die auf die eklatanten Fehler in der länderübergreifenden Vergleichbarkeit hingewiesen haben. Das fängt an mit der unterschiedlichen Mischung der Schulklassen (die skandinavischen Länder haben traditionell einen Migrantenanteil bei 1-2% und nicht bei etwa 20% wie Deutschland), geht über andere Familientraditionen, gesellschaftliche Traditionen, Geschichte und so weiter. Der damalige PISA-Vergleich war in etwa so sinnvoll, als hätte man 1970 eine alteingesessene rheinische Bauernfamilie mit einer Akademiker-Flüchtlingsfamilie aus Ostpreußen verglichen und dann festgestellt "Akademische Ausbildung scheint arm zu machen, während eine abgebrochene Realschule mit anschließender bäuerlicher Tätigkeit reich macht"
Zitat von xanopos im Beitrag #3Ich denke es liegt eher daran:
Zitat Auf jeden Fall ist das Klima im Klassenraum sehr leger und antiautoritär. Im Schwedischen gibt es dafür das schöne Wort "flummig", und das klingt genau nach dem, was es bezeichnen soll: Wer nicht mitschreiben möchte, fotografiert einfach die Tafel ab, auch das Musikhören während des Unterrichts wird von vielen Lehrern allzu gerne übersehen.
Verbindliche Stunden und vorgegebene Lerninhalte sind auch in einem linksliberalem Umfeld nichts anderes Bevormundung und Gängelei (das Gegenteil von gut ist gut gemeint).
Ich muss da an den Artikel auf New Republic (progressiv und den Demokraten nahestehend) denken, den ich gestern gelesen hatte: Der (progressive) Autor findet die besuchte Sudbury Schule zwar eigentlich irgendwie ganz gut, kommt aber nicht wirklich damit klar, dass den Schülern dort Martin Luther King und Flaschenrecycling ziemlich wumpe sind.
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