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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 691 mal aufgerufen
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xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

01.07.2014 08:22
Diskriminierung Antworten

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/...n-13012390.html

Zitat
Die Bewerber mit deutschem Namen bekamen in 36,5 Prozent der Fälle keine Rückmeldung, bei türkischem Namen waren es rund 40 Prozent. Heumann und Schultheiß hatten eine Absagequote von 37 Prozent, Aydin und Yilmaz von knapp 42 Prozent.

Das liegt so eng beieinander, dass der individuelle Bewerber keinen Unterschied merken kann. Die Methodik der Untersuchung würde mich interessieren. Bekommt da eine Firma zwei idente Bewerbungen von 2 unterschiedlichen Personen? Werden da eventuell Zeugnisse gefälscht?

Zitat
Das erste Duo wurde in 20 Prozent der Fälle zu einem Gespräch eingeladen, das zweite nur in 15 Prozent.

Und dann? Sorry. Blöd für den Bewerber, der im Vorhinein schon ausgesiebt wurde, weil Heumann, Schultheiß, Aydin und Yilmaz bessere Noten hatten.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

01.07.2014 15:13
#2 RE: Diskriminierung Antworten

Ein Unterscheid von 3,5 %-Punkten bei denen, die keine Rückmeldung erhielten, bei den Absagen von 5%-Punkten.

Wow, das ist wenig. Würde mich aber nicht wundern, wenn davon ein Teil auch noch auf das AGG zurückzuführen wäre: Am sichersten fährt man da, wenn man jemanden, der auf Grund des aktuellen Zeitgeistes schnell einen auf Diskriminiert machen kann, erst gar nicht zum Bewerbungsgespräch einlädt!

Die professionellen Kämpfer gegen Diskriminierung wissen schon, wie sie ihre Arbeitsplätze erhalten.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

01.07.2014 15:41
#3 RE: Diskriminierung Antworten

Zitat von FAZ
Das sei nicht nur „ein fatales Signal“ für die diskriminierten Jugendlichen, sondern auch ein Verlust an wertvollem Potential für die Unternehmen gerade in Zeiten knapper werdender Fachkräfte, lautet die Einschätzung des Sachverständigenrates für Integration und Migration, der die Studie durchgeführt hat.


1. Bei diesem Studiendurchführer war das Ergebnis vorauszusehen, wobei es
2. besser als von mir erwartet ausgefallen ist.
3. Wäre die Sache wohl anders gelaufen, hätte man einen Grzegorz, einen Guan, einen Pablo oder Hiroki sich neben Lukas bewerben lassen.
4. Lässt kein Unternehmen eventuelles Potential unter den Tisch fallen, wenn man noch auf einen numerisch identischen Kandidaten zurückgreifen kann.

Wäre ich Personaler, hätte ich auch die diversen goodies im Hinterkopf, welche mir (auch dank des vielfältigen Engagements von Antidiskriminierungskampagneros) mit einem Hakan blühen könnten.
1. Sämtliche Zeugnisse und Bewertungen könnten von wohlmeinenden Lehrkräften geschönt sein.
2. Ungemach, falls Hakan plötzlich seine Religiosität und Kultur entdecken sollte (Anstoß an der Kantinenverpflegung oder einfach nur am Wurstbrot des Kollegen, geforderte Rücksicht auf Gebetszeiten; ein Hakan, der im Ramadan zu nichts zu gebrauchen ist, Unwille zur Zusammenarbeit mit oder gar Unterordung unter Frauen, - beispielsweise)
3. Disziplinprobleme

Und da das Unternehmen, im Falle dass befürchtete Probleme tatsächlich auftauchen sollten, nicht einfach sagen kann "Tschüss Hakan, du nervst!", sondern dass es sich nun mit ebenden wohlmeinenden Antidiskriminierungshelfern rumschlagen müsste, die solche Studien in Auftrag geben, würde ich sagen: Lieber Vorsicht walten lassen, solange ich noch einfach nein sagen kann.
Eingebrockt haben dem (im konkreten Falle durchaus netten und fähigen) Hakan das seine vielfach verhaltensoriginellen Vettern sowie die Legionen wohlmeinender Extrawurstbrater aus Bildungsbürokratie und halbstaatlicher Helferindustrie.

Beste Grüße, Calimero

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Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

01.07.2014 16:32
#4 RE: Diskriminierung Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #3
Anstoß an der Kantinenverpflegung oder einfach nur am Wurstbrot des Kollegen, geforderte Rücksicht auf Gebetszeiten; ein Hakan, der im Ramadan zu nichts zu gebrauchen ist, Unwille zur Zusammenarbeit mit oder gar Unterordung unter Frauen, - beispielsweise)
Oder gar der Unwille auf der Weihnachtsfeier mitzusaufen.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

01.07.2014 19:32
#5 RE: Diskriminierung Antworten

Zitat
Wäre ich Personaler, hätte ich auch die diversen goodies im Hinterkopf, welche mir (auch dank des vielfältigen Engagements von Antidiskriminierungskampagneros) mit einem Hakan blühen könnten.



Ja, die Aspekte wegen denen man nicht diskriminieren darf, wurden ja auch solange ausgeweitet, bis auch wirklich nervige bis inakzeptable Aspekte dabei waren. Es gilt laut professionellen Antidiskriminieren eben nicht nur als Rassismus, wenn jemand wegen seiner Hautfarbe, Herkunft oder irgend einem Aspekt diskriminiert wird, für den er nichts kann, auf den er keinen Einfluss hat oder der für die Tätigkeit nicht relevant ist. Sondern es gilt auch als rassistische Diskriminierung, wenn jemand wegen selbstverantwortlichen, religiös oder kulturell begründetem Verhalten den Betriebsablauf stört oder weniger Leistung als ein Konkurent erbringt und danach ganz konkret als Individuum bewertet wird.

Diese Ausdehnung und auch die Attitüde, diese ausgedehnte "Definition" für selbstverständlich zu halten, ebenso wie es als Selbstverständlichkeit hinzustellen, dass selbst mit dieser ausgedehnten Definition Diskriminierung immer ein um jeden Preis zu bekämpfendes Übel sei, selbst um den Preis der Verschlimmbeserung und weiteren Ausbreitung der Diskriminierung, ist ein muss für die Antidiskriminierungsindustrie.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2014 07:10
#6 RE: Diskriminierung Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #5
Sondern es gilt auch als rassistische Diskriminierung, wenn jemand wegen selbstverantwortlichen, religiös oder kulturell begründetem Verhalten den Betriebsablauf stört oder weniger Leistung als ein Konkurent erbringt und danach ganz konkret als Individuum bewertet wird.
Gibt es dafür auch Beispiele? Ich meine außer solchen Fällen, wie eine unfähige Personalerin einer Bewerberin schriftlich mitgeteilt sie sei zu fett.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

02.07.2014 10:27
#7 RE: Diskriminierung Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #6
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #5
Sondern es gilt auch als rassistische Diskriminierung, wenn jemand ... als Individuum bewertet wird.
Gibt es dafür auch Beispiele?

Ich glaube nicht, dass Personalentscheidungen so transparent niedergeschrieben werden, um als aussagekräftige Beispiele hier verlinkt werden zu können.

Für mich ist es eigentlich ganz gewöhnliche Alltagserfahrung, dass individuelle Kritik an Zugehörigen bestimmter Bevölkerungsgruppen nur sehr schwer möglich ist, weil sie sofort als Kritik an bestimmten allgemeinen Merkmalen dieser Bevölkerungsgruppen angesehen werden.

Wie sonst kann man zum Beispiel diesen Fall hier interpretieren? Authentische Videos zu Straftaten sind ausländerfeindlich. Komischerweise sind gestellte Videos nicht deutschfeindlich, oder deutschfeindlich eben nicht schlimm.

So wie die Polizei auf den Fall reagierte (die Videos zurückzuziehen, Ausländer also nicht negativ darzustellen, auch wenn es im Einzelfall richtig ist), reagieren aus Konformitätsgründen mittlerweile viele Menschen ganz natürlich im Alltag und denken sich gar nichts mehr dabei. Ich merke es ja bei mir selbst. Wenn ich bestimmte Menschen persönlich kritisieren möchte - weil ich es für angebracht halte -, frage ich mich vorher ob ich das tun sollte - abhängig davon wem meine Kritik alles zugänglich sein wird und welcher Gruppe die kritisierte Person zugeordnet werden kann. Im Hinblick auf das AGG wurde in unserem Betrieb diesbezüglich sogar geschult. Das ist mittlerweile doch das normalste der Welt.

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

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