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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 20 Antworten
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Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

19.03.2015 19:07
Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Rechts wie links wird viel gestritten über die Ausländer-/Flüchtlings-/Migrationsproblematik. Was aber denken dezidiert Liberale? Über eine interessante Seite bin ich neulich gestolpert:

http://www.offene-grenzen.net/

Besten Gruß,
Bö.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

19.03.2015 20:50
#2 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Sehr interessant, vielen lieber Frank Böhmert.
Das ist schon erstaunlich, nicht wahr? Die liberale Ansicht zu Flüchtlingen - wie aus einer anderen Welt. Ich muss zurück, war zu lange weg...
Ganz besonders hat mir gefallen: Die Islamdebatte und das Desaster der Multi-Kulti-Politik (Autor: Kenan Malik)
Danke fürs Ticket!

Viele Grüße, Erling Plaethe

adder Offline




Beiträge: 1.073

19.03.2015 20:50
#3 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Lieber Frank Böhmert, das deckt sich mit meinem eigenen Erleben - und natürlich mit der liberalen Theorie. Es ist ja nicht nur Ludwig von Mises, der offene Grenzen fordert.
Danke dafür, da scheinen noch einige interessante Wortmeldungen zu sein.

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

19.03.2015 23:56
#4 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Ja, so ein bisschen naive Abgehobenheit kann man sich als winzige Minderheit schon leisten.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

20.03.2015 00:29
#5 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von Werwohlf im Beitrag #4
Ja, so ein bisschen naive Abgehobenheit kann man sich als winzige Minderheit schon leisten.

Was Du naive Abgehobenheit nennst, hat Freunden von mir, die mal Flüchtlinge waren, geholfen. Ich habe sie kennen und schätzen gelernt. Kannst Du Dir gar nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die den Flüchtlingen helfen wollen hier Fuß zu fassen? Ich kann nicht verstehen wie man das so abkanzeln kann.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

20.03.2015 08:58
#6 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von Werwohlf im Beitrag #4
Ja, so ein bisschen naive Abgehobenheit kann man sich als winzige Minderheit schon leisten.

Also bei mir ist's naive Bodenständigkeit, darauf bestehe ich.

Ich habe mein ganzes, inzwischen immerhin zwoundfuffzich Jahre währendes Leben im Dreieck der Berliner Bezirke Kreuzberg, Neukölln und Alt-Treptow verbracht und hatte in der Nachbarschaft buchstäblich alles - von der Wiking-Jugend über den hinduistischen Tempel und die autonome Szene bis hin zu Hinterhofmoscheen ...

Martin Offline



Beiträge: 4.129

20.03.2015 09:46
#7 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #2
Ganz besonders hat mir gefallen: Die Islamdebatte und das Desaster der Multi-Kulti-Politik (Autor: Kenan Malik)


Diese Geschichte liest sich zwar nett und kann sicher auch so manches Vorurteil bestätigen, sie hat aber mit der von mir persönlich erlebten Realität höchstens am Rande zu tun. Eine komische Vorstellung, dass man mit der Vergabe der Staatsbürgerschaft Integration befördern und Parallelgesellschaften verhindern könne. Ausgerechnet von einem Autor aus GB, wo die Voraussetzungen für Inder, Pakistani nicht nur aus Sicht der Staatsbürgerschaft, sondern auch aus Sicht der Sprache deutlich besser sind als in D. Das Beispiel GB zeigt sogar eher, dass sich ein Wertesystem breit machen kann, das völlig konträr dem abendländischen ist. Hunderte von britischen Mädchen dürften das hautnah erlebt haben.

Gruß, Martin

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

20.03.2015 10:13
#8 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #7
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #2
Ganz besonders hat mir gefallen: Die Islamdebatte und das Desaster der Multi-Kulti-Politik (Autor: Kenan Malik)


[...] Eine komische Vorstellung, dass man mit der Vergabe der Staatsbürgerschaft Integration befördern und Parallelgesellschaften verhindern könne.

Darum behauptet Malik Derartiges ja auch an keiner Stelle.

Seine These ist vielmehr, dass Multikulti Integration verhindert und Parallelgesellschaften befördert. (Umgekehrter "Faust"-Mephistopheles sozusagen: Ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft.)

Dabei beschreibt er, warum England, obwohl es viel einbürgerte, ähnlich schlechte Integrationsergebnisse erzielte wie Deutschland, das wenig einbürgerte.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

20.03.2015 10:26
#9 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von Frank Böhmert im Beitrag #8
Zitat von Martin im Beitrag #7
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #2
Ganz besonders hat mir gefallen: Die Islamdebatte und das Desaster der Multi-Kulti-Politik (Autor: Kenan Malik)


[...] Eine komische Vorstellung, dass man mit der Vergabe der Staatsbürgerschaft Integration befördern und Parallelgesellschaften verhindern könne.

Darum behauptet Malik Derartiges ja auch an keiner Stelle.

Seine These ist vielmehr, dass Multikulti Integration verhindert und Parallelgesellschaften befördert. (Umgekehrter "Faust"-Mephistopheles sozusagen: Ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft.)

Dabei beschreibt er, warum England, obwohl es viel einbürgerte, ähnlich schlechte Integrationsergebnisse erzielte wie Deutschland, das wenig einbürgerte.


So lese ich das hier zumindest:

Zitat
Anstelle einer handfesten deutschen Staatsbürgerschaft wurde den Immigranten ihre eigene Kultur, ihre eigene Sprache und ihr eigener Lebensstil „zugebilligt“. Die Folge war die Schaffung so genannter „Parallelgesellschaften“.



Es gab zwar die schrille Multi-Kulti-Roth in der Öffentlichkeit, dieses 'Multi-Kulti' hat aber mit den Ursachen von Parallelwelten nichts zu tun. Da spielt der unterschätzte und unkontrollierte Familiennachzug, die engen familiären Bindungen an die Heimat u.a. eine viel größere Rolle. In Ballungsräumen ist es auch einfach ein Massenproblem, Politiker sind unfähig in Zahlen zu denken, außer es geht um ihr Einkommen. Man sieht das ja ganz aktuell: Lehrerstellen und Schulraum sind auf die vor Jahren prognostizierte Bevölkerungsentwicklung angepasst worden. Wer soll aber die 'Integrationsleistung' von Flüchtlingskindern bei Klassengrößen von bis zu 30 Kindern, übergestülpter Inklusion, heute schon hohem Ausländeranteil an der Basis schaffen? Mit den Zonenflüchtlingen in den 60er Jahren war das hier einfacher.

Gruß, Martin

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

20.03.2015 23:54
#10 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von Frank Böhmert im Beitrag #6
Ich habe mein ganzes, inzwischen immerhin zwoundfuffzich Jahre währendes Leben im Dreieck der Berliner Bezirke Kreuzberg, Neukölln und Alt-Treptow verbracht und hatte in der Nachbarschaft buchstäblich alles - von der Wiking-Jugend über den hinduistischen Tempel und die autonome Szene bis hin zu Hinterhofmoscheen ...
Was offensichtlich nicht vor gedanklichen Abhebern schützt...

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

20.03.2015 23:58
#11 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #5
Kannst Du Dir gar nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die den Flüchtlingen helfen wollen hier Fuß zu fassen? Ich kann nicht verstehen wie man das so abkanzeln kann.
Tja, das alte Leid derer, die versuchen generelle Regeln zu diskutieren: die anekdotische Evidenz.

Aber man frage mal die Tibeter, was sie von völlig offenen Grenzen halten.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

adder Offline




Beiträge: 1.073

21.03.2015 07:50
#12 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von Werwohlf im Beitrag #11
Aber man frage mal die Tibeter, was sie von völlig offenen Grenzen halten.



Hat dieses Beispiel irgendeine Relevanz?
Tibet ist ein absolutes Ausnahmeland:
1) ist es nicht mehr existent, bzw. als eigenständiger Staat nicht existent, da von Rotchina besetzt.
2) sind die geographischen, territorialen und sonstigen Umweltbedingungen nahezu ungeeignet, um Einwanderer aufzunehmen. Wenn Raum derart begrenzt ist, ist die Aufnahme sehr viel schwieriger und erfordert auf der anderen Seite Einwanderer, die entweder genug Geld mitbringen, um Raum zu kaufen oder in der Lage sind, dem Land weiterzuhelfen.
3) ist die Einwanderung nach Tibet, die tatsächlich stattfindet und über die letzten Jahrzehnte stattgefunden hat, ja eine Zwangseinwanderung. Tibet wurde durch Rotchina ja mit Han-Chinesen "besiedelt", um Fakten zu schaffen.

Völlig offene Grenzen im Sinne liberaler Theorie meint aber keine Zwangseinwanderung, sondern das Aufheben von (Aus*- und) Einwanderungsbeschränkungen, die Menschen nur deshalb diskriminieren, weil sie nicht in dem Land geboren wurden. Eine Beschränkung auf Menschen, die entsprechende Werte teilen, sich integrieren und in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt zu verdienen ist keineswegs nicht liberal. Ebensowenig wie eine Aufnahme von Flüchtlingen aus Gründen der Menschlichkeit illiberal wäre, nur weil diese nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Letzteres dürfte aber eine (europäischeß) deutsche Besonderheit sein: die Asylsuchenden und Asylbekommenden dürfen ja die ersten 3 Monate gar nicht arbeiten und benötigen danach eine Arbeitserlaubnis und bekommen nur nachrangigen Zugang zum Arbeitsmarkt. Das ist unsinnig, absolut unsinnig sogar.

Richtig gedacht wäre - meines Erachtens nach - sogar ein radikales Umdenken: Zugang zu den Sozialsystemen wird radikal eingeschränkt. Leistungen und Beiträge zu den Sozialsystemen wird auch radikal eingeschränkt. Vielleicht so etwas wie "nach 12 Monaten Erwerbstätigkeit besteht erstmalig ein Anspruch auf Arbeitslosengeld, für 6 Monate. Nach Erhalt muss mindestens wieder 12 Monate gearbeitet werden, bevor erneut Anspruch besteht" bei gleichzeitigem Abschaffen der Sozialhilfe, deutlichen Steuersenkungen [Flat Tax 15%, bei steuerfreiem Grundfreibetrag bei der Einkommenssteuer von 10 T€/a], deutlichen Erleichterungen für alle, eine Erwerbstätigkeit anzunehmen (wie z.B. Reform des Kündigungsschutzes auf "jederzeit kündbar bei Zahlung von 3 Monatsgehältern" außer im Falle von rechtmäßigen fristlosen Kündigungen oder so etwas), deutlichsten Reduktionen der Sozialbeiträge (Wegfall der Krankenkassen bis auf Private KVen und zwei gesetzlichen KVen, dabei die effizientesten auswählen. Gesetzliche KVen haben einen Grundleistungskatalog, der allen für einen Einheitsbeitrag angeboten wird. Alles darüber hinausgehende muss Privat versichert werden, dabei darf die GKV ein Angebot machen, welches nicht querfinanziert sein darf), Wegfall des Arbeitgeberbeitrages zur Kranken- und Pflegeversicherung. Reform des Rentenversicherungssystem - Grundrente (außer für ständische Versorgungssysteme, die von nun an privat geführt werden) durch Steuerfinanzierung. Wegfall aller weiteren Sozialversicherungen.

Dann kann jeder kommen, der dann noch wollen mag. Dürften nicht mehr so viele sein, wenn die rechten Vorurteile stimmen sollten.

*Früher gab es sowas. Und Liberale haben sich natürlich dagegen gewehrt und die Ausreisebeschränkungen in verschiedenen Staaten langsam aber sicher abgeschafft. In den sozialistischen Ländern (gab und) gibt es diese immer noch. Frag mal einen Kubaner, was er davon hält. Oder einen Koreaner aus dem Norden.

adder Offline




Beiträge: 1.073

21.03.2015 07:57
#13 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von Werwohlf im Beitrag #4
Ja, so ein bisschen naive Abgehobenheit kann man sich als winzige Minderheit schon leisten.


Ich bin lieber Teil einer winzigen Minderheit als meine Überzeugungen wegzuwerfen, um konservativ zu werden. Hätten die Liberalen zu allen Zeiten sich nur darum gesorgt, nicht Teil einer winzigen Minderheit zu sein und sich immer dem lautesten Teil des Mainstreams (oder auch dem kommenden lautestens Teil des Mainstreams) angeschlossen, wir würden in noch schlimmeren Zuständen leben als wir es durch die etatistische politische Mehrheit ohnehin schon tun.

Liberalismus ist nicht nur "Marktradikalismus", nicht nur Befürwortung der Marktwirtschaft. Er ist viel mehr. Und obwohl die Konservativen vielleicht manchmal ebenfalls die Marktwirtschaft befürworten, sind sie keine Verbündeten der Liberalen. Ganz im Gegenteil sind beide etatistischen politischen Kräfte (Konservative und Sozialisten/sozialdemokraten) genau das: Etatisten, die glauben, dass der Staat es (irgendwas) besser kann als der Markt.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

21.03.2015 10:08
#14 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von adder im Beitrag #12
Tibet ist ein absolutes Ausnahmeland:
1) ist es nicht mehr existent, bzw. als eigenständiger Staat nicht existent, da von Rotchina besetzt.

Wenn das ein gültiges Argument ist, dann verstehe ich die ganze Aufregung um die Krim nicht …

Nachtrag: Tibet ist übrigens ein Beispiel dafür, daß die aggressive Besetzung eines Nachbarlandes kein Hindernis für europäische Staaten sein muß, intensive wirtschaftliche Beziehungen mit dem Aggressor zu unterhalten und zu entwickeln.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

21.03.2015 11:25
#15 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat
Zitat Martin
(...) Da spielt der unterschätzte und unkontrollierte Familiennachzug, die engen familiären Bindungen an die Heimat u.a. eine viel größere Rolle. In Ballungsräumen ist es auch einfach ein Massenproblem, Politiker sind unfähig in Zahlen zu denken, außer es geht um ihr Einkommen. Man sieht das ja ganz aktuell: Lehrerstellen und Schulraum sind auf die vor Jahren prognostizierte Bevölkerungsentwicklung angepasst worden. Wer soll aber die 'Integrationsleistung' von Flüchtlingskindern bei Klassengrößen von bis zu 30 Kindern, übergestülpter Inklusion, heute schon hohem Ausländeranteil an der Basis schaffen? (...)



Dazu hat auf "Achgut" ein Gastautor geschrieben, der uns allen bekannt ist:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...r_kesselflicker

(...)Es dauerte noch weitere vier Jahre, bis es bundesweit eine Debatte über den Zuzug von Roma aus dem Balkan gab. Diese erstickte aber bald in politischer Korrektheit. Die Zeitungsleser und Fernsehzuschauer bekamen zu hören, dass Deutschland Zuwanderung brauche, um seine Geburtenlücke zu füllen, außerdem seien die Zustände in den Roma-Dörfern des Balkans wirklich nicht zumutbar. Zumeist hielt man es für diskriminierend, von Roma zu reden, und sprach stattdessen lieber von Einwanderern aus Rumänien und Bulgarien.(...)

♥lich Nola

---------------------------

Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

21.03.2015 11:34
#16 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von Werwohlf im Beitrag #10
Zitat von Frank Böhmert im Beitrag #6
Ich habe mein ganzes, inzwischen immerhin zwoundfuffzich Jahre währendes Leben im Dreieck der Berliner Bezirke Kreuzberg, Neukölln und Alt-Treptow verbracht und hatte in der Nachbarschaft buchstäblich alles - von der Wiking-Jugend über den hinduistischen Tempel und die autonome Szene bis hin zu Hinterhofmoscheen ...
Was offensichtlich nicht vor gedanklichen Abhebern schützt...


Ja ja, ständig Reinhard Mey zitieren und es dann doof finden, seine Gedanken fliegen zu lassen!

adder Offline




Beiträge: 1.073

21.03.2015 11:50
#17 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #14
Zitat von adder im Beitrag #12
Tibet ist ein absolutes Ausnahmeland:
1) ist es nicht mehr existent, bzw. als eigenständiger Staat nicht existent, da von Rotchina besetzt.

Wenn das ein gültiges Argument ist, dann verstehe ich die ganze Aufregung um die Krim nicht …


Eine Besiedlung der Krim durch Russen wäre auch keine Einwanderung im Sinne offener Grenzen. Ich wollte damit nur darauf aufmerksam machen, dass die "Einwanderung" nach Tibet eigentlich eine Besiedlung ist, und Probleme mit der "Einwanderung" nach Tibet keinesfalls das gleiche sind wie Probleme mit der Einwanderung in offene Demokratien.

Zitat
Nachtrag: Tibet ist übrigens ein Beispiel dafür, daß die aggressive Besetzung eines Nachbarlandes kein Hindernis für europäische Staaten sein muß, intensive wirtschaftliche Beziehungen mit dem Aggressor zu unterhalten und zu entwickeln.



Das ist auch sonst nie ein Problem gewesen... Nur interessiert Tibet wahrscheinlich noch weniger als andere Länder unsere Linke in Europa.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

21.03.2015 12:11
#18 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von adder im Beitrag #17
Eine Besiedlung der Krim durch Russen wäre auch keine Einwanderung im Sinne offener Grenzen.

Warum der Konjunktiv? Die Krim ist seit 1783 durch Russen und andere Einwanderer besiedelt. Ich verstehe schon, worauf Sie hinauswollen: das war keine liberale Offenheit, sondern imperiale Kolonisierung. Andererseits ist der Unterschied vielleicht doch so groß nicht, wie er auf den ersten Blick aussieht. Es ist ja einer der selling points für die Bildung großer Reiche, daß auf diese Weise im Zuge der Vereinheitlichung von Regierung und Verwaltung vorher vorhandene Grenzen abgebaut werden und im Innern des Reiches offene Grenzen entstehen. Das war schon im römischen Reich so, im chinesischen Reich, im karolingischen Reich, im osmanischen Reich, etc.; auch bei jüngeren Bildungen wie den U.S.A. und nun versuchsweise der EU war das einer der wesentlichsten Gründe, mit dem die Einrichtung einer fernen, überregionalen Herrschaft schmackhaft gemacht wurde. Warum sollte es im russischen Reich anders gewesen sein.

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

22.03.2015 20:31
#19 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von adder im Beitrag #12
Dann kann jeder kommen, der dann noch wollen mag.

Und dann kritisiert jemand, dass ich den Begriff "abgehoben" verwende....

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

22.03.2015 20:32
#20 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von Frank Böhmert im Beitrag #16
Ja ja, ständig Reinhard Mey zitieren und es dann doof finden, seine Gedanken fliegen zu lassen! aetsch]

Ich finde Abgehobenheit überhaupt nicht doof. Nur Versuche, sie zu Politik zu erklären.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

22.03.2015 20:34
#21 RE: Offene Grenzen? - Ein liberales Projekt Antworten

Zitat von adder im Beitrag #13
Ich bin lieber Teil einer winzigen Minderheit als meine Überzeugungen wegzuwerfen, um konservativ zu werden.

Ich wollte keinesfalls religiöse Gefühle verletzen.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

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