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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 24 Antworten
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Paul Offline




Beiträge: 1.285

21.03.2015 17:48
Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Das habe ich soeben gefunden und es regt mich auf.

"Von Feinden Allahs und Feinden Amazons", hat Gideon Böss als Überschrift gewählt.

Was ist passiert?

Zitat
Astrid Korten hatte aus ihrem aktuellen Krimi gelesen, bevor ihr in Leipzig zwei Moslems auflauerten. Sie beschimpften Korten, weil es im Buch um Ehrenmorde geht und schlugen danach auf sie ein. Einer rief: „Jeder Mann hat das Recht, dich mit Füßen zu treten, wenn du behauptest, dass islamische Männer ihre Töchter töten!“ Anstelle eines Ehrenmordes, beließen es die beiden schließlich bei Ehrenschlägen und ließen von der Verletzten ab.



http://boess.welt.de/2015/03/21/von-fein...einden-amazons/

Bin ich ein Islamhasser, weil ich Zusammenhänge sehe zwischen:

- Aldi Süd nimmt Produkt aus dem Laden;
- Karnevalsumzug in Braunschweig abgesagt;
- Angriffe gegen PEGIDA;
- "Ein Redakteur der Frankfurter Neuen Presse wird in der Straßenbahn attackiert, weil er die F.A.Z. liest." http://www.faz.net/aktuell/politik/inlan...t-13373877.html ;
- Kopftuchurteil
???

Diese Beispiele sind mir ad hoc eingefallen. Wenn man recherchiert findet man bestimmt noch mehr.

Oder sehe ich überall "Weiße Mäuse"???

___________________________
JE SUIS JUIF

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.560

21.03.2015 18:35
#2 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #1

Zitat
„Jeder Mann hat das Recht, dich mit Füßen zu treten, wenn du behauptest, dass islamische Männer ihre Töchter töten!“



Das hat er nicht. Die Anwendung von Körperstrafen ausserhalb des familiären Rahmens, zumal im öffentlichen Raum, ist nur auf Anweisung und unter Aufsicht eines Rechtsgelehrten im dafür vorgesehenen Rahmen & Ausmaß statthaft. Selbstjustiz ist NICHT schariagerecht. Es besteht dringender Bedarf an der Unterrichtung der Rechtsgläubigen, was diese Säule des Glaubens betrifft. Alles andere setzt den Islam nur in ein schlechtes Licht.

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

21.03.2015 18:58
#3 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Danke für den Hinweis auf die Prügelattacke, lieber Paul.

Ich glaube, ich gehe am Montag ein paar Krimis von Astrid Korten kaufen. Tantiemen sind gute Schmerzmittel.

Und in mein Blog habe ich das auch gestellt.

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

21.03.2015 19:15
#4 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2
Zitat von Paul im Beitrag #1

Zitat
„Jeder Mann hat das Recht, dich mit Füßen zu treten, wenn du behauptest, dass islamische Männer ihre Töchter töten!“



Das hat er nicht. Die Anwendung von Körperstrafen ausserhalb des familiären Rahmens, zumal im öffentlichen Raum, ist nur auf Anweisung und unter Aufsicht eines Rechtsgelehrten im dafür vorgesehenen Rahmen & Ausmaß statthaft. Selbstjustiz ist NICHT schariagerecht. Es besteht dringender Bedarf an der Unterrichtung der Rechtsgläubigen, was diese Säule des Glaubens betrifft. Alles andere setzt den Islam nur in ein schlechtes Licht.


Ach, darum sind sie weggelaufen ...

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

21.03.2015 19:22
#5 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #1
Das habe ich soeben gefunden und es regt mich auf.

"Von Feinden Allahs und Feinden Amazons", hat Gideon Böss als Überschrift gewählt.

Was ist passiert?

Zitat
Astrid Korten hatte aus ihrem aktuellen Krimi gelesen, bevor ihr in Leipzig zwei Moslems auflauerten. Sie beschimpften Korten, weil es im Buch um Ehrenmorde geht und schlugen danach auf sie ein. Einer rief: „Jeder Mann hat das Recht, dich mit Füßen zu treten, wenn du behauptest, dass islamische Männer ihre Töchter töten!“ Anstelle eines Ehrenmordes, beließen es die beiden schließlich bei Ehrenschlägen und ließen von der Verletzten ab.


http://boess.welt.de/2015/03/21/von-fein...einden-amazons/

Bin ich ein Islamhasser, weil ich Zusammenhänge sehe zwischen:

- Aldi Süd nimmt Produkt aus dem Laden;
- Karnevalsumzug in Braunschweig abgesagt;
- Angriffe gegen PEGIDA;
- "Ein Redakteur der Frankfurter Neuen Presse wird in der Straßenbahn attackiert, weil er die F.A.Z. liest." http://www.faz.net/aktuell/politik/inlan...t-13373877.html ;
- Kopftuchurteil
???

Diese Beispiele sind mir ad hoc eingefallen. Wenn man recherchiert findet man bestimmt noch mehr.

Oder sehe ich überall "Weiße Mäuse"???


Da mir die Forumsregeln bestens bestens bekannt sind und ich meinen Sarkasmus nicht als Krücke verwenden will, um sie auszureizen, beantworte ich die Fragen nicht, sondern lass die Autorin sprechen. Sie ist das Opfer dieses brutalen Überfalls und die Auswirkungen mit welchen Sie vermutlich noch lange zu kämpfen haben wird, bewog sie erst einmal gar nicht den vollständigen Hergang zu schildern. Sie wollte nicht, dass dieser Überfall von anderen für die Verbreitung ihre persönlichen Ansichten missbraucht wird:

Zitat von http://m.welt.de/vermischtes/article1386...erpruegelt.html
Bei allem Entsetzen erklärt Astrid Korten noch: "Ich hoffe, dass der Übergriff nicht zu einer pauschalen Kriminalisierung der muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger führen wird. Das ist mir ein großes Anliegen."

Viele Grüße, Erling Plaethe

Paul Offline




Beiträge: 1.285

21.03.2015 19:32
#6 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2
Zitat von Paul im Beitrag #1

Zitat
„Jeder Mann hat das Recht, dich mit Füßen zu treten, wenn du behauptest, dass islamische Männer ihre Töchter töten!“



Das hat er nicht. Die Anwendung von Körperstrafen ausserhalb des familiären Rahmens, zumal im öffentlichen Raum, ist nur auf Anweisung und unter Aufsicht eines Rechtsgelehrten im dafür vorgesehenen Rahmen & Ausmaß statthaft. Selbstjustiz ist NICHT schariagerecht. Es besteht dringender Bedarf an der Unterrichtung der Rechtsgläubigen, was diese Säule des Glaubens betrifft. Alles andere setzt den Islam nur in ein schlechtes Licht.



Lieber Ulrich Elkmann,
vielen Dank für diesen Hinweis.
Da ich diesen Fakt gerne als Argument benutzen möchte, wäre ich dankbar für eine gewisse "Unterfütterung".

LG, Paul

___________________________
JE SUIS JUIF

Paul Offline




Beiträge: 1.285

21.03.2015 19:42
#7 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Um Missverständnissen vorzubeugen, halte ich dieses Zitat für erforderlich.

Zitat
Mehr als eine Woche lang hatte Astrid Korten still gehalten. Nichts gesagt darüber. "Ich wollte den Übergriff zunächst tot schweigen", erklärt sie, "um mich und andere zu schützen." Nun aber entschied sie sich nach langem Überlegen, nach Tagen des Zweifels, doch an die Öffentlichkeit zu gehen und darüber zu sprechen. "Ich lasse mich nicht mundtot machen", sagt sie. Deswegen hat sie ihr Schweigen gebrochen und erzählt hier zum allerersten Mal von den Vorfällen des 11. März.(Hervorhebungen von mir.)


http://m.welt.de/vermischtes/article1386...erpruegelt.html

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JE SUIS JUIF

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

21.03.2015 20:44
#8 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #7
Um Missverständnissen vorzubeugen, halte ich dieses Zitat für erforderlich.

Zitat
Mehr als eine Woche lang hatte Astrid Korten still gehalten. Nichts gesagt darüber. "Ich wollte den Übergriff zunächst tot schweigen", erklärt sie, "um mich und andere zu schützen." Nun aber entschied sie sich nach langem Überlegen, nach Tagen des Zweifels, doch an die Öffentlichkeit zu gehen und darüber zu sprechen. "Ich lasse mich nicht mundtot machen", sagt sie. Deswegen hat sie ihr Schweigen gebrochen und erzählt hier zum allerersten Mal von den Vorfällen des 11. März.(Hervorhebungen von mir.)

http://m.welt.de/vermischtes/article1386...erpruegelt.html


Sie meinen das relativiert in irgendeiner Form, dass sie nicht hofft, "dass der Übergriff nicht zu einer pauschalen Kriminalisierung der muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger führen wird. Das ist mir ein großes Anliegen."?
Ich nicht.
Meines Erachtens steht Ihr Beitrag zu der Hoffnung von Frau Korten in einem klaren Gegensatz.

Viele Grüße, Erling Plaethe

adder Offline




Beiträge: 1.073

21.03.2015 21:10
#9 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #1
Oder sehe ich überall "Weiße Mäuse"???


Lieber Paul, Sie sehen in der Tat einen Zusammenhang, der nicht so extrem ist, wie es den Anschein hat. Ich will zwar auch nicht das (existente) Problem mit Fanatikern (sog. "Islamisten") oder die (existenten) Probleme mit Integrationsverweigerung in einigen Gruppen der Zuwanderer relativieren. Aber nur weil ein paar Unsinn reden, und absolut verwerfliche, aber auch normal der Strafverfolgung ausgesetzte kriminelle Handlungen vornehmen, gibt es kein Problem mit allen Muslims. Tatsächlich gibt es genügend Muslims, die so eine Handlung genauso wenig gutheißen wie wir. Ich bin auch kein Freund des "Jetzt distanziert Euch doch mal". Warum sollten die das tun? Tun wir das, wenn Angehörige unserer Bevölkerungsgruppe Verbrechen verüben? Nein, normalerweise nicht - daher halte ich fehlendes Distanzieren auch nicht für ein massives Problem. Aber natürlich gibt es auch bei diesen Menschen Probleme - genauso wie in anderen Bevölkerungsgruppen.

Nochmal ganz klar: diese Fälle, die Sie aufzählen, haben vor allem erstmal etwas mit Kriminalität, mit Extremismus und mit Menschenverachtung zu tun. Sie haben teilweise auch mit einem Verständnis einer Religion zu tun, das nicht mit westlichen Werten kompatibel ist. Es gibt auch in anderen Religionen diese Art von Verständnis, daher sollten wir alle vorsichtig mit Schuldzuweisungen an säkulare oder moderate Angehörige der Religion sein. Wichtig ist vielmehr etwas, das heute auch auf der Achse stand: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...s_a_reformation
Kooperation und Aufklärung. Reformation und Toleranz. Ein toller Vorschlag einer Frau, die wie kaum eine andere unter religiösen Extremismus gelitten hat.

Aber dazu muss noch etwas anderes gesagt werden: Toleranz gegen Intoleranz darf es nicht geben. Und natürlich darf man auch nicht aufhören, die Meinungsfreiheit und die Kunstfreiheit zu verteidigen und denen beizustehen, die von intoleranten Menschen (gleich welcher Gruppenzugehörigkeit) bedroht werden.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

21.03.2015 21:59
#10 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #8
Sie meinen das relativiert in irgendeiner Form, dass sie nicht hofft, "dass der Übergriff nicht zu einer pauschalen Kriminalisierung der muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger führen wird. Das ist mir ein großes Anliegen."?
Ich nicht.
Meines Erachtens steht Ihr Beitrag zu der Hoffnung von Frau Korten in einem klaren Gegensatz.



Lieber Erling Plaethe,

ich sehe in Pauls Beitrag keine pauschale Kriminalisierung der muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Die ganzen Beispiele stehen erst mal nur dafür, dass der Eindruck entstehen kann, dass die deutsche Regierung, deutsche Stadtobere, deutsche Firmen, das BVerfG dem Druck des fundamentalistischen Islam in einem Maße nachgeben, dass der Eindruck entsteht, dass der einfache Bürger nunmehr nur noch durch Eigeninitiative und Solidarisierung mit Gleichgesinnten kund tun kann, dass er auch noch gewisse Interessen hat, die wohl in Vergessenheit geraten sind. Es sind Deutsche, die hinter den gelisteten Punkten stehen, und nicht muslimische Mitbürgerinnen und Mitbürger. Und von Kriminalisierung ist überhaupt nichts zu erkennen. Und ich kenne zumindest eine Türkin, die mit dem Kopftuchurteil gar nicht glücklich ist, weil der Druck (Mobbing) kopftuchtragender Frauen aus der lokalen türkischen Gemeinde damit eher zunehmen wird. Ihr wurde gerade etwas der Boden unter den Füßen weggezogen.

Gruß, Martin

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

21.03.2015 22:01
#11 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von adder im Beitrag #9
Ich bin auch kein Freund des "Jetzt distanziert Euch doch mal". Warum sollten die das tun? Tun wir das, wenn Angehörige unserer Bevölkerungsgruppe Verbrechen verüben? Nein, normalerweise nicht - [...]

Normalerweise nicht, aber regelmäßig bei rechtsextremen (oder solcher Ansichten verdächtigen) Tätern. Da befürchten wir pauschal kriminalisiert zu werden, wenn wir uns nicht sofort distanzieren?

À propos, wie würde man wohl jemandem antworten, der beispielsweise auf diese (zufällig herausgegriffene) Unappetitlichkeit:

Zitat von ND
Nach einem offenbar rechtsradikal motivierten Angriff auf zwei Afrikanerinnen ist im baden-württembergischen Rottenburg ein Mann in Untersuchungshaft genommen worden. Der 21-Jährige wird der rechten Szene zugerechnet und ist wegen Gewaltdelikten bekannt, wie die Polizei Reutlingen am Sontag mitteilte. Bei der Tat vom Samstag soll er stark alkoholisiert gewesen sein. Er habe die beiden Asylbewerberinnen aus Gambia im Alter von 27 und 36 Jahren grundlos angepöbelt und geschlagen.


sagen würde: "Ich hoffe, dass der Übergriff nicht zu einer pauschalen Kriminalisierung der nationalgesinnten Mitbürgerinnen und Mitbürger führen wird. Das ist mir ein großes Anliegen."?

Mir ist es auch ein großes Anliegen, daß Straftäter persönlich zur Rechenschaft gezogen werden und keine übervereinfachten Verallgemeinerungen stattfinden. Man muß sich aber auch vor dem anderen Extrem hüten, alles nur auf Einzelfälle zu reduzieren und den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen. Gerade wenn zwischen Ideologie und einer bestimmten Art antisozialer oder strafbarer Handlung ein erkennbarer Zusammenhang besteht.

Paul Offline




Beiträge: 1.285

21.03.2015 23:36
#12 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #10
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #8
Sie meinen das relativiert in irgendeiner Form, dass sie nicht hofft, "dass der Übergriff nicht zu einer pauschalen Kriminalisierung der muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger führen wird. Das ist mir ein großes Anliegen."?
Ich nicht.
Meines Erachtens steht Ihr Beitrag zu der Hoffnung von Frau Korten in einem klaren Gegensatz.



Lieber Erling Plaethe,

ich sehe in Pauls Beitrag keine pauschale Kriminalisierung der muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Die ganzen Beispiele stehen erst mal nur dafür, dass der Eindruck entstehen kann, dass die deutsche Regierung, deutsche Stadtobere, deutsche Firmen, das BVerfG dem Druck des fundamentalistischen Islam in einem Maße nachgeben, dass der Eindruck entsteht, dass der einfache Bürger nunmehr nur noch durch Eigeninitiative und Solidarisierung mit Gleichgesinnten kund tun kann, dass er auch noch gewisse Interessen hat, die wohl in Vergessenheit geraten sind. Es sind Deutsche, die hinter den gelisteten Punkten stehen, und nicht muslimische Mitbürgerinnen und Mitbürger. Und von Kriminalisierung ist überhaupt nichts zu erkennen. Und ich kenne zumindest eine Türkin, die mit dem Kopftuchurteil gar nicht glücklich ist, weil der Druck (Mobbing) kopftuchtragender Frauen aus der lokalen türkischen Gemeinde damit eher zunehmen wird. Ihr wurde gerade etwas der Boden unter den Füßen weggezogen.

Gruß, Martin


Danke lieber Martin,
genau das wollte ich mit meinem Beitrag zum Ausdruck bringen.

LG, Paul

___________________________
JE SUIS JUIF

Paul Offline




Beiträge: 1.285

21.03.2015 23:46
#13 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #11

Mir ist es auch ein großes Anliegen, daß Straftäter persönlich zur Rechenschaft gezogen werden und keine übervereinfachten Verallgemeinerungen stattfinden. Man muß sich aber auch vor dem anderen Extrem hüten, alles nur auf Einzelfälle zu reduzieren und den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen. Gerade wenn zwischen Ideologie und einer bestimmten Art antisozialer oder strafbarer Handlung ein erkennbarer Zusammenhang besteht.


So sehe ich das auch, lieber Fluminist.

Deshalb ist mir jede rechts- oder links- oder religiös- oder antisemitisch- motivierte Straftat ein Gräuel, das ich nicht aufhören werde anzuprangern.
Und nein: Der Zweck heiligt niemals die Mittel!

LG, Paul

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JE SUIS JUIF

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.253

21.03.2015 23:48
#14 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #13
... ist mir jede rechts- oder links- oder religiös- oder antisemitisch- motivierte Straftat ein Gräuel, das ich nicht aufhören werde anzuprangern.
Und nein: Der Zweck heiligt niemals die Mittel!

Und natürlich sollte man sich auch vor Generalisierungen hüten, gelle?

--
Political language – and with variations this is true of all political parties, from Conservatives to Anarchists – is designed to make lies sound truthful and murder respectable, and to give an appearance of solidity to pure wind – Eric A. Blair

Paul Offline




Beiträge: 1.285

22.03.2015 03:11
#15 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Uwe Richard im Beitrag #14
Zitat von Paul im Beitrag #13
... ist mir jede rechts- oder links- oder religiös- oder antisemitisch- motivierte Straftat ein Gräuel, das ich nicht aufhören werde anzuprangern.
Und nein: Der Zweck heiligt niemals die Mittel!

Und natürlich sollte man sich auch vor Generalisierungen hüten, gelle?


Lieber Uwe Richard,
das habe ich jetzt nicht verstanden.

LG, Paul

___________________________
JE SUIS JUIF

adder Offline




Beiträge: 1.073

22.03.2015 07:09
#16 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #11
Zitat von adder im Beitrag #9
Ich bin auch kein Freund des "Jetzt distanziert Euch doch mal". Warum sollten die das tun? Tun wir das, wenn Angehörige unserer Bevölkerungsgruppe Verbrechen verüben? Nein, normalerweise nicht - [...]

Normalerweise nicht, aber regelmäßig bei rechtsextremen (oder solcher Ansichten verdächtigen) Tätern. Da befürchten wir pauschal kriminalisiert zu werden, wenn wir uns nicht sofort distanzieren?


Also ich springe nicht automatisch in einen Rechtfertigungs- oder Distanzierungsmarathon. Genauer gesagt finde ich solche Straftaten abscheulich (das gilt aber auch für den vorliegenden Fall), aber warum sollte ich mich von Straftaten distanzieren, die ich nicht verübt habe und auch nicht in meinem Namen verübt werden?
Ein Beispiel aus dem islamischen Bereich, wo ich in der Tat eine Distanzierung von einigen Personen erwarten würde, wäre ein "Ehrenmord": da dieser im Namen der Ehre der Familie stattfindet, wäre eine Distanzierung der (direkten) Familie vom Verbrechen und vom Verbrecher (!) absolut richtig. Natürlich ist das noch nie geschehen, weil die Familie sehr häufig ja diese Taten glaubt, gutheißen zu müssen. Ich würde allerdings auch in solchen Fällen keine Distanzierung von der von der Familie getrennt lebenden Schwester, die sich bereits vorher losgesagt hat und absolut säkular eingestellt ist und das auch offensiv lebt, verlangen. Die wird sich allerdings nur deswegen nicht dazu äußern, da sie Angst hat, selbst gefunden zu werden. Verständlich. Ok, nciht das Thema.

Zitat
À propos, wie würde man wohl jemandem antworten, der beispielsweise auf diese (zufällig herausgegriffene) Unappetitlichkeit:

Zitat von ND
Nach einem offenbar rechtsradikal motivierten Angriff auf zwei Afrikanerinnen ist im baden-württembergischen Rottenburg ein Mann in Untersuchungshaft genommen worden. Der 21-Jährige wird der rechten Szene zugerechnet und ist wegen Gewaltdelikten bekannt, wie die Polizei Reutlingen am Sontag mitteilte. Bei der Tat vom Samstag soll er stark alkoholisiert gewesen sein. Er habe die beiden Asylbewerberinnen aus Gambia im Alter von 27 und 36 Jahren grundlos angepöbelt und geschlagen.


sagen würde: "Ich hoffe, dass der Übergriff nicht zu einer pauschalen Kriminalisierung der nationalgesinnten Mitbürgerinnen und Mitbürger führen wird. Das ist mir ein großes Anliegen."?




Was sind "nationalgesinnte Mitbürger"? Bzw. was meint der Äußerer damit? Das dürfte in diesem Fall die Frage sein. Mal anders gefragt: würden Sie denn von einem "Nationalisten" (Definition: Wikipedia "Bewegungen, die die Herstellung und Konsolidierung eines souveränen Nationalstaats und eine bewusste Identifizierung und Solidarisierung aller Mitglieder mit der Nation anstreben) verlangen, sich von solchen Verbrechen zu distanzieren? Ich meine, der Sprachcode unserer Medien läßt dort ja gut durchblicken: der Täter ist ein Rechtsextremer, kein Konservativer. "Rechte Szene" ist ja ein Ephemismus, der von einigen Medien sogar so benutzt wird, um Konservative zu diffamieren. Also noch einmal: sollte jemand, der die Konsolidierung des souveränen Nationalstaats und die bewusste Identifizierung aller Mitglieder mit der Nation anstrebt, sich dazu aber nur politischer und diskursiver Maßnahmen, nie aber Gewalt, bedient und das ganze im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung tut (ja, diese Leute gibt es. Man findet sie im Moment in der CDU/CSU und auch in der AfD), sollte dieser sich von einem solchen Verbrechen distanzieren?

Zitat
Mir ist es auch ein großes Anliegen, daß Straftäter persönlich zur Rechenschaft gezogen werden und keine übervereinfachten Verallgemeinerungen stattfinden. Man muß sich aber auch vor dem anderen Extrem hüten, alles nur auf Einzelfälle zu reduzieren und den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen. Gerade wenn zwischen Ideologie und einer bestimmten Art antisozialer oder strafbarer Handlung ein erkennbarer Zusammenhang besteht.



Dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich wollte nicht sagen "Das hat nichts mit dem Islam zu tun", sondern dass die Muslims in Deutschland kein monolithischer Block sind, der komplett einer extremistischen Interpretation dieser Religion (die leider für extremistische Interpretation spürbar anfälliger ist als die meisten anderen Religionen) anhängen und Gewalttaten im Namen des Islam verüben. Und dass die Lösung, das Durchschlagen des Gordischen Knotens sozusagen, nicht in pauschalen Schuldzuweisungen an die Muslims, sondern in Kooperation mit säkularen Muslims und Reformwilligen besteht. Repression alleine führt leider auch nur zu einem erstarkten Extremismus.

[Edit:] Weil es hier auch zum Thema passt: Sofia Taxidis auf der Achse

Zitat
Wir Menschen mit Migrationshintergrund – früher sagte man auch mal locker: Kinder mit ausländischen Wurzeln oder Zugezogene, auch gerne mal Einwandererkind – haben vielfach eines gemein: Die gleiche, unverstellte Sicht auf eine von der linken Seite erkrankten Gesellschaft. So schrieb anlässlich der tumben Zerstörungswut von Linksextremisten am Mittwoch dieser Woche um Blockupy in Frankfurt, Filip Piatov auf Welt Online:

“Ich bin mir als Migrant meiner Privilegien bewusst. Meine Eltern und ich wissen, was wir Deutschland schulden. Jedenfalls nicht das Eigentum anderer zu zerstören oder die Polizei zu attackieren”.

Piatov ist kein irregeleiteter Verräter. Es ist auch kein migrantisches Einzelkind, das dem betreuten Kindergarten der Migrationsbehüter entlaufen ist. Wie er denken sehr, sehr viele Migrantenkinder. Nicht weil wir klüger sind – sondern weil der Blick von außen oft Klarheit schafft.

So sind wir zwar mit dem Wissen um die Kollektivschuld des Holocaust aufgewachsen, aber uns fehlt dieser zersetzende Selbsthass, die Abwertung der eigenen Lebensform zugunsten einer beinahe geisteskranken Überhöhung jeder noch so andersartigen Gesellschaftsform wie zB. der des strengen Islam.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

22.03.2015 11:23
#17 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von adder im Beitrag #16
Zitat von Fluminist im Beitrag #11
Mir ist es auch ein großes Anliegen, daß Straftäter persönlich zur Rechenschaft gezogen werden und keine übervereinfachten Verallgemeinerungen stattfinden. Man muß sich aber auch vor dem anderen Extrem hüten, alles nur auf Einzelfälle zu reduzieren und den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen. Gerade wenn zwischen Ideologie und einer bestimmten Art antisozialer oder strafbarer Handlung ein erkennbarer Zusammenhang besteht.

Dann habe ich mich falsch ausgedrückt. […]

Haben Sie nicht. Was ich geschrieben hatte, war keine direkte Antwort auf Ihren Kommentar, sondern mehr eine allgemeine Weisheit.
Zitat von adder im Beitrag #16
Was sind "nationalgesinnte Mitbürger"? Bzw. was meint der Äußerer damit? Das dürfte in diesem Fall die Frage sein.

Glaube ich nicht mal. Das war nur ein Beispiel für eine pauschale Kriminalisierung per Dementi, Sie können auch irgendein anderes Adjektiv einsetzen. Wenn ein Rothaariger Sie verprügelt und Sie sagen dann: "Ich hoffe, daß man daraus nicht pauschal auf erhöhte Gewaltbereitschaft von Rothaarigen schließt", dann tun Sie genau das.
Zitat von adder im Beitrag #16
Mal anders gefragt: würden Sie denn von einem "Nationalisten" (Definition: Wikipedia "Bewegungen, die die Herstellung und Konsolidierung eines souveränen Nationalstaats und eine bewusste Identifizierung und Solidarisierung aller Mitglieder mit der Nation anstreben) verlangen, sich von solchen Verbrechen zu distanzieren?

Ich verlange von meinen Mitmenschen generell wenig, und speziell nichts im Hinblick auf verbale Äußerungen. Vor mir aus kann jeder sagen, was er will, und er kann es auch bleiben lassen. Das Wenige, das zu verlangen wäre, ist folgendes.

Unsere zivile Gesellschaft beruht auf dem Grundsatz, daß jedes ihrer Mitglieder jedem die bedingungslose Daseinsberechtigung und das bedingungslose Recht auf körperliche Unversehrtheit zugesteht. (Ich persönlich würde noch den Schutz des rechtmäßig erworbenen Eigentums hinzunehmen, aber das ist leider offenbar nicht allgemeiner Konsens in der Gesellschaft; für die Diskussion hier ist es auch nebensächlich.) Wer das nicht tut, stellt sich außerhalb der Gesellschaft. Zum Schutz der Gesellschaft wird sie versuchen ihn, etwa durch eine Strafe, davon abzubringen, wobei sie sich auch bemüht, ihren Grundsatz weiterhin auch in Bezug auf den Delinquenten anzuwenden (daher keine Todes- und Körperstrafen).
Soweit es sich um eine überschaubare Zahl von Einzeltätern handelt, funktioniert dieser rechtsstaatliche Schutz der Gesellschaft ganz gut. Kritisch wird es aber, wenn sich in ihrer Mitte eine Parallelgesellschaft bildet, die diesen Grundsatz ablehnt, z.B. weil sie die Bedingung einer nationalen oder rassischen Zugehörigkeit oder einer religiösen Konfession oder der Unterlassung von gewissen Meinungsäußerungen stellt. Das ist dann ein Totalangriff auf unsere zivile Gesellschaft (dem sie, als die NS eine solche Parallelgesellschaft bildeten und sie zur Hauptgesellschaft machten, schon einmal zum Opfer fiel), und es stellt sich die Frage, ob die Mittel der Disziplinierung von Einzeltätern ausreichen, um dieser Bedrohung wirksam zu begegnen.

Insofern hat Paul, wie ich glaube, eine wichtige Frage aufgeworfen: haben wir es noch mit Einzeltätern zu tun, oder schon mit einer Parallelgesellschaft? Das gilt für Straftaten mit religiös motiviertem Hintergrund ebenso wie für politisch-ideologische Extremisten.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

22.03.2015 14:13
#18 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #17

Insofern hat Paul, wie ich glaube, eine wichtige Frage aufgeworfen: haben wir es noch mit Einzeltätern zu tun, oder schon mit einer Parallelgesellschaft? Das gilt für Straftaten mit religiös motiviertem Hintergrund ebenso wie für politisch-ideologische Extremisten.

Diese Frage ist eine rein rhetorische. Denn die Antwort wird ja regelmäßig mitgeliefert - mit weiteren Beispielen. Es soll ein Narrativ bedient werden. Das von der Bedrohung unserer Gesellschaft durch den Islam, die Juden, die Hochfinanz, Amerika (das uns unsere Souveränität raubt) oder von Liberalen.
Und eben nicht durch Kriminelle, Extremisten oder Sadisten. Nicht der Einzeltäter soll in den Mittelpunkt gerückt werden, sondern dass eine Gemeinschaft verbindende Element - hier die Religion.
Aus einer Schuld eines Täters wird eine Kollektivschuld.
Man habe Angst, sei aber kein Ausländerfeind. Diese Ängste werden nicht nur nach innen gepflegt, nein. Es wird keine Möglichkeit ausgelassen, jede sich bietende Gelegenheit um propagandaartig immer und immer wieder diese Bedrohung obsessiv an die Wand zu malen. Das Internet ist voll von solchen Seiten. Und solchen Postern.

Natürlich haben wir Parallelgesellschaften, die sind typisch für Einwanderungsländer. Auch Amerika kennt Parallelgesellschaften. Es sind nicht alle Volksdeutsche, ich auch nicht. Ich lebe dann ebenfalls in einer Parallelgesellschaft, weil ich mit den heimattreuen nationalen Sozialisten nichts zu tun habe. Sie sind zwar Deutsche aber trotzdem Gegner, wenn nicht Feinde. Insofern unterscheiden sie sich für mich von keinem anderen Extremisten wie kommunistischen Sektierern oder extremistischen Glaubensgemeinschaften. Solche Gruppen können und werden wenn sie gegen das GG verstoßen verboten. Aber angeklagt werden Einzeltäter deren Schuld einzeln nachgewiesen werden muss. Wem hierin eine Schwäche der Demokratie sieht und dies ändern möchte, hat sich selbst von FDGO verabschiedet.
Eine Parallelgesellschaft ist noch keine Terrorzelle.
Wer keine Einzelfälle mehr beurteilt, verabschiedet sich vom Grundgesetz, weil er eine Kollektivschuld reklamiert.
Für mich spielt es keine Rolle ob ein nationaler Sozialist, ein Hooligan, ein Hells Angel, ein Kommunist oder ein Salafist meine Freiheit bedroht.
Der spezielle Focus auf eine Gruppe von Extremisten bei gleichzeitigem Bekenntnis zu einer anderen extremistischen Gruppe, ist für mich keines das sich gegen den Extremismus an sich wendet. Und damit völlig unglaubwürdig und heuchlerisch.
Selbst ein Nationalkonservativer wie Alexander Gauland, der die Pegida (speziell Frau Oertel nach Kräften unterstützte) realisiert das als er Ende Januar sagte:

Zitat
Die Leute, die jetzt an Bachmann festhalten, verlassen die Menschen auf der Strasse. Sie begehen Verrat an 20.000 Demonstranten


Mir geht es bei dem Satz nicht darum, dass er sich in den Demonstranten getäuscht hat, weil die verbliebenden, wie sich rausstellte, eben extremistisch genug sind, um Bachmann und seinen Mitstreitern weiterhin zu folgen, sondern um den Schnitt den er, Gauland, gemacht hat.
Allerdings gibt es in der AfD führende Politiker deren Abgrenzung von der Pegida und anderen Organisationen aus dem nationalkonservativen Spektrum (Sezession, Institut für Staatspolitik) viel weiter reicht. Jeder muss für sich selbst sehen wie weit er geht. Nur wer permanent anprangert und immer wieder eine Form des Extremismus überall zu erkennen meint und ständig die Alarmglocken läutet weil er meint andere völlig verschlafene Mitbürger aufrütteln zu müssen, misst mit zweierlei Maß. Denn er verliert während seiner Mission den Extremismus direkt in seiner Nachbarschaft aus dem Auge.

Die Glaubwürdigkeit der persönlichen Abgrenzung vom Extremismus, zeigt sich also m.E. im Umgang mit den Rändern der eigenen Peergroup.

Die größten Kritiker der Elche sind selber welche.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

22.03.2015 15:32
#19 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #18
Zitat von Fluminist im Beitrag #17

Insofern hat Paul, wie ich glaube, eine wichtige Frage aufgeworfen: haben wir es noch mit Einzeltätern zu tun, oder schon mit einer Parallelgesellschaft? Das gilt für Straftaten mit religiös motiviertem Hintergrund ebenso wie für politisch-ideologische Extremisten.

Diese Frage ist eine rein rhetorische. Denn die Antwort wird ja regelmäßig mitgeliefert - mit weiteren Beispielen. Es soll ein Narrativ bedient werden. Das von der Bedrohung unserer Gesellschaft durch den Islam, die Juden, die Hochfinanz, Amerika (das uns unsere Souveränität raubt) oder von Liberalen.
Und eben nicht durch Kriminelle, Extremisten oder Sadisten. Nicht der Einzeltäter soll in den Mittelpunkt gerückt werden, sondern dass eine Gemeinschaft verbindende Element - hier die Religion.
Aus einer Schuld eines Täters wird eine Kollektivschuld. [usw.]

Haben Sie, lieber Erling Plaethe, meinen Beitrag überhaupt gelesen oder schießen Sie nur anhand eines Reizworts eine Tirade ab?
Ich könnte mich durch Ihre Antwort, die völlig an dem, was ich geschrieben hatte, vorbeigeht, einfach nicht angesprochen fühlen, aber durch das Zitat steht doch ein gewisser Vorwurf im Raum, den ich ungern auf mir sitzen lasse.

Ich bediene hier kein Narrativ, sondern beschreibe den kleinsten gemeinsamen Nenner, der unser zivilisiertes Zusammenleben in unserer Gesellschaft (damit meine ich speziell die mittel- und westeuropäische) charakterisiert. Hier ist er noch einmal: bedingungslose Anerkennung des Rechts auf Dasein und körperliche Unversehrtheit. Deshalb können wir ohne Schwert und Knarre herumlaufen und ein in anderen Zeiten und Gesellschaften ungeahntes Maß an persönlicher Freiheit ausleben. Und zu dieser Gesellschaft gehört jeder, der dieses Prinzip anerkennt und umsetzt. Das hat mit "Volksdeutsch" oder sonst etwas überhaupt nichts zu tun. Einwanderer können ihre mitgebrachte Sprache, Kultur, Religion etc. weiter pflegen, auch wenn sie sich dadurch von anderen Teilen der Bevölkerung abgrenzen (das ist ein anderes Thema, zu dem ich mir auch Gedanken gemacht habe, aber das lasse ich hier und jetzt bewußt beiseite), sie sind trotzdem Teil dieser zivilisierten Gesellschaft, solange sie das oben formulierte Grundprinzip anerkennen. Deshalb ist auch
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #18
Ich lebe dann ebenfalls in einer Parallelgesellschaft, weil ich mit den heimattreuen nationalen Sozialisten nichts zu tun habe.

hier völlig unpassend.
Wenn Ihre "heimattreuen nationalen Sozialisten" Menschen verletzen oder umbringen, weil sie nicht deren Vorstellungen von volksdeutschem Aussehen, Sprechen und Verhalten entsprechen, dann stehen diese nationalen Sozialisten außerhalb der zivilisierten Gesellschaft.
Wenn Leute Menschen verletzen oder umbringen, weil sie nicht deren Vorstellungen von religiöser Orthodoxie entsprechen, dann stehen diese Leute außerhalb der zivilisierten Gesellschaft.

Das ist doch nicht so schwer zu verstehen. Vielleicht hätte ich nicht das Wort "Parallelgesellschaft" verwenden sollen, das möglicherweise schon zu sehr mit Konnotationen beladen ist.

Sehen Sie, ich stimme doch Ihrer Ablehnung von Extremismus gleich welcher Art vollkommen zu. Wozu die Streiterei?
Das Problem ist doch, daß die Feinde der zivilisierten Gesellschaft (nach obiger Definition), seien sie nun Nazis, Islamisten oder Malthusianer, irgendwann eine kritische Masse erreichen können, die dieser Zivilisation und Freiheit den Garaus macht, und das geht dann schnell. Bei Nazis rücken ja auch Sie nicht den Einzeltäter in den Vordergrund (Sie haben ja kürzlich auch NSU als Beleg für ein endemisches Naziproblem angeführt - dabei waren die, zumindest was die terroristische Effektivität anbelangt, kleine Fische im Vergleich etwa zur RAF).

Und nein, die Frage, wie man mit dieser Art von Problem umgehen soll, ist mitnichten eine rhetorische. Sie vertreten, wenn ich Sie hier
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #18
Aber angeklagt werden Einzeltäter deren Schuld einzeln nachgewiesen werden muss. Wem hierin eine Schwäche der Demokratie sieht und dies ändern möchte, hat sich selbst von FDGO verabschiedet.

richtig verstehe, den Standpunkt, daß die rechtsstaatliche Behandlung der Täter in jedem Fall ausreicht, weil sie ausreichen muß, wenn wir nicht selbst unsere zivilisierte Gesellschaft in Frage stellen wollen. Darin würde ich Ihnen vorsichtig Recht geben, aber ein gewisses Unbehagen, ob das so gut geht, bleibt dennoch. Das ist eine wirkliche, existenzielle Frage, und die Antwort darauf ist alles andere als klar.
Wir hatten das ja schon bei der RAF. Teil von deren Strategie war ja, den Staat durch ihren Terrorismus in eine Lage zu bringen, in der er selbst verbiestert und zu dem Unrechtsstaat wird, als den sie ihn von vornherein brandmarken wollten. Es ist Helmut Schmidt als Bundeskanzler damals gelungen, das zu vermeiden, aber zu einem hohen Preis und auch nicht vollkommen.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

22.03.2015 19:38
#20 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Lieber Fluminist, ich beziehe mich auf das von mir angeführte Zitat. Nur auf das. Nicht auf ihren Beitrag.
Deswegen führe ich doch das Zitat an. Ich beziehe mich auf das was ich zitiere. Tut mir leid, wenn das zu einem Missverständnis geführt hat.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Paul Offline




Beiträge: 1.285

22.03.2015 23:36
#21 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Mir ist etwas eingefallen, weil ich noch einmal nachgedacht habe.

Kann es sein, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe?

Deshalb muss ich etwas machen, was ich ungerne tue: mich selber zitieren.

Zitat von Paul im Beitrag #1

Bin ich ein Islamhasser, weil ich Zusammenhänge sehe zwischen:

- Aldi Süd nimmt Produkt aus dem Laden;
- Karnevalsumzug in Braunschweig abgesagt;
- Angriffe gegen PEGIDA;
- "Ein Redakteur der Frankfurter Neuen Presse wird in der Straßenbahn attackiert, weil er die F.A.Z. liest." http://www.faz.net/aktuell/politik/inlan...t-13373877.html ;
- Kopftuchurteil
???

Diese Beispiele sind mir ad hoc eingefallen. Wenn man recherchiert findet man bestimmt noch mehr.

Oder sehe ich überall "Weiße Mäuse"???


Damit wollte ich nicht die Aktion kritisieren,sondern die Reaktion.

Jeder kann machen was er für richtig hält. Wenn er sich dabei strafbar macht, muss er zur Rechenschaft gezogen werden.

Also noch einmal nicht die Tat und den Täter beanstande ich, sondern die Reaktion, von Aldi, von Politikern, des Gerichts, von Behörden,usw. usf.

Es war mir wichtig darauf aufmerksam zu machen, weil ich das Gefühl habe, dass ich teilweise missverstanden wurde.

LG, Paul

___________________________
JE SUIS JUIF

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

23.03.2015 09:46
#22 RE: Schriftstellerin im Namen Allahs verprügelt Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #20
Lieber Fluminist, ich beziehe mich auf das von mir angeführte Zitat. Nur auf das. Nicht auf ihren Beitrag.
Deswegen führe ich doch das Zitat an. Ich beziehe mich auf das was ich zitiere. Tut mir leid, wenn das zu einem Missverständnis geführt hat.

OK. Ich wollte nur darauf hinweisen, daß der Satz, den Sie zitiert haben, die von mir beabsichtigte Bedeutung (die von der Deutung, die Sie ihm gegeben haben, abweicht) im Zusammenhang mit dem vorangehenden Text hat.

Paul Offline




Beiträge: 1.285

27.06.2015 10:47
#23 Ein weiteres Beispiel: Türke vs. Deutschen Antworten

Hier mal ein weiterer Vorfall aus dem Alltagsleben.*
Er ist nicht typisch, aber doch symptomatisch?

Die handelnden Personen:
Hundebesitzer mit Schäferhund
Türke mit Kleinkind
Busfahrer
Partei ergreifende Buspassagiere

Ich nehme die Pointe vorweg. Es geht gut aus.
Weshalb berichte ich es?
Weil viel zu wenig darüber berichtet wird?
Weil zu viel unter den Teppich gekehrt wird?
Weil solche Vorfälle leider zu oft passieren und jeder das schon selbst erlebt hat oder jemanden kennt, der es erlebt hat?

Ja, genau deswegen und weil das für mich die Ursache, nein, ich schreibe jetzt nicht, für Ausländerfeindlichkeit, sondern eine gewisse Ablehnung von Ausländer ist.
_________________________________
Aber lesen Sie selbst:
* http://michael-mannheimer.net/2014/12/05...nd-dabeihatten/

___________________________
JE SUIS JUIF

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

27.06.2015 11:35
#24 RE: Ein weiteres Beispiel: Türke vs. Deutschen Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #23
Hier mal ein weiterer Vorfall aus dem Alltagsleben.*
Er ist nicht typisch, aber doch symptomatisch?

Nu ja, lieber Paul, haßerfüllte Leute mit Empathiedefizit gibt es jeder Herkunft und Couleur, das kann man auch gut an den Kommentaren unter dem verlinkten Artikel sehen.
Es ist wie eine Blutfehde: die Erinnerung an erlittene (reale oder imaginäre) Angriffe der Vergangenheit wird zur Motivation oder gar Verpflichtung, in der Gegenwart selbst anzugreifen. Sollte eigentlich klar sein, wo das hinführt.

"Er hat mich beleidigt, verletzt, besiegt, beraubt." Wer so denkt, wird nicht frei von Haß sein. Denn Haß wird nicht durch Haß überwunden: Haß wird durch Liebe überwunden. Das ist ein ewiges Gesetz. (Dhammapada 4-5)

Dennis the Menace Offline




Beiträge: 459

27.06.2015 11:47
#25 RE: Ein weiteres Beispiel: Türke vs. Deutschen Antworten

Im Berliner Nahverkehr muss man eigentlich mit allem rechnen.

z.B. 'ne veritable Schlägerei im Bus zwischen zwei kreuz-bürgerlichen Herrschaften im Rentenalter, offenbar weil sich einer ein Einsteigen touchiert wähnte. Meinerseits beobachtet im allerfeinsten Berliner Westen.

Ich glaube ja eigentlich nicht, dass der Anteil der Verrückten und Durchgeknallten irgendwo massiv über dem allgemeinen Durchschnitt liegt, aber was Berlin angeht, ist man fast geneigt, 'ne Ausnahme zu machen ; auch die Stochastik lehrt ja, dass es so was wie Ausreißer durchaus gibt. Das soziokulturelle Miljöh in Bahlin ist schon was arg Spezielles. ----Ende Vorurteil----

Andererseits, lieber Paul, muss man auch sehen: Ich benutze seit Jahrzehnten den ÖPNV mit gaaaanz viel Kundschaft aus aller Herren Länder in Frankfurt ohne nennenswerte Aufreger. Abertausend andere haben vermutlich ähnliche Erfahrungen, also keine. Schade eigentlich, dass sich das als Blogeintrag so gar nicht eignet.

Oder zum Beispiel:

non-news:
Gestern waren auf der A soundso Tausende von Fahrzeugen unterwegs. Alle Leutchen, die da so unterwegs waren, sind gut angekommen.

BREAKING NEWS:
Schwerer Verkehrsunfall mit lebensgefährlich Verletzten auf der A soundso.




lich
Dennis mit den besten Wünschen für ein entspanntes Wochenende.

 Sprung  



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