Die EU-Kommission hatte Mitte November mitgeteilt, die "Auslegungsvorschrift für die Herkunftsangabe von Gütern aus den durch Israel seit Juni 1967 besetzten Gebieten" sei "verabschiedet worden".
"Made in Israel" in der EU nicht mehr für Siedlerprodukte
Künftig muss in allen EU-Mitgliedstaaten die Herkunft von landwirtschaftlichen und kosmetischen Erzeugnissen aus dem Westjordanland und Ost-Jerusalem sowie von den Golanhöhen angegeben werden. Das Siegel "Made in Israel" wird für Siedlerprodukte nicht mehr akzeptiert, das Wort "israelische Siedlung" muss nun ergänzt werden.
Als Reaktion auf die Kennzeichnungspflicht in der EU für Produkte aus israelischen Siedlungen in besetzten Palästinensergebieten hat Israel die Kontakte zu der Europäischen Union zum israelisch-palästinensischen Konflikt ausgesetzt.
So ganz allmählich zeichnet sich statt einer angestrebten "besseren Welt" jeder Versuch der globalen Vorturner als Desaster ab.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Zitat ...ein anschauliches Beispiel für die doppelten Standards, die regelmäßig gegenüber dem jüdischen Staat zur Geltung gebracht werden. Tomaten aus der von Marokko okkupierten Westsahara beispielsweise werden in der EU weiterhin als »Tomaten aus Marokko« verkauft, auch Waren aus dem türkisch besetzten Teil Zyperns unterliegen keinerlei Kennzeichnungspflicht. Die »Transparenz«, auf die die EU-Kommission in ihrer Verordnung so viel Wert legt, gilt nur für »Siedlerprodukte« – auf dieses hässliche, stigmatisierende Wort hat man sich in den Medien längst geeinigt. Siedlerprodukte – das soll nach Unrecht, nach Besatzung, nach Apartheid klingen.
Die singuläre Kennzeichnung von Erzeugnissen, die aus Israel stammen, setzt dabei die Tradition der europäischen Judenpolitik mit den Mitteln des »Verbraucherschutzes« fort, und der Terminus »Siedler« ist dabei nichts als eine Chiffre. Die Weine im »KaDeWe« werden über kurz oder lang wie überall in Europa als »Siedlerprodukte« gekennzeichnet sein, andere Läden werden diese Waren sogar ganz aus ihren Regalen nehmen.
Demnächst noch der Boykott aller Produkte aus Osteuropa, um sie zu Kontingenten und/oder Milliardenzahlungen zu überreden, aller Schweizer Käse sowieso, aller Volvos, Akvavits, Schwedenkrimis & Astrid-Lindgren-Bücher, weil Schweden dichtgemacht hat & wg. verbrecherischer Kriechsführung wahlweise mit gegen oder für AssadPutinErdowahnISIS sämtlicher amerikanischer, englischer, französischer & deutscher Produkte.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2Demnächst noch der Boykott aller Produkte aus Osteuropa, um sie zu Kontingenten und/oder Milliardenzahlungen zu überreden, aller Schweizer Käse sowieso, aller Volvos, Akvavits, Schwedenkrimis & Astrid-Lindgren-Bücher, weil Schweden dichtgemacht hat & wg. verbrecherischer Kriechsführung wahlweise mit gegen oder für AssadPutinErdowahnISIS sämtlicher amerikanischer, englischer, französischer & deutscher Produkte.
Also ich werde jetzt ganz bewusst darauf achten, ob ich nicht jeweils das Produkt, welches ich kaufen will, auch aus Israel (inkl. "Siedlerprodukte") kaufen kann (und dieses dann sehr positiv in meine Kaufentscheidung einfliessen lassen). Mein nächster Wagen wird auch genauso natürlich wieder ein Volvo (*). Ich habe mich allerdings auch an der Beschwerdeaktion (KDW) von Frau Lengsfeld beteiligt.
Wie eine Gesellschaft mit ihren Bürgern jüdischen Glaubens umgeht, ist ein Indikator dafür, wie sie in der Zukunft mit politischen Abweichlern, Liberalen, anderen Minderheiten umgehen wird. Und da schneidet die EU im Moment teilweise sehr schlecht ab (überwiegend aber "nur" schlecht). Natürlich ist es noch nicht ganz extrem und es gibt ja auch immer noch prominentere und weniger prominentere Mitbürger, die diese antisemitischen Ausfälle negativ bewerten - aber das Ziel der Reise wird schon klarer.
Die BDS-Bewegung (offiziell: Boykott, Deinvestment, Sanktionen, eigentlich meinen die aber wohl Beschimpfung, Dämonisierung, Schmierenkampagnen) ist mir sowieso suspekt - nicht erst seit der Kennzeichnungspflicht. Könnten wir eigentlich nicht unsere jeweiligen Reichweiten nutzen, um eine Petition gegen diese Kennzeichnungspflicht durchzubekommen? Hier sind ja doch ein paar Blogger anwesend und ich dachte eigentlich auch, dass mindestens einer der Achgut-Leute hier regelmäßig liest...
(*: ich freue mich schon drauf. Im März/April bekomme ich ihn dann endlich - nicht dass mein jetziger schlecht wäre, ich damit unzufrieden wäre, oder er kaputt wäre... aber ich hatte halt doch einige Kompromisse eingehen müssen - und nach 4 Jahren ist bei unserem Mitarbeiterleasing-Programm auch leider Schluss).
ist mir dann allerdings schlecht geworden, im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich verstehe die antisemitistische Komponente nicht so ganz. Ist das vielleicht nur orientalisches Gezeter? Man kann die Kennzeichnung kaum als Aufforderung verstehen, keine israelischen Produkte mehr zu kaufen. Wenn die EU auf klarer Kennzeichnung des Herkunftslandes besteht in einer diffizilen Frage der territorialen Anerkennung, dann kann man das erst mal nur als konsequent betrachten. Dass dies gegen die Politik der israelischen Regierung der schleichenden territorialen Ausweitung gerichtet ist darf man vermuten, 'antisemitisch' ist das aber nicht.
Natürlich darf man zurecht fragen, warum es keine vergleichbare Behandlung im Fall des türkisch besetzten Zypern gibt. Manches ist aber eine Frage der Verhandlungsposition, und wie es in der letzten Zeit scheint, ist diese gegenüber der Türkei beliebig schwach. Immerhin, eine Stellungnahme der EU wäre dazu ganz interessant.
ist mir dann allerdings schlecht geworden, im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich verstehe die antisemitistische Komponente nicht so ganz. Ist das vielleicht nur orientalisches Gezeter? Man kann die Kennzeichnung kaum als Aufforderung verstehen, keine israelischen Produkte mehr zu kaufen. Wenn die EU auf klarer Kennzeichnung des Herkunftslandes besteht in einer diffizilen Frage der territorialen Anerkennung, dann kann man das erst mal nur als konsequent betrachten. Dass dies gegen die Politik der israelischen Regierung der schleichenden territorialen Ausweitung gerichtet ist darf man vermuten, 'antisemitisch' ist das aber nicht.
Natürlich darf man zurecht fragen, warum es keine vergleichbare Behandlung im Fall des türkisch besetzten Zypern gibt. Manches ist aber eine Frage der Verhandlungsposition, und wie es in der letzten Zeit scheint, ist diese gegenüber der Türkei beliebig schwach. Immerhin, eine Stellungnahme der EU wäre dazu ganz interessant.
Gruß, Martin
Es ist ja nicht nur das türkisch besetzte Zypern, es ist z.B. auch die von Marokko besetzte Westsahara oder das von China besetzte Tibet. Nur mal so als Beispiel. Das Vorgehen der EU ist also gerade nicht konsequent. Da es sich ausschließlich gegen Israel, also den Staat der Juden, richtet, ist es meiner Ansicht nach sehr wohl antisemitisch, auch wenn diese Leute uns einreden wollen, dass sich ihre "Kritik" nur gegen den Staat Israel und nicht gegen Juden an sich richtet.
Die Kennzeichnung ist der erste Schritt zum Boykott, weil damit Druck ausgeübt werden kann auf potentielle Käufer. Vielleicht noch nicht auf den Normalbürger, der den Einkauf für sich selbst macht. Aber z.B. auf den Catering-Service einer Großveranstaltung oder einer Flüchtlingsunterkunft.
Es ist dann nur noch ein kleiner Schritt, dass in und vor einem Geschäft selbsternannte Wächter stehen, die aufpassen, wer solche Produkte gekauft hat. Diese Käufer werden dann auf der Straße bedrängt, zuerst vielleicht nur verbal, aber wer kann schon sicher sein, dass es verbal bleibt.
Political Correctness ist nichts anderes als betreutes Denken.
Zitat von Tiefseetaucher im Beitrag #6 Es ist ja nicht nur das türkisch besetzte Zypern, es ist z.B. auch die von Marokko besetzte Westsahara oder das von China besetzte Tibet. Nur mal so als Beispiel. Das Vorgehen der EU ist also gerade nicht konsequent. Da es sich ausschließlich gegen Israel, also den Staat der Juden, richtet, ist es meiner Ansicht nach sehr wohl antisemitisch, auch wenn diese Leute uns einreden wollen, dass sich ihre "Kritik" nur gegen den Staat Israel und nicht gegen Juden an sich richtet.
Folgt man Ihrer Logik, dann müsste der Rest der Welt jeder Politik Israels folgen, sonst wird ihm das Etikett 'Antisemit' an die Brust geheftet. Etikettenkrieg?
Zitat Die Kennzeichnung ist der erste Schritt zum Boykott, weil damit Druck ausgeübt werden kann auf potentielle Käufer. Vielleicht noch nicht auf den Normalbürger, der den Einkauf für sich selbst macht. Aber z.B. auf den Catering-Service einer Großveranstaltung oder einer Flüchtlingsunterkunft.
Es ist dann nur noch ein kleiner Schritt, dass in und vor einem Geschäft selbsternannte Wächter stehen, die aufpassen, wer solche Produkte gekauft hat. Diese Käufer werden dann auf der Straße bedrängt, zuerst vielleicht nur verbal, aber wer kann schon sicher sein, dass es verbal bleibt.
Ohne Unterfütterung (woher haben Sie diese Ideen?) liest sich das für mich eher etwas paranoid. Agrarprodukte aus Israel werden schon seit Langem als solche gekennzeichnet, wer solche Produkte nicht kaufen möchte, kann das schon lange. Daran ändert die spezifische Country of Origin Etikettierung nichts.
Zu Vergleichen mit dem Tibet, Zypern, u.a. kann man ja eine Stellungnahme der EU einfordern bevor man laut herumjammert. Vielleicht gibt es eine solche. Es soll ja vorkommen, dass sich die Leute dort etwas bei ihren Maßnahmen denken.
Zitat von adder im Beitrag #4Die BDS-Bewegung (offiziell: Boykott, Deinvestment, Sanktionen, eigentlich meinen die aber wohl Beschimpfung, Dämonisierung, Schmierenkampagnen) ist mir sowieso suspekt - nicht erst seit der Kennzeichnungspflicht.
Ich habe die Seite quergelesen, ich habe aber nicht wirklich Argumente gefunden. Von einer BDS-Bewegung wusste ich allerdings bisher auch nichts, nur, ist das ein Massenphänomen? Wenn sich jemand anmaßt, Geschäfte zu inspizieren und dies strafbar ist, dann greift hoffentlich das Strafrecht. Es erinnert mich aber ein bisschen an Aktionen radikaler Tierschützer oder Veganer. Selbstgerechte, aggressive Weltverbesserer.
Zum Beispiel der Professorin Levine, das zu großer Aufregung geführt zu haben scheint, eine kleine Überlegung: Man kann ihre Reaktion als antisemitisch sehen, weil sie ihre Ablehnung an den Juden allgemein festmacht. Es kann aber sein, dass es eine rein thematische Ablehnung ist: Angenommen, es gäbe das Palästinenserproblem nicht, das Thema existierte also nicht, dann müsste diese Dame ein völlig neutrales Verhältnis zu Juden haben.
Ich bin im Übrigen auch mal in Philadelphia von jüdischem Ladenpersonal aggressiv angemacht worden, als sie feststellten, dass ich Deutscher bin. Ich habe das nicht verallgemeinert, hatte auch keinen Grund dazu.
Zitat von adder im Beitrag #4Die BDS-Bewegung (offiziell: Boykott, Deinvestment, Sanktionen, eigentlich meinen die aber wohl Beschimpfung, Dämonisierung, Schmierenkampagnen) ist mir sowieso suspekt - nicht erst seit der Kennzeichnungspflicht.
Davon (also von Frau Levine) kriege ich Ekelbläschen. Aber das zeigt doch glasklar, worum es BDS geht, und das die Besetzung nur vorgeschoben ist. Selbst wenn Israel alles besetzte Terrain heute räumen würde, würden die noch weitere Forderungen erheben.
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