Zitat Die Sonde «Schiaparelli», benannt nach dem italienischen Astronomen Giovanni Schiaparelli (1835-1910), hat eine geplante Einsatzzeit von wenigen Tagen, bevor die Energiereserven ausgehen. Die Erkenntnisse von der Landung auf der Oberfläche sollen Esa und Roskosmos helfen, den zweiten Teil von ExoMars vorzubereiten. Für 2020 ist der Start eines Rovers zum Roten Planeten geplant. Dieser soll mit einem zwei Meter langen Bohrer in die Tiefen des Marsgesteins eindringen, um nach Hinweisen auf organisches Leben zu suchen.
Das Übliche. Wetten werden keine entgegengenommen: Die Russen sind in den letzten 45 Jahren gnadenlos am Roten Planeten gescheitert.
PS.
Zitat [Update 19.10.2016 – 15:45 Uhr] Das indische Radioteleskop GMRT hat wie erhofft ein schwaches Signal von Schiaparelli empfangen. Der Lander ist also pünktlich aus seinem Ruhezustand erwacht und bereit für die Landung auf dem Roten Planeten
17:48. Flight Director Andrea Accomazzo verwendet beständig "nominal" für "normal". Sind die auch schon von #merkelsprech angefressen? 17:56. Früheste mögliche Signalakquisition (#spacesprech): 18:30. 18:36 MESZ. Signaleingang vom TGO, also vom Orbiter. Wenn ich das richtig gezählt habe, sind da 8 Leute im Kontrollraum der ESOC.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Das bekommt man alles nicht zeitnah mit, wenn als reiner Netizen den größten Teil des alltäglichen Flirrsinns aus Hygienegründen vorsorglich ausblendet. Aus der Erfolgserie "Des lachenden Wahnsinns lustig sich tummelnde Beute". Heute: Elon Musk.
Zitat von Alpen-Prawda28. September 2016, 09:02 Uhr Raumfahrt Elon Musk sucht eine Million Mars-Siedler
Tesla-Gründer Elon Musk hat seine Pläne zur Besiedlung des Mars konkretisiert. Sein Unternehmen SpaceX wolle die Kosten für die Reise zum Planeten erheblich senken. Schon von 2025 an sollen die ersten Passagiere den vollmundigen Versprechen zufolge auf den Planeten reisen.
Schon 2025 sollen nach dem Willen von Musk die ersten Menschen zum Roten Planeten reisen, zuvor will SpaceX ein unbemanntes Raumschiff zum Mars schicken. Zum Vergleich: Die Nasa will frühestens in den 2030er-Jahren eine bemannte Mars-Mission starten.
Die hohen Kosten pro Passagier sind für den Milliardär Musk offenbar das kleinste Problem seiner ambitionierten Pläne: Er hält es für möglich, die Kosten auf rund 140 000 Dollar pro Person zu drücken. Wenn ausreichend viele Menschen ein entsprechendes Ticket buchen und auf den Nachbarplaneten der Erde auswandern wollen.
Rund eine Million Menschen könnten in der absehbaren Zukunft auf dem Mars leben. "Das wird ein großartiges Abenteuer", sagte Musk.
(Ich verkneife mir mal die Anmerkung, daß ich auch schon eine Million Atomphysiker für diese Menschheitsaufgabe wüßte...)
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Darmstadt, ESOC. 20:35. Nach der Pause: Orbiter OK. Bislang kein Signal vom Lander. Man bereitet schon mal vor: so viele Telemetriedaten ("more than twenty megabyte") gibts zu sichten, war nur ein erster Test ("this is typical for a test"), "zis inspiration is good for working togesser". Nach genau 10 Min. ist Teil 2 des Webcasts finito. Morgen vormittag 10:00 gibt es eine Pressekonferenz.
Zur Erinnerung ein wenig Statistik. 44 Missionen seit den beiden ersten russischen Startversuchrn im Oktober 1960. UdSSR/Rußland: 21 Missionen; Erfolgsquote gnädig gerechnet: 3 mal halb. Mars 2 & Mars 3 haben 1971 nur je einen Monat lang einen planetenumspannenden Staubsturm in Sannyasingelb von oben abgelichtet; beide Lander haben versagt; drittes "0,5" ist jetzt der TGO, weil Roskosmos als Bereitsteller des Transportsystems mitgezählt wird. USA: 20 Missionen, mit 6 Verlusten. Mars Express der ESA ist in seit 2004 Betrieb. Die japanische Yozomi-Sonde ist 1998 verlorengegangen; die chinesische Yinghuo-1 2011; der indische Mangalyaan-Orbiter ist seit Sep. 2014 auf Posten. PS. Seit heute mittag Headline der "Kronen-Zeitung": "Heute erobert Europa den Mars"
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Zitat The great galactic ghoul seems to have struck again.
But in the end, it's okay. The lander was mostly a dry run for the European Space Agency and Roscosmo's 2020 mission to Mars, and was only intended to last a few days while testing atmospheric instruments.
Zitat von Economist, Nov 14, 2011In 1964 a light-hearted exchange between a journalist and John Casani, a NASA scientist, spawned the idea of a "Great Galactic Ghoul", a malevolent creature that prowls the space-lanes between Earth and Mars, dining on unfortunate spacecraft.
Erik M. Conway's Exploration and Engineering: The Jet Propulsion Laboratory and the Quest for Mars (Johns Hopkins University Press, 2015), enthält als Kapitel 3, S. 73-97: "3. Attack of the Great Galactic Ghoul".
Zitat von Conway, S. 73In JPL lore, there is a legendary beast that lurks between the orbits of Earth and Mars. Known as the Great Galactic Ghoul, it is the product of the imagination of an engineer named John Casani who had been lead designer of JPL’s early Mariner planetary spacecraft. One day in 1965, Casani had been doing an interview with a reporter. Asked why a great many Soviet spacecraft were failing to reach Mars, Casani made up the Ghoul as a joke. A few years later, the Ghoul’s legend was cemented when a JPL spacecraft bound to Mars named Mariner 7 suddenly went silent , close on the heels of still another disappeared Soviet spacecraft. Casani revived the Ghoul story, and a colleague painted the Ghoul’s portrait (dining happily on Mariner 7) and presented it to Casani.1 Mariner 7 eventually reappeared and completed its mission. It had been, temporarily, victim of a battery failure. But on August 21, 1993, the Ghoul ate Mars Observer, and no one ever heard from it again.
NICHT zu velwechsern mit Russells Teekanne.
Zitat von Großes Wiki: Art. 'Russells Teekanne'Russells Teekanne (englisch: Russell’s teapot) ist eine Religionsparodie in Form eines Analogismus. Sie geht auf einen Aufsatz des Mathematikers und Philosophen Bertrand Russell aus dem Jahr 1952 zurück. ... „Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gäbe, welche auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so würde niemand meine Behauptung widerlegen können, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber wenn ich nun zudem auf dem Standpunkt beharrte, meine unwiderlegbare Behauptung zu bezweifeln sei eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, dann könnte man zu Recht meinen, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Exzentrik werden. Es würde dem Zweifler in einem aufgeklärten Zeitalter die Aufmerksamkeit eines Psychiaters einbringen oder die eines Inquisitors in früherer Zeit.“ – Bertrand Russell: Is There a God?
Und Russells Teepott zeugte das Fliegende Spaghettimonster.
Zitat von WIRED, 1. Nov 2006For instance, the Flying Spaghetti Monster is a variant of the tiny orbiting teapot used by Bertrand Russell for similar rhetorical duty back in 1952.
Transgalaktische Ghule mit Schmacht, fliegende Teekannen (samt, vermute ich mal, Untertassen), Pasta als Hauptgericht. Und jetzt habe ich Hunger.
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Zitat 10.24 Uhr: Die Bremsraketen des Landers Schiaparelli sollen einige Sekunden lang gezündet haben. 10.26 Uhr: Der Lander hat etwa 50 Sekunden vor dem Touchdown aufgehört zu senden. Laut Andrea Accomazzo gibt es mehrere Möglichkeiten, was passiert ist. Es ist jedoch zu früh, darüber zu spekulieren.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #6Für wer die Vorlesungen zur Astronomiegeschichte geschwänzt hat: Giovanni Schiaparelli war der Entdecker der Marskanäle, ...
... die es bei genauerem Hinsehen auch nicht gibt. Paßt also.
Zitat von Fluminist im Beitrag #7bei genauerem Hinsehen
Da liegt eine hübsche Paradoxie. Edward Maunder, der um 1903/1906 entdeckt hat, daß die genauen Muster, die vor allem Percival Lowell zu Papier gebracht hat, optische Illusionen aus dem Grenzland des menschlichen Sehvermögens sind, hat Lowell eine "faith-directed vision" bescheinigt. (Schiaparelli hat sich aus der ganzen Spekulation Kanäle - Leben auf dem Mars ja nach der ersten Berichterstattung tunlichst herausgehalten.) Maunder hat damals Schulklassen englische Pennies aus mehreren Metern Entfernung bei schummeriger Beleuchtung zeichnen lassen & vermutet, daß das Adernnetz der Retina zum optischen Eindruck feinster Spinnenfäden zwischen helleren Punkten beiträgt. Lowell (dem wir letztlich das ganze Mythologem von den Marsmenschen & dem sterbenden Planeten verdanken) hat später, ab 1906, als sich die immer ziselierteren Karten (Lowell & Lampland haben in Flagstaff bis 1910 660 Kanäle kartographiert) als unreproduzierbar erwiesen, stets betont, man brauche eben gaaanz hochauflösende Optiken & 1A-Seeing (deswegen hat er sein Observatorium ja auch in der entlegendsten Wüste gebaut) & müsse das schon zig-mal gesehen haben, um überhaupt etwas zu erkennen. Der Direktor der Treptower Sternwarte, Friedrich Archenhold, deren/dessen Großer Refraktor immer noch so etwas wie ein Berliner Kennzeichen sein dürfte (von 1896, 27 Zoll; http://www.sdtb.de/Das-grosse_Fernrohr.336.0.html) hat um die Zeit mehrfach Pressefritzen gesagt, sein Teleskop sei zu stark, um Kanäle auf dem Mars auszumachen.
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Zitat von SPON, 21.10.2016 21:07 UhrEine Nasa-Sonde hat die Überreste des europäisch-russischen Landeroboters "Schiaparelli" auf dem Mars aufgespürt. Die Bilder zeigen, dass es wohl eine Katastrophe gegeben hat, wenngleich wichtige Details noch immer fehlen.
Zitat Irgendwo dort ist "Schiaparelli" eingeschlagen - nach Schätzungen der Fachleute mit einer Geschwindigkeit von mehr als 300 Kilometern pro Stunde. Bei der Esa geht man derzeit davon aus, dass das Modul nach dem vorzeitigen Abschalten der Landetriebwerke aus einer Höhe von zwei bis vier Kilometern ungebremst in den Boden gekracht ist.
Zitat von ZEIT.de"Das ist traurig, aber wir müssen feststellen, dass die Sonde nicht erfolgreich gelandet ist", sagte Esa-Chef Jan Wörner. Es sei wahrscheinlich, dass das Landegerät beim Aufprall mit vollen Tanks explodierte.
Eine Wetterstation geht zu Bruch. Verletzte Marsianer: 0. Origineller Gebrauch der Vokabel "Katastrophe". Morgen verbietet Frau Merkel alle Verbrennungsmotoren, damit uns keine ungebremsten Raumsonden auf den Kopf fallen.
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Zitat von Nature, News, 25 Oct 2016Schiaparelli sent data to its mother ship during its descent. Preliminary analysis suggests that the lander began the manoeuvre flawlessly, braking against the planet’s atmosphere and deploying its parachute. But at 4 minutes and 41 seconds into an almost 6-minute fall, something went wrong. The lander’s heat shield and parachute ejected ahead of time, says Vago. Then thrusters, designed to decelerate the craft for 30 seconds until it was metres off the ground, engaged for only around 3 seconds before they were commanded to switch off, because the lander's computer thought it was on the ground.
The lander even switched on its suite of instruments, ready to record Mars’s weather and electrical field, although they did not collect data. “My guess is that at that point we were still too high. And the most likely scenario is that, from then, we just dropped to the surface,” says Vago.
The craft probably fell from a height of between 2 and 4 kilometres before slamming into the ground at more than 300 kilometres per hour, according to estimates based on images of the probe’s likely crash site, taken by NASA’s Mars Reconnaissance Orbiter on 20 October.
The most likely culprit is a flaw in the craft’s software or a problem in merging the data coming from different sensors, which may have led the craft to believe it was lower in altitude than it really was, says Andrea Accomazzo, ESA’s head of solar and planetary missions. Accomazzo says that this is a hunch; he is reluctant to diagnose the fault before a full post-mortem has been carried out. ... But software glitches should be easier to fix than a fundamental problem with the landing hardware, which ESA scientists say seems to have passed its test with flying colours.
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