Zitat Vor fast genau 50 Jahren, am 5. Juni 1967, begann der Sechs-Tage Krieg, der ca. 700 Israelis und mehr als 20.000 Arabern das Leben kostete. Bereits in den ersten Stunden des 5. Juni gelang es den Israelis, die Luftwaffe der arabischen Staaten auf dem Boden zu zerstören. In den Folgetagen eroberte Israel das seit 1948 von Jordanien besetzte Westjordanland sowie den zu Ägypten gehörende Gazastreifen und insbesondere die Altstadt von Jerusalem, in der unter jordanischer Herrschaft sämtliche Synagogen zerstört worden waren – erst seit Juni 1967 können Juden, Moslems und Christen an diesem historischen Ort wieder beten. Während sich der triumphale Sieg von Juni 1967 in der historischen Erinnerung verankern konnte, sind die Wochen der nackten Angst, die die Israelis während des Vormonats durchlitten, längst vergessen.
„Im Mai 1967“ schreibt der israelische Autor Yossi Klein Halevi, „sah ich mir die Nachrichten gemeinsam mit meinem Vater an – einem Holocaust-Überlebenden aus Ungarn, den diese Erfahrung nie wieder losließ. Wir sahen Massen von Demonstranten, die ‚Vernichtet Israel!‘ skandierten und Fahnen mit Todesschädeln und gekreuzten Knochen schwangen. Dies machte auf mich, ich war damals 14, einen tiefen Eindruck. Mein Vater und ich hatten dieselbe Furcht, dass eine Variante des Holocaust erneut geschehen könnte. Dieses Gefühl beherrschte damals die jüdische Welt zwischen Moskau und Tel Aviv.“
In der Tat hatte Gamal Abdel Nasser, der charismatische Führer Ägyptens, Israels Zerstörung lautstark angekündigt, während „Kairos Innenstadt mit blutrünstigen Plakaten geschmückt war, auf denen arabische Soldaten bärtige und hakennasige Juden erschossen, zerschmetterten, strangulierten und zerstückelten.“ Jitzchak Rabin, der Generalstabschef der israelischen Streitkräfte, rechnete im Mai 1967 mit Zehntausenden Toten bei dem bevorstehenden Krieg und gab Anweisung, Schulen und andere öffentliche Gebäude in Israel auf eine Nutzung als Hospitäler und Leichenhallen vorzubereiten. „Zehn Rabbiner des Oberrabinats und der Bestattungsgesellschaft Chewra Kaddischa in Tel Aviv schritten öffentliche Parks ab und segneten sie als potentielle Massengräber.“
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