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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 12 Antworten
und wurde 1.808 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Llarian Offline



Beiträge: 7.109

08.03.2018 21:42
Zu Don Alphonso Antworten

Ein paar kurze Gedanken ohne Anspruch auf tiefere Erkenntnis.

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

09.03.2018 02:10
#2 RE: Zu Don Alphonso Antworten

Wie an anderer Stelle hier schon bemerkt, schweigt der Don eben nicht: https://rebellmarkt.blogger.de/stories/2678843/ Demnach kommt das hier Angesprochene als Hintergrund eher nicht in Frage, sondern wir haben es mit ganz gewöhnlichen, wiewohl nicht gerade als mit Vernunft gesegneten Mechanismen in Unternehmen zu tun.

Ich kenne "Don Alphonso" noch als jemanden, der nur allzu gern bereit war, Nicht-Linke zu denunzieren, und der sich gerne in linken bis linksextremen Kreisen tummelte sowie sich an deren Kampagnen beteiligte. Auch ein "Bomber Harris - do it again" war ihm da nicht fremd, wie heute noch herauszufinden ist. Nun können sich Menschen ändern, erst recht nach über 20 Jahren, aber so gern ich ihm seine Individualität zugestehe, so wenig taugt er doch als Leitbild oder gar Exempel. Und da er sich selbst auch nicht so sieht, können wir Empörung und Verdächtigungen für geeignetere Fälle aufbewahren.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

flobotron Offline



Beiträge: 327

09.03.2018 09:20
#3 RE: Zu Don Alphonso Antworten

"Uuund, #DonAlphonso zeigt noch was: Es lohnt sich, bei Herausgebern auf allen Wegen Druck zu machen, wenn in ihren Medien rechte Hetze verbreitet wird. Danke an alle, die sich in den letzten Monaten daran beteiligt haben: In den anderen Sachen am Ball bleiben!

— Matthias Oomen (@OomenBerlin) March 6, 2018"
http://www.danisch.de/blog/2018/03/07/ue...ung/#more-22526

Das twittert ein Politiker der Grünen.
Wie groß dessen Einfluss war kann ich nicht sagen, aber es wird zumindest der Versuch der Einflussnahme unternommen.

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

09.03.2018 21:15
#4 RE: Zu Don Alphonso Antworten

Hallo und guten Abend,

zu diesem Thema möchte ich als damals Beteiligter doch noch etwas sagen. Grundsätzlich glaube ich nicht an eine Säuberung bei der FAZ, weil Don Alphonso dem Ziel der Kooperation mit anderen Medien im Wege gestanden hätte. Dafür sind die Blogs nicht wichtig genug.

Ganz sicher hat man bei der FAZ eine Menge Übung im Abwehren von Denunzianten und Ideologen (m/w/*). Deshalb halte ich Oomens Beiträge für ganz dünne heiße Luft.

Zur Vergangenheit: Alphonso war Teil der Dotcomtod-Gruppe. Das waren nicht unbedingt alles Linksautonome und Linksextremisten, auch wenn manche darunter waren. Ich würde Alphonsos Motivation nicht als linksradikal oder linksextrem, sondern eher folgendermaßen beschreiben: Er wollte Aufmerksamkeit. Er wollte Dinge aufdecken, die während der damaligen Dotcom-Blase falsch liefen. Er wollte die damals neue Form der Blogs etablieren. Und er hatte ständig irgendwelche Rechnungen mit Leuten aus der PR oder von »bösen« Verlagen zu begleichen.

Ja: Es gab damals heftige Konflikte und kurzzeitig musste man fürchten, dass sich irgendwann mal jemand schlagen würde. Aber Don Alphonso war zu diesem Zeitpunkt schon so vernünftig, dass er uns eine Art Rotes Telefon angeboten hat, um Konflikte zu deeskalieren. Das habe ich in mindestens einem Fall auch genutzt. Ob er die Radikalen zeitweise billigend in Kauf genommen hat oder ob er mit ihnen tiefer verbunden war, mag ich nicht endgültig beurteilen. Heute ist er sicher nicht mehr linksradikal oder -autonom.

Zu den Bomben auf Dresden und dem Echo im Netz: Alphonso glaubt an die Theorie, dass der Angriff Juden das Leben gerettet habe [was man zum Teil so sehen kann]. Er sah damals Tendenzen einer rechten Kraft »Neocons« in Deutschland. Deshalb ist diese Grafik in seinem Blog. Er hat sich aber hart gegen die antideutsche Aktion »Bombergate« der damaligen links-bizarren Piraten gestellt. Also eher nicht »Do It Again«.

Man muss Menschen eine Entwicklung zugestehen. Ich sehe Alphonso kritisch-distanziert und ich habe sowieso keine Menschen als Leitbilder. Sowohl egoistisch als auch altruistisch hätte ich mir gewünscht, dass seine Blogs bei der FAZ weiterlaufen -- aber mit mächtigen Gegenparts. Einfach weil Meinungspluralismus wichtig ist.

Einen schönen Abend Euch allen,
Stefan

.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.422

10.03.2018 08:17
#5 RE: Zu Don Alphonso Antworten

Meinungspluralismus ist die Ausrede unverbesserlicher Nazis und Rassisten. Jeder geistig gesunde Mensch weiß, dass die öffentliche Kommunikation zum Wohle aller reguliert werden muss.

https://www.welt.de/debatte/kommentare/a...ngspruefer.html

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Kommunismus mordet.
Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

10.03.2018 20:11
#6 RE: Zu Don Alphonso Antworten

Zitat von stefanolix im Beitrag #4
Zu den Bomben auf Dresden und dem Echo im Netz: Alphonso glaubt an die Theorie, dass der Angriff Juden das Leben gerettet habe [was man zum Teil so sehen kann]. Er sah damals Tendenzen einer rechten Kraft »Neocons« in Deutschland. Deshalb ist diese Grafik in seinem Blog. Er hat sich aber hart gegen die antideutsche Aktion »Bombergate« der damaligen links-bizarren Piraten gestellt. Also eher nicht »Do It Again«.
Das ist aus meiner Sicht zu Fonsi-freundlich formuliert. Jedenfalls gegenüber dem Don Alphonso von damals. Der hat nicht nur de-, sondern auch kräftig miteskaliert. Zum Beispiel mit der Veröffentlichung der Nockherberg-Bilder. Und auch der Bomber Harris war schon noch so gemeint, wie er es heute wohl nicht mehr vertreten würde. Vielleicht hat er das Bildchen noch auf seinem Blog sozusagen als Knoblauch gegen unerwünschte Freunde von rechts. Es war dann aber wohl so, dass ihm als Individualisten, als den ich ihn auch sehe, im Lauf der Zeit seine Freunde von damals auf die Nerven gingen in ihrem verbissenen Dogmatismus, der keine Abweichungen von der Norm zulässt. Mann, was können die sich streiten, wer nun der radikalste (und damit beste) Verfechter der eigenen Sache ist und somit meilenweit über den anderen steht, die doch wohl schon längst in Wirklichkeit die Sache des Klassenfeindes betreiben. Noch schöner als die AfD heute, aber die üben ja noch. Hinzu kam dann wohl noch deren offensichtliche Nichtbeteiligung am Erwerbsleben, weil auch die "Ausbildung" nur aus demselben Sprücheklopfen bestand und die Redakteursplätze bei bento nun mal begrenzt sind.

Dennoch: Er hat nach wie vor keine Skrupel, Menschen direkt persönlich anzugehen und zu versuchen, diese fertigzumachen. Ich halte das nicht für okay, auch nicht, wenn es Leute trifft, die mir eher nicht so sympathisch sind. Außer vielleicht, die betreiben sonst dasselbe. Immerhin: Er tut es mit offenem Visier und mit Mut, weil er sich eben nicht die als Opfer aussucht, auf die eh schon alle eindreschen, sondern eher die anderen. Ich erwähne das alles nicht, weil ich mich über sein Ende bei der FAZ freute, aber man sollte ihm auch nicht zu naiv begegnen.

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(Reinhard Mey)

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.422

10.03.2018 22:07
#7 RE: Zu Don Alphonso Antworten

@Werwohlf
Darf ich das wie folgt zusammenfassen?

Wenn bereits eine Don A als fast letzter Garant des Meinungspluralismus gilt, was sagt uns das über den Meinungspluralismus?

Übrigens ein klein wenig Exegese:
Der Blogbeitrag vom Don sagt nur, dass er es für unwahrscheilich hält, dass diese Twitterhatz und ähnliche SJW direkt an seinem Rauswurf beteiligt waren.

Ob aber mit dem Wechsel an der Spitze allgemein das weißwaschen der FAZ begonnen hat, ist eine Frage, die man laum beantworten kann. Es sei denn, jemand hackt die E-Mail-Datenbank der FAZ und stellt die ins Netz.
Leider sind die meisten, die dazu die kriminelle Energie aufbringen und mangels fester Arbeit über genügend Freizeit verfügen, mit der Jagd auf Trump und die AfD ausgelastet.

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Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

10.03.2018 22:54
#8 RE: Zu Don Alphonso Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #7
Wenn bereits eine Don A als fast letzter Garant des Meinungspluralismus gilt, was sagt uns das über den Meinungspluralismus?
Na ja, ganz so schlimm ist es nun wirklich (noch?) nicht. In der FAZ erscheinen schon noch genug Kommentare der Herausgeber und anderer, die sich gegen das richten, was uns als "Mainstream" erscheint. Was Don Alphonso aber tatsächlich zu etwas Besonderem macht, ist eben genau diese Vergangenheit als Kämpfer gegen Liberale und "Pro-Westler". Und seine seitdem bekundeten Vorlieben für Umverteilung, die ihn zumindest wirtschafts- und fiskalpolitisch den Linken zuordnen. Und von dieser bekannten Position aus kritisiert er nicht nur Merkels "Flüchtlings"-Politik, sondern auch vieles andere, was aus dem durchgedrehten Teil der labernden Klasse so herüberschwappt. Exakt das ist die Haltung, die es letzterer so schwierig macht, sie nach bewährtem Muster in die rechte Ecke zu stellen. Er hat bei der FAZ auch Mitstreiter: TV-Kritiker Frank Lübberding argumentiert in weiten Teilen ähnlich, nur eben komprimierter und nicht so maniriert, wie es die Rolle des Don wohl verlangt. Ich kann mir schon vorstellen, dass solche Leute für den konservativen Teil der Zeitung eher Exoten sind, also lässt man den neuen Verantwortlichen von dort aus einfach machen, und wenn dieser sich mit etwas anderem einen Namen machen will, dann ist das eben so. Für die Selbstzuschreibungen der Denunzianten spricht hier wirklich relativ wenig.

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(Reinhard Mey)

Llarian Offline



Beiträge: 7.109

10.03.2018 22:56
#9 RE: Zu Don Alphonso Antworten

Zitat von stefanolix im Beitrag #4
Grundsätzlich glaube ich nicht an eine Säuberung bei der FAZ, weil Don Alphonso dem Ziel der Kooperation mit anderen Medien im Wege gestanden hätte. Dafür sind die Blogs nicht wichtig genug.

Ich würde den Begriff des Blogs, gerade bei einem kommerziellen Anbieter wie der FAZ. nicht allzu hoch hängen. Das sind ganz normale Meinungsartikel, die unter einer anderen Zusammenfassung laufen, aber am Ende nichts anderes als Artikel auch, die mit Werbung versehen werden und Abonenten liefern sollen. Und ob die so unwichtig sind, ist bei einer Viertelmillion "normaler" Aboleser genau die interessante Frage. Die FAZ kann und muss rechnen, und ich habe wenig Zweifel daran, dass man jemanden nicht jahrelang bezahlt, ohne das man sich darunter ein Geschäft verspricht. Ich glaube das die FAZ an Autoren wie Alphonso, der mit Sicherheit eher die Leserschaft anspricht als die Linksausleger Hütt oder Bender, einiges verdient hat.

Zitat
Zur Vergangenheit: Alphonso war Teil der Dotcomtod-Gruppe. [....]


Und zur Gegenwart: Das ist für die hier gemachte Betrachtung irrelevant. Alphona kann früher Hitler-Biographien für den Stern geschrieben haben, das ist für seine heutige Position nicht wichtig. Er wird als konservativer Schreiber bei der FAZ wahrgenommen (sein Blog entspricht dem auch). Und die FAZ hat ihn neun Jahre lang gefüttert. Wenn Alphonso aus politischen Gründen gegangen wurde, und bis dato steht hier nichts, was dem widerspricht, dann sicher nicht wegen dem was er vor etlichen Jahren geschrieben hat sondern wegen dem, was er in den letzten Jahren geschrieben hat.
Es ist dabei vollkommen belanglos wie sympathisch oder unsympathisch er persönlich ist, wie er sich vor einem Jahrzehnt zu Bomber-Harris geäussert hat oder wie vielen er damals aus der liberalen Blogosphäre (oder die sich dafür hielt) er auf die Füße getreten ist. Das ist kein Sympathie-Artikel sondern eine Beobachtung was bei der Presse passiert und welchen Hintergrund das haben könnte.

Zitat
Einfach weil Meinungspluralismus wichtig ist.


Also linke Gegenmeinung zu dem was Alphonso vertritt zu suchen, ist jetzt bisweilen nicht wirklich schwierig.....

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

10.03.2018 23:09
#10 RE: Zu Don Alphonso Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #9
Wenn Alphonso aus politischen Gründen gegangen wurde, und bis dato steht hier nichts, was dem widerspricht
Ob das so ist, können nur zwei Parteien wissen: die FAZ und Don Alphonso. Beide führen Gründe an, die dieser These widersprechen. Das mit dem "nichts" stimmt somit eher weniger. Was also wäre jetzt der Anlass, der These weiter zu folgen und ein ganzes Konklusionsgebäude darauf zu errichten?

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(Reinhard Mey)

Llarian Offline



Beiträge: 7.109

10.03.2018 23:23
#11 RE: Zu Don Alphonso Antworten

Zitat von Werwohlf im Beitrag #10
Ob das so ist, können nur zwei Parteien wissen: die FAZ und Don Alphonso. Beide führen Gründe an, die dieser These widersprechen.

Alphonso selber hat keinen Grund genannt, nur das jetzt kein Schirrmacher oder von Blumencron mehr hinter ihm stehen, was keinerlei Widerspruch zu einer politischen Kündigung ist. Die Begründung der FAZ wiederum grenzt ans Lächerliche. Wenn(!) es eine politische Kündigung war, wird die FAZ darüber kaum sprechen und Alphonso würde man es wohl nicht mitteilen wollen.

Zitat
Was also wäre jetzt der Anlass, der These weiter zu folgen und ein ganzes Konklusionsgebäude darauf zu errichten?


Das nennt man eine Spekulation und ein Gebäude ist darauf nicht errichtet. Die kommenden Monate (im Extremfall Jahre) werden zeigen ob etwas an der Behauptung dran ist. Wenn die FAZ wieder zu einem konservativen Profil findet und keine staatliche Kohle abzugreifen sucht, war die Spekulation falsch.

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

11.03.2018 13:15
#12 RE: Zu Don Alphonso Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #9
Zitat von stefanolix im Beitrag #4
Grundsätzlich glaube ich nicht an eine Säuberung bei der FAZ, weil Don Alphonso dem Ziel der Kooperation mit anderen Medien im Wege gestanden hätte. Dafür sind die Blogs nicht wichtig genug.

Ich würde den Begriff des Blogs, gerade bei einem kommerziellen Anbieter wie der FAZ. nicht allzu hoch hängen. Das sind ganz normale Meinungsartikel, die unter einer anderen Zusammenfassung laufen, aber am Ende nichts anderes als Artikel auch, die mit Werbung versehen werden und Abonenten liefern sollen. Und ob die so unwichtig sind, ist bei einer Viertelmillion "normaler" Aboleser genau die interessante Frage. Die FAZ kann und muss rechnen, und ich habe wenig Zweifel daran, dass man jemanden nicht jahrelang bezahlt, ohne das man sich darunter ein Geschäft verspricht. Ich glaube das die FAZ an Autoren wie Alphonso, der mit Sicherheit eher die Leserschaft anspricht als die Linksausleger Hütt oder Bender, einiges verdient hat.


Da wäre ich mir nicht so sicher. Don Alphonsos Blogs auf faz.net waren immer frei zugänglich, sodass damit keine Paywall-Einnahmen lukriert wurden. (ZON hat bei seinem Querdenker Martenstein anders gehandelt und dessen wohl durchaus beliebte Kolumne hinter der Bezahlschranke versteckt, weil damit wohl einiges an Entgelt generiert werden kann.) Wenn ich recht sehe, sind die beiden Alphonso-Blogs komplett werbefrei. Wer also nicht über die faz.net-Startseite dorthin navigiert, kommt reklamefrei zu den Beiträgen des Don. Ob der Umstand, dass faz.net die Alphonso-Blogs hostete, der FAZ eine relevante Anzahl an Print- oder Digital-Abonnenten oder Anzeigenkunden gebracht hat, weiß ich nicht. Vermutlich waren nicht wenige Alphonso-Fans der Ansicht, dass die beiden Blogs das einzig Lesenswerte auf faz.net sind. Wenn auch Don Alphonso, soweit ersichtlich, während seiner faz.net-Zeit nie etwas Böses über die FAZ gesagt hat, so war doch bisweilen zwischen den Zeilen eine Distanz zur FAZ-Redaktion zu spüren, die durch das Blog-Format noch unterstrichen wurde.

Wenn man aber davon ausgeht, dass die wirtschaftliche Bedeutung der beiden Alphonso-Blogs für die FAZ überschaubar ist, so wird die von Alphonso selbst vorgebrachte Erklärung, dass die Blogs die persönlichen Steckenpferde von zunächst Schirrmacher, dann Blumencron waren und es nunmehr keinen derartigen Unterstützer mehr gibt, umso plausibler. Die wirtschaftliche Leitung der FAZ wird an Schirrmachers und Blumencrons Entscheidung wenig zu beanstanden gehabt haben, weil sich die mit den beiden Blogs verbundenen Kosten (im Wesentlichen Alphonsos Honorar) ebenfalls in vertretbaren Grenzen bewegten. Wenn die Blogs nun nicht mehr von faz.net gehostet werden, ist das für die FAZ aber vermutlich wirtschaftlich gut zu verkraften. Wenn es der FAZ tatsächlich um eine Anbiederung an die Herren über die Rundfunkbeitragstöpfe ginge, dann müsste sie sich aber auch von anderen Mitarbeitern, und zwar Redaktionsmitgliedern, trennen, wovon jedoch nicht die Rede ist.

Zitat von Llarian im Beitrag #9
Er wird als konservativer Schreiber bei der FAZ wahrgenommen (sein Blog entspricht dem auch).


Wenn ich mich nicht irre, hat sich Alphonso in einem seiner FAZ-Blogs zumindest einmal politisch links verortet. Und wenn ich mich ebenfalls nicht täusche, waren seine Beiträge z.B. zur Migrationskrise nicht von Anfang an kritisch (wenn er auch nicht den Überschwang der meisten Medienvertreter dieses Landes teilte). Klar ist aber, dass Don Alphonso mit den Wolkenkuckucksheim-Linken, die in den Medien und unter den Berufs-Twitterern dominieren, ein Problem hat und diese mit ihm.

Frankenstein Offline




Beiträge: 891

02.04.2018 19:04
#13 RE: Zu Don Alphonso Antworten

Gerade mal 5 Minuten nach Bekanntwerden der Trennung von Don Alphonso hat ihm die Welt laut verlinkten Interview angeboten, seine Blogs zu übernehmen:

Don Alphonso wechselt von der FAZ zur Welt: „Man kann heute keine Geschichte mehr erzählen, ohne dass sich jemand betroffen fühlt“

Und seit gestern schreibt er nun also für die Welt, hier sein erster Artikel:

Über Gold spricht man nicht

Wenn die Welt sich jetzt noch von ihrem permanenten Agit-Prop gegen Trump und die AfD verabschieden würde, wäre das Abonnement gebongt.

 Sprung  



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