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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 193 mal aufgerufen
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Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.561

06.10.2021 17:59
Häschenmarke Antworten

Ich weiß, ich weiß: keine Verlinkungen auf Anrüchiges - auch wenn Hugh Hefners Magazin (jedenfalls die früheren Jahrgänge) mittlerweile auf Anspruch darauf erheben dürfte, von der UNO dem Weltkulturerbe zugeschlagen zu werden.

Aber DAS hier zieht einem doch die Schuhe aus.

https://www.dailymail.co.uk/femail/artic...ober-issue.html



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.261

06.10.2021 18:10
#2 RE: Häschenmarke Antworten

Ich bin mir sehr sicher, dass Playboy sich als Marke damit nicht rettet. Grundsätzlich hat Playboy wie viele andere Männnermagazine ein Problem. Die Konkurrenz aus dem Internet gräbt die Kunden ab - zahlendes Publikum gibt es immer weniger.

Aber die woke-, gender- und multikulti-Gemeinde ersetzt die fehlenden Käufer auch nicht. Da hätte man eher ein würdiges Ende wählen sollen. Das hier ist peinlich, dämlich, abstoßend (nicht, weil ich ein Problem mit Schwulen oder Transsexuellen hätte, sondern weil mich Anbiederei und Charakterlosigkeit anwiedert).

Mal abgesehen davon, dass das Cover auch ästhetisch eine Katastrophe ist. Mal ehrlich: in den meisten Ländern der Erde wird das als Beweis für die Dekadenz des Westens herhalten.

Und die haben Recht damit.

___________________
Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.
“Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg
"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

Johanes Offline




Beiträge: 2.419

06.10.2021 18:21
#3 RE: Häschenmarke Antworten

Mich lässt das ziemlich rat- und hilflos zurück.
Einerseits war ja schon Marge Simpson auf den Cover, andererseits gibt es doch extra das Magazin "Playgirl" mit sexy Männern auf den Cover. Was soll das?

Transsexualität ist für den Playboy doch auch schon lange nix mehr neues. Nur war früher die Voraussetzung, dass die Transfrau weiblich aussah.

Das Ganze hat für mich was von Selbstparodie als letzte Überlebensnische.
Zudem selbst den ideologisch verblendeten klar sein muss, dass man Männerkörper anders in Szene setzen muss als Frauenkörper.

Stand: 26.09.2021 In Erwartung des Wahlkaters to be continued

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.006

06.10.2021 18:43
#4 RE: Häschenmarke Antworten

Wird bestimmt die höchste Auflage aller Zeiten. Nun gut. Wer meint, seine Produkte voll auf Linie einer lautstarken, aber zahlenmäßig völlig insignifikanten Minderheit bringen zu müssen, bekommt auf dem Markt die Quittung dafür. Das haben vor dem Playboy schon andere zu spüren bekommen, und die werden sicher auch nicht die letzten sein. Wünsche viel Spaß auch beim betriebswirtschaftlichen Selbstmord.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.561

06.10.2021 18:48
#5 RE: Häschenmarke Antworten

Zitat
das Magazin "Playgirl" mit sexy Männern auf den Cover.



"Playgirl" hatte übrigens nichts mit Hefners Imperium zu tun, sondern war ein eigenständiges Londoner Gewächs. Das Magazin ist 2016 an Käuferschwund eingegangen. Und intern ist man dort immer davon ausgegangen, daß die Hauptleserschaft von Herren mit Interesse an ihresgleichen gestellt wurde. (Das tauchte in den 70ern und 80ern mitunter in Berichten von sich als weiblich definierenden Journalistinnen mitohne Gender-* 6 Typographiesalat auf, denen Kollegen scherzhaft ein Jahresabo geschenkt hatten, und die das von A bis Z, von den Photostrekcen bis zum Werbespektrum, in keiner Weise ansprach.)

https://en.wikipedia.org/wiki/Playgirl

Einer der Punkte, die den "Playboy" - zumindest bis 2000 herum - definierten, war der Stilanspruch: ein gewisses James-Bond-Ambiente, mit hochpreisigen Luxusartikeln und Schikeria im Fokus. Dazu am der Anspruch, zwar erotisch, aber eben nicht vulgär zu sein. Wobei sich die Grenze da in den 1970er im Zuge des aufkommenden "Porno Chic" ("Emanuelle" & Co.) zu verschieben begann. Bis dahin galt als eiserne Faustregeln, daß auf Aktfotos jede noch so winzige Andeutung von Schambehaarung wegretuschiert wurde. Und neben dem Schauwert legten die Herausgeber immer auch Gewicht auf gute Beiträge. Die (langen) Interviews waren legendär. Und weil das Magazin über Jahrzehnte hinweg der Markt war, der für kurze Erzähltexte die weltweit höchsten Preise zahlte, wundert man sich, wer alles darin Erzählungen veröffentlicht hat. Der letzte 007-Roman, "The Living Daylights," ist da 1965 im Vorabdruck erschienen; ansonsten war das der Hauptabsatzmarkt für die späten Texte von P. G. Wodehouse. Es war nicht gelogen, wenn soigniertere Käufer, daß sie das Magazin nur wegen der Kurzgeschichten oder der Interviews kaufen würden. Nicht nur, vermute ich, aber auch.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.006

06.10.2021 18:49
#6 RE: Häschenmarke Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #2
Grundsätzlich hat Playboy wie viele andere Männnermagazine ein Problem. Die Konkurrenz aus dem Internet gräbt die Kunden ab - zahlendes Publikum gibt es immer weniger.


Ich glaube nicht mal dass das Internet hier das Problem ist. Der Playboy war nie ein Porno- sondern eher ein Lifestylemagazin. Dafür gäbe es schon Nachfrage und entsprechende Werbekunden. Nur muss man halt auch etwas bieten, was die Leute lesen wollen. Der Playboy hat wie viele andere Presseerzeugnisse einfach ein Qualitätsproblem.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.561

06.10.2021 19:01
#7 RE: Häschenmarke Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #6
Der Playboy hat wie viele andere Presseerzeugnisse einfach ein Qualitätsproblem.


Das haben die seit Jahren. Der erste Herausgeber für das Ressort Literatur war Ray Russell, Genrelesern als Autor von schrägen Horrorgeschichten wie "Sardonicus" bekannt (man kann sich das als gedrucktes Pendant zu Roger Cormans Poe-Verfilmungen vorstellen). Den meisten Ruhm hat sich da Alice K. Turner erworben, die das Ressort von 1980 bis 2000 geleitet hat. Danach wurde das schleifen gelassen. Der folgenreichste Text könnte wohl Arthur C. Clarkes Story "Dial F for Frankenstein" vom Februar 1964 sein, das Tim Berners-Lee zu seiner Idee für sein Internet-Protokoll angeregt haben soll. Clarke hat fast alle späteren Erzählungen seit 1960 und eine ganze Reihe kleiner Essays zu kommenden technischen Entwicklungen publiziert.

*Huch* Nachtrag. Beim Überblick über die Bandzählung fällt mir gerade folgendes auf:

die letzte Monatsnummer ist mit Bd. 63, Nr. 10 im Dezember 2016 herausgekommen (und an Ziffer II sieht man, daß die da auch schon zwei Doppelnummern dabei hatten); an 64:1 dann nur noch im Zweimonatstakt, und ab Nr. 66/1, Winter 2019 nur noch 4x im Jahr. Dürfte ein recht guter Indikator für die Absatzzahlen sein.

Nochmals *Huch* Richtig: da war voriges Jahr was...

Zitat von Mar. 18, 2020 Playboy Magazine Is Closing Down, Probably for Good
Playboy has announced that it’s closing down its flagship magazine for the rest of 2020. It seems unlikely, given the wording of the announcement and the state of print magazine-making, that it will ever return. It’s not a surprise, exactly — its circulation and advertising drooped long ago, accelerating as the nudie pictures for which it was celebrated became available everywhere for free.

The magazine peaked in the early 1970s at a circulation, breathtaking to see now, of 5.6 million copies a month.



https://nymag.com/intelligencer/2020/03/...y-for-good.html

Nachtrag III. Ach du Schreck.

Zitat
The National Library Service for the Blind and Physically Handicapped (NLS) has published a braille edition of Playboy since 1970. The braille version includes all the written words in the non-braille magazine, but no pictorial representations.



https://en.wikipedia.org/wiki/Playboy

Mir fällt da prompt die Kurzgeschichte "Clerical Error" von James Gould Cozzens aus dem Jahr 1935 ein. (Redbook Magazine, Nachdruck in "Ellery Queen's Mystery Magazine," mit dem heutigen Titel 1950). Colonel Ingalls wird nach dem Tod seines Bruders, der ein hochangesehener Landpfarrer war, zu einem Buchändler vorgeladen, der sich als "Mr. Ingalls" vorstellt und unbezahlte Rechnungen präsentiert. Er habe viele Jahre lang Hochwürden literarische Bückware beschafft (das war zu Zeiten, als der "Ulysses" noch unter Verdikt stand); Auftragstitel, nach denen er lange gesucht hätte und er hätte gerne seine Auslagen ersetzt. Der Colonel weigert sich. Nein, er habe das Haus seines Bruders auf den Kopf gestellt: da habe sich nichts dergleichen gefunden. Ja: das habe er wohl entsorgt, als er merkte, daß es zu Ende ging, um der Familie den Skandal zu ersparen. "Such literature is likely to be kept in a private place and read privately." Aber er habe die Rechnungen, und er werde jetzt die Polizei rufen. Ingalls bleibt hart: Sein Bruder habe niemals... Am Ende (die Pointe dürfte 10 Meilen gegen den Wind zu riechen sein) fragt Ingalls, wieso er sich dessen so sicher sein könne. "Ganz schlicht: der Hohe Herr war in seinem letzten Lebensjahrzehnt vollständig erblindet. Das wurde aber nicht in der Todesanzeige erwähnt. Ach übrigens: da kommt der Herr in Uniform, den Sie sprechen wollten..."

Roald Dahl hat den Plot für seine Kurzgeschichte "The Bookseller" sagen wir, "ausgeborgt." Erschienen ist die in der Ausgabe des "Playboy" vom Januar 1987.

Zitat von Cozzens, nicht Dahl
"This bill is obviously an error. He would never have ordered, received, or wished to read any of these works. Naturally, no such volumes were found among his effects."

"Hm," said Mr. Joreth. "Yes, I see." He read down the itemozid list, coughed, as though in embarrassment. "I see. Now, let me check my records a moment." He dragged down a vast battered folio from the shelf before him. "G, H, I-," he muttered. "Ingalls. Ah, now -"
...
"You unmitigated scoundrel!" roared Colonel Ingalls. "Do you really mean definitely to maintain that Doctor Ingalls purchased such books?" Let me tell you -"

Mr. Joreth held up his hand. "I've taken no action. I am well aware of the unpleasantness which would be caused for many customers if a bill for boks of this sort were made public. The circumstances aren't by any means unique, my dear sir; a list of my confidential customers would no doubt surprise you."

Colonel Ingalls said carefully: "Be good enough to show me my brother's original order."

"Ah," said Mr. Joreth. He pursed his lips. "That's unfair of you, Colonel. You are quite able to see that I wouldn't have it. It would be the utmost imprudence for me to keep on file anything which could cause so much trouble. I have the carbon of an invoice, which is legally sufficient, under the circumstances, I think. I see my position."



Zitat
“The Bookseller” First published: January 1987 issue of Playboy

A Second Roald Dahl Selection: Eight Short Stories
Deception
Lamb to the Slaughter and Other Stories
The Best of Playboy Fiction Volume 2 (Audio Cassette)
The Best of Roald Dahl
The Collected Short Stories of Roald Dahl
The Complete Short Stories: Volume Two

Plot Description

This very adult story was originally published in Playboy and probably shouldn’t be read by any children without the consent of their parents. With that in mind, I’m going to keep the plot/description rather simple and vague.

Spoiler warning! This story is about Mr. William Buggage and his secretary Miss Tottle and the secret business they run out of Buggage’s Rare Book Shop in London. Every day they read the obituaries and draft custom invoices to send to the grieving widow. The invoices list various European books of pornography and sexual deviance. The horrified widows always pay quickly to keep the matter from the presses. Mr. Buggage and Miss Tottle have made thousands of pounds using this method, and they use their ill-gotten gains to take lavish trips together. (They really are disgusting people – rather like The Twits.) Eventually they are caught when one of the widows points out that her late husband was blind and that the invoice is therefore a fake.


https://www.roalddahlfans.com/dahls-work...er/#information



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