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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 139 mal aufgerufen
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Yago Offline



Beiträge: 492

07.04.2025 10:27
Warum ist in Italien das Vermögen pro Haushalt höher als in Deutschland? Antworten

Am Wochenende habe ich einen Vortrag zur Staatsverschuldung und den Folgen gehört. Danach büßen die Arbeiter am meisten, da sie für die Kosten aufkommen müssen und von den Staatsprogrammen (Umverteilung) wie beispielsweise Windkraftanlagen nicht profitieren können (mangels Geld oder nicht gewährter Kredite). Der Facharbeiter kann sich im Gegensatz zu den 70-er Jahren der alten BRD nicht mehr immer ein Einfamilienhaus (in den Metropolen) leisten. Er ist also im Vergleich zu damals schlechter gestellt, obwohl seine Produktivität zunimmt. In Italien gab es Staatsverschuldung, Inflation und eine Abwertung der Lira sowie Staatsprogramme mit wenigen Profiteuren, also einer Umverteilung von Geld. Die Wirtschaftskraft war geringer als in Deutschland. Und trotzdem besitzen die Italiener mehr selbst genutzte Immobilien und haben ein höheres Vermögen pro Haushalt. Wie kommt das?

Eine Antwort war, dass in Deutschland die Steuern bezahlt wurden, welche die Italiener behalten durften. Das sei geschehen über die EU-Hilfen, von denen D am meisten einzahle. Aber wie kommen diese Hilfen beim Gondoliere und den anderen Immobilienbesitzern bzw. auf deren Konto an?

Eine zweite Antwort war der Mieterschutz in der Schweiz und Deutschland, der es als günstig erscheinen lässt, Mieter zu bleiben. Woanders müsse man sich mit aller Macht um ein Obdach bemühen, also ein Haus oder eine Wohnung erwerben. Die Miete sei manchmal doppelt so hoch wie die Rate für einen Kredit. Bleibt die Miete aus, fliegt man auch innerhalb einer Woche aus der Wohnung. Trotzdem kann ich mir an meinem Wohnort heute kein Haus mehr leisten. Es gibt eine Nachfrage, die den Preis immer weiter steigen lässt.

Bleibt trotzdem die Frage: Wenn die Italiener weniger haben, warum haben sie mehr Vermögen und privates Obdach?

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.494

07.04.2025 16:34
#2 RE: Warum ist in Italien das Vermögen pro Haushalt höher als in Deutschland? Antworten

Zitat von Yago im Beitrag #1
Eine Antwort war, dass in Deutschland die Steuern bezahlt wurden, welche die Italiener behalten durften. Das sei geschehen über die EU-Hilfen, von denen D am meisten einzahle. Aber wie kommen diese Hilfen beim Gondoliere und den anderen Immobilienbesitzern bzw. auf deren Konto an?


Ich glaube eigentlich nicht, dass die EU-Zahlungen dabei eine große Rolle spielen, weil ein paar Milliarden Nettozufluss in einer derart großen Volkswirtschaft eher Peanuts sind. Zumal Italien inzwischen ja glaub ich Nettozahler ist und es den EU-Sozialismus auch noch nicht so lange gibt, dass sich da viel hätte kumulieren können.

Für den Vermögensaufbau halte ich eher andere Dinge für entscheidend, vor allem wenn man mal über 20-30 Jahre zurückdenkt.

- Bspw. die schnöde Steuerhinterziehung. Wird heute nicht mehr so einfach sein, aber wenn der Gondoliere vor 20 Jahren von seinen 200.000 Euro Jahresumsatz nur 20.000 dem Finanzamt gemeldet hat, bleibt netto eben einiges übrig, selbst abzüglich der horrenden Linzenzgebühren, die die Gondelschubser in Venedig zahlen müssen. Damit ist das Haus auf dem Festland schnell abbezahlt. Noch deutlicher wird das Prinzip übrigens, wenn man sich mal Griechenland anschaut: Die Griechen haben auch beachtliche Privatvermögen, und gleichzeitig ist der Staat trotz hoher Steuern pleite. Da muss man dann nur 1 und 1 zusammenzählen.

- Vorschriften beim Häuslebau: Je mehr, umso teurer.

- Kreditvergabe, wiederum: Keine Ahnung wie das heute ist, aber vor 20-30 Jahren war es bspw. in Spanien (weiss ich aus dem persönlichen Umfeld) überhaupt kein Problem, ohne signifikantes Eigenkapital einen Kredit für einen Hausbau zu bekommen. Wenn der Kredit dann nicht bedient werden kann, ist das schlecht für den Kreditnehmer und die Bank, aber das Haus steht dann trotzdem und kann billig von jemand anderem gekauft werden, der damit sein Vermögen aufbaut. Wie das in Deutschland aktuell läuft, hatten Sie angeschnitten: Man muss eigentlich Einkommensmillionär sein, um im Umland einer deutschen Großstadt ein Einfamilienhäuschen bauen zu können. Weshalb auch so wenig gebaut wird.

Llarian Offline



Beiträge: 7.226

27.04.2025 13:40
#3 RE: Warum ist in Italien das Vermögen pro Haushalt höher als in Deutschland? Antworten

Die Frage ist zwar schon was älter, verdient aber Beachtung, denn sie zeigt das rasant zunehmende deutsche Problem ganz gut. Und wie Alfonzo korrekt schreibt, es sind nicht die EU Milliarden. Bis Corona mit seinen absurden Summen waren das ziemliche Peanuts, die da transferiert wurden, eine Billionen Volkswirtschaft wird nicht dadurch signifikant verändert dass netto eine einstellige Milliardensumme abfliesst.

Die eigentliche Antwort ist zweigeteilt, aber die Antwort ist beides mal der Staat.

Zum einen geben wir in Deutschland eine dreistellige Milliardensumme pro Jahr für grünen Schwachsinn aus. Angefangen vom Energieirrsinn, der inzwischen mehr als 50 Milliarden Euro pro Jahr kostet, über Merkels Gäste deren Kosten fast schon dreistellige Milliardensummen pro Jahr kosten, bis zu diversen Milliarden für anderen linken Unsinn wie absurde Umweltauflagen, Bauprojekte und nicht zuletzt eine völlig aus dem Ruder gelaufene Bürokratie. Das kostet alles. Und einer muss es bezahlen und das sind die Bürger mit effektiven Steuersätzen von mehr als 50%. Das ist in Italien schlicht nicht der Fall. Man muss realisieren dass Deutschland vor der grünen Machtergreifung in Europa mit Abstand an der Spitze lag. Und zwar auch in dem, was die Bürger ausgeben konnten. Das änderte sich mit dem Siegeszug der grünen Ideologie seit Mitte der achtziger Jahre. Denn wir finanzieren einfach jede Menge unsinnige Ausgaben. Von allem was wir verdienen geben wir inzwischen locker 20% und mehr für Unsinn aus, den keiner braucht, außer ein paar grünen Ideologen und solchen, die damit Geld verdienen.

Was speziell das Wohneigentum angeht, so ist das auch wieder der Staat. Und auch wieder der grüne Blödsinn. Wenn man ein 0815 Haus im Ausland regulär baut und außer Statik wenig zu brücksichtigen hat, dann kostet das Haus, wenn es denn aus Stein ist, vielleicht 100.000 Euro, aus Holz sogar weniger (man schaue mal nach Polen, da kann man das sehen). In Deutschland kostet das selbe Haus dagegen locker 400.000 Euro. Ohne Grundstück. Weil zum einen der Standard deutlich höher ist, zum anderen inzwischen fast ein Viertel des Hauses für absurde Dämmung, dämliches Heizen und 1036 verschiedene kleine Auflagen ausgegeben werden muss, die es verteuern. Wer die ENEV kennt, der weiß das. In Italien interessiert das keinen, zumal Heizen in Italien ein ganz anderes Thema ist als in Deutschland. Dann kommt als nächstes das Grundstück. Würde man Grundstücke frei ausweisen, wie das in den USA der Fall ist, dann wären sie billiger. Weil jeder Bauer einem sein Grundstück für wenige Euro pro Quadratmeter verkaufen könnte. In Deutschland bestimmt aber der Staat wo gebaut wird. Wenn Brachland zu Bauland erhoben wird, dann steigt der Preis um mehr als eine Potenz, locker den Faktor 20 oder 30. Und das macht die Grundstückspreise künstlich extrem teuer. Und dann kostet die Bude mehr als eine halbe Million. Was sich der Facharbeiter nicht mehr leisten kann.

Der Grund ist am Ende ganz klar: Der deutsche Staat. Der es geschafft hat den Bürgern einzureden, dass die ganzen Auflagen und Maßnahmen gut so sind. Weil der Bürger im einzelnen jede Auflage für irgendwie sinnvoll begreifen kann, aber nie realisiert was das alles kostet. Das sind dann so sinnfreie Diskussionen, die ich auch schon mit diversen Leuten hatte: "Wenn jeder irgendwo bauen könnte, dann würden wir uns ja zersiedeln." oder "Häuser baut man nicht für 30 Jahre, die müssen mindestens 100 Jahre halten." oder "Wenn jede bauen dürfte wie er wollte, dann würde das ja furchtbar aussehen". Was die Leute nicht realisieren ist, wie teuer dadurch(!) alles ist und was das sozial bedeutet.

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