+++ #Hayek-Medaille 2025 +++ Unsere höchste Auszeichnung geht in diesem Jahr an Vince Ebert. Wir würdigen damit einen der scharfsinnigsten Freigeister in der deutschsprachigen Kulturszene und freuen uns auf die Verleihung am 25. Oktober bei den Hayek-Tagen in Weimar. 1/4
Als Wissenschaftsbotschafter und Kabarettist mit klassisch-liberalem Kompass verteidigt er die kritische Vernunft im Geiste der Aufklärung. Intelligent statt selbstverliebt, punktgenau und nie bösartig. Ein Klarspüler gegen die Schlieren des intellektuellen Konformismus. 2/4
Feinde der offenen Gesellschaft haben es schwer gegen ihn: Denn er streitet gegen kollektivistische Anmaßung und bleierne Unmündigkeit mit der denkbar schärfsten Waffe – einem geistreichen Humor, der dem Publikum das Selberdenken nicht erspart. 3/4
@VinceEbert stärkt damit genau jenen Mindset, ohne den ein freies Gemeinwesen nicht gedeihen kann. 4/4
Wir sind zwar nicht mehr Effizienz- und Exportweltmeister, aber dafür haben wir uns weltweit an die Spitze im Verbreiten von schlauen Ratschlägen gesetzt. Den Chinesen raten wir, keine Kohlekraftwerke mehr zu bauen, den Israelis erklären wir, wie sie sich im Nahostkonflikt zu verhalten haben, den Ungarn und den Polen, dass sie gefälligst Flüchtlinge aufnehmen sollen, den Briten, dass der Brexit idiotisch war, und den Amerikanern erklären wir buchstäblich alles: wie Demokratie funktioniert, welches Staatsoberhaupt sie besser hätten wählen müssen und wie sie mit Putin umgehen sollten. Wir sind von einem Land voller kluger Ingenieure und kühner Erfinder zu einem Volk von selbstgerechten Moralaposteln geworden. Von einer Wissens-Gesellschaft zu einer Besserwisser-Gesellschaft.
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Vince Ebert@VinceEbert Eine subjektive, persönliche Lebenserfahrung: Die intolerantesten und selbstgerechtesten Menschen, die ich vor 30, 40 Jahren kennenlernte, waren fast alle stockkonservativ und tief religiös. Die intolerantesten und selbstgerechtesten Menschen, die ich in den letzten 3, 4 Jahren kennenlernte, waren fast alle superprogressiv und bunt. 10:40 AM · Jul 26, 2025
Vince Ebert@VinceEbert·Jul 21 In den letzten Jahren ist es gut organisierten, intoleranten Minderheiten gelungen, gegenüber der Mehrheit die gesellschaftlichen Standards zu bestimmen. Das ist auch wissenschaftlich nachweisbar: Experimente zeigen, dass in einer Gruppe bereits ein Anteil von 20 Prozent zu allem entschlossener Meinungsführer ausreicht, um eine Position durchzusetzen, die vom Rest der Gruppe eigentlich gar nicht geteilt wird. Aktuell sehen wir das beim Genderthema, bei der Forderung nach Klimaneutralität oder in der Migrationsdebatte. Bei diesen und anderen Themen haben sich Positionen durchgesetzt, die die Mehrheit der Bevölkerung entweder nicht interessiert oder die von der Mehrheit sogar abgelehnt werden. Die Medien haben diese Entwicklung maßgeblich befeuert. Nicht wenige Journalisten neigen leider dazu, sich auf die extremen Ränder zu fokussieren. Durch diese mediale Verzerrung entsteht in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass Minderheiten, die sich lautstark in den Medien tummeln, die Mehrheit repräsentieren. Für eine aufgeklärte Gesellschaft ist das eine bedenkliche Entwicklung. Die Vernünftigen und Besonnenen haben sich mehr und mehr aus den Diskussionen zurückgezogen und den Narren das Feld überlassen.
Vince Ebert@VinceEbert·Jul 17 In der Frühzeit hat man für den Bau von Pyramiden und Kathedralen 100 Jahre gebraucht, weil man alles mit Muskelkraft bewerkstelligen musste. Dann haben wir Maschinen erfunden und Technologie entwickelt, mit deren Hilfe man Brücken und Hochhäuser in nur einem Jahr errichten konnte. Und heute haben wir so viele bürokratische Verordnungen, dass große Bauprojekte wieder 100 Jahre dauern.
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Vince Ebert@VinceEbert·Jul 15 Es ist gespenstisch zu sehen, wie zahlreiche Gruppen in diesem Land die eigene Demontage geradezu herbeisehnen. Oder durch Untätigkeit und Duckmäusertum fleißig dazu beitragen. Der Sieg der Emotionen über die Vernunft, das gefühlige Salbadern statt rationaler Analyse, all das findet nicht nur in der Politik statt, sondern auch in der Wirtschaft, in der Justiz oder in den Medien. Und das liberale Bürgertum hüllt sich in Schweigen und hofft, dass der Sturm der Irrationalität über es hinwegzieht. Doch das wird er nicht. Wenn wir darauf warten, dass die zahlreichen antiaufklärerischen Strömungen aufgrund ihrer eigenen Widersprüchlichkeiten ein Ende finden, werden wir vergebens warten. Denn diese Leute sind ja gerade so stark, weil sie von der inneren Logik ihrer eigenen Widersprüchlichkeiten vollkommen überzeugt sind. Diese Bewegungen wollen keinen Konsens. Sie wollen nicht diskutieren oder einen Kompromiss finden. Ihr Ziel ist nicht, Gräben zuzuschütten, sondern zu spalten und sich selbst in Positionen zu bringen, in denen sie Macht über andere ausüben können. Bleiben Sie daher nicht passiv und ducken Sie sich nicht weg, wenn diese Leute Dinge behaupten oder Maßnahmen fordern, die Sie ablehnen. Erheben Sie Ihr Wort. Auch wenn man Ihnen heftig widerspricht oder versucht, Sie in eine dubiose Ecke zu stellen. Menschen, die das tun, hoffen nur darauf, dass Sie sich dadurch einschüchtern lassen. Tun Sie ihnen nicht den Gefallen.
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Vince Ebert@VinceEbert·Jul 13 Es ist erstaunlich, wie weit verbreitet der Eindruck ist, dass der Kapitalismus für die Zunahme von Armut, Ausbeutung und Ungerechtigkeit in der Welt verantwortlich sei, während praktisch alle ökonomischen Fakten das genaue Gegenteil zeigen. So lebten vor Beginn des Kapitalismus etwa 90 Prozent der Menschen in extremer Armut. Heute sind es 8,5 Prozent. Der größte Rückgang erfolgte in den vergangenen fünfzig Jahren im Zuge der Globalisierung. Trotzdem sucht Europa sein Heil in einer konsequenten Rückverstaatlichung. Die Bürokraten in Brüssel und Berlin sind davon überzeugt, besser als Unternehmer zu wissen, wie man wirtschaftlich erfolgreich handelt. Wie damals die Apparatschiks in der Sowjetunion. Um etwa die Energieversorgung zu sichern, baute man im alten Russland gigantische Maschinen, die Kohle und Erz förderten. Dann verbrannte man die Kohle, um das Erz zu schmelzen, das man zum Bau von gigantischen Maschinen benutzte, die Kohle und Erz förderten. Ein Perpetuum mobile der Ineffizienz. Inzwischen zeigt Deutschland, dass dasselbe Prinzip auch hervorragend mit erneuerbaren Energien funktioniert.
Vince Ebert@VinceEbert·Jul 12 Es ist löblich, die Sorgen und Nöte unserer Kinder ernst zu nehmen. Was sich jedoch seit einiger Zeit vollzieht, ist etwas völlig anderes: Die junge Generation gilt heute als grundsätzlich weiser als die ältere. Viele Erwachsene bewundern ihren Nachwuchs so sehr, dass es zu einem Rollentausch in der Eltern-Kind-Beziehung kommt. Das ist ein totales Novum. Über Jahrtausende haben Ältere über Jüngere geschimpft. Das lässt sich bis zu Sokrates zurückverfolgen. Heute eifern immer mehr Eltern ihren Kinder nach, sehen sie als Vorbilder und möchten von ihnen lernen. Wir haben die Erziehungsberechtigung an unsere eigenen Kinder übergeben. Am sichtbarsten war das vor einigen Jahren bei dem Hype um Greta Thunberg. Weltweit ließen sich Politiker, Wirtschaftsführer und Uniprofessoren freiwillig von einer Sechzehnjährigen wie dumme, ungezogene Kinder behandeln. Wir haben uns selbst infantilisiert und wurden dadurch als Gesellschaft immer kindischer. Als ich ein Teenager war, haben wir alle vom ersten Moped geträumt. Von einer Zündapp, die dann hochfrisiert wurde auf 120 Sachen. Und wir haben auf eine coole Lederjacke gespart, weil wir so aussehen wollten wie Marlon Brando. Heute fahren erwachsene Menschen mit E-Scootern durch die Gegend und sehen mit ihren Umhängetaschen und Hipster-Frisuren aus wie Karlsson vom Dach.
Vince Ebert@VinceEbert·Jul 10 Meiner Meinung nach wird die Stimmung in einem Land durch zwei grundsätzliche Faktoren bestimmt: Erstens: dem aktuellen Stand der Lebensqualität. Hier steht Deutschland im Vergleich zu zahllosen anderen Ländern auf der Welt zweifellos gut da. Der zweite Faktor jedoch ist wahrscheinlich deutlich entscheidender für die Grundstimmung: Sehe ich in meinem Land Entwicklungspotential nach oben? Glaube ich, dass die Zukunft besser werden wird als die Gegenwart? Belohnt das System, in dem ich lebe, Dinge wie Selbstbestimmung, Kreativität und Eigeninitiative oder wirkt es auf Menschen, die etwas bewegen wollen, einengend und lähmend? Blicke ich durch ein Fenster oder sitze ich vor einer Wand? Mehr dazu in meinem neuen Buch „Wot Se Fack, Deutschland?“ Ab 14. August im Handel. Jetzt vorbestellen: http://amzn.eu/d/7pQQj2u
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