+++ #Hayek-Medaille 2025 +++ Unsere höchste Auszeichnung geht in diesem Jahr an Vince Ebert. Wir würdigen damit einen der scharfsinnigsten Freigeister in der deutschsprachigen Kulturszene und freuen uns auf die Verleihung am 25. Oktober bei den Hayek-Tagen in Weimar. 1/4
Als Wissenschaftsbotschafter und Kabarettist mit klassisch-liberalem Kompass verteidigt er die kritische Vernunft im Geiste der Aufklärung. Intelligent statt selbstverliebt, punktgenau und nie bösartig. Ein Klarspüler gegen die Schlieren des intellektuellen Konformismus. 2/4
Feinde der offenen Gesellschaft haben es schwer gegen ihn: Denn er streitet gegen kollektivistische Anmaßung und bleierne Unmündigkeit mit der denkbar schärfsten Waffe – einem geistreichen Humor, der dem Publikum das Selberdenken nicht erspart. 3/4
@VinceEbert stärkt damit genau jenen Mindset, ohne den ein freies Gemeinwesen nicht gedeihen kann. 4/4
Wir sind zwar nicht mehr Effizienz- und Exportweltmeister, aber dafür haben wir uns weltweit an die Spitze im Verbreiten von schlauen Ratschlägen gesetzt. Den Chinesen raten wir, keine Kohlekraftwerke mehr zu bauen, den Israelis erklären wir, wie sie sich im Nahostkonflikt zu verhalten haben, den Ungarn und den Polen, dass sie gefälligst Flüchtlinge aufnehmen sollen, den Briten, dass der Brexit idiotisch war, und den Amerikanern erklären wir buchstäblich alles: wie Demokratie funktioniert, welches Staatsoberhaupt sie besser hätten wählen müssen und wie sie mit Putin umgehen sollten. Wir sind von einem Land voller kluger Ingenieure und kühner Erfinder zu einem Volk von selbstgerechten Moralaposteln geworden. Von einer Wissens-Gesellschaft zu einer Besserwisser-Gesellschaft.
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Vince Ebert@VinceEbert Eine subjektive, persönliche Lebenserfahrung: Die intolerantesten und selbstgerechtesten Menschen, die ich vor 30, 40 Jahren kennenlernte, waren fast alle stockkonservativ und tief religiös. Die intolerantesten und selbstgerechtesten Menschen, die ich in den letzten 3, 4 Jahren kennenlernte, waren fast alle superprogressiv und bunt. 10:40 AM · Jul 26, 2025
Vince Ebert@VinceEbert·Jul 21 In den letzten Jahren ist es gut organisierten, intoleranten Minderheiten gelungen, gegenüber der Mehrheit die gesellschaftlichen Standards zu bestimmen. Das ist auch wissenschaftlich nachweisbar: Experimente zeigen, dass in einer Gruppe bereits ein Anteil von 20 Prozent zu allem entschlossener Meinungsführer ausreicht, um eine Position durchzusetzen, die vom Rest der Gruppe eigentlich gar nicht geteilt wird. Aktuell sehen wir das beim Genderthema, bei der Forderung nach Klimaneutralität oder in der Migrationsdebatte. Bei diesen und anderen Themen haben sich Positionen durchgesetzt, die die Mehrheit der Bevölkerung entweder nicht interessiert oder die von der Mehrheit sogar abgelehnt werden. Die Medien haben diese Entwicklung maßgeblich befeuert. Nicht wenige Journalisten neigen leider dazu, sich auf die extremen Ränder zu fokussieren. Durch diese mediale Verzerrung entsteht in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass Minderheiten, die sich lautstark in den Medien tummeln, die Mehrheit repräsentieren. Für eine aufgeklärte Gesellschaft ist das eine bedenkliche Entwicklung. Die Vernünftigen und Besonnenen haben sich mehr und mehr aus den Diskussionen zurückgezogen und den Narren das Feld überlassen.
Vince Ebert@VinceEbert·Jul 17 In der Frühzeit hat man für den Bau von Pyramiden und Kathedralen 100 Jahre gebraucht, weil man alles mit Muskelkraft bewerkstelligen musste. Dann haben wir Maschinen erfunden und Technologie entwickelt, mit deren Hilfe man Brücken und Hochhäuser in nur einem Jahr errichten konnte. Und heute haben wir so viele bürokratische Verordnungen, dass große Bauprojekte wieder 100 Jahre dauern.
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Vince Ebert@VinceEbert·Jul 15 Es ist gespenstisch zu sehen, wie zahlreiche Gruppen in diesem Land die eigene Demontage geradezu herbeisehnen. Oder durch Untätigkeit und Duckmäusertum fleißig dazu beitragen. Der Sieg der Emotionen über die Vernunft, das gefühlige Salbadern statt rationaler Analyse, all das findet nicht nur in der Politik statt, sondern auch in der Wirtschaft, in der Justiz oder in den Medien. Und das liberale Bürgertum hüllt sich in Schweigen und hofft, dass der Sturm der Irrationalität über es hinwegzieht. Doch das wird er nicht. Wenn wir darauf warten, dass die zahlreichen antiaufklärerischen Strömungen aufgrund ihrer eigenen Widersprüchlichkeiten ein Ende finden, werden wir vergebens warten. Denn diese Leute sind ja gerade so stark, weil sie von der inneren Logik ihrer eigenen Widersprüchlichkeiten vollkommen überzeugt sind. Diese Bewegungen wollen keinen Konsens. Sie wollen nicht diskutieren oder einen Kompromiss finden. Ihr Ziel ist nicht, Gräben zuzuschütten, sondern zu spalten und sich selbst in Positionen zu bringen, in denen sie Macht über andere ausüben können. Bleiben Sie daher nicht passiv und ducken Sie sich nicht weg, wenn diese Leute Dinge behaupten oder Maßnahmen fordern, die Sie ablehnen. Erheben Sie Ihr Wort. Auch wenn man Ihnen heftig widerspricht oder versucht, Sie in eine dubiose Ecke zu stellen. Menschen, die das tun, hoffen nur darauf, dass Sie sich dadurch einschüchtern lassen. Tun Sie ihnen nicht den Gefallen.
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Vince Ebert@VinceEbert·Jul 13 Es ist erstaunlich, wie weit verbreitet der Eindruck ist, dass der Kapitalismus für die Zunahme von Armut, Ausbeutung und Ungerechtigkeit in der Welt verantwortlich sei, während praktisch alle ökonomischen Fakten das genaue Gegenteil zeigen. So lebten vor Beginn des Kapitalismus etwa 90 Prozent der Menschen in extremer Armut. Heute sind es 8,5 Prozent. Der größte Rückgang erfolgte in den vergangenen fünfzig Jahren im Zuge der Globalisierung. Trotzdem sucht Europa sein Heil in einer konsequenten Rückverstaatlichung. Die Bürokraten in Brüssel und Berlin sind davon überzeugt, besser als Unternehmer zu wissen, wie man wirtschaftlich erfolgreich handelt. Wie damals die Apparatschiks in der Sowjetunion. Um etwa die Energieversorgung zu sichern, baute man im alten Russland gigantische Maschinen, die Kohle und Erz förderten. Dann verbrannte man die Kohle, um das Erz zu schmelzen, das man zum Bau von gigantischen Maschinen benutzte, die Kohle und Erz förderten. Ein Perpetuum mobile der Ineffizienz. Inzwischen zeigt Deutschland, dass dasselbe Prinzip auch hervorragend mit erneuerbaren Energien funktioniert.
Vince Ebert@VinceEbert·Jul 12 Es ist löblich, die Sorgen und Nöte unserer Kinder ernst zu nehmen. Was sich jedoch seit einiger Zeit vollzieht, ist etwas völlig anderes: Die junge Generation gilt heute als grundsätzlich weiser als die ältere. Viele Erwachsene bewundern ihren Nachwuchs so sehr, dass es zu einem Rollentausch in der Eltern-Kind-Beziehung kommt. Das ist ein totales Novum. Über Jahrtausende haben Ältere über Jüngere geschimpft. Das lässt sich bis zu Sokrates zurückverfolgen. Heute eifern immer mehr Eltern ihren Kinder nach, sehen sie als Vorbilder und möchten von ihnen lernen. Wir haben die Erziehungsberechtigung an unsere eigenen Kinder übergeben. Am sichtbarsten war das vor einigen Jahren bei dem Hype um Greta Thunberg. Weltweit ließen sich Politiker, Wirtschaftsführer und Uniprofessoren freiwillig von einer Sechzehnjährigen wie dumme, ungezogene Kinder behandeln. Wir haben uns selbst infantilisiert und wurden dadurch als Gesellschaft immer kindischer. Als ich ein Teenager war, haben wir alle vom ersten Moped geträumt. Von einer Zündapp, die dann hochfrisiert wurde auf 120 Sachen. Und wir haben auf eine coole Lederjacke gespart, weil wir so aussehen wollten wie Marlon Brando. Heute fahren erwachsene Menschen mit E-Scootern durch die Gegend und sehen mit ihren Umhängetaschen und Hipster-Frisuren aus wie Karlsson vom Dach.
Vince Ebert@VinceEbert·Jul 10 Meiner Meinung nach wird die Stimmung in einem Land durch zwei grundsätzliche Faktoren bestimmt: Erstens: dem aktuellen Stand der Lebensqualität. Hier steht Deutschland im Vergleich zu zahllosen anderen Ländern auf der Welt zweifellos gut da. Der zweite Faktor jedoch ist wahrscheinlich deutlich entscheidender für die Grundstimmung: Sehe ich in meinem Land Entwicklungspotential nach oben? Glaube ich, dass die Zukunft besser werden wird als die Gegenwart? Belohnt das System, in dem ich lebe, Dinge wie Selbstbestimmung, Kreativität und Eigeninitiative oder wirkt es auf Menschen, die etwas bewegen wollen, einengend und lähmend? Blicke ich durch ein Fenster oder sitze ich vor einer Wand? Mehr dazu in meinem neuen Buch „Wot Se Fack, Deutschland?“ Ab 14. August im Handel. Jetzt vorbestellen: http://amzn.eu/d/7pQQj2u
Zitat Vince Ebert@VinceEbert·9h Vor rund 30 Jahren habe ich erstmals „Der Weg zur Knechtschaft“ gelesen. Der Wirtschaftsnobelpreisträger Friedrich August von Hayek beschreibt darin, wie kollektivistische Gesellschaftsmodelle, planwirtschaftliche Methoden und zu große staatliche Einmischung fast automatisch in unfreie, totalitäre Systeme münden. Freiheit, Marktwirtschaft und Demokratie sind laut Hayek direkt miteinander verbunden. Das Buch trug maßgeblich dazu bei, dass ich zu einem klassischen Liberalen wurde. Seitdem trommle ich in meinen Shows und Büchern für Liberalismus, Eigenverantwortung und Selbstbestimmung.
Als ich vor einigen Wochen einen Anruf der @HayekSociety bekam, blieb mir die Spucke weg. Man wolle mir die Hayek-Medaille verleihen - die höchste Auszeichnung, die normalerweise liberale Staatsmänner, Nobelpreisträger und Ökonomie-Professoren bekommen. So erhielt im letzten Jahr der argentinische Präsident Javier Milei die Medaille, weil er es mit konsequenten Reformen schaffte, seinem Land nach fast 100 Jahren kollektivistischem Irrsinn eine freiheitliche Zukunftsperspektive zu geben.
Nun werde ich am 25. Oktober in Weimar die Hayek-Medaille erhalten. Es ist mir eine große Ehre und ich bin unglaublich stolz. Vielen, vielen Dank! 9:28 AM · Aug 3, 2025
Die Hayek-Medaille in Deutschland. Ist vergleichbar mit der Hayek-Medaille in Nordkorea, für einen Typen, der die falsche Suppe bestellt hat und stur an seiner Bestellung festhalten will
Die Hayek-Society würde ich respektieren wenn sie sich zusammen mit der FDP ins Schwert gestürzt, und in den sterbenden Momenten die Kapitulation vor dem linksgrünen Zeitgeist die sofortige Selbstenthauptung aller Veranwortlichen erklärt hätten. Stattdessen kriegt jetzt Ebert die Quotenliberalen-Medaille (machen wir uns nichts vor: wenn der Mann kein Comedian wäre, wäre er schon vom Staat fertiggemacht worden); und seine Comedien-Existenz hängt stark an den mit Zwang ausgepressten Rundfunkgebühren zusammen - ich wette davon steht nix in seinem Buch.
Fazit: Fuck 'em all, inkl. Ebert. Ich bekomme langsam Gefallen an der Idee der hirnverbrannten Grünen, dass man bestimmte Dinge nur noch mit Waffengewalt lösen kann.
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #3Ich bekomme langsam Gefallen an der Idee der hirnverbrannten Grünen, dass man bestimmte Dinge nur noch mit Waffengewalt lösen kann.
Zitat Vince Ebert@VinceEbert Das postmoderne Denken, das vor rund 60 Jahren aufkam, legte die Basis für die Relativierung von Fakten, die inzwischen große Teile der westlichen Kultur durchdrungen hat. Der Postmodernismus lehrt, den eigenen Gefühlen mehr zu vertrauen als wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ihre Vertreter hegen nicht nur eine grundlegende Skepsis gegenüber objektivem Wissen, sie behaupten darüber hinaus, dass die gesamte westliche Gesellschaft auf fundamentalen Machtstrukturen aufgebaut ist, die alleine entscheiden, was als Wahrheit gilt. Für Michel Foucault, den wohl einflussreichsten Postmodernisten, stellte sich nicht die Frage: Wer hat recht? Sondern: Wer hat die Macht? Die Suche nach Wahrheit, Wissen und Erkenntnis tritt bei ihm völlig in den Hintergrund, weil der gesellschaftspolitische Kampf gegen Hierarchien und Machtmechanismen viel bedeutsamer ist. So ist z.B. die Behauptung, es gäbe nur zwei biologische Geschlechter, schon deshalb unrichtig, weil sie von etablierten, weißen Wissenschaftlern, die Macht haben, vertreten wird. Auch Rassismus kann nur von Personengruppen mit Macht ausgehen. Folglich gibt es unter Schwarzen auch keinen Rassismus, da die gesamte schwarze Community nach wie vor unter den postkolonialen, weißen Unterdrückungsmechanismen leidet. Der Postmodernismus ist keine wissenschaftliche Disziplin, sondern eine als Wissenschaft getarnte politische Bewegung mit einer pauschalen Einteilung in Täter und Opfer. Ein Weltbild, das die perfekte Argumentationsgrundlage bildet, um keine persönliche Verantwortung übernehmen zu müssen. Kein Wunder, dass diese Bewegung so immensen Einfluss an unseren Universitäten gewinnen konnte. Wenn ich nach 32 Semestern systemischer Achtsamkeitstherapie mit Nebenfach Glutenunverträglichkeit nur einen Aushilfsjob in der Stadtbücherei bekomme, liegt das nicht etwa daran, dass ich in meinem Leben ein paar verdammt bescheuerte Entscheidungen getroffen habe. Nein! Es ist die ungerechte Gesellschaft, die Schuld an meinem miserablen Leben hat. Ich kann nichts dafür! 1:14 PM · Aug 5, 2025
In diesem Zusammenhang ist übrigens auch das gesamte Gegendere, der Regenbogenkrampf und das widersinnige Bohei um 672 "Geschlechter" einzuordnen. Foucault ist Alfred Adler auf die Spitze getrieben: es geht einzig + allein darum, Macht auszuüben über andere, und wer über diese Macht verfügt. Deshalb beschränkt sich das zunächst nur auf die Hörsäle: denn die Profs haben die Macht, ihre Studenten dazu zu zwingen, sich nach ihren Vorgaben auszurichten. Und es gibt in der Nachfolge Lobbyorganisationen und Kleingrüppchen die Macht, die Medien und die Politik dazu zu zwingen, so zu reden, wie sie es ihnen diktieren und vorgeben, von Pronomen übers Straßenkleben bis zu ":*". Und daß das nichts bewirkt und mit "der Wirklichkeit" nichts zu tun hat, spielt keine Geige, denn nur solcher Zwang ist das einzig Konkete.
Es ist nichts anderes als das alte Recht des Stärkeren - das ein Regelkanon wie Gesetze oder Gewaltenteilung eigentlich beenden sollte. Daß es eine Travestie davon ist, weil das nur passiren kann aufgrund der Geduld derer, denen sie dabei auf der Nase herumtrampeln, zeigt sich ,wenn diesen Leuten jenamd zeigt, wo der Bartel den Most holt. Dann ist umgehend Schluß mit solchen Gallionsfigürchen wie Greta und Luisa. Das Traurige ist, daß die Einzigen, die das tun, mittlerweile Achmed und Machmud sind.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Johanes im Beitrag #6politisch motivierter Klimaskepsis?
Was mag das sein? "Politisch motiviert" ist ja nicht die Skepsis gegenüber den Behauptungen des "katastrophalen anthropogenen" Klimawandels, sondern das Insistieren darauf, mit Forderungen nach mehr oder weniger rasanter, aber in jedem Fall destruktiver Demontage unserer Industriegesellschaften; letztlich sogar der gesamten Lebensgrundlage unserer modernen Zivilisation. Nein, womit Ebert hier abrechnet, ist die Postmoderne, der Poststrukturalismus, der Dekonstruktivismus, welches Etikett diese "Pariser Moden" auch tragen mögen, bei denen Foucault nur der am häufigsten angeführte Bannerträger ist. Andere aus diesem Heerlager wären: Althusser, Lacan, Deleuze und Guattari, R. D. Laing, Badiou, Andrea Dworkin, Luce Irigaray, Slajvoj Žižek und die gesamte Frankfurter Schule, mit Marcuse an der Tête. Und dort sieht man eben die "Faktenfixierung", die Belastbarkeit, die Ratio, die wissenschaftliche Methode einzig unter dem Gesichtspunkt "Repressionsinstrumente," die der falschen Seite die Machtausübung ermöglichen. Daß diese Empirie als zentrales Merkmal eine Korrekturmöglichkeit besitzt, wollen (und können) sie nicht sehen. Das ist der Unterschied bei diesen Leuten zu den früheren linken Ideologien. Die hatten zwar auch die Wahrheit eingebaut und waren die einzigen, die sie kannten und vertraten - aber es gab (zumindest nach der verkündeten Lehre) diese Wahrheit noch (Orwell hat in "1984" dazu ja in Sachen "äußere" vs. "innere" Partei ein wenig Erfahrungwert beigetragen). Weil das nie paßgenau mit der erfahrenen Wirklichkeit ausfiel, sind die Marxisten dann auf den Trichter mit den "Haupt- und Nebenwidersprüchen" verfallen.
Das gibt es in der Postmoderne, Postfaktizität, Transtheorie oder wie auch immer, nicht mehr. Der Begriff der Wahrheit schlechthin, der überprüfbaren und falsifizierten Tatsachen und Modelle, wird in Bausch und Bogen verworfen. Es ist die schiere Irrationalität; und von daher ist es eben alles andere als "billig," darauf zu zeigen. Der Positivismus ist sich bewußt, daß er nicht über die letzte, die vollständige Wahrheit verfügt, sondern Irrtümern unterliegt, und setzt auf die Trias Theorie, experimentelle Widerlegung, besseres Modell. Insofern geht der Vorwurf nicht nur leicht, sondern prinzipiell fehl.
Die genannten Faktoren sind übrigens der Grund, warum es völlig aussichtlos ist, solchen Leuten haarklein vorzurechnen, warum die Energiewende nicht funktionieren kann und in einer Katastrophe enden muß, oder warum das blinde Hereinwinken von immer mehr Millionen paratisärer Kostgänger die Zerstörung der Gesellschaft bewirken MUSS. Es ist eine ideologische, im Kern religiöse Überzeugung, der mit Argumenten nicht beizukommen ist, weil Argumente des Teufels sind, um ein schlechtes (spricht "rechtes") Ziel zu verfolgen. Wir sehen das seit 10, in Sachen Klima seit 20 Jahren ohne Unterbrechung in der Praxis.
PS. Man kann übrigens an der Namensliste der üblichen Verdächtigen oben ablesen, wie die Masche funktioniert. Der Marxismus klassischer Prägung hatte bis in die 40er/50er Jahre die Arbeitsschaft im Blick, als "revolutionäres Subjekt," für dessen Interessen und in dessen Namen man den ganzen Zinnober namens "Revolution" aufgleisen wollte. Unter Marcuse & Co. ist es Ende der 50er zu einem Spurwechsel gekommen: die Proletarier wollen nämlich gar keine Abschaffung der Produktionsweise, sondern bessere Tarifverträge und einen höheren Lebensstandard ("Peppone war der Ansicht, daß der Besitz eines Fiat Cinquecento und eines Kühlschranks den Arbeiter nicht weniger revolutionär machte. Und wenn das so ist, dann verkaufen WIR ihm eben den Kühlschrank! meinte er" heißt es bei Guareschi aus diesen Jahren); das "zugerechnete Bewußtsein" griff nicht mehr; sie waren "verbürgerlicht" und damit untauglich für Große Ziel. Marcuse hat dann die Studentenschaft dazu auserkoren; danach kamen die Frauen, die Behinderten, die Schwulen und Lesben, schließlich die Rebellen in der "Dritten Welt" und die Entwicklungsländer überhaupt (DAS hat es möglich gemacht für die 68er, sich an den Maoismus anzuflanschen, weil der ja kein Großstadtproletariat als Bedingung voraussetzte, sondern mit armen Bauern auf dem Land auskam. Zuletzt kam "die Umwelt" dran, zugespitzt auf die einzige Variante "Klima!" Und seit die große Invasion gestartet hat - mit dem Vorläufer seit dem "Karikaturenstreit" 2006, hat diese Stellvertreterrolle der Islam übernommen. Die früheren Popanze werden schlicht links (bzw. rechts) liegen gelassen und sind den Revoluzzern im Wortsinn einen Kehricht wert. Deswegen kehrt die das nicht im Ansatz, wenn auf unserer Straßen Massenvergewaltigungen stattfinden, wenn Schwule zusammengeschlagen werden. Der ganze Regenbogentinneff mit den 200 frei erlogenen "Geschlechtern" ist übrigens die letzte Schwundstufe des Schwulen- und Lesbenemporewerment," so wie die einfältige Klimakleberei dieses Stadium des CO2-Jünger darstellt: das sind nicht einmal mehr "nützliche Idioten," sondern nutzlose, und das mit den "Idioten" darf man wörtlich nehmen: man muß sich nur die infantilen Phrasen anhören, die diese Knallköpfe bei jeder ihrer Aktionen so sinnfrei blöken wie 1968ff. die Sanyasins ihr "Hare Krischna, Hare Lama!"
Nur mit der "alten Ordnung," dem Ancien Regime - und dafür stehen in linken Augen die Rechten, die "Nazis" - darf man sich um keinen Preis gemein machen (schon weil dann der ganze Zauber entzaubert wäre). Und anders als die Frauen, Schwachköpfe (Laing mit seiner "schwarzen Psychiatrie", Foucault hat den Ansatz ja in "Surveiller et punir" aufgegriffen), warmen Gleichgesinnten und Studis kann man die Musel nicht mal eben beseite schieben und zum nächsten Heilsbringer übergehen. Die sind handfest hier und manifestieren sich und zeigen ihrerseits den Linken, was eine Harke ist. Leider nicht nur den Linken.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Johanes im Beitrag #6Ich glaube, die Irrationalität immer nur bei der anderen Seite zu verorten
Ohne jetzt hier einen ellenlangen off-topic-Beitrag aufmachen zu wollen: Ist die Irrationalität inzwischen nicht in den meisten Fällen etwas, was man nicht verorten muss, sondern klar benennen kann? Empirisch bewiesen?
z.B.:
- Wenn man in einer Gegend, in der kein Wind weht, die Anzahl der Windmühlen verdoppelt - hat man dann doppelt so viel Leistung oder das Gleiche wie zuvor? - Wenn man Jungen und Mädchen von frühester Kindheit an ohne Stereotypen erzieht, und sie dann trotzdem Männer und Frauen mit allen charakterlichen Stereotypen werden, hat das Experiment dann irgendwas gebracht, ausser Psychoterror und der Erkenntnis, dass Säugetiere zwei Geschlechter haben?
Man kann das inzwischen beliebig fortführen - jede Trivialität, die in der freien Natur den sofortigen Tod zur Folge hätte wird von Linken inzwischen angezweifelt. Da brauch ich dann auch keine philosophische Diskussion darüber, welchen Wert die Meinung des anderen hat.
Zitat von Johanes im Beitrag #6politisch motivierter Klimaskepsis?
Was mag das sein? "Politisch motiviert" ist ja nicht die Skepsis gegenüber den Behauptungen des "katastrophalen anthropogenen" Klimawandels, sondern das Insistieren darauf, mit Forderungen nach mehr oder weniger rasanter, aber in jedem Fall destruktiver Demontage unserer Industriegesellschaften
Entschuldigen Sie, aber bei allen theoretischen und methodische Einwänden, die man durchaus zur Kenntnis nehmen kann, die meisten medial bekannten Klimaskeptiker dürften das aus politischen Gründen sein.
Warum sonst sollten sich Leute eine Meinung bilden (oder vielmehr erlauben) über solche Dinge wie "Klimawissenschaften". Es gibt keine vergleichbare Bewegung über Relativitätstheorie usw.
Zitat von Ulrich ElkmannNein, womit Ebert hier abrechnet, ist die Postmoderne, der Poststrukturalismus, der Dekonstruktivismus, welches Etikett diese "Pariser Moden" auch tragen mögen, bei denen Foucault nur der am häufigsten angeführte Bannerträger ist.
Kann ich jetzt nicht beurteilen, welche Argumente und Kritikpunkte er hat.
Ich verstehe, dass man diese philosophischen (oder häufig auch eher "künstlerischen") Strömungen ablehnt.
Mein Seitenhieb in Richtung Klima diente lediglich dazu, aufzuzeigen, dass auch die Liberalkonservativen nicht auf unbestreitbaren Grundlagen stehen. Auch sie liegen zum Teil über Kreuz mit dem, was heute als Wissenschaft etabliert ist. Wenn man jetzt sagt, es handeln sich um "dysfunktionale Beispiele für Wissenschaft", dann beruft man sich dabei doch zumeist auf sowas wie den "gesunden Menschenverstand". Also praktisch darauf, dass man sich aus der Kindheit (oder anekdotischer Überlieferung) an heißere Sommer erinnert oder dergleichen mehr. Für einen Außenstehenden ist das jetzt nicht so elementar unterscheidlich zu den vielgescholtenen Postmodernen.
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #8- Wenn man Jungen und Mädchen von frühester Kindheit an ohne Stereotypen erzieht, und sie dann trotzdem Männer und Frauen mit allen charakterlichen Stereotypen werden, hat das Experiment dann irgendwas gebracht, ausser Psychoterror und der Erkenntnis, dass Säugetiere zwei Geschlechter haben?
Verstehen Sie mich nicht falsch, aber grade das empirisch beweisen zu wollen, scheint mir doch auf berechtigte Einwände zu stoßen. Ein Mensch wächst ja nicht jenseits jedes sozialen Umgangs auf.
Das ist ähnlich wie der alte Einwand der Liberalen von Marke v. Hayek gegen "empirische Methodik" in der Volkswirtschaft: Wir können keine Experimente mit ganzen Wirtschaftsräumen machen.
"Narren sind Alle, die es scheinen, und die Hälfte derer, die es nicht scheinen" ~ Gracian's Handorakel
Zitat von Johanes im Beitrag #9Entschuldigen Sie, aber bei allen theoretischen und methodische Einwänden, die man durchaus zur Kenntnis nehmen kann, die meisten medial bekannten Klimaskeptiker dürften das aus politischen Gründen sein.
Sie sind es aus genau den Gründen, die ich im ersten Satz des Postings, das Sie zitieren, aufgezählt habe. Es gibt keine von Interessengruppen, Medien und Politik zur Staatsreligion erhobene Bestrebung, unsere Gesellschaften und unseren Wohlstand zu zerstören und zu vernichten, die sich auf die Quantenphysik, die Kosmologie ("das Weltall rotiert um die Erde") oder die Relativitätstheorie beruft. Bei der Klimapanik haben wir aber exakt das vor uns. Und die Klima(wandel)skeptiker operieren nicht im luftleeren Raum, sondern haben die Empirie hinter sich, und zwar auf vier Ebenen: geologisch/meteorologisch, humangeschichtlich (Warmzeiten waren immer Blütezeiten der Menschheitsentwicklung), der de facto Falsifizierung aller Klimawandelpanikmache durch die Entwicklung der letzten 55 Jahre; sowie theoretisch, da der wichtigste Faktor im Wettergeschehen ignoriert wird: in jeder Hinsicht und auf allen Ebenen. Sich hier auf einen "neutralen" Standpunkt zurückzuziehen mit dem Unterton "irgendwie haben die alle gleichermaßen unrecht und tappen im Dunkel" ist intellektuell unredlich. Vielleicht haben Sie mal die Güte und stecken die Nase in die Bücher von Bjorn Lomborg, Fritz Vahrenholt, Judith Curry e tutti quanti, um ermessen zu können, wie verpeilt ihr "Argument" "die erinnern sich halt falsch an die Sommer ihrer Kindheit" ist.
Zitat Kann ich jetzt nicht beurteilen, welche Argumente und Kritikpunkte er hat.
Die können Sie nachlesen. Sogar in diesem Thread, in # 5. Das findet man, indem man an dem kleinen Rad an der Maus dreht oder die Marke am rechten Bildrand nach unten zieht.
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