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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 7 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

27.01.2008 03:14
Marginalie: Das Romney-Wispern Antworten

Während ich die Wahlberichterstattung in CNN verfolgt habe, blieb genügend Kapazität, einen Artikel über ein, sagen wir, Randthema zu schreiben: Das Romney-Wispern.

M.Schneider Offline



Beiträge: 672

05.02.2008 13:53
#2 RE: Marginalie: Das Romney-Wispern Antworten
Lieber Zettel

Ich weiß zwar nicht was 1983 geschah, aber 1981 senkte Reagan zumindest den höchsten Steuersatz.


Ronald Reagan senkte 1981 den höchsten Steuersatz von 70% auf 28%. Von 1982 bis 1989 stiegen die realen Steuereinnahmen um 24%. In 1980 brachten die Spitzenverdiener 18% der gesamten Einkommensteuer auf, in 1990 lag ihr Anteil bei 26%.

Herzlich M.Schneidre
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.02.2008 15:18
#3 RE: Marginalie: Das Romney-Wispern Antworten

Zitat von M.Schneider
Ronald Reagan senkte 1981 den höchsten Steuersatz von 70% auf 28%. Von 1982 bis 1989 stiegen die realen Steuereinnahmen um 24%. In 1980 brachten die Spitzenverdiener 18% der gesamten Einkommensteuer auf, in 1990 lag ihr Anteil bei 26%.

Ja, lieber M. Schneider, das war der Beweis dafür, daß die Laffer-Kurve real ist. Vielleicht der überhaupt erste Beweis; sicher bin ich da aber nicht.

Herzlich, Zettel

Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

05.02.2008 16:35
#4 RE: Marginalie: Das Romney-Wispern Antworten

Bei uns würden die Politiker lieber die Steuern um 42% erhöhen anstatt sie um 2% zu senken...

M.Schneider Offline



Beiträge: 672

06.02.2008 08:42
#5 RE: Marginalie: Das Romney-Wispern Antworten

Lieber Zettel

Ich muss sagen, das ich die Laffer Kurve bisher nicht kannte, ich wusste nur das Reagan damals auf einen Ökonom gehört hatte.

Mag sein, das Reagans Steuerpolitik in den 80´gern der erste Beweis für die Richtigkeit war.
Es gibt aber noch mehr.

Ein Beispiel für die von Laffer beschriebene Theorie lässt sich (stark vereinfacht) auch an der letzten drastischen Tabaksteuererhöhung in Deutschland ablesen:
Obwohl die Steuereinnahmen nach den Steuererhöhungen auf Tabakwaren, insbesondere Zigaretten, steigen müssten, sind diese im ersten Halbjahr 2005 gefallen.
Stolze 1,8 Milliarden Euro Mehreinnahmen hatte die Bundesregierung mit der Erhöhung für den Staatshaushalt 2004 eingeplant.

Jeder Firmenchef kennt ein weiteres Beispiel.

Früher waren Überstunden völlig normal, um Arbeitsspitzen abzufedern. Viele Leute machten auch gerne Überstunden, um ihren Verdienst zu erhöhen.
In den letzten 15 Jahren ist aber die Bereitschaft der Leute Überstunden zu machen immer mehr zurück gegangen, weil es sich durch die ganzen Abgaben nicht mehr lohnte.

Der Arbeitgeber hätte dann die Arbeiter aus seiner Tasche(also schwarz) bezahlen müssen, wozu dieser natürlich aus mehreren Gründen nicht bereit war.
Man ging dann dazu über, Überstunden zu sammeln und dadurch seine Urlaubstage zu erhöhen.

D.h zu hohe Abgaben lassen nicht nur die Steuern, sondern die Leistungsbereitschaft in den Keller sinken, und Folge davon sind dann sekundär Steuerverluste.

Es bleibt lediglich die Frage, wo liegt der Scheitelpunkt der Laffer Kurve.


Herzlich M.Schneider



Zettel Offline




Beiträge: 20.200

06.02.2008 13:26
#6 RE: Marginalie: Das Romney-Wispern Antworten

Lieber M. Schneider,

Zitat von M.Schneider
Ein Beispiel für die von Laffer beschriebene Theorie lässt sich (stark vereinfacht) auch an der letzten drastischen Tabaksteuererhöhung in Deutschland ablesen:

Obwohl die Steuereinnahmen nach den Steuererhöhungen auf Tabakwaren, insbesondere Zigaretten, steigen müssten, sind diese im ersten Halbjahr 2005 gefallen.

Exakt. Die Meinung, mit höheren Steuersätzen stiegen auch die absoluten Steuereinnahmen, ist so naiv, wie die (meist wohl von Denselben vertretene) Meinung, es könne den Armen nur besser gehen, wenn man den Reichen etwas wegnimmt.

Das ist nicht nur linkes und etatistisches, sondern es ist vor allem dummes Denken. Es ist das Denken von Leuten, die keine Ahnung von dynamischen Systemen mit ihren vielen Wechselwirkungen haben.
Zitat von M.Schneider
Es bleibt lediglich die Frage, wo liegt der Scheitelpunkt der Laffer Kurve.

Ja, das ist eine empirische Frage. Man kann das nicht ausrechnen, sondern man muß sich sozusagen herantasten.

Es ist so ähnlich wie meist bei solchen Optimierungsproblemen: Das Lage des Optimum hängt von vielen Faktoren ab. Wenn es darum geht, erst einmal Investititonen anzukurbeln (wie zB in exkommunistischen Ländern, die ja teilweise extrem niedrige Steuern haben), dann liegt der Scheitelpunkt bei einem geringeren Steuersatz als in reichen Gesellschaften.

Herzlich, Zettel

M.Schneider Offline



Beiträge: 672

06.02.2008 16:24
#7 RE: Marginalie: Das Romney-Wispern Antworten

Lieber Zettel

Exakt. Die Meinung, mit höheren Steuersätzen stiegen auch die absoluten Steuereinnahmen, ist so naiv, wie die (meist wohl von Denselben vertretene) Meinung, es könne den Armen nur besser gehen, wenn man den Reichen etwas wegnimmt.

Das ist nicht nur linkes und etatistisches, sondern es ist vor allem dummes Denken. Es ist das Denken von Leuten, die keine Ahnung von dynamischen Systemen mit ihren vielen Wechselwirkungen haben.


Wohl wahr, wohl war.
Das sagte schon Hayek:

"Es ist eine der großen Tragödien unserer Zeit, daß die Massen glauben, ihren hohen
Lebensstandard dadurch erreicht zu haben, daß sie die Reichen heruntergezogen haben und daß sie fürchten, die Erhaltung oder Entstehung einer wohlhabenden Klasse würde ihnen etwas nehmen, das sie sonst bekämen und als ihr Recht ansehen."
Friedrich von Hayek

Ich habe es mal nachgerechnet, was die sogenannte Neidsteuer bringt.
Man kann sich über die Dummheit der Politik nur wundern. Mal ganz abgesehen davon, dass die Anzahl der Leute, die pro Jahr als Verheiratete mehr als 500 Tsd. € verdienen, als Alleinstehende die Hälfte, klein ist, somit also eh nicht so viel rüber kommt, muss man sich mal folgendes vor Augen führen, was machen sie denn mit ihrem Geld? - sie geben es doch wieder im Lande aus, stärken damit Mittelstand, Handwerk, Industrie und Handel, bzw. es arbeitet ihr Geld für Deutschland. Es ist also volkswirtschaftlich sehr wichtig, diese Leute und vor allem ihr Geld im Lande zu halten, aber nein, man muss ja diese Leute mit einer Neidsteuer samt ihrem Geld außer Landes treiben, damit andere Staaten den Vorteil genießen können.

· Die Fakten dazu: Nach der jüngsten Einkommensteuerstatistik lagen 2001 – neuere Angaben gibt es noch nicht – 25.100 Alleinstehende und 27.700 verheiratete Paare mit ihrem Verdienst über diesen Grenzen. Zusammen zahlten sie 22 Milliarden Euro Steuern. Das gesamte Steueraufkommen des Staates würde mit der Neidsteuer um 0,25 Prozent steigen, bei einer Erhebung, bei der die Gewerbeeinkünften ausgenommen werden, sogar nur um 0.08%. Der Zusatzgewinn ist lächerlich, der Schaden durch die Signalwirkung enorm.

Herzlich M.Schneider

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

06.02.2008 21:47
#8 RE: Marginalie: Das Romney-Wispern Antworten

Zitat von M.Schneider
Die Fakten dazu: Nach der jüngsten Einkommensteuerstatistik lagen 2001 – neuere Angaben gibt es noch nicht – 25.100 Alleinstehende und 27.700 verheiratete Paare mit ihrem Verdienst über diesen Grenzen. Zusammen zahlten sie 22 Milliarden Euro Steuern. Das gesamte Steueraufkommen des Staates würde mit der Neidsteuer um 0,25 Prozent steigen, bei einer Erhebung, bei der die Gewerbeeinkünften ausgenommen werden, sogar nur um 0.08%. Der Zusatzgewinn ist lächerlich, der Schaden durch die Signalwirkung enorm.

Interessante Zahlen. Ich hatte es mir so ähnlich gedacht, aber noch nirgendwo die Zahlen gesehen.

Warum macht man den Unfug? Natürlich zu Propagandazwecken. In wievielen Veranstaltungen der SPD kann der Redner jetzt sagen: Wir sind die Partei der sozialen Gerechtigkeit. Wir sorgen dafür, daß die starken Schultern mehr tragen müssen. (Starker Beifall; laute Zurufe: Richtig so! Gebts denen!)

Wobei "Gebts denen" meint: "Nehmts denen".

Herzlich, Zettel

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